Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich habe Gericht-Saisons. Das bedeutet: Über einen nicht definierten Zeitraum kann ich ein bestimmtes Gericht immer und immer wieder zubereiten (und essen, selbstverständlich) – solange, bis “es mir zu den Ohren wieder rauskommt”, wie manche zu sagen pflegen. Ich vergleiche diese Angewohnheit lieber mit dem Tothören von geliebten Songs in Dauerschleife.
Im vergangenen Jahr hatte sich die Frühstücksauswahl babybedingt eher monoton gestaltet – ich war froh um jedes Porridge, das ich mit Ach und Krach am Herd hinbekam. Und oft genug war ich auch froh um jeden Bissen, der überhaupt den Weg in meinen Magen fand (auch keine Selbstverständlichkeit mehr).
Aber die Menschen haben recht, wenn sie sagen: Nach dem ersten Lebensjahr wird es einfacher. Langsam, aber es wird einfacher. (Falls ihr auch kein sogenanntes “Anfänger*innen-Baby habt, kann euch das vielleicht Mut machen.) Mittlerweile möchte die Wühlmaus mitmachen beim Einfüllen der Zutaten in Schüsseln, beim Rühren und Streuen und Servieren. Und sie hat ein klitzekleines Bisschen mehr Geduld. Was der Zubereitung von Lebensmitteln zuträglich ist, die nun einmal einen Moment in der Pfanne verweilen müssen.
Pancakes zum Beispiel. Die haben gerade bei mir Saison, was bedeutet: Es gibt sie spätestens alle zwei Tage.
Mittlerweile bin ich nicht nur Profi im Pancake-Flippen (also dem In-die-Luft-Werfen-sodass-sie-perfekt-rund-werden), es hat sich auch ein aktuelles Lieblingsrezept herauskristallisiert. Das ist babygerecht, weil ohne Zucker, macht fluffig-sattmachende Pancakes und geht wie folgt:
Pancake-Basisrezept
ZUTATEN
- 250 g Dinkelmehl (Type 630)
- 2 TL Backpulver (Weinstein)
- 1 Prise Salz
- 2 TL Zitronenabrieb (frisch oder aus dem Beutel)
- 1 EL Haselnüsse (gemahlen)
- 1 EL Apfelessig
- 1 EL Apfelmark
- 300 ml Hafermilch (ungesüßt)
- etwas Rapsöl / Sonnenblumenöl
ZUBEREITUNG
- Vermengt alle trockenen Zutaten in einer Rührschüssel.
- Gebt nun das Apfelmark, den Apfelessig und die Hafermilch hinzu und vermengt alles zu einem geschmeidigen Teig.
- Erhitzt nun die Pfanne, gebt etwas Öl hinein und backt die Pancakes aus. Lasst sie auf jeder Seite goldbraun werden.
- Fertig, jetzt müsst ihr nur noch servieren.
NOTIZEN
Weil es sie so oft gibt (und die Wühlmaus sich schnell langweilt), serviere ich diese Pancakes immer unterschiedlich: Mal mit Joghurt, mal mit Apfelmark oder Erdnussmus. Mal als Tower, mal in Streifen geschnitten oder als Hälfte. Manchmal mache ich sie mit Mohn, manchmal mit Nüssen, mal mit Vanille oder Zimt, mal ganz puristisch. Rezept und Serviervorschlag sind sehr wandlungsfähig.
Falls ihr zufällig keine Babys zuhause habt oder die Pancakes für euch machen wollt oder ältere Kinder habt, die schon Zucker dürfen oder, oder, oder: könnt ihr natürlich auch Zucker mit in den Teig mischen. Eventuell müsst ihr dann ein bisschen mehr Hafermilch nehmen (je nachdem, ob ihr zum Beispiel die Nüsse weglasst).
Hier habe ich eine Soße aus Erdnussmus, Mohn und Sojajoghurt kreiert – einfach irgendwie zusammengemischt, bis es gut geschmeckt hat. Dazu Vanille und Apfelstückchen (bitte sehr vorsichtig damit sein, Apfel ist eines der Lebensmittel, bei denen Babys und Kleinkinder sich am meisten verschlucken) und fertig ist der Pancake-Turm, auf den die Wühlmaus sich sofort nach dem Fotografieren gestürzt hat.
Ich verspreche sicher nicht zuviel, wenn ich sage: Wahrscheinlich stehen wir morgen wieder Pancake-flippend in der Küche. Mal schauen, welche Version es dieses Mal wird.
Liebe Jenni, vielen Dank für das tolle Rezept, das ich gerne bald ausprobieren werde! Danke auch für die Liebe, die du in diesen Blog steckst – ich lese die Artikel jeweils sehr sehr gerne. Dein Schreibstil ist so angenehm zu lesen und die Wörter, die du wählst, so durchdacht. Sei es bei einem Rezept oder einem differenzierten Artikel über Wildbienen etc. – deine Blogbeiträge werden einfach gerne gelesen und ich durfte dadurch schon viel lernen! Liebe Grüsse…
Hi Tamara,
danke dir für die wertschätzende Rückmeldung – das freut mich sehr zu lesen! 🙂
Liebe Grüße
Jenni