Hartnäckig hält sich das Gerücht, vegan zu leben sei unglaublich teuer und daher nur für die wohlbetuchte Elite als potentieller Lebensstil infrage kommend. Dass diese Vermutung – also mehr eine Hypothese denn eine These – vollkommen aus der Luft gegriffen ist, haben viele vegan lebende Menschen bereits bewiesen und tun es noch – durch ihr tagtägliches Vorbild. Doch ich möchte fernab dieser Diskussion um schwindelerregend teure Superfoods (denen ich zugegebenermaßen auch verfallen bin) eine wirkliche These aufstellen: Du solltest dir dein Essen etwas kosten lassen!
Warum? Das ist verständlicherweise die sofortige und unmittelbare, wenn nicht sogar intuitive Reaktion auf diese steile Behauptung.
Ich möchte in diesem Artikel an drei beispielhaften Argumenten erläutern, weshalb ich dieser Auffassung bin.
1. Billiges Essen schadet deiner Gesundheit.
Dazu müssen wir keine seriösen oder quasi-seriösen Studien bemühen – diese Erkenntnis erschließt sich aus dem reinen Menschenverstand. Theoretisch.
Praktisch stehe ich allerdings immer wieder im Supermarkt an der Kasse und übe mich im mentalen Dauer-Kopfschütteln: Da türmen sich Fertigpizzen neben den Literflaschen Cola und Limo, die Aufbackbrötchen für den Sonntag liegen neben den Kartoffel-Chips und warten zusammen mit der Eiscreme darauf, über den Scanner gezogen zu werden. Und vieles wurde gekauft, weil es so unschlagbar günstig ist (schau her – da ist ja heute Rabatt-Aktion!) und sich dank modernster Technologie wunderbar monatelang lagern lässt. Heimlich halten meine neugierigen Augen dann Ausschau nach dem Gemüseblatt, nach der Obstvielfalt und sehen – oft genug nichts. Oder zumindest nicht genug. Denn die Alibi-Tomaten sind meiner Ansicht nicht genug, um berechtigterweise von gesunder Ernährung sprechen zu können.
Und nicht nur dann frage ich mich immer wieder, warum wir uns von der Lebensmittel-Industrie eigentlich so verkaufen lassen. Wo wir doch alle wissen – wirklich wissen, aber erfolgreich verdrängen – dass uns diese hochverarbeiteten Stoffe, die die Bezeichnung Lebensmittel eigentlich gar nicht verdienen, schaden. Und trotzdem legen wir die Äpfel mit einem pikiert-sauren Gesicht und der Bemerkung, dass die Obstpreise ja mal wieder vollkommen übertrieben seien, zurück. Und der Biomarkt wird – genauso wie das Reformhaus – gemieden wieder der Teufel einen Bogen um das Weihwasser macht.
Wer sich für Ernährung wenig interessiert, fällt leicht auf Tricks herein: Käfigeier, deren Verpackung Hühnerhof-Idylle vorgaukelt; Gemüse von „kontrollierten“ Bauernhöfen, wobei nie jemand wirklich definiert hat, was „kontrolliert“ bedeutet; Erdbeerjoghurt fast ohne Erdbeeren. (Schrot & Korn 5/2005)
Ich muss gestehen: Lange Zeit handelte ich genauso. Aus Unwissenheit. Durch erfolgreiche Manipulation. Wenn ich Lebensmittel einkaufte, dann immer mit einem Ziel: Möglichst viel Essen für möglichst wenig Geld. Man hat ja auch andere Freuden im Leben. Doch je mehr ich mich mit gesunder – und später veganer – Ernährung beschäftigte, desto mehr sah ich ein, dass ich mich auf dem falschesten Weg überhaupt befand: Wenn ich irgendwo nicht, definitiv nicht sparen sollte, dann an dem, was ich mir tagtäglich zuführe, was durch meinen Verdauungsapparat wandert und so ein Teil meines Organismus wird. Da kann ich viel leichter auf die fünfzehnte und eigentlich vollkommen überflüssige Hose verzichten, die mich aus dem Klamottenladen (nun schon lange nicht mehr) anlacht. Oder auf irgendwelchen Krimskrams, den ich mir in einer Einkaufswut besorge (ebenfalls nicht mehr aktuell – Gott sei Dank) und der dann nutzlos in der Wohnung verstaubt. Eine Investition in den eigenen Körper verstaubt nicht – im Gegenteil: Sie ist Gold wert.
