Es scheint ihn in unendlicher Menge zu geben – ja, wir werden manchmal sogar regelrecht von ihm belästigt: Sand. Am Strand dringt er in jede noch so kleine Ritze unserer Kleidung ein, setzt sich überall fest und kann im solchen Situationen nichts anderes, als uns maßlos zu ärgern. Kann man sich da vorstellen, dass es nicht genug Sand gibt? Eigentlich nicht – und trotzdem ist genau das der Fall.

Angeregt durch zwei Artikel, die ich rein zufällig kurz hintereinander im Welt Vegan Magazin und in einer Ausgabe der Schrot&Korn las (beides ist schon eine Weile her und dieser Artikel hier ist auch eine Weile im Entwurf-Ordner vor sich hingestaubt), musste ich mir diese Zusammenhänge genauer anschauen. Und eine kleine Achse meines Weltbildes verschob sich in eine andere Richtung bzw. kalibrierte sich neu: Der Sand, der für uns alle so verdächtig normal ist und mit dem wir Sommer-Sonne-Urlaubs-Paradiese und Relaxing vom Feinsten verbinden, hat ein gewaltiges Problem.

Die Situation: brenzlig

Sand ist wie Luft zum Atmen – man denkt nicht an sie, aber ohne sie könnte man nicht leben. Harald Lesch (1)

Obwohl wir es nicht merken, sind wir doch tagtäglich von einer Menge Sand umgeben: Er versteckt sich in Stahlträgern, im Glas, in Kosmetika, in Zahnpasta, Farben, Pflanzendünger, Smartphones, Computern, Putzmitteln, Kunststoffen, Geldautomaten und so weiter. Kurzum: Sand ist überall. Unsichtbar, schleichend hat er unser Leben erobert.

Ein paar Beispiele

  • Um ein Einfamilienhaus zu bauen, braucht es satte 200 Tonnen Sand.
  • Bauwirtschaft und Industrie verschlingen pro Jahr 40 Milliarden Tonnen Sand.
  • Jeder Deutsche verbraucht im Jahr schätzungsweise 2,9 Tonnen Sand.
  • Neben Wasser ist Sand das am meisten verbrauchte Wirtschaftsgut.
  • Sand und Kies machen zusammen 85% der weltweit abgebauten Rohstoffe aus.

Dieser enorme Verbrauch bleibt nicht ohne Folgen.

Denn Sand gibt es entgegen dem Sprichwort nicht “wie Sand am Meer”. Der ganz spezielle Sand, hinter dem die (Bau-)Industrie her ist, ist begrenzt. So begrenzt, dass er mittlerweile sogar gestohlen wird. Aufgrund verschiedenster Faktoren geht den beliebten Traum- und Badestränden der Sand aus und zugleich wachsen Staaten wie beispielsweise Singapur weiter und haben großen Hunger nach dem begehrten Rohstoff. Da dieser im eigenen Land nur begrenzt vorhanden ist, muss er aus den umliegenden Gebieten und manchmal sogar vom anderen Ende der Welt herangeschafft werden.

Das erledigen – je nach Gebiet – entweder Saugbagger, die in Küstengewässern umherfahren und den Meeressand einsaugen, um ihn an der gewünschten Stelle wieder an Land zu spucken und einen ausgewählten Strandabschnitt zu vergrößern oder aber Menschen. Frauen, Kinder, Männer, die ohne Ausrüstung und unter Einsatz ihres Lebens nach Sand tauchen, um ihn reichen Käufern aus dem Ausland zu verkaufen. Denn Sand ist mittlerweile zu einem derart begehrten Gut geworden, dass sein Wert exponentiell gestiegen ist – mancher spricht bereits vom “neuen Gold”.

Großen Bedarf haben – neben Singapur, das seine Wohnfläche dringend ausdehnen muss, um dem Bevölkerungskollaps zu entgehen – unter anderem Megacitys wie Dubai. Hier bricht der Verbauch von Sand sämtliche Rekorde – der Bauboom der reichen Stadt kennt keine Grenzen und verlangt nach immer mehr körnigem Rohstoff.

