Der Design Gipfel ist der Markt für Schönes und Handgemachtes – ein kleines Paradies für diejenigen, die nach dem Besonderen suchen und sich für Projekte und die Menschen dahinter interessieren, die ein wenig ungewöhnlich und gerade deshalb so spannend sind.

Der Design Gipfel 2017 in Münster

Der Design Gipfel findet regelmäßig an unterschiedlichen Orten statt: Münster, Essen, Bielefeld und Dortmund sind beispielsweise die Städte, die dieses Jahr in den Genuss der Handwerker und ihrer Produkte kommen – und vergangenes Wochenende war die ernannterweise lebenswerteste Stadt der Welt Gastgeberin für besonders designte Stücke und ihre Hersteller.

Dass wir uns das nicht entgehen lassen konnten – wir als selbsternannte Jäger des Schönen und Besonderen, als passionierte Manufakturen-Pilger und Respekt-vor-dem-Selbermachen-Zoller -, das ist wahrscheinlich beinahe selbsterklärend.

Und so sind wir denn nach einem zwar ohnehin schon sehr anstrengenden Wochenende (wir haben Freitagabend spontan beschlossen, Bad und Flur zu renovieren – und bis Samstagabend durchgearbeitet) sonntags zur Mensa am Coesfelder Kreuz gepilgert (Wortspiel beabsichtigt) und haben uns – zusammen mit vielen, vielen weiteren Besucher*innen – durch die Schönheiten des Handwerks treiben lassen. Und davon gab es eine ganze Menge.

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Eine gute Idee jagt die nächste

Ganz ehrlich? Ich glaube, ich habe mich gefühlte hundert Mal spontanverliebt. Wie das immer so ist auf Messen, weiß man zu Beginn gar nicht so richtig, wohin man schauen soll, weil es so viele spannende Dinge gibt, die der eigenen Aufmerksamkeit würdig sind. Wir haben es uns daher zum Ritual gemacht, zu Beginn erst einmal wie angewurzelt am Eingang stehen zu bleiben (auch auf die Gefahr hin, eventuell anderen Besucher*innen den Weg kurzfristig zu versperren – aber es hat sich bisher noch niemand beschwert), um einen Pilgerplan auszuarbeiten. Eine Laufroute, der wir dann folgen, um auch ja keinen der Stände auszulassen und uns mit allen Dingen, die wir dort zu sehen bekommen, genau zu beschäftigen.

Messebesuche sind daher – ihr ahnt es – gerade bei uns eine Sache, die sich über Stunden hinzieht. Sehr viele Stunden. Und auch, wenn es sich – wie beim Design Gipfel hier in Münster – lediglich um etwas mehr als eine Halle (oder besser: Mensa) handelt: Wir bleiben geschlagene vier Stunden, um alles aufzusaugen und anzusehen. Und wir haben im Folgenden unsere Eindrücke festgehalten – wie immer: mit viel Bild und viel Wort.

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Den ersten Hardcore-Love-Crush (ein anderes Wort gibt es dafür einfach nicht) hatte ich gleich beim Begutachten der Ware, die der erste Stand bereithielt: wunderwunderwunderschöne Leinen-Cardigans, die (je nach Wunsch und Bedarf) auf alle möglichen und unmöglichen Arten getragen werden können, fair produziert in Berlin, jedes Stück ein absolutes Unikat.

Die Caridgans von Mica Design sind etwas, nach dem ich lange gesucht und das ich nun endlich gefunden habe: Ein Kleidungsstück, das wie eine Kuscheldecke für Erwachsene daherkommt, sich nach und nach allmählich dem Träger oder der Trägerin anpasst und einfach ein Teil für die Ewigkeit ist. Ich bin schwer verliebt und habe mir die Anschaffung auf die Wunschliste für die Dinge mit hohem Budget gesetzt – das investiere ich dann aber sehr gerne.

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Eine unglaublich geniale Idee hätten wir beinahe übersehen: Christine hat sich früher immer darüber geärgert, dass beim Selbermachen von Kosmetik (das macht sie schon sehr, sehr lange) immer ein Rest übrig bleibt, der überflüssig ist (entweder, weil man ihn nicht aufbraucht oder weil die Zutaten nur in riesigen Packungen zu kaufen sind) und sich gefragt, wie das denn wäre, wenn man seine eigene Bio-Naturkosmetik so portionieren könnte, dass genau eine 1-Personen-Anwendung dabei herauskäme. So würde nichts Überflüssiges gekauft und ergo könnte auch nichts verderben oder müsste weggeworfen werden. Tadaa: kos/mish war geboren!

