Die Biokiste: jede Woche saisonale und regionale Lebensmittel frisch vor die Tür

Es ist mittlerweile schon so etwas wie eine Tradition, dass ich jeden Dienstag ein Bild von auf dem Küchentisch drapiertem Obst und Gemüse poste: dienstags kommt meine wöchentliche Biokiste und versorgt uns mit saisonalen Lebensmitteln direkt vom Landwirten in der Region. 

Und weil ich darüber regelmäßig enthusiastisch auf Social Media berichte, habe ich gedacht, es ist Zeit, diese #biokistenliebe endlich auch hier festzuhalten. Mit allen wichtigen Infos und Anmerkungen, die ich im Laufe der 3 oder 4 Jahre (ich weiß es nicht mehr so genau) gesammelt habe. 

Was ist eine Biokiste?

In einer wöchentlichen Biokiste, die von Landwirt*innen aus der Region geliefert wird, bekommen wir als Kund*innen je nach Saison frisches Obst und Gemüse geliefert. Die Box ist meist eine Pfandkiste, auf die bei der Anmeldung einmalig Pfand gezahlt wird und die am Liefertag zur Mitnahme wieder vor die Tür gestellt wird. 

Es gibt in der Regel unterschiedliche Boxen – unterschiedliche Größen, aber auch nach speziellen Themen gefüllt. Der Weidenhof, bei dem ich meine Biokiste beziehe, bietet beispielsweise eine große und eine kleine wöchentliche Box an, aber auch eine Mutter-Kind-Kiste, eine Single-Kiste, eine Rohkost-Kiste, eine Käse-Kiste, eine Wein-Kiste und so weiter. Außerdem hat fast jeder Anbieter eine Studi-Kiste im Sortiment. Wer das Abo einmal ausprobieren mag, kann auch erst einmal eine Schnupperkiste bestellen. Ich beziehe eine große Regionalkiste für 23€ pro Woche.  

Wie komme ich an eine Biokiste?

Die Antwort ist ganz einfach: die Suchmaschine anwerfen! So habe ich mit der Kombination aus “Wohnort + Biokiste” jedenfalls sehr schnell ein paar regionale Biokistenanbieter gefunden und musste mich dann nur noch entscheiden. (Ich habe mich für den entschieden, der am nächsten an meinem Wohnort liegt. Ich möchte ja nicht, dass die Lebensmittel extra von weither angekarrt werden müssen, das widerspräche dem Sinn der Box dann doch ein wenig.) Nach einer Schnupperbox war ich dann überzeugt und habe ein Abo abgeschlossen. Das geht in der Regel alles online und ist mit wenigen Klicks erledigt. 

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Wie viel ist in so einer Biokiste drin? 

Da die Biokiste für eine Woche gedacht ist, wird – je nach Art der Box – für eine Woche gepackt: für Einzelpersonen etwas weniger, für die größeren Boxen, die für zwei und mehr Personen gedacht sind, entsprechend mehr. Für uns reicht eine große Regionalkiste gut eine Woche aus. Am Anfang hatten wir sogar Probleme, alle Lebensmittel rechtzeitig aufzubrauchen, weil wir teilweise gar nicht so recht wussten, was wir da überhaupt für Gemüse vor uns haben und was wir damit anstellen können. 

Mittlerweile sind wir ziemlich gute Verwerter*innen geworden und kennen als netten Nebeneffekt sowohl Saisons als auch Gemüsenamen besser als vorher.

Unsere Tipps, falls ihr nicht wisst, wohin mit den Lebensmitteln:

  • Kleinere Boxen bestellen. (naheliegend)
  • Einfrieren: Wenn wir ab und zu von einer Gemüsesorte zu viel bekommen und sie nicht schnell genug verarbeiten können, kochen wir Gerichte damit vor und frieren sie ein. 
  • Eintöpfe und Suppen: Wir sind Suppen-Nerds geworden – denn in Suppen und Eintöpfe kann wirklich fast alles miteinander kombiniert werden, wenn es richtig gewürzt wird. Oft nutzen wir diese Gerichte, um übrig gebliebenes Gemüse sämtlich aufzubrauchen. 
  • Ofengemüse: Im Prinzip derselbe Tipp wie die Eintöpfe und Suppen – großartige Resteverwertung. 
  • Mit anderen teilen: Vor allem, wenn es sich um Gemüse handelt, für das ihr wahrlich keine Liebe entwickeln könnt. Einfach bei den Nachbar*innen fragen oder dem nächsten Besuch mitgeben. 