Und wo die Nachfrage größer ist als das Angebot, braucht es auch nicht lange, bis die Mafia zur Stelle ist. Man mag es kaum glauben und es erscheint surreal: Doch der Transport von Sand verläuft zum Großteil illegal und wird über nicht nachzuvollziehende Strukturen abgewickelt, die häufig nachts – aber auch unverhohlen tagsüber – mit Baggern, Eimer, Schaufel und einer Menge grabenden Menschen an Strandabschnitten überall auf der Welt auftauchen, um diese gewissermaßen auszuheben. Zurück bleiben riesige Löcher im Strand – und eine gebeutelte Flora und Fauna. Woher beispielsweise Singapur die Tonnen an Sand hat, die es bedurfte, um seine natürliche Fläche künstlich um 20% zu vergrößern, ist bis heute nicht hinreichend geklärt.

Aber nicht nur das Abtragen riesiger Strandabschnitte ist ein Problem: Auch die natürliche Neuanlagerung von Sand durch den Transport über Flüsse wird unterbunden (weshalb es übrigens unter anderem erst zu dem Problem der Sandknappheit an den Stränden kommt). Staudämme halten beispielsweise Unmengen von Sand, der durch die Flüsse aus den Bergen mit in das Meer und damit an die Strände gespült werden könnte, zurück und unterbrechen den natürlichen Kreislauf aus Ablagerung und Weitertransport.

Sand - ein bedrohter Rohstoff, Sandproblem, Sandklau, Raubbau, Sand verschwindet, Sylt und der Sand

Bedrohte Ökosysteme

Die Folge ist bekannt: Der Sand muss künstlich aufgeschüttet werden. Dafür wird er in Küstennähe abgesaugt – und mit ihm zahlreiche Meeresbewohner. Wenn sie nicht sofort durch die Saugglocke sterben, dann in den folgenden Tagen und Wochen. Denn der aufgewirbelte Sand ist vor allem ein Problem für Korallenriffe: Korallen sind auf Sonne angewiesen und durch Sandpartikelwolken, die bis zu zwei Wochen nach dem Absaugvorgang im Wasser schwimmen, wird genau das Licht, das die Korallen zum Überleben brauchen, abgeschrimt. Die Folge: tote Korallenriffe. Und wo keine Korallen sind, fehlen auch sämtliche andere Meereslebewesen.

Doch es wäre weit gefehlt und ignorant, zu glauben, das beträfe nur Länder am anderen Ende der Welt. Obwohl Deutschland aufgrund glücklicher Umstände in der letzten Eiszeit (Gletscher schoben sich quer über das Land und trugen Tonnen an Sand mit sich, die sie beim Schmelzen zurückließen) mit Sandvorkommen für die nächsten 1000 Jahre versorgt ist, haben wir auch hierzulande Sorgenkinder. Eines davon ist Sylt. Diese Insel dürfte es heute eigentlich gar nicht mehr geben. Seit den 1960er Jahren muss das begehrte Reiseziel künstlich am Leben erhalten werden – durch 6maliges Sandaufschütten, 6 Monate im Jahr. Und trotzdem wird die Insel beständig kleiner, sodass ihr Verschwinden nur noch eine Frage der Zeit ist. Damit befindet sie sich in der Gesellschaft der schätzungsweise 75-95% der weltweiten Strände, die aktuell im Verschwinden begriffen sind.

Und die Folgen spüren nicht nur die im Meer und an den Stränden selbst beheimateten Tiere – auch auf uns Menschen hat der Sandverlust bereits drastische Auswirkungen. Ein großes Problem, das vor allem durch den Sandklau hervorgerufen wird, ist der fehlende natürliche Küstenschutz: Mangrovenwälder finden keinen Halt, sind dementsprechend nicht mehr stabil und können Sturzwellen nicht mehr standhalten. Besonders deutlich wurde das in der Tsunami-Katastrophe im Jahr 2004: Hier wurden Strandabschnitte, die noch über diesen natürlichen Schutz verfügten, wesentlich schwächer getroffen, als solche, deren Sand entweder den Dieben oder übermäßiger Bebauung zum Opfer gefallen ist. Hier geht es also um nichts weniger als um Menschenleben.

Was kann man tun?