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Mit Zutaten aus der Küche (genauer: aus der Bio-Bäckerei Tillmann), die anderweitig nicht mehr verwendet werden können (sprich: Abfall wären) schnürt sie praktische DIY-Naturkosmetik-Päckchen – fast plastikfrei (lediglich ein Förmchen besteht unter Umständen aus Plastik) und voller guter Zutaten, die nach eigenem Ermessen gemischt, ergänzt oder ausgetauscht werden können. Die (sehr wohl pädagogisch gemeinte) Hinführung zum Selbermachen von Kosmetik steht im Vordergrund: In Zeiten, in denen fünfhunderttausend Gesichtsmasken die Drogerie-Regale bevölkern und uns mit einer Chemie-Gratis-Behandlung zum Haaresträuben versorgen, stellen wir uns wieder für ein paar Minuten in die Küche und mixen uns unsere eigene Maske zusammen. Eine tolle Idee – von der wir sicherlich nicht das letzte Mal gehört haben…

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Was uns besonders gut gefällt, während wir so durch die Reihen der bunten gemischten Stände (es ist von Babykleidung über Holzbrillen bis hin zu Postern und Postkarten wirklich alles dabei) schlendern ist, dass Nachhaltigkeit und faire Produktion auf dem Design Gipfel nicht nur häufig anzutreffende Konzepte, sondern beinahe selbstverständlich sind.

Man macht keine marktschreierische Werbung mit Aufschriften wie “100% fair und nachhaltig produziert” oder “100% vegan!” – aber wenn man dann die hippen Shirts von wat? apparel umdreht, um nach Siegeln für faire Produktion zu suchen, wird man sofort fündig. Ein kleines Träumchen ist da in Erfüllung gegangen – her mit der Welt, in der Fairness selbstverständlich ist!

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Wunderschön individuelle Stücke mit Tendenz zu gesellschaftlicher Revolution (wer hat eigentlich gesagt, die Fliege sei out?) produzieren beispielsweise auch Fafigo – per Handarbeit in Deutschland und absolut fair. Übrigens nicht nur für den Mann, sondern für alle. Und nicht nur für’s Gala-Dinner, sondern für überall.

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Auch bei thegreykat finden wir eine richtig gute und kreative Idee: Alte Typografien werden mit mindestens ebenso alten Buchseiten kombiniert, auf Jutetaschen gedruckt oder anderweitig wiederverwertet – heraus kommt eine Vielfalt nostalgischer Kunstwerke, die irgendwie immer gut aussehen und deren Zeit niemals abläuft.

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Mein persönliches Highlight aus der Sammlung ist der Prokrastinations-Druck – man schließe daraus bitte nicht auf meine aktuellen Umstände…

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Unser Herz ein bisschen zum Schmelzen gebracht hat Madame Lunette (nein, nicht die Menstruationstasse), die mit ihrem selbstgemachten Schmuck (Schmuck- und Kleidungsstände gibt es auch auf dem Design Gipfel – wie oft bei solchen Messen, sehr viele) wirklich vollends auf Regionalität setzt: Die Blumen, die in den Kunstwachs-Kugeln eingeschlossen sind, blühen ein paar Straßen weiter am münsteraner Kanal, werden von ihr handgepresst und zu schönen und absolut individuellen Schmuckstücken verarbeitet, bei denen man wirklich zwei Mal hinschauen muss, um ihre Besonderheit zu erkennen.

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Der Design Gipfel macht seinem Namen wahrlich alle Ehre – wir kommen aus dem Staunen häufig gar nicht mehr richtig heraus und bekommen große Augen und weite Ohren, wenn wir die Früchte der tollen Ideen der Aussteller*innen begutachten und uns ihre Geschichten dazu anhören.

Ein solcher Fall ist auch Rita mit ihrem Label Bal Designs: Aus alten, nicht mehr gemochten oder kaputten Basketbällen fertig sie einzigartige und unkaputtbare Federmäppchen an – für groß und klein, für alt und jung. (Tatsächlich sind die Mehrzahl ihrer Kunden keine Teenager und auch keine Mütter oder Tanten, die für diese Geschenke suchen – sondern Frauen mittleren Alters, die sich selbst mit den Taschen eine Freude machen möchten. Oder Lehrer, die mit dem Mäppchen bei den Schüler*innen im ungeschriebenen Fach Coolness punkten wollen.)