2. Billiges Essen schadet der Umwelt und deinen Mitmenschen.
Die permanente Verfügbarkeit günstiger Lebensmittel in Hülle und Fülle hat seinen zunächst unsichtbaren Preis: Damit sie in unseren Supermarkt-Regalen liegen können, sind die meisten von ihnen mindestens einmal um die halbe Welt gereist und haben Schadstoffe produziert, Billiglohnarbeiter*innnen als Zwischenstationen gehabt und sind mit großer Wahrscheinlichkeit unter nicht ausreichend überwachten Bedingungen produziert worden:
Viele Lebensmittel werden um die ganze Welt transportiert, damit wir sie hier zu jeder Zeit verfügbar haben. Die ständige Verfügbarkeit ist zu einer Selbstverständlichkeit geworden, die unser Klima und unsere Umwelt nachhaltig belastet. (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN; 2014)
Was ist also die Lösung? – Regional kaufen. Saisonal kaufen. Nicht immer (auch ich halte das beim besten Willen und mit der edelsten Gesinnung ausgestattet nicht durch), aber immer öfter. Und dann auch einmal für das zertifizierte Bio-Siegel ein paar Euro mehr auf den Kassentisch legen. Bei regionalen Kleinhändlern kaufen – die örtliche Marktwirtschaft unterstützen. Tausendmal gehört, nie getan. Dabei ist es so einfach – und bringt so viel Spaß und ein so viel reineres Gewissen!
3. Du kannst es dir leisten.
Wirklich: Du kannst es dir leisten. Ich habe es oben schon einmal kurz angeschnitten, halte diesen Punkt aber für so wichtig, dass ich ihn hier nochmals eigens aufgreifen möchte. Ob du dich bewusst, ausgewogen (und im Idealfall: pflanzlich) ernährst, ist weniger eine Frage des Gehaltes (ich bin selbst Studentin und verdiene nun wirklich nicht viel), sondern eine der Einstellung.
Wie viel bist du bereit, für gutes Essen zu zahlen?
Wenn du dir diese Frage im Kopf ehrlich und offen beantwortet hast (und zu einem positiven Ergebnis gekommen bist), wirst du auch wirklich beim nächsten Einkauf mehr zahlen – für Qualität, ein gutes Gewissen und deine Gesundheit.
Wie beurteilt ihr diese Thematik – lieber etwas mehr Geld für gutes Essen ausgeben? Oder spart ihr in diesem Bereich, um mehr finanzielle Mittel für andere Dinge zur Verfügung zu haben?
Ich bin gespannt auf eure Kommentare!
Liebe Grüße! ❤
Hier habe ich unter anderem kurz reingeschaut:
Selbst hatte ich noch nicht davon gehört oder gelesen – aber nachdem mich Marlene von Verrücktes Huhn! so lieb dazu eingeladen hat, möchte ich euch ebenfalls auf die Blog-Parade Einfach. Nachhaltig. besser. leben (kurz: EiNaB) aufmerksam machen. Bei der November-Ausgabe reiche ich diesen Beitrag hier ein. Ihr findet dort allerdings noch viele weitere spannende und inspirierende Beiträge rund um den nachhaltigen Lebensstil – reinschauen lohnt sich!
[…] Arbeit machen, dann darf eine Packung Porridge auch gerne mal etwas mehr kosten, finde ich. (Ich bin ja generell der Meinung, dass wir nicht an unseren Lebensmitteln sparen sollten.) Die Preise von 4-5 Euro pro Packung sind nicht günstig, das stimmt. Für den täglichen Bedarf […]
[…] habe ich in Anbetracht dessen, dass ich vor Kurzem einen Artikel über dieses Thema verfasst habe, auch das Plädoyer für gute Lebensmittel gelesen, die durchaus […]
Hallo Jenni! Sehr schöner Post, der mir aus der Seele spricht. Danke dafür!
