Konsumstille. Ein merkwürdiges Wort. So leise, so zart. So ruhig.

Kennt ihr eigentlich schon die tollen Frauen von der FIELFALT Community? Nein? Falls das noch nicht so ist, solltet ihr das schleunigst ändern – und wenn ihr darüber hinaus weiblich seid, dann sowieso. Bei FIELFALT dreht sich alles um Frauenpower – Inspiration, kluge Gedanken, Innovation und seit Neuestem auch eine Community versorgen die lebenshungrige Seele mit immer neuem Futter. Gezeigt werden soll: Frauen können was. Und zwar eine ganze Menge.

In diesem Zusammenhang wurde zu einer Blogparade aufgerufen, die unter dem Hashtag-Motto #WagEs steht. Einige tolle Beiträge sind bereits, während ich das hier tippe, eingegangen und ich bin bereits wie elektrisiert, auch ein paar Worte dazu beisteuern zu können.

Von Masse, Billigkeit und Produkte-Dschungel

Manchmal, wenn ich wirklich sehenden – nicht nur offenen – Auges durch die Fußgängerzone einer beliebigen Innenstadt wandere, komme ich aus dem Staunen gar nicht mehr so richtig heraus: Nicht nur, dass ich dort mittlerweile überall verstärkt Plastiktüten registriere (die mir in der Penetranz vielleicht vor einem halben Jahr noch nicht aufgefallen sind – aber das hängt mit meiner persönlichen Entwicklung und meinem veränderten Blickwinkel zusammen). Nein, was mich verstört, ist, dass überall konsumiert wird.

Und zwar mehr als fleißig.

Versteht mich nicht falsch: Ich bin mit Sicherheit keine verkappte Kommunistin und denke, dass eine florierende Wirtschaft wichtig für ein – wie soll man es nennen? – gesundes Land, für eine gesunde Welt ist. Handel lässt Menschen aufeinander zugehen, lässt Waren und Ideen kursieren – und hat letzten Endes unter anderem dafür gesorgt, dass die Menschheit sich an dem Punkt befindet, an dem sie heute steht. Handel ist eine Form der Kommunikation – und zwar eine sehr fruchtbare.

Doch wenn ich so die Straßen auf und ab schaue und in die Gesichter der Menschen blicke, die so viele und so große Tüten vor sich hertragen, dann frage ich mich, ob der Konsum, der hier betrieben und dem in aller Selbstverständlichkeit gefrönt wird, es wirklich wert ist.

Ob er es wirklich wert ist, dass wir unser Geld – unser hart verdientes Geld – in diese Dinge investieren, die man in den Vergnügungsstraßen erwerben kann. Ob es das wirklich wert ist, dass wir uns extra einen Tag in der Woche freihalten – zum Shoppen. Zum gemeinsamen Zelebrieren des Geldausgebens.

Ich muss gestehen, dass ich diesen Gedanken mittlerweile gruselig finde: Man verabredet sich, man hält sich einen Tag frei, man rennt durch die Gegend, lässt sich verführen von bunten Plakaten, die Dinge versprechen, die sie ohnehin nicht halten können (sei es nun vom Preis, von der Optik oder der Haltbarkeit her) und man lauert gewissermaßen auf die nächste Gelegenheit, sein Geld schnellstmöglich loszuwerden. Man ist auf der Jagd.

Schau’ mal da, das Kleid, ist das nicht toll? Sowas wollte ich schon immer mal haben! Und es ist runtergesetzt! Hab’ ich ein Glück! Das Buch, guck mal – das neue von Autor sowieso! Das muss ich haben! Und diese Vase – die Blumen werden ganz wunderbar darin aussehen! Die wird sich toll auf meinem Küchentisch machen! Und guck mal, das Poster – das wäre doch was für dich!

Und so geht das munter schnatternd und gackernd weiter. Stundenlang.

Und eine Tüte gesellt sich zur nächsten, bis beide Arme irgendwann vollgepackt sind und am Ende des Tages Druckstellen vom Gewicht der Inhalte bekommen haben werden. Am Ende des Tages haben die Menschen dann Blasen an den Füßen, waren unter Umständen noch kurz essen – Shoppen ist schließlich anstrengend – und haben sich gegenseitig ihre neuen Errungenschaften gezeigt (oder auch nicht).

Dann geht es – erschöpft, aber zufrieden, zumindest vorerst – nach Hause.

