Wie finde ich schöne und faire Babykleidung?

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26. September 2021

Sehr, sehr oft werde ich im Moment nach der Herkunft der Kleidung für das Küken gefragt. Ab und zu zeige ich auf Instagram, was ich neu erbeutet habe – und das scheint den Geschmack vieler zu treffen, was mich natürlich sehr freut. 

Mir ist wichtig, möglichst genderneutral einzukaufen – abgesehen davon, dass ich die neutrale Farbpalette ohnehin sehr gerne mag. Waldgrün, Senfgelb, Beige, Braun, Ocker, Grau, Nude – herrlich! Mittlerweile wissen wir zwar, dass wir ein Mädchen erwarten und ab und zu kann ich dann auch nicht Nein zu einem Rüschen-Body sagen, aber generell möchte ich die Rosa-Blau-Sache nicht gerne reproduzieren. Jedenfalls nicht, bis das Küken es nicht irgendwann vielleicht doch von selbst einfordert. Praktisch: Falls (ich möchte mich auf nichts festlegen, aber falls) sich ein zweites Küken auf den Weg macht, ist es ja auch ganz nett, die Sachen weiter nutzen zu können und nicht so viel neu kaufen zu müssen. 

Ich möchte an dieser Stelle mit euch teilen, welche Labels mir bisher bezüglich Design, Qualität und Nachhaltigkeit besonders positiv aufgefallen sind und wie ich auf Vinted die schönsten gebrauchten Stücke finde. Das ist alles natürlich nur eine Momentaufnahme, denn ich lerne auch auch erst und bin noch ganz frisch im Mom-to-be-Game. 

Schöne gebrauchte Babykleidung finden

Wir starten mit Vinted – wo ich seit Monaten wirklich viel Zeit verbringe. 

Ungefähr 90% der Babyausstattung habe ich bisher Second Hand erworben – was ziemlich einfach ist, wenn es um Neugeborene geht: Der Mark ist übervoll. Die Herausforderung besteht darin, genau das zu finden, was dem eigenen Geschmack entspricht. 

Mein Vorgehen diesbezüglich ist wie folgt: 

  • Ich schaue mir das Angebot in Babyonlinestores an (auch nicht schwierig, weil Instagram bzw. Facebook erschreckend schnell rausfinden, ob mensch schwanger ist und eine*n dann mit entsprechenden Anzeigen überschütten).
  • Wenn mir ein Label besonders gut gefällt, schaue ich, ob und was es davon bei Vinted gibt. Meist ist die Auswahl ziemlich groß – außer bei wirklich sehr kleinen und nischigen Manufakturen. 
  • Dann grenze ich die Suche ein – meist nach der Größe, die ich voraussichtlich brauchen werde. Für den Anfang habe ich nach den Größen 50-56, 56-62 und 62-68 gesucht. 
  • Als nächstes speichere ich mir genau diese Suche ab. Das geht oben rechts über das Lesezeichen-Symbol. So kann ich demnächst auf einen Blick sehen, wie viele neue Inserate es genau in dieser Kategorie gibt. 
  • Wenn mir ein Teil gefällt, schaue ich mir den restlichen Katalog der Nutzer*in an. Gefallen mir mehrere Teile oder habe ich den Eindruck, dass wir denselben Geschmack haben, folge ich der Person und werde so immer über neu hochgeladene Stücke informiert. 
  • Dasselbe Spiel wiederhole ich mit allem, was mir gefällt. Mittlerweile ist meine Liste ziemlich lang und ich habe sehr schnell einen Überblick, wie viele Teile neu eingestellt wurden. 
  • Ab und zu suche ich auch gezielt nach Teilen, die ich brauche – zum Beispiel “Hose Wolle”. Da muss ich dann unter Umständen ein bisschen scrollen, bis ich etwas finde, das auch meinem Geschmack entspricht. Dennoch kann diese Strategie helfen, Labels zu finden, die mensch vorher noch gar nicht auf dem Schirm hatte.

Was ich sehr schnell gelernt habe: Wenn ihr auf Vinted nach Babykleidung sucht und euch etwas gefällt, solltet ihr nicht lange mit der Entscheidung warten – die Stücke sind wirklich sehr schnell verkauft. Und manchmal ist es nicht so einfach, genau dasselbe noch einmal zu finden. Ich überlege normalerweise auch gerne noch drei Tage, ob ich dieses Teil jetzt möchte oder nicht, aber das sind auf Vinted meist drei Tage zuviel. 