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Ritas Jagd nach immer neuen alten Bällen zum Verwerten ist eine spannende Geschichte, die uns wieder einmal zeigt, was man eigentlich alles aus alten Sachen herstellen kann – und dass fast nichts wirklich und schlussendlich weggeworfen werden muss.

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Schöne Produkte aus den Tasten einer schon im Keller eingestaubten Schreibmaschine und einer Polaroid-Kamera gibt es bei vnf handmade zu bestaunen – mit ganz viel Authentizität, denn (so verrät uns Vanessa): In der Wohnung ihrer Schöpferin sieht es genauso aus – warum sollte sie auch etwas produzieren, mit dem sie sich nicht identifizieren könne? Das sehen wir ganz genauso.

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Bei Fräulein Best habe ich dann auch mein erstes Messe-Mitbringsel eingekauft: einen Beton-Pflanztopf (besser: ein Töpfchen) für meine aktuell noch so nackten Sukkulenten (im Moment bin ich schwer im Pflanzenfieber – aber dazu ein andermal mehr). Die Stücke sind wirklich wunderschön (ich habe eines mit Goldverzierung ergattert), werden in Münster in Einzelarbeit produziert – und ich weiß jetzt schon, dass ich da einmal in der Wohnung zum Einkaufen vorbeischauen werde. Lampen gibt’s da nämlich auch:

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Wunderschöne Kunstdruck-Shirts für Weibchen und Männchen fertigt LIGARTI an (übrigens sind die Rohlinge auch Fair-Wear-zertifiziert) – aber auch Postkarten, Poster und Prints sind im Sortiment zu finden. Beim Zeichnen durfte man der Designerin sogar live zuschauen – da hat sich jemand absolut gar nicht aus der Ruhe bringen lassen.

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Mit ganz viel Holz (FSC-zertifiziert) geht es weiter bei Herr Conrads – und auch, wenn ich Gefahr laufe, mich zu wiederholen: wunderschöne Stücke, wirklich. Handarbeit ebenfalls, das ist ja irgendwie schon normal geworden in den letzten drei Stunden. In vielen verschiedenen Farb- und Kombinationsmöglichkeiten sind Schlüsselbrett, Lampe, Regal und Kerzenhalter vorhanden. Ist gemerkt für eventuelle Möbelneukäufe.

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Schwer beeindruckt hat uns auch die Idee von Circuit Accessories: Schmuck aus – haltet euch fest – Leiterplatinen! Genau: die Dinger aus dem Computer!

Geschliffen, poliert, gestanzt, mit Kunstharz übergossen – und man hat ein völlig neues Produkt vor sich, das seine ganz eigene Ästhetik besitzt und bei dem kein Stück dem anderen gleicht. Ohrringe, Manschettenknöpfe, Taschenanhänger – alles ist möglich. In absolut nachhaltig und zugleich wunderschön.

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Den Platz für die absolut nachhaltig-fairste und durchdachteste Design-Lösung des Tages räumt aber auf jeden Fall Milchmeer mit seinen Taschen aus alten Zementsäcken, Portemonnaies aus alten Motorradschläuchen und der fairen Zusammenarbeit mit den Menschen in einem Dorf in Kambodscha ab.

Wir unterhalten uns eine Weile und stellen fest: Hier heißt fair wirklich das, was wir damit im alltäglichen Sprachgebrauch assoziieren, aber leider nicht immer und von allen Labels bis zu Ende gedacht und eingehalten wird: Fair bedeutet für Milchmeer nicht, dass der europäische Designer in ein kambodschanisches Dorf geht, den Menschen seine Entwürfe unter die Nase hält und die dann drauflosproduzieren. Fair bedeutet: Man entwickelt gemeinsam die Konzepte, auf Augenhöhe. Man passt an, wenn ein Partner meint, dass ein Produkt noch nicht gut genug ist. Egal, wer aus welchem Land kommt.