Und ich frage mich, ob diese Menschen wohl glücklich sind, wenn sie zuhause all’ diese Tüten öffnen und ihre neuen Schätze in der Wohnung verteilen.

Ich meine: so richtig glücklich.

Denn es gibt einen großen Unterschied zwischen Glück und Spaß.

Spaß kann ich kurzfristig haben – aber er ebbt schnell wieder ab, sobald der Trigger (also das Objekt meiner Spaßbegierde) verschwunden ist bzw. an Reiz eingebüßt hat. Spaß ist ein kurzweiliger Begleiter, der immer neues Futter braucht. Ein gieriges Untier.

Spaß ist anstrengend, denn er will immer wieder von neuem heraufbeschworen werden – und dazu genügt es nicht, an einer stumpfen Lampe zu reiben. Im Gegenteil: Der Spaß will etwas für sein Erscheinen, eine Art Zins. Und je länger oder intensiver er sein soll, desto höher muss dieser Zins sein.

Nun wäre das an sich kein Problem, mag man sich denken – Geld hab’ ich ja. Ich kann es mir ja leisten. Und wenn ich es mir nicht leisten kann, dann beruhige ich mich wenigstens mit dem Gedanken, dass ich es mir verdient habe – ich habe schließlich den ganzen letzten Monat gearbeitet, da kann man sich auch mal was gönnen.

Doch die Sache ist: So einfach ist es nicht.

Denn in der Regel werden die Sachen, die du dir da in der Einkaufspassage geholt hast – weil sie hübsch sind, dich angesprochen haben, aus welchem Grund auch immer – ihr Geld aus mehreren Gründen nicht wert gewesen sein:

  • Sie werden mit ziemlicher Sicherheit unter unfairen Arbeitsbedingungen hergestellt sein.
  • Wenn du ganz ehrlich bist, brauchst du sie nicht. Du willst sie, aber du brauchst sie nicht.
  • Wenn du zuhause bist, werden die meisten von ihnen früher oder später als Staubfänger enden. Und dann irgendwann wieder auf dem Flohmarkt – ohne, dass du sie wirklich genutzt hättest.

Ganz ehrlich und ohne Schönrederei? Du hättest dein Geld gleich zum Fenster hinauswerfen können. Und hättest damit nicht einmal eine Industrie unterstützt, die auf unfaire Arbeitsbedingungen fußt.

Das ist eine unschöne Sicht der Dinge, vielleicht. Eine unbequeme auf jeden Fall. Aber nur auf den ersten Blick. Denn weißt du was? Es gibt etwas viel Besseres als Spaß, was sich viel leichter haben lässt: Glück.

Wusstest du, dass es eine Wissenschaft gibt, die sich damit beschäftigt, wie und unter welchen Umständen wir Menschen glücklich werden? Sie nennt sich bezeichnenderweise Glücksforschung und ist meiner Ansicht nach eine der wichtigsten Wissenschaften überhaupt.

Und weißt du, welche Kriterien nach dieser Forschung für ein glückliches Leben – in absteigender Reihenfolge – erfüllt sein müssen?

  • Soziale Beziehungen
  • Gesundheit
  • eine befriedigende Tätigkeit (nicht unbedingt der eigene Job, aber etwas, in dem man aufgeht)
  • persönlicher Freiraum
  • eine optimistische Grundeinstellung
  • ein ausreichendes Grundeinkommen für einen abgesicherten Lebensstandard

Was genau ein “abgesicherter Lebensstandard” ist, darüber ließe sich sicherlich trefflich streiten. Aber das Wichtige ist: Finanzielle Überlegungen kommen ganz am Ende der Liste für ein glückliches Leben.

Mehr Geld macht nicht glücklich, das weiß eigentlich jeder und jede von uns. Ist es da nicht naheliegend, dass das auch beim Konsum der Fall ist?

Warum also nicht einfach einmal die Pause-Taste drücken, vom Gaspedal des Konsums heruntersteigen und kurz innehalten, durchatmen und sich fragen, was zum Teufel man hier eigentlicht macht?

Wag’ es! Von Konsumstille und Befreiung

Die Vorstellung ist sicherlich eine fürchterliche: nichts mehr zu konsumieren. Aber keine Sorge – so ist das auch gar nicht gemeint.