Es muss ein Bewusstsein dafür entstehen, dass Sand der zweitwichtigste Rohstoff für uns ist – gleich nach Wasser. Der Öffentlichkeit muss klar werden, dass Sand als Ressource nicht unendlich verfügbar ist.(2)

Das ist der wichtigste Schritt. Das Alltägliche müssen wir endlich als das begreifen, was es ist: etwas Besonders. Etwas Seltenes. Etwas Bedrohtes. Dann können wir anfangen, es angemessen zu schützen.

Aktuell wird viel in diesem Bereich geforscht – doch die Umsetzung der Vorhaben gestaltet sich insofern als schwierig, als dass es nach wie vor keine weltweite Regulierung des Sandpreises gibt. Daher ist die Neuanschaffung und -verwertung des Sandes immer noch billiger als auf Recycling-Alternativen zurückzugreifen.

Einige dieser Alternativen wären zum Beispiel:

  • Der Einsatz von Carbonbeton, der eine viel dünnere Betonschicht als herkömmlicher Stahlbeton zur Stabilisierung benötigt.
  • Die Wiederverwertung von Schlacke aus Müllverbrennungsanlagen
  • Die Nutzbarmachung von Wüstensand. Dieser ist für bautechnische Zwecke zu rund und glatt und bietet daher keinen Halt – anders der Sand an den Stränden.
  • Glas-Recycling. Hier wird das Glas wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt.
  • Bauen mit Bambusfasern
  • Erzeugung von künstlichem Kies durch Zerkleinerung von Müll (inwiefern das wirklich nachhaltig ist und ob wir gerne auf Plastikstränden wandern möchten, steht auf einem anderen Blatt)
  • Vermehrte Bildung von Earthships.

Die Ansätze für einen Wandel in der Sandindustrie sind vorhanden – und das Handeln ist dringend geboten.

Etwa 100 Millionen Menschen leben innerhalb von einem Meter über dem Meeresspiegel. Da zählt jedes Sandkorn. Küstenschutzexperte Dick Holmberg (3)

Doch können wir selbst – ähnlich wie bei der Plastikvermeidung – auch als Privatpersonen etwas dazu beitragen, dass nicht mehr so viel Sand sprichwörtlich in den Sand gesetzt wird? Die gute Antwort lautet: ja. Die schlechte: Dazu müssen wir einige uns lieb gewonnene Gewohnheiten ändern.

  • Weniger Autor fahren
  • Reparieren statt neu kaufen
  • Nicht gleich ein neues Haus bauen, wenn das alte saniert werden kann
  • Insgesamt Energie und Strom sparen
  • Nachhaltigen Tourismus betreiben und fördern

Das Drama des Sandes ist also eines, das versteckt inszeniert wird – aber ein unglaublich wichtiges und wirkmächtiges ist. Einmal mehr zeigt sich der unersättliche Hunger der Menschheit nach dem nicht näher definierten Mehr, der vor nichts Halt macht und es steht einmal mehr die bange Frage im Raum, warum wir – im D-Zug sitzend – eigentlich immer noch so weitermachen wie bisher.

Wusstet ihr schon über die Ausmaße des Sandraubs bescheid? Wie denkt ihr darüber?

JENNI

Wanderin im Geiste, mit der Nase im nächsten Buch, nie so ganz zuhause und doch immer da.

KOMMENTARE

[…] kreiert werden kann, wird das Material vorzugsweise mit Sand bestrahlt (einem Rohstoff, der immer kostbarer und seltener wird). Die Sandbestrahlung führt bei den Arbeiter*innen nachweislich zu einer Staublunge, welche […]

Liebe Jenni, ich freue mich, dass Du meinen Artikel erwähnt hast. Ganz liebe Grüße Margit

Liebe Margit,

sehr gerne! 🙂

Liebe Grüße
Jenni

Hallo Jenni,

ich hatte bisher keine Ahnung, wie es um den Rohstoff Sand bestellt ist (die Ausgabe Schrot und Korn muss mir wohl entgangen sein) und bin wirklich erschrocken.
Jetzt wo ich es lese, ist mir eigentlich auch klar, in wie vielen Bereichen des Lebens Sand verwendet wird, aber wirklich darüber nachdenken tut man irgendwie nicht.
Wirklich toll, dass du mit diesem Beitrag auf das Thema aufmerksam machst!