Die Vorteile beim Second-Hand-Kauf liegen auf der Hand: Ihr gebt weniger Geld aus, habt unter Umständen nette Kontakte, spart Ressourcen und die Kleidung wurde schon (öfter) gewaschen – was im Falle konventioneller Kleidung deutlich weniger Schadstoffe bedeutet. Babykleidung von Textilriesen wie H&M würde ich für das Küken nie neu kaufen – Second Hand sieht das anders aus, wenn die Stücke schon ein paar Mal in der Maschine waren. Einige Nutzer*innen schreiben dazu, ob die Sachen neu sind oder gerne getragen wurden. 

Schwierig wird es Second Hand meiner bisherigen Erfahrung nach mit Teilen, die aus Wolle sind oder Wolle enthalten. Davon gibt es zwar auch einige auf der Plattform – jedoch sind viele von ihnen nach wie vor sehr teuer (und einige leider auch nicht allzu weit vom Originalpreis entfernt). Das ist allerdings nicht das Hauptproblem: Das liegt eher darin, dass viele Menschen nicht zu wissen scheinen, wie Wolle zu pflegen ist. Oder aufgrund von Verunreinigungen dazu gezwungen werden, Wollprodukte am Ende doch intensiver in der Maschine zu waschen.

Stücke aus 100% Wolle sollte mensch am besten gar nicht oder nur im Notfall in die Waschmaschine stecken – und dann auch nur im Woll- und nicht im Handwäsche-Programm. Auch wenn direkt selbst per Hand gewaschen wird, darf nicht zu stark gewrungen und geknetet werden – all das verdichtet die Fasern und kann dazu führen, dass die schützende Fettschicht sich verabschiedet. Wolle ist selbstreinigend. Und auch wenn der Gedanke ungewohnt ist: In dem Fall ist es oft hygienischer, die Sachen ausdampfen zu lassen, vielleicht im Bad oder auf dem Balkon bei Nieselregen. 

Wirklich gut gepflegte Wollprodukte sind leider nicht allzu häufig zu finden, daher weiche ich hier öfter auf Neukauf aus. (Ich konsumiere ab und zu Wolle und finde die temperaturregulierenden Eigenschaften vor allem für ein Winterbaby persönlich wichtig.)

Favorite Labels für Babykleidung

Aber nun zu dem, was ich eigentlich Second Hand suche und auch ab und zu neu in den Einkaufskorb wandern darf. Wie gesagt: Ich bin gerade erst dabei, die wunderbare Welt der vielfältigen Baby- und Kindermode zu entdecken, daher sind diese Labels erste Empfehlungen. Ich gehe davon aus, dass zumindest die Liste in meinem Kopf beständig länger werden wird. 

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Da ich das Allermeiste Second Hand kaufe, habe ich noch nicht jedes Label auf 100%ige Nachhaltigkeit und Fairness geprüft. Was ich bisher allerdings gesehen habe, hat mir eigentlich so gut wie immer gefallen. Neu kaufe ich besonders gerne Babykleidung von Hess Natur und Engel, aber auch von Hvid und Konges Slojd sind schon ein paar neue Teile eingezogen. 

Wenn ich zu neuen Stücken greife, mache ich das meist bei kleinen Läden vor Ort – zum einen, um sie zu unterstützen, zum anderen, weil ich die Qualität der Kleidung noch nicht bei allem gut einschätzen kann. Live kann ich mich besser von Farbe, Textur und Dicke überzeugen als beim Kauf über den Bildschirm. Allerdings lande ich immer wieder bei einigen Kinder-Onlineshops, zum Beispiel bei Juna

Wie viel und wann anfangen? 

Was die Frage nach dem “Wie viel” angeht: Ich weiß es auch nicht so richtig und glaube, es gibt keine richtige Antwort, weil der Ge- und Verbrauch sehr individuell ist. In einem Buch über Minimalismus mit Kindern habe ich eine sehr bescheidene Liste für Babykleidung (2 Oberteile, 4 Bodys etc.) gefunden, die mir ein bisschen realitätsfern erscheint, wenn mensch nicht drei Mal pro Tag waschen und zusätzlich einen Trockner zum Einsatz bringen möchte oder beispielsweise ein Spuckkind hat. Ich bereite mich nicht auf den günstigsten Fall (Baby spuckt so gut wie nie und es geht überhaupt selten was daneben), sondern eher auf den Worst Case vor – lieber so, als dass ich dann panisch losziehen muss, weil doch was fehlt. (Und dann Sachen hole, mit denen ich nicht ganz zufrieden bin.) 

Ich habe in der 16. Woche langsam angefangen, hier und da ein Teil zu kaufen, mir einen Überblick über den Markt zu verschaffen und das Glück gehabt, seitdem schon die ein oder anderen Stücke zu finden, die ich später nicht mehr gefunden hätte. Abgesehen davon finde ich es aus finanzieller Perspektive eine gute Idee, nicht alles auf die letzten Monate zu legen, damit die Ausgaben ein wenig gestreckt werden können (gerade, wenn größere Anschaffungen anstehen, die unter Umständen auch gebraucht ziemlich teuer werden können). 