Denn Tatsache ist auch: Ohne Konsum kommen wir nicht weit. Jedes Mal, wenn wir irgendeinen Laden betreten und mit einem Objekt wieder hinausgehen – dabei kann es sich um ein neues Playstationspiel, eine Packung Nudeln oder ein Buch handeln – konsumieren wir. Wir konsumieren, sobald wir PC, Handy oder Fernseher einschalten und uns durch die Weiten der neuen Medienlandschaft bewegen. Wir konsumieren eigentlich ständig. Das ist unvermeidbar – und an sich auch nicht weiter tragisch oder verwerflich.

Das Verwerfliche ist, dass wir es nicht merken.

Wir merken nicht, wie viel Geld wir eigentlich andauernd beim Konsumieren von allen möglichen Produkten ausgeben. Hier mal ein Shirt, da mal ein Buch, hier man ein Duschgel, Parfüm, Deo, eine Topfpflanze, ein Deko-Element dort und ein Holzbrettchen hier.

Wir schwelgen in unserem Luxus, uns jederzeit alles Mögliche und Unmögliche kaufen zu können und in dem antrainierten Belohnungs-Mechanismus, der uns eingetrichtert wurde und mit immer unverschämteren Slogans seitens der Werbung immer tiefer ins Bewusstsein gehämmert wird.

Und weißt du was? Das ist traurig.

Das ist traurig für dich, für mich, für die Menschen, die unsere Waren herstellen, für die Umwelt, weil so viel weggeworfen wird, da es dann doch nicht gebraucht wird, für eigentlich alles und jeden. Außer für die Industrie. Die freut sich. Denn sie hat ihr Ziel erreicht: Wir kaufen, manisch, beinahe zombie-artig.

Mein Appell daher – an dich, an mich, an uns alle: Wag’ es!

Wag’ es, weniger zu kaufen. Wag’ es, vor dem Einpacken des Dinges – was auch immer es sei – in den Einkaufskorb ganz genau nachzudenken und dir die alles entscheidende Frage zu stellen:

“Brauche ich das wirklich?”

Wag’ es, aus der Reihe zu tanzen, nicht zu sein wie alle anderen – und vielleicht gerade deshalb mit gutem und inspirierendem Beispiel voranzugehen. Wag’ es, angesprochen zu werden: Mensch, nu’ gönn’ dir doch – es kostet doch nichts! Und du: Nein, das brauche ich nicht. Ich brauche es einfach nicht.

Wag’ es, verdutzten Blicken ausgesetzt zu sein. Wag’ es, aufzufallen. Wag’ es, Rückgrat zu haben, Courage und Engagement zu zeigen – einfach, indem du etwas unterlässt. Wag’ es, nach Kant, deinen eigenen Verstand zu gebrauchen.

Wag’ es, sei mutig, verzichte – und genieße die Belohnung, die jenseits dieses scheinbar so schwierigen Verzichtes auf dich wartet. Denn dieses immaterielle Glück wird den materiell erkauften Spaß mit Leichtigkeit aufwiegen können.

Und wenn du dir überlegst, was das bedeuten würde, wenn andere Menschen ebenfalls nach dieser Einstellung lebten – eine Potenzierung von Glück…

“Stellen wir uns vor, an jedem Tag würde ein winziges Quantum mehr Liebe, Vernunft, Klugheit aufscheinen. Menschen würden sich eine Spur aufmerksamer behandeln. Liebende würden eien Nuance liebevoller miteinander umgehen. Bürger würden sich ein winziges Stück weit kooperativer untereinander verhalten.” (Matthias Horx)

Plädiere für eine Konsumstille – für dich, ganz individuell. Wag’ den persönlichen kleinen Aufstand gegen deine anerzogenen Bedürfnisse und schaue, ob du damit vielleicht vom Spaß zum Glück finden kannst. Auch wenn der Beginn vielleicht schwer fallen wird (denke daran: es geht hier nicht um Perfektionismus!), mit der Zeit wirst du geübter sein – und es wird sich lohnen, garantiert.

Ich bin dieses Wagnis vor ein paar Monaten bewusst eingegangen. Ich habe mir seit einem Jahr keine Kleidung mehr gekauft. Ich leihe Bücher nun fast nur noch aus (oder bekomme sie als Rezensionsexemplare zugeschickt, aber das ist eine andere Geschichte). Ich verschenke Sachen, die ich nicht mehr brauche. Ich kann ohne mit der Wimper zu zucken an jedem Geschäft vorbeigehen (außer einem Unverpackt-Laden und dem Wochenmarkt). Ich kaufe keinen Deko-Klimbim mehr, von dem ich weiß, dass er sowieso nur einstauben wird. Ich minimalisiere meinen Kosmetikverbrauch und meinen Konsum generell. Und stelle mir jedes mal im Geschäft (online und offline) die Frage, ob ich das hier gerade wirklich brauche – oder ob ich mich gerade etwa verleiten lassen will.