Liebe Grüße
Saskia

Liebe Saskia,

es freut mich, dass ich dich mit diesem Beitrag auf einen so wichtigen Sachverhalt hinweisen konnte – ich muss gestehen, dass es auch mehr oder weniger Zufall war, dass mir das Thema über den Weg gelaufen ist. Und weil ich ebenfalls total schockiert war und gar keine Ahnung davon hatte, musste ich da unbedingt etwas zu schreiben.

Schön, dass es dir weitergeholfen hat! 🙂

Liebe Grüße
Jenni

Ach du meine Güte, davon hatte ich ja überhaupt keine Ahnung! Bei Sand habe ich ausschließlich an Urlaub und Strand gedacht…

Liebe Miu,

ja, auch an mir ist das Thema lange Zeit vorbeigerauscht und ich habe Glück gehabt, dass ich durch die oben erwähnten Artikel darauf gestoßen bin.
Ich freue mich auf jeden Fall, ein bisschen Wissen an dich weitergegeben zu haben!

Liebe Grüße
Jenni

Liebe Jenni,
ich muss sagen, das war mir alles völlig unbekannt. Danke für diesen Artikel. Man lernt nie aus!

Liebe Caroletta,

es freut mich, dass ich dich ein wenig auf diese Thematik aufmerksam machen konnte – du hast absolut recht: Man lernt nie aus. Da draußen gibt es so viele Dinge zu sehen und zu wissen…Ich freue mich, jedenfalls einen kleinen Lichtblick gegeben zu haben. 🙂

Liebe Grüße
Jenni

Liebe Monika,

super – vielen Dank dir!
Das werde ich mir nachher noch einmal in Ruhe durchlesen und ich bin sicher, das hilft auch einigen anderen hier sehr weiter! 🙂

Liebe Grüße
Jenni

Liebe Jenni,

vielen Dank für diesen wirklich interessanten Artikel und die gute Zusammenfassung. Ich bin jetzt erst dazu gekommen, den Artikel in Ruhe zu lesen. Bei solchen Artikeln wird mir klar, dass es so viel gibt, was wir nicht wissen bzw. wo es nötig ist, die Menschen aufzuklären und dafür zu sorgen, dass wir die Welt ein Stück weit in eine positive Richtung verändern, in dem wir bei uns in unserem kleinen Mikrokosmos anfangen; wie Du schon richtig sagst durch “Kleinigkeiten” wie weniger Auto fahren, Secondhand einkaufen etc. Aber diese Veränderung ist auch nicht ganz so einfach und ich weiß selbst, dass man ganz schön an sich arbeiten muss, um diese Veränderungsprozesse in die Praxis umzusetzen.

Liebe Grüße
Elfie

Liebe Elfie,

ich freue mich, wenn der Artikel dir ein bisschen weitergeholfen hat.
Ich denke auch immer wieder, dass es so erstaunlich ist, wie wenig wir eigentlich über die ganzen Zusammenhänge wissen, von denen wir umgeben sind und in denen wir aufwachsen. Dabei läuft es eigentlich immer auf dieselben Änderungen in unserem unmittelbaren Alltag hinaus: weniger und bedachter konsumieren.
Du hast aber absolut recht: Diese Veränderungen sind nicht immer einfach umzusetzen – das Beruhigende daran ist vielleicht, dass wir als Einzelne nicht 100% geben müssen, sondern dass es darauf ankommt, dass viele Menschen viele kleine Dinge bewegen. Das wäre eine schöne und wirksame Utopie…

Liebe Grüße
Jenni

Also wenn ich ehrlich bin, habe ich über Sand noch nie nachgedacht. Ich kann mir gar nicht so recht vorstellen, dass der ein wichtiger und bedrohter Rohstoff sein kann… aber ich wusste auch nicht, dass er in Zahnpasta, Farben und Stahlträgern steckt. Und Putzmittel, Geldautomaten und all die Elektronik hätte ich damit auch nicht in Verbindung gebracht.

