Kommentare zu: Heiraten – und dann auch noch den Nachnamen abgeben? Wie unfeministisch ist denn das? https://mehralsgruenzeug.com/heiraten-nachnamen-abgeben/ vegan food. green life. Mon, 13 Sep 2021 08:44:48 +0000 hourly 1 Von: Ein faires Outfit fürs Standesamt - Mehr als Grünzeug https://mehralsgruenzeug.com/heiraten-nachnamen-abgeben/#comment-8851 Mon, 13 Sep 2021 08:44:48 +0000 https://mehralsgruenzeug.com/?p=52798#comment-8851 […] gut ist und wahrscheinlich noch eine Weile gut bleiben wird, das Ganze leider immer noch einen ganzen Batzen an wirtschaftlichen und organisatorischen Vorteilen bringt und das Küken unterwegs ist, haben wir gedacht: Warum eigentlich nicht? Und: Lass uns das mal eben […]

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Von: Kerstin https://mehralsgruenzeug.com/heiraten-nachnamen-abgeben/#comment-8828 Sat, 28 Aug 2021 07:26:33 +0000 https://mehralsgruenzeug.com/?p=52798#comment-8828 Hallo Jenni,
ich hab zum Glück keinen vorbelasteten Namen, aber habe auch viele Monate nachdenken und darüber sprechen hinter mir, ob ich den Namen meines Partners annehmen soll oder nicht. Dem ging auch schon lange ein ungutes Gefūhl mit Ehe allgemein voraus und eben der historischen Wurzeln.

Wir haben für uns glücklicherweise entdeckt, dass es in Österreich seit 1-2 Jahre auch für hetero Paare möglich ist, eine eingetragene Partnerschaft zu haben.

Schlussendlich wirds jetzt also Name behalten und keine klassische Ehe (aber mit allen juristischen etc. Vorteilen) werden 🙂

Liebe Grüße aus Österreich!

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Von: Jenni https://mehralsgruenzeug.com/heiraten-nachnamen-abgeben/#comment-8816 Fri, 20 Aug 2021 16:21:33 +0000 https://mehralsgruenzeug.com/?p=52798#comment-8816 Als Antwort auf Marry.

Hallo Marry,
ich finde es auch gut, dass wir prinzipiell entscheiden können, was wir als Frauen (ich schreibe bewusst Frauen und nicht FLINTA, weil ich mich hier aus den strukturellen Gründen auf Frauen beziehe) wählen möchten. “Prinzipiell”, weil es dann ja am Ende doch nicht so einfach ist: Gesellschaftlicher Druck, eine bestimmte Gender-Sozialisation, Sexismus und so weiter sind ja immer noch entscheidende Faktoren, die in wirklich freier Entscheidungsfindung behindern. Deswegen schreibe ich bewusst von Ketten: eine kleine Anspielung auf das richtige Leben im Falschen, das unmöglich ist. Aber arrangieren muss mensch sich irgendwie. Von Emanzipation sind wir leider noch weit entfernt.

Und ja, klar: Eine Namenänderung ist nicht immer die ultimative Lösung für alles – das ist natürlich kein Allheilmittel, gerade wenn psychische Erkrankungen vorhanden sind. Dessen muss mensch sich bewusst sein. Auf der anderen Seite gibt es auch Menschen, die mit einem sehr vorbelasteten Namen irgendwann ihren Frieden schließen können – das habe ich nicht geschafft, aber ich finde, es zeugt von großer Kraft, wenn das gelingt.

Liebe Grüße
Jenni

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Von: Jenni https://mehralsgruenzeug.com/heiraten-nachnamen-abgeben/#comment-8815 Fri, 20 Aug 2021 16:14:49 +0000 https://mehralsgruenzeug.com/?p=52798#comment-8815 Als Antwort auf Franziska.