Und ich kann dir versichern: Ich fühle mich frei. Das Wagnis lohnt sich.

JENNI

Wanderin im Geiste, mit der Nase im nächsten Buch, nie so ganz zuhause und doch immer da.

KOMMENTARE

[…] (Spaß und Glück sind sowohl in Intensität als auch in nachhaltiger Wirkung grundverschieden voneinander. Aber das ist an dieser Stelle nicht so wichtig. Für weitere Gedanken dazu schau‘ doch mal hier vorbei.) […]

[…] von Nachhaltigkeit zu leben, empfinde (nicht einen Konsum durch den anderen zu ersetzen, sondern insgesamt weniger zu konsumieren), hat sich die Palette der Produkte, die ich aktiv benutze, immer weiter […]

[…] die ich am liebsten alle sofort ausprobieren würde, sie setzt sich auch immer wieder kritisch mit Konsum und minimalistischem Leben auseinander. So hat sie einen wunderbaren Eintrag zu ihrer […]

loloisbezauberndeherzwelt

hallo meine liebe:) du hast den beitrag wunderbar geschrieben, super einteilung und super design:) und deine worte, mit dem konsum sind die dinge, die ich mir schon seit monaten denke. in meinem umkreis wird auch viel geshoppt, viel geld ausgegeben, viele menschen, die dauernd was kaufen, und ich bin seit 2 jahren auch auf “spartripp”. ich kaufe mir nicht gern klamotten weil ich merke ich brauch es nicht. schminke hatte ich früher auch immer nur die ich tatsächlich gebraucht habe, mittlerweile habe ich gar nichts mehr. seit ich mich bewusster ernähre, brauche ich auch viel weniger pflegemittel, inzwischen nur mehr seife und kokosöl, ein paar ätherische öle und das wars bald…also ich gehe fast nie mehr in drogerien, bin so dankbar, gehe selten in klamottengeschäfte..wenn ich was neues kaufe, dann entweder fair oder second hand..aber ich habe noch soo viel kleidung..bin so dankbar für das was ich habe und bin doch immer fleißig am ausmisten:) erst jetzt vor ein paar tagen habe ich eine tasche weggegeben. ich brauche das einfach alles nicht. auch wenn es blöd rüberkommt bei menschen, die dieses bewusstsein nicht haben, es ist einfach das beste was ich mir selbst tun kann..NUR das kaufen, was ich wirklich brauche. sonst nichts. man braucht weniger geld, man muss weniger arbeiten, man darf dinge tun die man liebt und nicht den ganzen tag nur arbeiten, arbeiten arbeiten und am wochenende wieder mega konsumieren, um eine kompensation zu haben. das sind meine gedanken dazu.
ich freue mich wenn du auf den blog von mir und der lieben liane vorbeischaust. ich schreibe über vegane bewusste ernährung, gedanken und reisen:) ich freue mich auf deinen besuch.
lebenslichtpfade.wordpress.com

liebe grüße lisa

Liebe Lisa!
Ich danke dir für deinen langen und ehrlichen Kommentar und deine eigenen, ganz persönlichen Erfahrungen!
Ich finde es klasse, dass du ebenfalls ein wenig umdenken möchtest – oder es sogar schon ziemlich konsequent getan hast. Deine Fortschritte klingen allesamt richtig klasse und ich freue mich sehr für dich, dass du durch reduzierten Konsum nun Zeit für Wichtiges hast und dich nicht mehr an dieses Hamsterrad aus Arbeiten und Konsumieren gebunden fühlst. Ich glaube, das ist eine ganz wichtige Erfahrung: Man darf Dinge tun, die man liebt, das ist das Wesentliche. Und so befreiend. 🙂
Gerne schaue ich einmal bei dir vorbei – unsere Interessen decken sich ja fast vollkommen und ich denke, dass du sehr viele interessante Gedanken aufgeschrieben hast. 🙂