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Das Ergebnis: absolut unkaputtbare, soziale und nebenbei ein bisschen weltenrettende Taschen. Von denen ich gleich einen Kosmetikbeutel mitnehme, da mein Plastik-Rosa-Blümchen-Ding aus der Ära 14+ dringend ausgetauscht werden muss…

Wir sind schwer angetan von dem tollen Konzept und wissen nun: Wenn wir eine Weltreise machen wollen und passendes Gepäck benötigen oder einfach demnächst einmal ein Rucksack unrettbar kaputt geht – da sind wir an der richtigen Adresse.

Ein bisschen schmerzt es uns im Herzen, dass der Stand von den Stehaufziehtieren so wenig besucht ist (oder kommen wir einfach nur zum flaschen Zeitpunkt vorbei?). Dabei ist die Idee eine so schöne und sind die Produkte so charmant umwerfend nostalgisch: Tierchen, die man als kleiner oder großer Mensch hinter sich herziehen kann, die nicht kaputtgehen dabei (absolut massiv, die Teile) und sich auch im Ruhezustand äußerst apart in der Zimmerecke ausnehmen. Nebenbei: Von Kopf bis Pfote in Deutschland produziert – und zwar in liebevoller Handarbeit.

Wir haben uns auf jeden Fall entschlossen: Wenn wir soweit durch sind mit dem Umgestalten – dann zieht ein Stehaufziehtier in unseren Flur ein. Für Kinderbesuch und für uns zum Anschauen und Freude-dran-Haben. Denn wir haben uns schwer in Stier, Elefant und Hund verliebt.

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Keramik zum Drin-Verlieren gab es unter anderem bei Mats WrangeKunst ist der einzige Begriff, der das hier treffend beschreibt, möchte ich meinen. Da hätte man wirklich schwach werden können – aber wir sind standhaft geblieben, stehen diese Produkte zwar immer auf unserer Beliebtheitsskala ganz weit oben, ist unser Fokus doch aktuell auf andere, dringendere Anschaffungen gesetzt.

Zum Beispiel einem Visitenkarten-Etui aus waschbarem Papier. Kommt nicht so gut, wenn man die Visitenkarten zerknickt aus dem Geldbeutelchen…nunja. Die Gelegenheit, der Not abzuhelfen, kam am Stand von Ungebremst Abgefahren: Haufenweise Papierhüllen und -gefäße, gefertigt unter nachhaltigen Bedingungen und allesamt zum Ewig-Verwenden.

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Fazit: Der Design Gipfel – Treffpunkt schöner Handwerkskunst

Was nehmen wir nun (außer den drei gekauften und innig geliebten Teilen) vom Design Gipfel in Münster mit?

In erster Linie vor allem eines: Handgemachtes und nachhaltige Produktion schließen sich in den seltensten Fällen aus – im Gegenteil: Die allermeisten der Ausstellenden legen viel Wert auf die Herkunft der Rohstoffe für ihre Artikel – ihnen ist die Gesamtstimmigkeit von Anfang bis Ende ein Anliegen, das sie glaubhaft und authentisch vertreten.

Was uns außerdem – aber erst in der rückblickenden Reflexion – positiv aufgefallen ist: die Grundstimmung auf dem Design Gipfel. Wir hatten zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, von einer kaufwütigen Menschenmenge umgeben zu sein – das haben wir auf anderen Messen schon ganz anders erlebt. Hier, das haben wir schnell gemerkt, sind Liebhaber*innen unterwegs.

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Menschen, die schöne Dinge mit Geschichte schätzen, die nah am Produzenten kaufen möchten und keine Scheu haben, auch ein wenig mehr dafür zu zahlen. Für die Gewissheit, wo die Dinge herkommen, die nun zuhause einziehen dürfen. Menschen, die nicht auf Masse kaufen, sondern sich gut überlegen, was sie möchten und ob es sinnig ist, sich das jeweilige Stück nun anzuschaffen. Das war ein sehr entschleunigtes und schönes Erlebnis.

Ach – und Plastiktüten habe wir auch keine gesehen. Ein kleines Wunder irgendwie – und dabei (das dürfen wir nicht vergessen), handelt es sich beim Design Gipfel nicht um eine erklärterweise nachhaltige Veranstaltung. Das läuft alles so mit, das Nachhaltigkeits-Ding. Ganz selbstverständlich. So sollte das immer sein, das wäre schön: Nachhaltigkeit als Normalitätsprinzip, über das man gar nicht lange sprechen und das man überhaupt nicht an die große Glocke hängen muss.