2,9t pro Jahr – das ist echt eine Menge. Ich kann mir echt nicht vorstellen, wie ich auf eine solche Masse kommen kann – sind da öffentliche Gebäude-Neubauten und sowas mit eingerechnet?

Der Abbau mit Menschen klingt ja grausam!!! Ich dachte immer, es gäbe einfach irgendwo Vorkommen an Land, die man wie Braunkohle “ernten” kann.

Tote Meeresbewohner und Korallenriffe sind aber auch nicht besser als die Ausbeutung der Menschen… einfach nur grausam!!

Echt schade, dass man heute noch auf “frischen” Sand statt auf deine gelisteten Alternativen setzt… aber immerin Altgläser aus dem Haushalt werden ja gesammelt. Vielleicht zählt das wenigstens als erster Schritt?

Was hat das Auto fahren direkt mit dem Sand zu tun? Ich versuche das ja eh zu vermeiden, aber der Zusammenhang ist mir hier einfach nicht klar.
Und was verstehst du unter nachhaltigem Tourismus?

Liebe Grüße

Liebe Tabea,

ich freue mich, dass ich dich durch den Beitrag ein wenig auf ein neues, bis dato für dich unbekanntes Thema aufmerksam machen konnte. Mich hat es damals beim Lesen auch gelinge gesagt umgehauen…

Deine anschließenden Fragen sind auf jeden Fall angebracht und ich habe sie mir ebenfalls allesamt gestellt. Ich bin auf sie in dem Artikel aber bewusst nicht eingegangen, da das Ganze sonst noch länger geworden wäre und ich weiß, dass solche informativen Berichte schon an sich schwierig zu lesen sind.
Für nähere Informationen kannst du dir gerne die Quellenangaben durchschauen, da findest du sicherlich ein paar Antworten. 🙂
Die Beziehung von Sand und Autos gestaltet sich nach Schrot&Korn beispielsweise so: “Für einen Kilometer Autobahn brauchen wir 30 000 Tonnen Sand, auch die Erhaltung von Straßen frisst viel von dem knappen Rohstoff. Je weniger Menschen Auto fahren, desto weniger neue Straßen werden geplant. Manche können womöglich sogar rückgebaut und deren Materialien wiederverwendet werden.”

Nachhaltiger Tourismus ist auch ein Begriff, über den man ganze weitere Artikel und Bücher schreiben könnte (daher habe ich auch diese Definition hier erst einmal unter den Tisch fallen lassen). Grob gesagt, könnte man damit eine Art von bedachten Tourismus verstehen, der sich darin äußert, nicht jede Saison ans andere Ende der Welt zu fahren oder zu fliegen, sondern vielleicht eher vor der eigenen Haustür Urlaub zu machen. Das könnte man noch darauf ausweiten, dass man darauf achtet, welche Anbieter von Hotels, Gastronomien und so weiter man unterstützt und so weiter. Aber da wäre wirklich ein eigener Artikel zielführender als diese rudimentären Versuche hier. 😉

Ich hoffe, diese Überlegungen haben dir schon ein wenig weitergeholfen.

Liebe Grüße
Jenni

Ach Jenni – über die Schwierigkeit der Lesbarkeit brauchst du dir keine Gedanken machen – du schreibst nämlich immer sehr klar und verständlich. Aber ich kann gut verstehen, dass du nicht auf alles eingehen kannst, denn irgendwann schreckt ja auch ein zu großer Umfang potentielle Leser ab.

Das mit dem Autofahren ist also eher so etwas indirektes… also so direkt hat es keine Auswirkung, sondern das Problem ist, dass wir es überhaupt tun, oder? Aber es gibt keinen direkten Wert ala “100 km mit dem Auto kosten 1t Sand”…

Das mit dem nachhaltigen Tourismus verstehe ich nun – also, was du darunter verstehst. Da bin ich auf dem richtigen Weg, glaube ich. Allerdings finde ich es auch da wieder schwer, den Sand zu sehen.

Ich merke schon, ich muss mich da mal kräftig einlesen, sobald Zeit ist.