Liebe Grüße
Jenni

Liebe Jenni, ich wollte diesen Post schon länger kommentieren, da ich ihn einfach wunderbar geschrieben finde und so viel Wahrheit darin steckt. Ich wünschte alle Welt würde ihn lesen und darüber nachdenken.wirklich so so so gut!
Ich muss dir sehr zustimmen, was unsere konsumkranke Gesellschaft angeht. Leider ist es nicht so einfach und geht nicht so schnell, das abzustellen – aber ich bin zumindest auf dem richtigen Weg. Habe übrigens erst heute einen Teil meines Schrankes aussortiert und auch an dich und deinen Artikel gedacht. 🙂 DEn Aufrug, Wag es kann ich nur unterstützen und ich finde es wahnsinnig toll, wie du deinen Weg gehst und uns ein Stück davon mitnimst und inspirierst. Weiter so!
Ganz liebe Grüße,
Corinna

http://www.kissenundkarma.de

Liebe Corinna!
Ich danke dir ganz herzlich für deine lieben Worte – das motiviert unglaiublich und sport dazu an, weiterzumachen, sowohl privat als auch mit dem BLog. Es ist toll, dass man andere Menschen erreichen und inspirieren kann, und es freut mich sehr. 🙂
Ich denke auch, dass es nicht so einfach ist, die eigenen und die Gewohnheiten der Anderen zu ändern – aber es reicht ja bereits, wenn man selbst Sich SChritt für Schritt vorwärts tastet und anderen Menschen vielleicht ein Beispiel ist, sodass sie beginnen, nachzudenken. Dann ist schon so viel gewonnen.
(An den Kleiderschrank muss ich übrigens auch noch mal wieder dran – so richtig zufrieden bin ich damit nämlich immer noch nicht. Aber langsam wird es. 🙂 )

Liebe Grüße
Jenni

Ein spannendes Thema, an dem auch wir nah dran sind. Die großen Einkaufspassagen schrecken mich schon lange ab, aber seitdem wir uns auf das finanzielle Wagnis Vierseithofsanierung eingelassen haben, herrscht ohnehin eine Konsumauszeit. Die Rezensionsexemplare aber auch Plattformen wie Mamikreisel und Tauschticket http://amberlight-label.blogspot.de/2016/07/tauschticket-halbjahresbericht-01.html ermöglichen uns, nur noch sehr wenig auszugeben – und trotzdem bleibt das Gefühl im Überfluss zu leben.

Hallo!
Entschuldige, dass ich erst jetzt auf deinen Kommentar antworte – er war leider im Spam-Ordner gelandet und da habe ich ihn bisher übersehen. 🙂
Ich habe mich gerade einmal ein wenig bei eurem Projekt umgeschaut – wirklich wahnsinnig inspirierend und konsequent, wie ihr das Projekt “Nachhaltig leben” angeht! Ich bin sehr beeindruckt und werde mich bei Gelegenheit noch einmal durch die Archive stöbern – da gibt es sicherlich einiges Interessantes zu entdecken. 🙂
Aber ich glaube, das ist das Wichtigste: Lernen, dass “Überfluss” nicht gleichzusetzen ist mit unbedingtem Materialismus auf Kosten der Umwelt und der Mitmenschen. Das ist die Hauptbotschaft und ich finde es klasse, dass ihr das für euch erkannt habt und so toll umsetzt! 🙂

Liebe Grüße
Jenni

Was ein Blogbeitrag Jenny !
Wahnsinn 🙂
Hast mich richtig umgehauen.
Ich erinnere mich noch an meinen Umstieg auf “Konsumstille” und obwohl es am Anfang ungewöhnlich war is es jetzt definitiv die beste Entscheidung ever gewesen 🙂

Liebe Grüße,
Vivi <3
vanillaholica.com

Liebe Vivi!
Ui, danke dir für das phänomenale Kompliment – das wiederum hat mich umgehauen! 😀
Ich kann es dir absolut nachfühlen: Man muss sich natürlich erst einmal umgewöhnen und das Ganze funktioniert auch nicht von heute auf morgen – aber wenn es dann soweit ist, dann ist Kosumstille einfach nur schön. 🙂