Ich weiß nicht, ob das bei allen Anbietern ist, aber bei einigen (auch bei unserem) könnt ihr vor der Lieferung schauen, was ihr in welcher Menge bekommen werdet. Falls etwas dabei ist, von dem ihr wisst, dass es bei euch sowieso nicht aufgebraucht wird, könnt ihr es direkt aus der Bestellung löschen und alternativ Produkte aus dem restlichen Angebot des Ladens hinzufügen. (Bei unserem Anbieter reicht das bis hin zum Sojajoghurt, Tofu und Babynahrung.) 

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Was ist mit der Verpackung? 

Normalerweise wird versucht, die Lebensmittel möglichst unverpackt zu euch zu transportieren. Lediglich bei empfindlicherem Obst und Gemüse werden ab und zu Verpackungen verwendet. So werden bei uns die Salate regelmäßig in dünnes Bioplastik eingepackt (vor allem im Sommer) und auch Tomaten und anderes druckempfindliches Obst und Gemüse wird in kleine Papiertüten gepackt. Beide Verpackungen lassen sich gut wiederverwenden – als Müllbeutel (Bioplastik bitte nicht mit in die Tonne werfen!), als Snack-Verpackung, Foto-Prop, als (Zwischen-)Lagerung für alles mögliche.

Wir haben allerdings auch bei jeder Bestellung die Möglichkeit, Anmerkungen zu machen und bereits öfter den Wunsch formuliert, die Verpackungen mögen bitte weggelassen werden. Manchmal vergessen wir das allerdings. 

Ist in der Biokiste alles vom Hof?

Jein. Es kommt darauf an, was ihr für eine Kiste bezieht und was für Produkte sich darin befinden bzw. ihr noch separat hinzufügt. Dass Bananen eher nicht auf dem heimischen Hof in NRW wachsen, versteht sich sicherlich. Auch bei anderen Produkten kann es sein, dass sie von anderen Höfen oder über den Großhandel bezogen werden. Da sollten sich aber Angaben auf der Website des Anbieters finden lassen. 

Bei unserem ist zu jedem Produkt im Onlineshop vermerkt, woher das Lebensmittel kommt und nach welchen Standards (EU-Bio, Naturland, Demeter) es produziert wurde. Für volle Transparenz über die jeweilige Herkunft ist es sicherlich am besten, direkt nachzufragen. 

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Was, wenn ich im Urlaub bin? 

Dann könnt ihr eure Kiste oftmals einfach für den angegebenen Zeitraum ohne Angabe von Gründen pausieren. Das gilt übrigens auch, wenn ihr ansonsten in einer Woche bereits gut mit Lebensmitteln versorgt seid und die Biokiste zu viel des Guten wäre. 


Ich hoffe, hier die häufigsten und wichtigsten Fragen zur Biokiste beantwortet und ein wenig Lust auf eine eigene Biokistenerfahrung gemacht zu haben. Ich jedenfalls mag meine wöchentliche Kiste nicht mehr missen und freue mich bei jeder Lieferung. Vor allem, wenn ich vorher nicht in die Bestellung geschaut habe und mich überraschen lasse. Auch wenn ich es nicht oft auf den Wochenmarkt schaffe, unterstütze ich so Landwirt*innen in meiner Region und bekomme frische und saisonale Lebensmittel direkt vor die Tür geliefert. 

JENNI

Wanderin im Geiste, mit der Nase im nächsten Buch, nie so ganz zuhause und doch immer da.

KOMMENTARE

[…] wir nach wie vor unsere wöchentliche Biokiste bekommen, mussten und müssen wir bisweilen kreativ werden, was das Aufbrauchen von Gemüse angeht, […]

Toller Beitrag. Eine ähnliche regionale Alternative in Brandenburg haben wir im Landkorb gefunden. Hier haben wir uns auch für ein Abo entscheiden.

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