Liebe Grüße

Liebe Tabea,

genau – dabei geht es eher um eine indirekte Auswirkung des Autofahrens. Doch ich überlege auch schon die ganze Zeit: Ich glaube, für die Spritgewinnung muss auch Sand eingesetzt werden bzw. beiseitgeschafft werden – und das wäre dann wieder eine unmittelbare Auswirkung. Wobei ich mir da nicht so ganz sicher bin und keine hundertprozentige Gewährleistung geben kann, dass dem wirklich so ist.

So eine griffige Formel, wie das bei anderen Klima- und Umweltproblemen der Fall ist, scheint es hier (noch?) nicht zu geben, jedenfalls bin ich bisher nicht darauf gestoßen.

Ich glaube, es ist allgemein schwierig, den Sand zu sehen bei unseren alltäglichen Tätigkeiten – man denkt einfach überhaupt nicht daran, dass der überhaupt eine Rolle spielen könnte. Und ich glaube, die wenigsten Menschen machen sich beim Urlaub am Strand (wo auch immer) Gedanken darüber, dass der teilweise nur möglich ist, weil Sand entweder geklaut oder aus welchen anderen Gründen auch immer ein problematisches Gut ist, das unter großen Schwierigkeiten herbeigeschafft (und dabehalten) werden muss.

Liebe Grüße
Jenni

Dass für die Spritgewinnung Sand leidet, kann natürlich sein – und dann macht weniger Auto fahren ja direkt einen großen Unterschied. Schade, dass man hier auf dem Land nicht mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu meiner Arbeit kommt, ohne mehrfach umzusteigen und 1h pro Weg in Kauf zu nehmen 🙁

Aber im Urlaub denkte man wohl wirklich am Strand als letztes an den Sand und seine Bedrohtheit… Irgendwann lernt man eben, dass der auf natürlicher Weise am Meer zu finden ist – und später zieht man gar nicht mehr in Erwägung, dass das gar nicht so selbstverständlich mehr ist, weil einem auch nicht bewusst ist, dass Sand für so viele Dinge benötigt wird.

Liebe Grüße

Mir war bisher wirklich überhaupt nicht klar, dass Sand so ein gefragter und scheinbar auch bedrohter Rohstoff ist!
Ich finde es super, dass du hier auf deinem Blog auf das Thema aufmerksam machst 🙂

Caro x
http://nilooorac.com/

Liebe Caro,

ja, ich glaube, das Thema ist allgemein noch nicht so bekannt – und ich finde es wichtig, dass sich das ändert, zumindest ein bisschen…
Freut mich, dass dir der Beitrag gefallen hat!

Liebe Grüße
Jenni

Liebe Jenni, darüber habe ich mal eine Doku auf ARTE gesehen und war echt entsetzt. Danke, dass du es mir mit diesem Beitrag ins Gedächtnis rufst! Sand sehen wir als so selbstverständlich an und trotzdem hat man das Gefühl, er spielt im eigenen Leben ja gar keine Rolle. Ein Trugschluss..
Liebe Grüße,
Ela

Liebe Ela,

ich freue mich, dass der Beitrag dich noch einmal an das Thema erinnert hat, das ja doch ein wesentlich wichtigeres und komplexeres ist, als man zunächst denken würde.
Mich hat es beim Lesen der Artikel auch ein wenig umgehauen, muss ich sagen. Eigentlich ist es schon fast Wahnsinn und nicht zu schaffen, um was man sich – bei Lichte betrachtet – eigentlich alles Gedanken machen muss…

Liebe Grüße
Jenni

Mir war das lange auch nicht klar, dass Sand so ein begehrter Rohstoff ist, bis ich einen Beitrag über die von Dir auch genannten mafiösen Strukturen im Sand-Handel gehört habe. Leider weiß ich nicht mehr, ob der im DLF lief oder auf B5 aktuell… es ist auf jeden Fall toll, dass Du hier über dieses Thema schreibst!
Liebe Grüße,
Julia

Liebe Julia,

ich danke dir für deinen lieben Kommentar und freue mich, dass das Thema dir schon ein Begriff war. Ich war auch total schockiert, als ich darüber gelesen habe und konnte das gar nicht so recht fassen. Daher habe ich gedacht, dass man das unbedingt weitererzählen müsste und kurzerhand den Artikel geschrieben.

Liebe Grüße
Jenni

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