Ich verstehe es überhaupt nicht, warum so selten auf Qualität geachtet wird, grade bei Nahrungsmitteln, die wir unserem Körper zuführen. Grundsätzlich sollte man sich bei jedem Kauf – egal um was es sich handelt – Gedanken machen woher etwas kommt (welchen Weg es hinter sich gebracht hat (CO2 Ausstoß), wie es angebaut wurde, wer es angebaut/bearbeitet hat, welchen Lohn jemand dafür erhält etc.). Und grade bei der Nahrung liegt es doch Nahe für den Menschen sich zu überlegen, was man isst und was man lieber nicht essen möchte. Und dafür zahlt man doch gerne einen fairen Preis – für Mensch und Umwelt. Ich möchte keine Qualen unterstützen und mache mir Gedanken – und habe trotzdem Spaß am Leben!
Das musste ich nochmal los werden! 🙂 Und tolle Rezpte hast du!
LG Linda
Hallo Linda!
Ich danke dir für deine lieben Worte! <3
Es freut mich sehr, dass dir der Artikel gefällt und du die Dinge genauso siehst wie ich. Es ist immer schön zu hören und zu lesen, dass es Menschen gibt, die reflektiert und bewusst handeln und konsumieren. 🙂
Ich kann auch nicht nachvollziehen, warum bei vielen Menschen scheinbar stets finanzielle Mittel für die neueste Elektronik, das schnellste Auto und irgendwelchen eigentlich nicht unbedingt notwendigen Tand übrig ist – und die drei Euro mehr bei den Lebensmitteln dann als überteuert gelten. Ich finde das sehr schade und frage mich manchmal wirklich, wann wir verlernt haben, auf unseren Körper zu hören und seit wann wir nicht mehr wissen, dass ein gesunder Geist nur in einem gesunden Körper wohnen kann.
Doch ich sehe auch Lichtblicke – und glaube, dass sich nach und nach ein Bewusstsein für besseres Essen in unserer Gesellschaft durchzusetzen beginnt. Die Entwicklungen der letzten Jahre lassen jedenfalls hoffen. 🙂
Liebe Grüße
Jenni
[…] habe ich in Anbetracht dessen, dass ich vor Kurzem einen Artikel über dieses Thema verfasst habe, auch das Plädoyer für gute Lebensmittel gelesen, die durchaus […]
[…] Nachdenkliches & anderes (Warum du nicht an deinen Lebensmitteln sparen solltes; REZENSION: EINFACH HOLZ: MÖBEL UND OBJEKTE AUS GEFUNDENEM HOLZ; Projekt nachhaltiges Dorfleben; […]
Ich hoffe ich schreibe jetzt nicht allzu viel doppeltes, aber ich wollte nicht alle Kommentare durchlesen! Ich habe zuletzt erst auf der Seite von PETA eine Aufstellung gelesen, wie man sich selbst mir Hartz IV komplett vegan und gesund ernähren kann. Es geht also. Obwohl das Argument, dass vegan sein ein Luxusproblem ist, auch nicht ganz daneben ist. Allerdings würde ich es anders auslegen, als es gemeint ist: in der Tat ist paradoxerweise vegan unter Umständen viel teurer als gewöhnlicher Fleischkonsum. Und genau das ist das perverse. Wer wenig Geld hat, der kauft Fleisch, weil es eine Hähnchenkeule zu 0,99€ im Angebot gibt. Früher war Fleisch ein Luxusprodukt, einmal in der Woche auf dem Teller und – liebe Fleischesser, die Veganer und Vegetarier als Spinner abtun – das war und ist gesünder. Ja, der Mensch mag ein Allesesser sein, und ja, die Ernährung mit Fleisch trägt maßgeblich zur evolutionären Vergrößerung des menschlichen Gehirns bei. Von mir aus, esst Fleisch. Aber vergesst dabei nicht, dass es a) ein Lebewesen war, das ebenso ein Recht auf ein gutes Leben hat, wie ihr und b) gebt doch einfach einen vernünftigen Preis für euer Fleisch aus, vielleicht bei einem Bauern in der Schweiz, bei dem ihr fragen könnt, wie denn die Kuh geheißen hat. Wenn ihr Massentierhaltung scheiße findet, dann müsst ihr nicht unbedingt Vegaber werden, aber hört wenigstens auf euer Fleisch beim Discounter zu kaufen und jeden Tag zu jeder Mahlzeit zu konsumieren. Damit wäre der Welt schon geholfen…
So. Das wollte ich nur loswerden. Denn die meisten Fleischesser meinen sie könnten ja nichts tun, weil sie vegan oder vegetarisch nicht ertragen würden. Und deswegen lehnen sie es komplett ab. Muss ja jeder selbst wissen, aber ich finde einige Leute machen es sich sehr einfach!