Falls ihr jetzt auch Lust auf einen Design Gipfel bekommen habt: Der nächste findet in Essen (25.-26. März), der folgende (und die Saison abschließende) in Bielefeld (8.-9. April) statt. Weitere Informationen dazu findet ihr hier. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall!

Welches von den vorgestellten Labels ist euer Liebling?

JENNI

Wanderin im Geiste, mit der Nase im nächsten Buch, nie so ganz zuhause und doch immer da.

KOMMENTARE

Hey Jenni,

was ein toller und liebevoller Bericht!!! 🙂 Wir fanden es auch super auf dem Design Gipfel und freuen uns schon auf kommenden Herbst.

Liebe, waldsinnige Grüße :-),

Kerze

Liebe Kerze,

danke dir für deinen lieben Kommentar – es freut mich sehr, dass dir der Bericht gefallen hat! Und ich bin auch schon ganz gespannt auf das nächste Mal – obwohl wir uns ja erst einmal auf den Sommer freuen sollten… 😉

Liebe Grüße
Jenni

Ach Jenni, jetzt muss ich deinen Blogpost schon am einen Tag beginnen zu lesen und am nächsten beenden 😉 Meine Leseliste ist einfach zuuuu lang und überfüllt 🙁

Dein Messebesuch klingt mal wieder wundervoll – es muss toll sein, wenn die Produkte nachhaltig sind, ohne dass damit geworben wird ohne Ende. Ich hasse die heutige Werbung manchmal echt dafür, dass sie “fair” und “gesund” als etwas ganz besonderes darstellen. Das sollte Normalität sein!!

Die von dir vorgestellten Dinge sind echt wundervoll und spannend – die wiederverwerteten Bälle haben es mir ja am meisten angetan 😉

Was ich auch enorm spannend finde, ist, dass kleine Unternehmen scheinbar immer einen Weg finden, nachhaltig herzustellen und teils sogar zu verpacken und verkaufen, während große Ketten sich so schwer tun, auch nur von Plasikverpackungen wegzukommen… woran liegt das?

Hihi, an dem März-Wochenende bin ich sogar in Essen – allerdings auf einer ganz anderen, wesentlich größeren (und leider konsumorientierteren) Messe.

Liebe Grüße

Liebe Tabea,

ja, dieses Mal ist es ein wirklich langer Artikel geworden und ich weiß, dass ich euch da ein wenig etwas zumute – aber die ganzen Eindrücke wollten verarbeitet und festgehalten werden, so ganz unbedingt!
Und ich habe auch schon wirklich sehr gekürzt – du kennst das sicher auch: Wenn man sich solche Dinge anschaut, dann ist auf einmal fast alles ungeheuer spannend und man würde am liebsten überall von schreiben… 😉

Aber ich habe mich dann im Endeffekt nur auf die Labels beschränkt, von denen ich glaube, dass sie besonders hervorstechen und die man selbst auch gerne einmal erkunden wollen würde.

Die recycleten Bälle fand ich auch ganz besonders beeindruckend – sowas hatte ich in der Form bisher noch nie gesehen und es stellt eine absolut tolle Nachhaltigkeits-Strategie dar. Dass das Geschäft gut läuft, freut mich dann ganz besonders für die Besitzerin.

Ich denke, bei den kleinen Unternehmen liegt das vor allem daran, dass wenige bis nur eine Person die gesamten Geschicke der Produktion, Verpackung und des Versandes in der Hand haben und alles nach ihren Vorstellungen gestalten können. Auf der einen Seite wird es den meisten, die so ein Geschäft eröffnen, ohnehin in irgendeiner Form um Nachhaltigkeit gehen – und auf der anderen denke ich (ohne mich da zu genau auszukennen), dass jede Verpackung und jeder Schritt dazwischen, jedes neue Material ja vor allem eines tut: Geld kosten. Und genau das ist ja das, mit dem die kleinen Betriebe so sparsam sein müssen. Sobald es an die Massenproduktion geht, können solche Sachen ja ebenfalls auf Masse (und damit verdammt billig) eingekauft werden – vorher ist das, denke ich, nicht der Fall, weshalb sparsam gearbeitet werden muss.

Auf welche Messe wirst du denn gehen? 🙂

Liebe Grüße
Jenni

Berichte von interessanten Messen werden halt wirklich schnell länger, als beabsichtigt 😉 Das ist mir bei der Ambiente ja auch passiert… mal sehen, wie das mit der Equitana nächstes Wochenende bei mir wird.

