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Die ersten Schuhe.
So schnell sind wir also bei diesem Thema angelangt.
Einmal kurz einatmen. Ausatmen. War sie nicht gestern noch frisch geboren?
Jetzt ist die Wühlmaus fast kein Baby mehr, macht ihrem Öffentlichkeitsnamen nach wie vor alle Ehre und rast durch Haus, Garten und Stadt, sodass es schwerfällt, hinterherzukommen. Sie ist nicht aufzuhalten – und genau das lieben wir.
Die ersten Schuhe – lieber ein bisschen abwarten
Sobald die ersten, unsicheren Schritte getan waren, fühlte ich mich überrumpelt: Wir hatten uns noch gar nicht ausführlich mit dem Thema befasst und jetzt steht schon der erste Schuhkauf ins Haus? Wie die Zeit vergeht.
Obwohl uns schon vor Geburt der Wühlmaus klar war, dass wir unbedingt Wildlinge als erstes Schuhpaar ausprobieren wollen, pilgerte ich in den folgenden Tagen in die Kinderbekleidungs- und Schuhläden der Stadt. Wenigstens ein wenig Beratung eingeholt und ein paar Seitenblicke auf andere Marken und Modelle wollte ich getan haben.
Denn falls die Wildlinge wider Erwarten doch nicht zum Babyfuß passen sollten, bräuchten wir Alternativen. Die Regale waren denn auch üppig bestückt, auch mit solchen Schuhen, die als „Minimal“- oder „Barfußschuhe“ gelabelt waren. Nur waren die leider steif wie Bretter. Von einer beweglichen Sohle, die in einer Handfläche aufgerollt werden kann (wie das beispielsweise bei Wildlingen der Fall ist) sind diese Modelle weit entfernt.
Der Ausflug endete daher einigermaßen unzufriedenstellend – bis auf einen guten Tipp, den ich von einer Verkäuferin bekam: Nach den ersten, unsicheren Schritten sollte am besten noch 6-8 Wochen mit dem ersten Paar Schuhe gewartet werden, bis das Kind sicher allein laufen kann. Wir haben diese Zeit, weil nass und kalt, mit Stoppersocken und gefütterten Überziehern gut überbrücken können.
Welche Größe ist die richtige?
Kein Geheimnis: Den süßen Babyfüßen kann mensch quasi beim Wachsen zuschauen. Aber welche Schuhgröße ist jetzt eigentlich die richtige? Ich lerne: Die Daumenregel (vorne an dem großen Zeh im Schuh den Daumen dranzuhalten) ist veraltet, denn die Kinder ziehen die Zehen reflexartig ein, was zu falschen Gewissheiten und Schuhgrößen führt. Unter anderem deshalb und weil der Spielraum beim Abrollen häufig unterschätzt wird, tragen viele Kinder viel zu kleine Schuhe. Sie selbst merken das häufig nicht – vor allem nicht, wenn noch ausreichend schützender Babyspeck an den Füßchen vorhanden ist.
Ich lerne außerdem: Nicht jeder Schuh passt zu jedem Fuß. Zuhause kann beispielsweise mit dem Plus12 genau gemessen werden (oder einfach mit Stift und Kugelschreiber). Wir haben bisher mit dem Fitkit von Wildling gearbeitet, das hier heruntergeladen und ausgedruckt werden kann.
Hallo, Nordwolf und Kune!
Vor wenigen Wochen war es dann soweit: Die ersten Schuhe für die Wühlmaus trafen ein – was für eine Freude! Sie hatte uns oft beim Schuhe-Anziehen beobachtet und wusste genau, dass Schuhe in irgendeiner Form wichtig für uns zu sein scheinen. Endlich besitzt sie eigene! Kaum an den Füßen, wollte die Wühlmaus sie am liebsten den ganzen Tag anbehalten, die Augen leuchteten stolz. Diese Begeisterung ist anhaltend: Manchmal läuft sie zum Schuhregal und bringt uns ihre Wildlinge, wir sollen sie ihr anziehen. Sie liebt ihre Schuhe.
Entschieden haben wir uns für den Nordwolf (für kühlere und nasse Tage) und den neuen Kune (für die wärmeren Frühlingstage). Eine Einlegesohle und der Nässeschutz komplettieren die wühlmausche Schuh-Erstausstattung.
Robustes Supertalent: Hanf
Der Kune ist neu im Sortiment von Wildling: Das Obermaterial besteht aus Canvas (40% Hanf, 60% Baumwolle), das mit Nebenprodukten der Lebensmittel- und Pflanzenindustrie gefärbt wurde. Es gibt ihn in naturweiß und taupe – wir haben uns für Letzteres entschieden, weil es besser zu unserem Fuchs-Anzug passt, den die Wühlmaus jeden Tag ausführt.
Hanf ist ein robuster Stoff und damit perfekt für die Herstellung von Textilien geeignet. Leider sind sowohl die nötige Infrastruktur als auch das entsprechende Wissen in Europa weitgehend verschwunden. Langsam setzt sich die Erkenntnis durch, dass es für eine nachhaltigere Textilproduktion Alternativen zur wasserhungrigen Baumwolle und synthetischen Materialien braucht: Genügsamere Pflanzen wie Hanf geraten wieder ins Scheinwerferlicht.
Zusammen mit VirgoCoop arbeitet Wildling daran, diesen Prozess zu beschleunigen. Als Regenerative Collective wollen die Partnerunternehmen eine direkte Lieferkette für Textilhanf in Europa aufbauen – eine Herausforderung, denn von dem Anbau auf dem Feld angefangen (viele moderne Landwirt*innen wissen nicht, wie Hanf kultiviert wird) müssen die Produktionsschritte neu erlernt werden.
Auch hier begibt sich Wildling zusammen mit seinen Partner*innen auf eine spannende (Material-)Reise – eine ähnlich bemerkenswerte Zusammenarbeit findet beispielsweise mit Nordwolle statt. Seit meinem kleinen Blick hinter die Kulissen habe ich einen Eindruck davon gewinnen können, wie bedacht Materialentscheidungen getroffen werden und bin nach wie vor beeindruckt von der nachhaltigen Konsequenz, mit der Wildling arbeitet.
Den Kune gibt es natürlich auch für Erwachsene – in der Farbe natural ist er ein leichter Alltagsallrounder für die kommenden warmen Tage. Generell lohnt sich ein Blick auf die neuen Modelle im Sortiment – mir persönlich hat es zum Beispiel auch der neue Slip-on Cahor sehr angetan.
Kommt leichten Fußes in den Frühling – wir versuchen derweil, mit der rasenden Wühlmaus Schritt zu halten.
P.S.: Falls ihr Fragen zu Passformen, Modellen oder allem anderen habt, könnt ihr bei Wildlings Live-Beratungen oder in der wilden Facebook-Gruppe vorbeischauen.