P.S. deine Rezepte sind wirklich Klasse! Ich werde ein paar davon sicher gut gebrauchen können, denn ich möchte demnächst zumindest erstmal auf Probe auf vegane Ernährung umsteigen.
Vielen lieben Dank für deinen langen und ausführlichen Kommentar!
Du hast recht – vegan leben ist auch mit geringem Budget durchaus ohne größeren Spagat machbar. Man muss schließlich nicht alle veganen Luxusartikel und Superfoods konsumieren – die nun einmal wirklich teuer sind (vgl. 750g Birkenzucker für 15 Euro). Aber ich plädiere dafür, dass man sich diesen Luxus (so man denn kann) eben auch leisten sollte- denn keine Investition ist sinnvoller als diejenige in gesundes und vollwertiges Essen. Dies ist eine Investition in die eigene Gesundheit.
Obwohl ich der Ansicht bin, dass Fleischkonsum an sich ethisch nicht korrekt und nicht haltbar ist, gehe ich mit dir mit, wenn du sagst, dass beim Fleischkauf zumindest auf regionale und hochwertige Quellen zurückgegriffen werden sollte – wenn man denn nun wirklich gar nicht ohne kann. Doch ich muss anmerken: Auch Tiere aus Bio-Haltung sind nicht dazu da, auf dem menschlichen Teller zu landen – der ohnehin schon dauernd überfüllt ist. Würden sie sich uns mitteilen können (oder wir sie besser verstehen), dann würden sie uns das gewiss auch wissen lassen.
Daher bin ich sehr begeistert von deiner Neugier auf die vegane Lebensweise und freue mich, dass du testweise diesen Schritt gehen möchtest. Danke auch für dein liebes Lob die Rezepte betreffend – es freut mich sehr, dass dort Einiges für dich dabei ist. 🙂
Ich hoffe, du machst dieselbe Erfahrung wie ich: Der Umstieg auf die vegane Lebensweise war mit die beste Entscheidung, die ich in meinem Leben getroffen habe. Halte mich über die Entwicklung auf dem Laufenden, ja? Da mein eigener Umstieg noch gar nicht so lange her ist, bin ich natürlich unglaublich neugierig, wie es dir dabei ergeht. 😉
P.S.: Kennst du das Vegan-Start-Programm von PETA? Ich fand die Mails eigentlich immer recht interessant und aufschlussreich – vielleicht hilft es dir auch weiter. 🙂
Liebe Grüße und viel Erfolg bei deinem tollen Unternehmen!
