Kommentare zu: Bin ich dekadent? Von Ästhetikliebe und Selbstgeißelung https://mehralsgruenzeug.com/aesthetikliebe-und-selbstgeisselung/ vegan food. green life. Tue, 03 Sep 2019 11:34:32 +0000 hourly 1 Von: Jenni https://mehralsgruenzeug.com/aesthetikliebe-und-selbstgeisselung/#comment-6573 Sat, 14 Jul 2018 06:24:02 +0000 https://mehralsgruenzeug.com/?p=27731#comment-6573 Als Antwort auf Jonny.

Hallo Jonny,
das hast du sehr schön beschrieben – ich danke dir für deine eigenen Erfahrungen mit dem Thema und freue mich, dass du einen für dich gangbaren Weg gefunden hast. 🙂
Mittlerweile stellt sich mir die einleitende Frage des Artikels auch nicht mehr so wirklich ernsthaft: Im Moment versuche ich, ebenfalls möglichst Second Hand zu kaufen (es gibt ja unfassbar schöne Stücke auf Ebay-Kleinanzeigen und Flohmärkten!) und so nach und nach ein reduzierteres, aber ästhetisches Zuhause einzurichten. Es ist schön zu sehen, wie das langsam Form annimmt und man sich zu fast jedem Möbelstück eine Geschichte erzählen oder ausdenken kann, weil sie alle schon so viel erlebt haben.
Dein Fazit gefällt mir sehr gut – ich denke ebenfalls, dass Minimalismus und ein nachhaltiger Lebensstil alles andere als Selbstkasteiung und Verzicht bedeuten müssen. Es kommt zum einen auf die Perspektive an (darauf, Glück nicht in kurzfristig triggernden Konsumentscheidungen zu suchen) und zum anderen natürlich auch darauf, sich selbst den individuellen Freiraum zu lassen, in und mit dem man sich wohlfühlt.

Lieben Dank dir für deine Anregungen und Grüße an dich!
Jenni

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Von: Jonny https://mehralsgruenzeug.com/aesthetikliebe-und-selbstgeisselung/#comment-6570 Wed, 11 Jul 2018 19:27:07 +0000 https://mehralsgruenzeug.com/?p=27731#comment-6570 Nein! Es widerspricht sich nicht. Seit ich von Zuhause ausgezogen bin habe ich sage und schreibe 3 Möbelstücke neu gekauft. Ein Schrank vom IKEA und zwei schlichte Holzregale aus dem Baumarkt. Alles andere habe ich von irgendjemandem “geerbt” – und jedes einzelne Teil habe ich nicht deswegen genommen, weil es für umme war, sondern weil es zu mir und meiner Einrichtung gepasst hat. Falls mir etwas angeboten wurde, das nicht so passt, wurde es abgelehnt – auch wenn ich wusste es landet dann beim Sperrmüll.
So habe ich (fast) nur Teile mit einer Geschichte, die mir immer wieder Freude bereiten und bis an ihr Lebensende bei mir wohnen dürfen. Ich glaube, darum geht es auch letztendlich. Das dass, was du hast, Bedeutung für dich hat und dich möglichst lange begleiten und Freude bereiten kann. Wer denkt bei Minimalismus geht es um spartanisches Leben und selbstaufopfernde Selbstkasteiung hat etwas nicht so recht verstanden. Man macht das ja, um sich befreit und wohl zu fühlen und nicht, um sich zu bestrafen. Es geht darum Überflüssiges, Belastendes und Bedeutungloses aus seinem Leben zu verbannen. Und wenn ein gemütlich eingerichtetes Zuhause zum befreiten Wohlfühlen dazu gehört, dann nur zu. Wie so vieles ist es auch hier nur eine Frage des richtigen Maßes

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Von: Jenni https://mehralsgruenzeug.com/aesthetikliebe-und-selbstgeisselung/#comment-5075 Tue, 04 Jul 2017 07:34:32 +0000 https://mehralsgruenzeug.com/?p=27731#comment-5075 Als Antwort auf milchschaumplus/Nanne.

Liebe Nadine,

danke dir für deinen ausführlichen und so inhaltsreichen Kommentar!

Ich muss gestehen, dass ich auch immer ganz überwältigt bin von dem tollen Austausch, der unter den Artikeln stattfindet. Das freut micht total – und zeigt ja auch irgendwo, dass sich viele Menschen Gedanken um solche Themen machen. Und das ist schön.