Liebe Grüße
Jenni

Hallo Jenny, das ist wirklich ein ganz toller Beitrag! ich selbst habe auch vor einiger Zeit damit begonnen den Kaufzwang zu überdenken und haben den “Wahn”-Konsum gestoppt, bei dem man einfach nur kauft um zu Kaufen. Und nicht weil man es absolut und unbedingt benötigt! Ich fühle mich seitdem so viel leichter und freier! 🙂
Liebe Grüße, Yvonne
P.S. ich schließe mich Cosima an: der neue Stil deiner Beiträge ist super! Es erleichtert das Lesen immens und zudem bringt es Farbe und Freude ins Lesen 😉

Liebe Yvonne!
Ich danke dir – es freut mich, dass dir der Beitrag gefallen hat! 🙂
Vielen Dank auch für deine Rückmeldung bezüglich der Aufmachung der Beiträge – das hilft mir wirklich weiter und ist ein wertvolles Feedback!
Deine Entscheidung finde ich klasse – toll, dass du auch in den Genuss des Weniger-Konsumierens kommst. Ich glaube, man kann auch den psychologischen Effekt, den der “Verzicht” (obwohl ich persönlich das gar nicht als solchen empfinde) haben kann, gar nicht hoch genug einschätzen. Man tut rundherum etwas Gutes, wenn man mal einen Gang zurückstellt – für sich, für die Umwelt und für andere Menschen. 🙂

Liebe Grüße
Jenni

Ich kaufe nur noch preisreduzierte Kleider Teile und die trage ich so lange, bis sie verwaschen sind oder Löcher kriegen. Ich habe mir auf Netflix die Doku the true costs angeschaut. Seither hat sich mein Verhältnis zur Textilindustrie in Asien dramatisch verändert. Ich denke einfach, alles was wir kaufen landet irgendwann auf dem Müll, meist noch vor 6 Monaten. Dann gibt es Unsicherheiten der Finanzmärkte, des Arbeitsmarktes, Themen wie Altersarmut, Umweltschutz. Ich glaube mit Freizeit und Geld und der Arbeitskraft kann viel mehr angefangen werden, wenn man erst begriffen hat, das Konsum nicht die Lösung ist. #Werbung #Reklame #Marketing

Hallo Ralf!
Ich glaube, du hast zum großen Teil Recht mit dem, was du geschrieben hast und ich stimme dir absolut zu: Wenn wir erst einmal eingesehen haben, dass wir uns nicht auf Teufel komm’ raus alles kaufen können, was wir wollen, ohne dass das ernsthafte Folgen für irgendjemanden auf der Welt hat, dann sind wir schon ein ganzes Stück weiter. Den Film kenne ich – und er ist absolut empfehlenswert! Er gehört zu den Filmen, nach denen nichts mehr so ist wie vorher.
In wie viele gute Projekte könnten wir alle investieren, wenn wir ein bisschen weniger nach der Massenkonsumgesellschaft leben würden!

Liebe Grüße
Jenni

Den ganzen Konsum sehe ich inzwischen ähnlich kritisch wie du… und ich merke sogar, dass ich manche Menschen vorwurfsvoll anschaue, wenn sie Plastiktüten randvoll mit neuem Dekokram oder Kleidung aus den Läden tragen… einfach weil das Sachen sind, die man in den Mengen nicht braucht – und wenn, dann doch bitte in der Tragetasche aus Stoff!

So richtig auf dem Konsumzug war ich nie aufgesprungen – solche Shoppingtouren mit Freundinnen habe ich nur ein Mal im Urlaub gemacht und sonst war mir mein Geld meist doch zu schade…
Wen ich dann doch mal was kaufe, dann wollte ich das meist schon lange haben und es macht mich auch wirklich länger glücklich. Oder aber ich brauche es eben… wie z.B. der Drucker, da ich zu Hause ausgezogen bin und somit keinen mehr mitbenutzen konnte.

Glückwissenschaften finde ich auch sehr spannend und wenn man sich selbst mal eine Weile beobachtet, merkt man auch, dass Geld eben nicht so wichtig ist wie die sozialen Kontakte. Zumindest geht es mir so 🙂

Zumindest Dinge, die ich kaufe, konsumiere ich ziemlich bewusst, da ich eine Liste mit Ausgaben führe… ich muss nämlich gerade mal den Überblick gewinnen, wie viel ich mir mit meinem Gehalt überhaupt dauerhaft leisten kann.Z.B. frage ich mich gerade, ob ich mir Reitstunden leisten kann oder dafür auf Bio-Gemüse verzichten müsste, was ich nicht will.