Jenni
Hallo! Also ich gebe dir vollkommen Recht, dass Tiere nicht zum essen da sind! Ich verzichte bereits auf Fleisch und Fisch und fühle mich damit auf jeden Fall schon viel besser! Aber ich denke man kann die Menschen nicht zum Umsatteln bewegen, wenn man versucht mit dem Kopf durch die Wand zu rennen. Viele Menschen sind einfach noch nicht so weit und ich glaube, wenn man ihnen ‘einen Kompromiss gewährt’ und nicht mit dem Veganer-Missionar-Klischee einfällt, dann wird es leichter sie zur Einsicht zu bewegen. Jedenfalls habe ich bisher diese Erfahrung gemacht ^-^ ich habe den Roman ‘MUH!’ von David Safier gelesen. Er ist aus der Sicht einer Kuh, die erfährt, dass Menschen Tiere essen. Sehr interessant zu sehen, wie das aus der Sicht der Tiere ist und was sie uns eben zu sagen haben.
Verzichtest du nur auf tierische Ernährung oder hast du auch alle anderen tierischen Produkte verbannt? (Leder, Federn, Wolle und Co.)? Wenn ja, hast du Sachen, die du hattest weggeworfen, verschenkt…? Wie hat dein Umfeld reagiert?
Danke für den Tipp! Ja das hatte ich mal gesehen, aber völlig vergessen! Das ist eine gute Idee das zu nutzen!
Was ethische und moralische Aspekte angeht, bin ich definitiv von veganen Lebensstil überzeugt, ich möchte das erstmal auf Probe machen (in der Fastenzeit vor Ostern), um zu schauen, ob ich damit zurecht komme! Bin sehr gespannt und würde mich über Tipps und eigene Erfahrungen von dir freuen!
Lg <3
Ja, ich denke, du hast recht, was die Überzeugungskraft des Nicht-Missionarischen angeht. So sehe und vertrete ich das selbst auch – denn auch wenn ich es gerne so hätte: Die Menschen werden nun einmal nicht über Nacht alle zu Veganer*innen. Deswegen gibt es unter anderem meinen Blog: Denn ich denke, wenn man den Leuten praktisch nahebringt, wie einfach und abwechslungsreich die vegane Küche ist, und dass man auf nichts verzichten muss (und keinen Nährstoffmangel erleidet), kann man viel mehr Menschen von dieser Lebensweise überzeugen.
Ich habe den Veganismus zu meinem konsequenten Lebensstil erklärt. Wolle, Daunen und Leder habe ich schon als Vegetarierin gemieden, genauso wie Besuche im Zirkus, im Delfinarium und dergleichen.
Meine Kosmetikartikel habe ich in einer Aussortier-Aktion drastisch reduziert – ich brauche eigentlich viel weniger, als ich damals besaß. Das habe ich dann alles verschenkt. Ich konnte den Gedanken von Tier auf meiner Haut plötzlich einfach nicht mehr ertragen.
Bei der Kleidung schaut das ein bisschen anders aus. Ich habe eigentlich fast keine Sachen, in denen offensichtlich Wolle oder Leder verarbeitet wurde, aber auch keine, die explizit vegan und fair produziert wären. Bloß kann ich mir hier eine derartige Aufräum-Aktion im Moment finanziell nicht leisten und begnüge mich damit, einfach erst einmal nichts Neues zu kaufen (ich brauche es sowieso nicht, wenn ich ehrlich zu mir selbst bin) und das, was ich habe, aufzutragen. Wenn ich dann nachkaufe, wird es nur vegane Kleidung sein.
Mein Umfeld hat neutral-neugierig (meine Mutter und meine Geschwister) bis radikal ablehnend und kritisierend (mein Freund) reagiert. Insbesondere die krasse Reaktion meines Partners war natürlich ein Schock für mich. Aber er musste ich erst an die Umstellung (die von heute auf morgen erfolgte) gewöhnen und mittlerweile unterstützt er mich ganz vorbildlich in meiner Lebensweise. 🙂
Ich freue mich wie gesagt sehr, dass du dich dafür so sehr interessierst und den Umstieg probieren möchtest. Wenn du Fragen oder Anregungen hast – immer her damit! Ich helfe gerne und so gut ich kann. 🙂
Herzliche Grüße!