Hi Franziska,
danke dir für deine lange Nachricht und das Teilen deiner Erfahrungen! (Ich war die letzten Tage anderweitig viel mit Arbeit beschäftigt, sodass ich hier leider erst jetzt reinschauen kann.)

Wie das mit den Namen in anderen Ländern gehandhabt wird, finde ich sehr spannend – eben auch bezogen auf die feministische Diskussion, die dann ja jeweils eine andere Ebene und Stärke bekommt.Da merke ich tatsächlich oft, wie viel ich in diesem Bereich noch lernen kann.

Ich freue mich jedenfalls, dass du jetzt einen Namen trägst, mit dem du dich wohl fühlst – dasselbe gilt natürlich für deinen Mann. Dein Fazit kann ich absolut unterschreiben – da wäre so viel zu machen. Schön fände ich es beispielsweise, wenn beide Partner*innen bei der Heirat einen ganz neuen Namen annehmen könnten, den sie gemeinsam frei wählen.

Für mich wird das Ablegen des Namens auf jeden Fall ein großer Schritt Richtung Heilung sein!

Liebe Grüße an dich!
Jenni

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Von: Jenni https://mehralsgruenzeug.com/heiraten-nachnamen-abgeben/#comment-8814 Fri, 20 Aug 2021 16:05:27 +0000 https://mehralsgruenzeug.com/?p=52798#comment-8814 Als Antwort auf Julia.

Hallo Julia,
das kann ich mir gut vorstellen – ich glaube auch, dass da der Rechtfertigungsdruck groß sein kann, weil viele Menschen die im Text angesprochenen Gründe gar nicht auf dem Schirm haben, leider. Ich würde mir da wirklich mehr Sensibilität wünschen und freue mich für dich, dass du jetzt einen Namen hast, mit dem du dich wohl fühlst!
Und ja: Das mit den Kindern kommt häufig auch noch dazu – manchmal sind es rein pragmatische Entscheidungen am Ende.

Liebe Grüße!
Jenni

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Von: Marry https://mehralsgruenzeug.com/heiraten-nachnamen-abgeben/#comment-8808 Tue, 17 Aug 2021 18:50:55 +0000 https://mehralsgruenzeug.com/?p=52798#comment-8808 Liebe Jenni,
Zuerst einmal Herzlichen Glückwunsch.
Ich denke Feminismus sollte doch bedeuten, dass wir Frauen die freie Wahl haben was wir machen möchten.
Dass wir nicht zwangsweise gegen Heirat und Kinder kriegen oder auch freiwillig Hausfrau und Mutter sein sein müssen. Sondern dass wir beide Optionen haben.
Mutter sein, verheiratet dein und auch Arbeiten und Karriere machen.
Andernfalls befinden wir uns doch wieder in etwaigen Fesseln. Auferlegt durch uns selbst.
Ein Widerspruch in sich. Wollen wir doch emanzipiert sein und dennoch gibt es etliche Berufsfelder, die beispielsweise von Frauen gar nicht erst gewählt werden, eben aufgrund der typisch weiblichen Interessen.
Automechanikerin, bei der Müllabfuhr arbeiten, oder auch diverse Hobbies. Manche feministischen Frauen interessieren sich für freauendominierte Interessen. Hoola Hoop, Zumba, Wohnungsdekoration etc.
Wenn man das Argument des Patriarchats weiter stricken möchte, dann wirft es für mich die Frage auf, warum sich Frau dieser Tage nicht freiwillig für eine frsuentypische Rolle entscheiden darf? Aber andererseits Feministinnen selbst sich vorwiegend weiblichen Themenfeldern hingeben?

Ich finde Emanzipation bedeutet, dass ich als Frau alles machen kann was ich möchte.