Viel Freude beim Suchen und Finden! 

(Wenn ihr ein paar gute Labels oder Shops für Babykleidung kennt, könnt ihr sie gerne in die Kommentare packen! Ich bin jetzt wahrscheinlich eine Weile auf der Suche.)

JENNI

Wanderin im Geiste, mit der Nase im nächsten Buch, nie so ganz zuhause und doch immer da.

KOMMENTARE

[…] enden wollenden Kaskade von Mutterschuld in meinem Leben darstellen. Ich bereite mich vor – nicht nur auf die Wühlmaus, sondern auch auf die Rolle, die mir jetzt erwartungsaufgeladen zugetragen wird und in der ich […]

[…] geht es um Sachen, die fürs Baby angeschafft werden (Kleidung und Wickeltisch und diese vielen kleinen Dinge, an die mensch gar nicht so unbedingt direkt denkt […]

[…] auf den Kopf gestellt, viele Formulare ausgefüllt und abgeschickt, Versicherungen aktualisiert, Sachen fürs Baby besorgt, (viel Geld ausgegeben), zu Elternschaft und Baby recherchiert, es gab zahlreiche Termine bei der […]

Buchfinkkleidung ist auch ein tolles Label. Und bei Baumwollbaby kann man Engel und co. Mieten. Sehr praktisch, wenn man ein schnell wachsendes Baby hat. Ich hatte eine Spuckbaby und brauchte von den 1. beiden Größen sehr viel. Bei gr. 68/74 hat sich das dann eingependelt und da finde ich die minimalistisch Stückzahl mit hochwertigen Materialien passender (hab zum Beispiel nur 2 Schlafanzüge, Bodys 8, Hosen 5)
Und Joha ist wirklich toll die passen auch sehr lange.
Alles Gute euch!❤️

Hi Maria,

danke dir für die Tipps, das schaue ich mir direkt einmal an! 🙂

Ich bin schon sehr gespannt auf die Sachen von Joha, ich habe wirklich nur sehr Gutes darüber gehört!

Dir und euch auch alles Gute!

Liebe Grüße
Jenni

Eine super Sache mit Vinted, ich hab es genauso gemacht wie du und fast alles gebraucht gekauft.
Ein paar weitere schöne Labels die ich sehr mag:
Marmar Copenhagen
Wheat
Play up
Soft Gallery
Mp Denmark
Main sauvage (Mützchen)
Petit Cochon
Poudre organic
Shirley bredal
Buho
Nobodinoz
Gray Label

Von Joha habe ich ganz viel und das ist die beste Wolle Seide Qualität finde ich und toll geschnitten.
Liebe Grüße,
Ela

Hey Ela,
danke dir für die vielen zusätzlichen Tipps – da sind ein paar spannende Labels mit bei! 🙂

Ich freu mich schon darauf, dem Küken das alles anzuziehen, muss ich sagen!

Liebe Grüße
Jenni

Schöner Artikel! Habe vieles wie du gemacht und auch früh mit der secondhandsuche angefangen. Bis Grösse 74 war es ok, danach war es super schwer und auch kaum noch was zu finden. Denn ich kaufe lieber direkt mehrer Teile bei einer Person, als ein Teil bei mehreren Personen. Irgendwann wurde es schwierig und sehr frustrierend. Zumal die secondhand Sachen nicht immer passten, da meine Kleine eine recht stabile Statur hat und die meisten Mädchensachen sehr schmal geschnitten sind. Jetzt kauf ich fast alles Neu, Genderneutral, damit der/die Zweite es auch nochmal tragen kann. Und dann bekommt meine Cousine die Sachen noch zwischendurch bis ich sie wieder brauche…so habe ich meinen Weg gefunden. Ich kann die die Marke Hejlenki empfehlen. Sehr gut Qualität und total Genderneutral.
Lg, Danielle

Hey Danielle,
danke dir für die Erfahrungen! Ja, dass es ab Größe 74 langsam schwieriger wird, habe ich auch schon öfter gehört und hoffe, ich/wir finden dann noch ein paar Dinge, das wäre schön. Ich kann deine Vorgehensweise total gut verstehen – ich kaufe auch lieber direkt Pakete als hier und da mal ein Teil. Ist einfacher und am Ende auch besser, wenn nicht so viele Einzelsendungen unterwegs sind. Auf der anderen Seite ist es manchmal nicht vermeidbar…

Danke dir für die Empfehlung, nach Hejlenki suche ich tatsächlich auch ab und zu! Nehme ich direkt mit in die Liste auf!

Liebe Grüße
Jenni

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