Jenni
Okay ich habe mir das so überlegt, falls ich vegan bleibe erstmal nur die Ernährung umzustellen und wenn ich zuhause ausziehe in dem Zuge alles rausschmeiße was entweder aus Tier besteht oder an Tieren gestestet wurde… Ich komme sicher mit noch mehr Fragen auf dich zu, wenn es so weit ist. Falls das okay ist 🙂
Das ist eine gute Idee – Schritt für Schritt die Umstellung zu wagen, finde ich vernünftig.
Klar kannst du immer wieder gerne auf mich zukommen, wenn du Tipps und Rat brauchst. Wie gesagt: Ich gebe mein Bestes, weiterzuhelfen. 🙂
Ich habe heute übrigens einen Beitrag veröffentlicht, den ich genau für Menschen in deiner oder in einer ähnlichen Situation geschrieben habe: https://mehralsgruenzeug.com/2015/12/11/vegan-werden-7-tipps-wie-der-umstieg-gelingt/.
Vielleicht kannst du hier ja auch noch den ein oder anderen nützlichen Gedanken mitnehmen. 🙂
Liebe Grüße!
Jenni
Super danke! Den schaue ich mir direkt mal an 🙂
[…] Der Schokoboden dieses Kuchens ist – verzeiht die Übertreibung – wirklich ein Traum für alle Schokoholics. Wichtig hierbei ist, dass ihr wirklich wertigen Kakao benutzt und auf gesüßtes Billig-Pulver aus dem Supermarkt verzichtet. Der Unterschied zum Bio-Kakao könnte nicht spürbarer sein (aber auf die Preisschleuderprodukte solltet ihr generell verzichten – warum, habe ich hier einmal zusammengefasst: Warum du nicht an deinen Lebensmitteln sparen solltest). […]
Sehr guter Beitrag!
Ich sehe das genau so, die meisten sparen am falschen Ende. Ich arbeite nun schon 27 Jahre in der Branche, erst Reformhaus, nun Heilpraktikerin und Ernährungsberaterin.
Früher konntest du noch argumentieren, dass der biologische Lebensstil nicht erheblich mehr kostet, wenn man seinen Fleischkonsum etwas reduziert. Heute werden die konventionellen Produkte leider immer billiger, es wird stetig nach neuen Produktionsmethoden gesucht, die noch und noch mehr Kosten sparen.
Ich selbst kaufe überwiegend biologische Produkte, regional, saisonal. Nicht ausschließlich, aber doch meistens.
Ich bin auch der Meinung, gute Lebensmittel schmecken einfach besser. Ein Billig- Blumenkohl aus dem Discounter schmeckt doch im Vergleich zum Bio-Blumenkohl wie abgestandenes Wasser 😉
Liebe Grüße
Silke
Hallo Silke,
es freut mich, dass du diese Dinge genauso siehst und da auch auf einen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen kannst. 🙂
Ja, das stimmt – biologische und nachhaltige Lebensmittel schneiden im Vergleich zu den konventionellen Lebensmitteln leider schlecht bezüglich ihres Preises ab. Was aber – da gehe ich vollkommen mit dir mit – viel mehr damit zu tun hat, dass die herkömmlichen Waren zu Schleuderpreisen schon beinahe verramscht werden. Und weniger damit, dass wertige Lebensmittel wirklich teuer sind. Es wurde hier ja auch schon besprochen: Das, was wir als teuer empfinden, ist uns so antrainiert worden und eigentlich der gerechtfertigte und rechnerisch legitimierte Preis für ein wertiges Lebensmittel. Hoffentlich wird der Wandel, der sich da gegenwärtig abzeichnet, mehr Licht in diese Zusammenhänge bringen und das Bewusstsein der Menschen noch weiter dafür schärfen.
Ich finde es gut, dass du das in deinen Möglichkeiten liegende tust, um bio und regional zu kaufen. Niemand ist perfekt und da ist schon viel getan, wenn man das leistet, was in dem eigenen Aktionsrahmen liegt. 🙂
P.S.: Den Geschmack von Bio-Lebensmitteln kann man wirklich nicht mit den herkömmlichen vergleichen. Ich hatte da erst letztens wieder ein Schlüsselerlebnis: Ich habe meine bisher konventionellen Tee-Sorten aufgebraucht (die sämtlich mit künstlichen Aromen gestreckt waren) und bin nun vollkommen auf Bio-Tee umgestiegen. Was für eine Geschmacks-Offenbarung! 🙂
Liebe Grüße zurück!