Bezüglich der Wiederverkaufbarkeit von Ikea-Möbeln: Die Erfahrung haben wir auch gemacht – wir haben auch einige große Vitrinen verkauft und so ziemlich alle Billy-Regale; und es hat sich immer sehr schnell jemand gefunden, der die Teile abgenommen hat.
Im Vergleich dazu: So richtig antike, aber absolut robuste und gewissermaßen unkaputtbare Stücke sind da auf deutlich weniger Interesse gestoßen. Vielleicht hängt das aber auch zum Teil mit der Ästhetik zusammen, die Ikea ja doch ziemlich gut trifft: den Geschmack der modernen, jungen Leute. (Ich kann sagen, was ich will: Ich finde auch nach wie vor einige Stücke von Ikea schwer ästhetisch.)

Nur stimmt halt meistens die Qualität wirklich nicht – wie du schon sagst: Genau daran verdient der Konzern. Und den Vergleich zur Fast Fashion finde ich da wirklich sehr passend.

Ich stehe den Nachhaltigkeitskonzepten von Ikea auch sehr skeptisch gegenüber und bin auf jeden Fall gespannt, ob und was da noch kommt. Und wie fundiert das werden wird. Aber generell denke ich auch, dass das meiste Geld wirklich mit Schnickschnack gemacht wird, der Quengelware für Erwachsene, wenn man so will.

Deine Einstellung gegenüber Neukäufen (und woher diese stammen) finde ich klasse – mir ist es auch wichtig, dass mein Interieur ein harmonisches Gantzes bildet. Und ich muss gestehen: Das ist erst so, seitdem wir radikal ausgemistet haben. Plötzlich sind mir Zusammenspiel, Farben und Kompositionen viel wichtiger geworden und ich reagiere stark darauf, wie meine Wohnung eingerichtet ist. Das war vorher nicht so.
Die Konsequenz ist natürlich auch, dass wir einige Sachen austauschen, die nicht zwingend ausgetauscht hätten werden müssen – aber ich denke, das darf man sich leisten, des persönlichen Wohlbefindens wegen.
Wir achten ebenfalls genau darauf, wo wir welche Sachen herbekommen und kaufen, wenn möglich, von kleinen, nachhaltigen Produzenten oder eben gebraucht über Ebay.
Manchmal (ganz selten) kaufen wir doch noch das ein oder andere Stück bei Ikea – das aber auch nur, weil wir uns anderes einfach nicht leisten können und mit der aktuellen Situation dermaßen unzufrieden sind, dass wir nicht warten wollen, bis wir das Fünffache des Preises angespart haben, um das entsprechende Stück bei einem nachhaltigen Produzenten zu kaufen (denn leider findet man auch nicht alles, was man sich wünscht, über Ebay).

Ich denke nach wie vor, dass es die Mischung macht.
Und das Bewusstsein für das, was man gerade tut – und mit den eigenen Mitteln das erreicht, womit man jetzt gerade zufrieden sein kann, weil man das Bestmögliche versucht.
Wenn das nicht zu 100% perfekt ist, ist das kein Weltuntergang, sondern vollkommen normal.

P.S.: Ich liebe provisorische Einrichtungen auch sehr – das ist meist viel persönlicher und kreativer als alles Vorgefertigte. 🙂

Liebe Grüße
Jenni

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Von: milchschaumplus/Nanne https://mehralsgruenzeug.com/aesthetikliebe-und-selbstgeisselung/#comment-5063 Mon, 03 Jul 2017 11:43:17 +0000 https://mehralsgruenzeug.com/?p=27731#comment-5063 Hallo!

Wie cool, dass unter deinen Beiträgen teilweise so ausführlich kommentiert wird, dass man als Leser kaum Zeit hat, alle Kommentare zu lesen!

Zu den Umzügen fällt mir ein: Vielleicht wächst da auch ein Bedarf nach vermehrt möblierten Wohnungen? Ich ziehe gerade auch um (vielleicht das letzte Mal für die nächsten zwanzig bis fünfundzwanzig Jahre – ich fühle mich gegenüber einigen anderen Kommentatorinnen gerade sehr alt :o)) und ja, es ist echt immer schwierig mit den Möbeln in einer anderen Wohnung. Selbst wenn man sich so wie wir sehr vergrößert. Was ich das gute an Ikea finde, die Möbel kann man ziemlich gut wiederverkaufen! Während wir hier einen guten Vollholz-Couchtisch haben, der von der Qualität viel, viel besser ist und langhalten, ewig halten, den über Ebay einfach niemand haben möchte!
Auch ich gucke jetzt zumindest immer nach, ob ich die Möbel gebraucht finde – das ist manchmal aber auch von der Umsetzbarkeit her schwierig. Brauche dann ein größeres Auto, um wiederum nur einen Teil kaufen zu können. Muss den anderen Teil jetzt zusammen suchen. Weswegen wir jetzt unser Gartenregal doch komplett neu dort gekauft haben (aus Ivar – nicht sonderlich günstig, da auch vollholz), und das Regal bleibt jetzt aber auch hoffentlich jahrzehntelang dort in Benutzung). Ich glaube Ikea ihre Nachhaltigkeitlobhudelei auch überhaupt nicht. Die verdienen daran, dass es nicht nur Fast Fashion sondern auch Fast Möbel gibt. Die verdienen daran, dass Leute ganz spontan noch Teelichter und was weiß ich noch für welchen Kram kaufen, die sie nicht brauchen.
Aber gleichzeitig: Ich finde auch, dass es schwierige (neue) Alternativen gibt – und dann wiederum die Wiederverkaufbarkeit besser.

