Ein sommerlicher Hirse-Salat

Der Sommer nähert sich mit schnellen Schritten – immerhin befinden wir uns bald schon wieder im Juni. Die Zeit rast (das sage und schreibe ich öfter in letzter Zeit). Die Laune ist besser, die Wiesen grüner – und mit den ersten Sonnenstrahlen, die länger als drei Minuten andauern, weht Grillgeruch durch die Nachbar*innenschaft.

Grill und Anzündgut müssen ab Ende April quasi griffbereit neben Balkon- und Terrassentüren gelagert werden, anders kann ich mir das blitzartige Aufbauen der Gerätschaften nicht erklären. Ich bin jedenfalls fasziniert von so viel Leidenschaft – die hoffentlich nicht im wahrsten Sinne des Wortes Leiden schafft. Indem zum Beispiel kein Tier auf dem Rost landet.

Das ist sicherlich zum heutigen Zeitpunkt noch Wunschdenken, wobei der Fleischkonsum ja nun glücklicherweise langsam rückläufig ist und der Absatz mit Fleischalternativen steigt. Mein Herz jubelt.

Obwohl wir selten grillen, weil es viel Aufwand bedeutet und wir bisher weder Balkon noch Terrasse zur Verfügung hatten, mögen wir das im Sommer ebenfalls sehr gern. Unsere Saison startet normalerweise ab Juni, wenn die Tageslänge ihr Maximum erreicht hat und träge Sommerabende endlos ausgedehnt werden können.

Und was darf auf jeder anständigen Grillparty (ob der im eigenen Garten oder woanders) nicht fehlen? Genau: Salat. Das fängt beim klassischen Nudel- und Kartoffelsalat an und hört in unserem Fall bei Kısır auf. Das ist ein Bulgursalat, dem der Sommer aus jedem Korn tropft und bei dem eine Schüssel schneller geleert ist, als mensch gucken kann.

Wenn der Bulgur durch Hirse ersetzt wird, kommt dasselbe dabei heraus.

Die Zutaten dieses Hirse-Salates sind natürlich nicht in Stein gemeißelt – vor allem nicht, was das Gemüse betrifft. Falls ihr gerade keine Radieschen zur Hand habt, könnt ihr sie weglassen oder durch etwas anderes ersetzen. Genauso muss es nicht unbedingt eine halbe Paprika sein – warum nicht eine ganze nehmen, wenn sie schon da ist?

Meiner Ansicht nach sind vor allem die Tomaten unverhandelbar, aber auch das ließe sich sicherlich diskutieren.

Selbiges gilt für das Anrichten des Hirse-Salates: Wir haben hier mit den Salatblättern die Methode verwendet, die häufig bei der Darreichung von Kısır angewandt wird. Der wird nämlich eingerollt in die ausgelegten Salatblätter gegessen – ein großer zusätzlicher Genuss, der mit dem schönen Knacken des Salates abgerundet wird.

Selbstverständlich könnt ihr den Salat auch einfach “so” in der Schüssel lassen – besonders bei den erwähnten Grill-Zusammenkünften, zu denen viele Menschen zusammenkommen, eventuell eine gute Idee.

Unbedingt empfehlen möchte ich euch die im Rezept “optional” genannte Ergänzung mit Tomatenmark und den angebratenen Zwiebeln – die Würze macht den Hirse-Salat noch einmal um Welten besser, der zusätzliche Aufwand lohnt sich.

Kommt gut in den Sommer!