Jenni
Das sehe ich ganz genauso wie Du – allerdings liegt bei uns der Schwerpunkt der Gründe etwas anders – wir kaufen teuer ein, nicht wegen des Körpers sondern ausschließlich wegen der Umwelt (die Dir ja auch am Herzen liegt, ich las es wohl 🙂 ) Bei uns kommt hauptsächlich “bio” auf den Tisch – wegen der weitreichenden Auswirkungen auf die Natur.
Allerdings haben wir nie viel “convenience” gekauft, und so ist der Bio-Einkauf tatsächlich deutlich teurer – dieselben Essenssachen in “bio” kosten nunmal deutlich mehr. Zum Glück können wir uns das leisten
Aber konsequent sind auch wir nicht – meine “Ferrero Küßchen” mag ich trotz aller selbstgemachten Dörrobst-Varianten nicht missen (außerdem habe ich noch keinen wirklich leckeren Ersatz dafür gefunden), und wir gehen zu gern “aus essen”, um uns das zu verkneifen – nur mal so als Beispiel.
Hallo Fjonka,
es freut mich, dass ihr der Umwelt zuliebe bewusst und bio einkauft. Da seid ihr ein großes Vorbild für die Mehrheit der Bevölkerung. 🙂
Bei mir gehen argumentativ beide Gründe – körperliche Gesundheit bzw. individuelles Wohlbefinden und die ökologischen Auswirkungen – Hand in Hand, das stimmt. Der ursprüngliche Beweggrund meines bewussteren Einkaufens waren allerdings auch umwelt-technische Überlegungen – dass ich damit noch einen wesentlichen Beitrag zum Erhalt und/oder Verbesserung meiner Gesundheit beitrage, ist ein toller Nebeneffekt, der im Laufe der Zeit für mich allerdings genauso wichtig geworden ist. 🙂
Ja, konsequent biologisch einzukaufen, ist wirklich nicht günstig – da braucht man nichts schönzureden. Aber ich denke – wie gesagt – dass viel mehr Menschen das Geld für ökologisch “gute” Lebensmittel übrig hätten als bisher. Wenn sie nur wollten.
Das mit der Konsequenz an sich ist so eine Sache – wo ich bezüglich anderer Dinge keine Ausnahmen dulde (z.B. Veganismus), sehe ich beim allgemeinen ökologischen Einkaufen die Dinge etwas anders und denke, dass jeder diesbezüglich das tun sollte, was im Rahmen seiner Möglichkeiten liegt. Und ihr seid ja wirklich schon an der Speerspitze des ökologischen Einkaufens. 🙂
Liebe Grüße
Jenni
Hui, das schreib ich auf ein Plakat und häng’s auf: wir, an der Speerspitze des ökologischen einkaufens!!!
Herrlich! 🙂
Aber Du hast schon recht: wenn alle so viel “bio” oder “nachhaltig” kaufen würden, wie sie sich problemlos leisten können, dann wäre das schon sehr, sehr viel passiert – jedenfalls hierzulande!
Hallo Jenni!
Ein ganz wichtiges Thema finde ich. Nicht nur für vegan lebende Menschen natürlich!
Mir fallen dazu gleich noch einige Beispiele ein, warum es NICHT teurer ist, sich bewusst und gut zu ernähren. Viele Menschen verwenden Convenience-Food und sind bereit, sich das auch einiges kosten zu lassen. Auch der Alu-Kapsel-Kaffee ist ein gutes Beispiel, dass für Bequemlichkeit wirklich viel Geld ausgegeben wird.
Wenn man sich auf ursprüngliche, natürliche Lebensmittel der Saison, die regional produziert wurden, besinnt, dann ist es – das behaupte ich jetzt mal – sogar günstiger sich so zu ernähren.