Was die Ästethik angeht, das ging mir genauso. Ich kann nicht einfach irgendwelche gebrauchten zusammengesammelten Möbel bei mir in der Wohnung haben. Ich reagiere da sehr sensibel drauf, mir ist wichtig, dass es so wenig wie möglich ist. Aber auch wichtig, dass es möglichst zusammen passend und möglichst wenige Farben sind. Wir haben übrigens beim Geschirr und bei Handtüchern, die alten Spenden der Familie ersetzt – und dass durch 2. Wahl Sachen. Handtücher habe ich im Outlet günstiger gekauft (von einer zumindest nachhaltigeren Firma, die in Deutschland produziert) und auch das Geschirr haben wir bewusst von einer Firma gekauft, die in Thüringen produziert. Auch hier haben wir uns für vergünstigte 2 Wahlsachen entschieden. Dass die Sachen kleine Macken haben, sieht man nicht. Das Geschirr, welches wir uns ausgesucht haben, wird schon seit Jahren in weiß produziert – ist also nachkaufbar und ggf. auch durch andere Serie, die in komplett weiß sind ergänzbar. Das war mir wichtig. Auch und ich finde es auch schon seit Jahren schön.

Mir ist es total wichtig geworden, möglichst wenig Trends zu folgen, sondern auf das zu setzen, was mir über eine lange Zeit gefällt.

Küchen sind übrigens bei Ikea nicht günstig – da kann es manchmal genauso Sinn machen in ein Küchenfachgeschäft zu gehen. Und ich würde ggf. gucken, wo man wirklich Küchenmöbel benötigt und was durch andere Möbel “erstetzt” werden kann. Wir haben nur auf einer Seite eine Arbeitsplatte und auf der anderen Seite eine Kommode und ein Billyregal. Sehr praktisch, hat sich total bewährt!

Und manchmal ist ja auch die Frage hilfreich: Habe ich wirklich wenig Geld oder ist mir eben anderes wichtiger? Wir kaufen z.B. momentan viel bei Discountern und normalen Supermärkten, während wir früher eine Zeitlang fast nur bio in einem kleinen, feinen Bioladen gekauft habe. Da wir aber aktuell aufgrund einer zweijährigen Elternzeit nur von einem Gehalt leben und jetzt umgeziehen, habe ich gerade einfach andere Prioritäten (und auch wirklich weniger Geld als früher), aber an sich könnte ich es mir theoretisch schon leisten. Aber so gegben wir jetzt das Geld für ein altes Haus aus (haben bewusst nicht neugebaut) und nicht in den Bioladen.

Viele liebe Grüße
Nadine

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Von: Nachhaltig Kleidung aussortieren + Capsule Wardrobe Update | Mehr als Grünzeug https://mehralsgruenzeug.com/aesthetikliebe-und-selbstgeisselung/#comment-4679 Sat, 06 May 2017 05:35:24 +0000 https://mehralsgruenzeug.com/?p=27731#comment-4679 […] gerade der Nachhaltigkeitsaspekt war uns für eine solche Entscheidung wichtig – denn so eine doofe Erfahrung, wie wir in letzter Zeit mit den unterschiedlichstem Mobiliar, das wir uns in den le…, wollen wir zukünfitg vermeiden. Und die Ziito-Produkte sind eine sehr gute Möglichkeit, genau […]

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Von: Urban Jungle Bloggers: Wohnen in Grün [Rezension] | Mehr als Grünzeug https://mehralsgruenzeug.com/aesthetikliebe-und-selbstgeisselung/#comment-4306 Sun, 26 Mar 2017 07:18:29 +0000 https://mehralsgruenzeug.com/?p=27731#comment-4306 […] Ich habe es ja auch hier einigermaßen verklausuliert, wie ich nun einmal manchmal bin, angekündigt – hier gibt es in […]

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Von: Kitchen Makeover a là Greenery - Planung - 50percentgreen https://mehralsgruenzeug.com/aesthetikliebe-und-selbstgeisselung/#comment-4246 Fri, 17 Mar 2017 18:35:43 +0000 https://mehralsgruenzeug.com/?p=27731#comment-4246 […] Bin ich dekadent? Von Ästhetikliebe und Selbstgeißelung […]

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Von: Jenni https://mehralsgruenzeug.com/aesthetikliebe-und-selbstgeisselung/#comment-4235 Wed, 15 Mar 2017 08:10:40 +0000 https://mehralsgruenzeug.com/?p=27731#comment-4235 Als Antwort auf Tabea.