Was Recycling angeht, kommen ja manche Leute wirklich auf geniale Ideen. Da habe ich auf der Ambiente auch schon einiges gesehen, aber auch auf einigen Blogs schon.

Der finanzielle Aspekt an der Verpackung war mir gar nicht so bewusst, aber es stimmt natürlich. Aber gerade dann müssten eigentlich auch große Unternehmen darauf aus sein, hier Kosten einzusparen, denn da würden doch schnell gigantische Summen zusammenkommen. Stell dir mal H&M ohne Plastiktüten vor… wie viele Tausend Tüten die Kette wohl täglich ausgibt?? Selbst bei nur einem Cent Kosten pro Tüte würden sie sich dumm und dämlich daran verdienen, die Dinger abzuschaffen. So gesehen ist die Schutzgebühr, welche die Herstellpreise der Tüten in den Supermärkten sicher übersteigt, doch sogar kontraproduktiv, weil das Unternehmen damit motiviert wird, der Umwelt zu schaden, oder?

Ich gehe auf die Equitana – eine gigantische Reitsportmesse. Da gibt es nur Pferdekram (und ganz wenig Hund) – Ausrüstung, Bücher, Vorführungen, Kleidung. Und das in 12 Messehallen.

Liebe Grüße

Liebe Tabea,

ich muss gestehen, dass ich mich noch nicht derart in die (sicherlich einigermaßen verquerte) Logik der Plastiktüte hineingearbeitet habe – aber das steht auch noch auf meinem riesigen To-Do-Zettel für den Blog (der irgendwie immer länger wird).
Ich bin mir sicher, dass es einen Grund für die Plastiktüten gibt – und der nennt sich sicherlich “Bequemlichkeit”. Und ich glaube, dass 1 Cent pro Tüte für einen Moderiesen wie H&M gar nicht berechnet werden – einfach, weil sie so viele davon abnehmen. Ich denke, es handelt sich noch um geringere Beträge. Wie genau die Sachverhalte da eigentlich sind, werde ich aber bei Gelegenheit definitiv mal nachrecherchieren. Das interessiert mich jetzt nämlich sehr.
(Keine Garantie, dass der Artikel die nächsten 3 Monate online kommt! 😉 )

Oh, das klingt auf jeden Fall groß…Ich muss gestehen, dass ich persönlich zwar nicht auf so eine thematisch ausgerichtete Messe gehen würde – aber ich wünsche dir viel Spaß und hoffe, du findest dort, wonach du suchst. 🙂

Liebe Grüße
Jenni

Also auf so einen Post wäre ich natürlich gespannt – aber man kann wirklich nicht die Zeit für alles finden. Ich merke gerade, dass ich kaum noch Zeit habe, alles niederzutippen, was ich gern verbloggen würde.

Ich bin eben ein totaler Pferdefreak – diese Leidenschaft hat meine Mama mir vererbt, weswegen wir da einfach hin müssen – und sei es nur, um gut ausgebildete Ponys zu bewundern und sie Sehnsucht nach einem eigenen Pony ins Unendliche wachsen zu lassen 😉

Liebe Grüße

danke für´s mitnehmen, liebe jenni. das sind wirklich traumhafte impressionen. ich hab mich grad in die wunderschöne keramik verknallt. die ist echt zu schön. seitdem ich thegreykat in gladbach beim claus markt begegnet bin, hängen zwei alte atlasseiten mit seepferdchen und kraken print in meinem wohnzimmer. und ich freu mich immer wieder drüber.

Liebe Nike,

danke dir für deine lieben Worte – es freut mich sehr, dass dir der Bericht so gut gefallen hat.

Das Verlieben in die Keramik kann ich sehr gut nachvollziehen – die Stücke haben wirklich richtig, richtig klasse ausgesehen und waren von der Qualität her auch einmalig (generell habe ich ja auch wirklich eine Schwäche für handgemachte Keramik). Aber wir haben widerstanden, haben wir doch schon genug Mitbringsel vom Design Gipfel mitgenommen – vielleicht und hoffentlich ein anderes Mal. 🙂

Die Bilder von thegreykat waren auch total schön – ich suche noch nach einem geeigneten Plätzchen in der Wohnung dafür, dann dürfen mit Sicherheit auch ein oder zwei davon bei uns einziehen – die haben einfach ihren ganz eigenen Charme.

Liebe Grüße
Jenni

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