Eine ehemalige Freundin von mir ließ such ihren Namen ändern. Es war sehr schwer. Nicht durch Heirat.
Doch sie wurde von einem Familienmitglied misshandelt und wollte sich so von diesem Teil lösen.
Trotz des neuen Namens hatte sie die psychischen Probleme weiterhin.
Sie hatte eine komplexe PTBS. Eine chronische Posttraumatische Belastungsstörung.
An dieser ist unsere Freundschaft schlussendlich zerbrochen.
Denn sie konnte nie vertrauen, sie testete sogar mehrfach die Freundschaft, indem sie behauptete ihr ginge es schlecht, nur um zu sehen ob man für sie da wäre.
So jemandem Rückhalt zu geben ist nicht immer leicht.
Vor allem, wenn man selbst irgendwann darunter zu leiden beginnt.
So drohte sie einer anderen Freundin von uns einmal auch Gewalt an.
Da kann dann nur eine Therapie helfen, und nichts anderes. Weder Freunde, der Partner oder die Abtrennung eines Namens.
Nicht, wenn nicht such innere Prozesse damit einhergehen.

Gruß

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Von: Franziska https://mehralsgruenzeug.com/heiraten-nachnamen-abgeben/#comment-8807 Sun, 15 Aug 2021 09:25:23 +0000 https://mehralsgruenzeug.com/?p=52798#comment-8807 Danke für diesen Beitrag!
Ich habe meinen Nachnamen nach der Hochzeit auch geändert- in den Nachnamen meines Mannes, der für diesen Nachnamen hart kämpfen musste (um aus dem Nachnamen seines Vaters erst einen Doppelnamen mit dem Nachnamen seiner Mutter zu machen und dann, nach einer Gesetzesänderung endlich den Nachnamen des Vaters, auf den hier Punkt 3 zutrifft, auf seinem eigenen zu tilgen).
Wir tragen nun also beide einen Namen, auf den er lange warten musste.
Meinen eigenen Nachnamen aufzugeben, war nicht leicht, aber es fühlt sich richtig an. Auch, weil mein Nachname mit einem Umlaut in Argentinien, der Heimat meines Mannes, nur schwer auszusprechen ist.
Hinzukommt: In Argentinien ist es absolut unüblich, den Namen des Mannes anzunehmen und den eigenen aufzugeben. (Die furchtbare Praxis, dem eigenen Namen ein „de …“ – also „von …“ anzustellen, stirbt zu Glück langsam aus!) Die Entscheidung, den Namen anzunehmen, war also meine, nicht mein Mann, der das irgendwie erwartet hätte…

Was mich aber wirklich stört: Sein Nachname ist auch ein „deutscher“ Nachname. Seit wir verheiratet sind, wird er fast jedes Mal, wenn die Sprache auf den Namen kommt, ungläubig gefragt, ob er denn den Namen seiner Frau, also meinen Namen, angenommen habe – so, als könne es nicht sein, dass jemand wie er einen deutsch-klingenden Nachnamen selbst hat…

Das hier ist länger geworden als gedacht, aber ich wollte dir auf jeden Fall danke sagen. Danke, für all diese Gedanken rund um Nach- und auch Vornamen. Namen sind so viel mehr als einfach etwas, wa san. Briefkasten und auf dem Personalausweis steht. Namen sind Identität, können heilen und genauso sehr auch verletzen. Das deutsche Namensrecht ist da leider noch viel zu alt, patriarchal gedacht und der Fokus viel zu wenig auf die einzelne Person gerichtet, die sein Leben mit diesem Namen leben muss / kann / darf.

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Von: Julia https://mehralsgruenzeug.com/heiraten-nachnamen-abgeben/#comment-8806 Sat, 14 Aug 2021 12:24:09 +0000 https://mehralsgruenzeug.com/?p=52798#comment-8806 Danke Jenni für Deine Worte.
Ich habe mich aus den gleichen Gründen für die Annahme des Namen meines Mannes entschieden und habe auch heute noch häufiger das Gefühl mich dafür rechtfertigen zu müssen. Ein weiterer Grund: Wenn Kinder involviert sind, ist es sehr schwierig mit unterschiedlichen Nachnamen zu hantieren.

Danke fürs Thematisieren!

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