Ich glaube, ein Richtig und Falsch gibt es in den meisten Fällen nicht. Eher ein “Das-kann-ich-am-ehesten-mit-mir-vereinbaren”. Wir haben auch häufig Situationen, mit denen wir nicht so ganz glücklich sind und die wir uns aus verschiedenen Gründen gerne nachhaltiger wünschen würden – dann aber irgendwie damit klarkommen müssen. Beispiel: Wenn wir hier im Hause etwas renovieren, fällt unglaublich viel Müll und Dreck an, den wir eigentlich gerne vermieden hätten. Auf der anderen Seite möchten wir schön wohnen – was ist nun wichtiger bzw. relevanter? Wir können nur schauen, die Dinge, die nicht immer im Rahmen laufen, so nachhaltig wie möglich anzugehen – eine 100%-Lösung gibt es in den meisten Fällen schlicht und ergreifend (leider) nicht. Daher bin ich auch absolut kein Fan davon, sich innerlich schuldig zu fühlen oder gar in Selbstzweifel bezüglich der eigenen Authentizität zu ergehen, was solche Dinge anbelangt (obwohl ich da manchmal wirklich meinem eigenen Rat besser folgen sollte…).

Liebe Grüße
Jenni

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Von: Tabea https://mehralsgruenzeug.com/aesthetikliebe-und-selbstgeisselung/#comment-4232 Tue, 14 Mar 2017 18:13:49 +0000 https://mehralsgruenzeug.com/?p=27731#comment-4232 Als Antwort auf Jenni.

Abwägen ist ein gutes Stichwort – das muss ich gerade gefühlt immer häufiger, seit ich mich eben mit Nachhaltigkeit auseinandersetze und mir daher einiges “verbiete”. Oft frage ich mich dann auch, ob es mich überhaupt glücklich machen darf, etwas unökologisches zu kaufen oder zu machen… und da komme ich zu keiner Antwort auf diese Frage.

Deinen angedachten Weg mit nachhaltigen Produkten von kleinen Leuten oder Second Hand finde ich spitze! Ich werde das ähnlich handhaben… nur leider sind Second Hand Läden noch viel zu selten und Flohmarkt ist hier auch kaum (außer Kindermode…).

Liebe Grüße

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Von: Jenni https://mehralsgruenzeug.com/aesthetikliebe-und-selbstgeisselung/#comment-4221 Sun, 12 Mar 2017 20:56:11 +0000 https://mehralsgruenzeug.com/?p=27731#comment-4221 Als Antwort auf Tabea.

Liebe Tabea,

ich freue mich über deinen langen und ausführlichen Kommentar!

Mir liegt der schlicht-moderne Stil auch sehr und ich orientiere mich gerne daran. Der Prozess hin zu dem Gefühl, sich diesen Stil zu erlauben, der einen selbst ja irgendwie repräsentieren und ausdrücken soll, war ein sehr langer. Ich habe mir auch lange viel verboten – bis mir klargeworden ist, dass mich das so auf Dauer nicht glücklich macht. Da muss man – glaube ich – abwägen zwischen individuellem Glück und der Frage nach der Nachhaltigkeit bzw. des Aspektes, wie nachhaltig man selbst sein kann und will. Einer Prioritätensetzung, wenn man es auf den Punkt bringen möchte. Die Sache mit dem Backofen kann ich daher sehr gut nachvollziehen. 😉

Wir schauen auch sehr gerne auf Flohmärkten oder bei Dawanda, Etsy und bei kleinen Produzenten, die als Einzelhändler*innen ihre Stücke herstellen und dabei sehr auf Nachhaltigkeit achten. Das ist sowohl schön, hochwertig und man unterstützt die richtigen Menschen – das ist für uns meist eine der liebsten Anlaufstellen. 🙂
Natürlich kann man diese hohen Ansprüche nicht immer einhalten und auch wir haben noch viele Dinge von Ikea, wünschen uns aber langfristig, auf die besagten Alternativen umzusteigen und einen individuellen Mix aus Second Hand, selbst geupcycleten und Handwerksstücken sowie vielleicht auch dem ein oder anderen Stück vom Designer zu kreieren. Aber das ist ein langer Prozess – und ich denke, das ist auch gerade das Schöne daran – das Wachsen mit und an der eigenen Einrichtung.

Ich wünsche dir auf jeden Fall ebenfalls eine spannende und inspirierende Reise durch die Welt des individuell-nachhaltigen Einrichtens!

Liebe Grüße
Jenni

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