Also so ein bisschen Konsumruhe gönne ich mir auch schon seit einer Weile: Keine neue Kleidung mehr, nur noch Second Hand. Deko sowieso noch nie, und bei anderen Gegenständen wird auch geschaut, ob das noch jemand aus der Familie übrig hat. Nur bei den Lebensmitteln… da wähle ich dann doch auch mal das hochpreisigere Bio- oder Vollkornprodukt, weil es mir das Geld wert ist.

Also mich freut es, dass es dir mit diesem Wagnis so gut geht – ich bin gerade auch so glücklich wie so gut wie nie zuvor 😉

Liebe Grüße

Liebe Tabea!
Danke für deinen langen Kommentar und deine Gedanken zu diesem Thema! 🙂
Ich muss gestehen, dass ich ebenfalls nie so jemand war, der gerne und viel und ausgiebig Shoppen gegangen ist – so eine “Fashionista” bin ich vom Typ wahrscheinlich einfach nicht. 😉
Aber in letzter Zeit hat meine Reflexion über Konsum generell und mein eigenes Kaufverhalten im Speziellen eine andere Dimension bekommen, die sie vorher nicht hatte. Nun überlege ich wirklich bei jedem einzelnen Kauf, ob ich das jetzt wirklich, wirklich, wirklich brauche oder nicht. Zu Beginn ist das mit Mehraufwand verbunden (man muss sich selbst ja erst einmal mental so weit kriegen!), aber irgendwann ist auch dieses neue Aktionsschema “drin” und man handelt ganz automatisch danach. Das ist das Schöne: Schlechte Angewohnheiten lassen sich auch wieder ablegen. 🙂
Hmmh…die Sache mit den verächtlichen Blicken anderen Menschen gegenüber kann ich sehr gut nachvollziehen – aber ich achte darauf, mir das gar nicht erst anzugewöhnen. Ja, natürlich: Ich hätte gerne, dass viel mehr Menschen sich viel mehr Gedanken machen würden und nicht sinnlos alles kaufen würden, was ihnen vor die Nase kommt. Aber wer bin ich denn, sie deswegen abzuwerten? Ich glaube, man muss da sehr aufpassen, dass man nicht in eine Hierarchisierungsspirale hineinrutscht – denn das tut dem eigenen Karma gar nicht gut und hilft ja letzten Endes auch niemandem weiter. Doch ich kann verstehen, was du meinst.
Ich freue mich sehr für dich, dass du auch so glücklich mit deiner persönlichen Konsumstille bist – ich habe ohnehin den EIndruck, dass du das Leben und den spannenden Aufbruch in eine neue Phase gerade sehr genießt. Das ist wundervoll und ich freue mich mit dir! 🙂

Liebe Grüße
Jenni

Huhu Jenni,

das ist ein unglaublich toller und bewegender Beitrag, der da mal wieder aus deiner Feder kommt. Und du hast so recht (und konntest mit deinen geflügelten Worten mal wieder genau ausdrücken, was ich nicht kann), dass zwischen Spaß und Glück ein himmelweiter Unterschied liegt. Achtsamkeit ist ein Wort, das auch wunderbar dazu passen würde: Einfach bewusst leben, wohlüberlegte Entscheidungen zu treffen und nicht stupide Werbeversprechen hinterherlaufen.

Wenn das für dich okay ist, dann würde ich den Artikel auch gerne wieder bei Facebook teilen. 🙂

Hab ein schönes Wochenende! 🙂
Liebste Grüße
Cosima

P.S: Ich mag dein “neues” Design wirklich sehr gerne mit deinen Grafikblöcken. Das erleichtert den Lesefluss ungemein. 🙂

Liebe Cosima!

Ich danke dir ganz herzlich für deine lieben Worte – es freut mich sehr, dass dir der Artikel gefällt. 🙂
Du hast die Quintessenz aber ganz wunderbar auf den Punkt gebracht – das ist genau das, was ich aussagen wollte und es ist schön, dass das so gut rübergekommen ist.
Natürlich kannst du den Beitrag gerne auf deiner Seite teilen – ich würde mich sogar sehr darüber freuen. 🙂

Ich hoffe, du hattest ein tolles Wochenende und wünsche dir einen schönen Start in die neue Woche!

P.S.: Danke dir für die Rückmeldung – darauf hatte ich gebaut, aber es ist wichtig, das nochmal bestätigt zu haben. Man wird ja doch mit der Zeit etwas “betriebsblind”… 😉

Liebe Grüße
Jenni

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