Ich freue mich, dass ich Deinen Blog gerade eben entdeckt habe.
Vielen Dank fürs Verlinken zu EiNaB!
lg
Maria
Hallo Maria,
da hast du recht – das ist natürlich für alle Menschen ein wichtiges Thema! Daher habe ich den Artikel auch bewusst offen gehalten, was die Anrede betrifft.
Ich gehe auch sonst vollkommen mit dir mit und glaube auch, dass die vermeintlich billigste Ernährungsweise sich im weiteren Lebensverlauf als die teurere Variante herausstellt: Nicht nur, dass man mit den gesundheitlichen Folgeerscheinungen des körperlichen Raubbaus zu kämpfen haben wird. Auch am Ende jeden Monats wird sich der Konsum industriell hoch verarbeiteter Lebensmittel auf der Endabrechnung zeigen.
Das Problem ist aus meiner Sicht, dass viele Menschen so auf diese Art der Nahrung konditioniert sind, dass sie gleich das Gefühl des übermäßigen (und ungerechtfertigten) Verzichts verspüren, sobald diese weggelassen oder durch gesündere (und günstigere) Alternativen ausgetauscht wird. Daher landen sie über kurz oder lang wieder beim Fertigprodukt – wenn kein (tiefgreifender) Sinneswandel erfolgt.
Danke für dein liebes Lob – auf deine Seite bin ich auch gerade erst aufmerksam geworden und sie sagt mir so zu, dass ich auch gleich mal eine kleine Stöberei dort beginnen werde. 🙂
Liebe Grüße zurück!
Jenni
Hallo Jenni!
Die langfristigen körperlichen Aspekte sind durchaus nicht zu vernachlässigen. Also nicht nur weil natürlich jeder gesund bleiben will, ganz richtig zieht das auch viele Folgekosten mit sich.
Verzicht empfinde ich bei meiner Ernährung gar keinen, im Gegenteil. Sich saisonal zu ernähren hat für mich die Vielfalt und das Geschmackserlebnis vergrößert.
Obst und Gemüse, das in der Sonne gewachsen ist, schmeckt einfach viel besser.
Aber nachdem es auch um die Kosten geht – Obst und Gemüse, das gerade Saison hat, ist viel billiger als Importware aus Übersee!
Abgesehen von den vielen problematischen Auswirkungen auf die Umwelt, die durch Monokulturen, Pestizideinsatz und lange Transportwege noch dazu kommen.
Das ist ein sehr umfassendes Thema. Super, dass Du es in der Form aufgegriffen hast!
lg
Maria
Ah! Da bist du mir ja glatt zuvor gekommen! 🙂 Im Grunde ist es ja nicht so, dass gesunde Ernährung (Ich bin zwar “nur” Vegetarierin, habe aber großen Respekt gegenüber allen, die den Veganismus konsequent durchziehen) nicht zu teuer ist, sondern jede andere viel zu billig.
Ich werde wohl demnächst einen ganz ähnlichen Blogeintrag veröffentlichen, ausgehend von meiner Beobachtung, dass die Lebensmittel, die meinen “Qualitätsanforderungen” (möglichst naturbelassen, möglichst verpackungsarm, …) gerade solche sind, die nie in der Werbung auftauchen. Mal sehen, wann ich dazu komme.
Viele Grüße,
Pip
Hallo Pip,
aus dieser Perspektive kann und sollte man die Frage nach der Ernährung und dem Geld auch einmal betrachten, das stimmt! Gutes Essen ist nicht zu teuer, qualitativ minderwertiges Essen wird zu unhaltbaren Schleuderpreisen verkauft, an welche die Mehrheit sich leider schon so gewöhnt hat, dass sie als Standard angesehen werden. An diesem werden die hochwertigen Lebensmittel dann gemessen (und müssen natürlich regelmäßig an ihm scheitern).
Ich bin schon sehr gespannt auf deinen Bericht, denn die anderen Posts auf deinem Blog habe ich bisher sehr gerne gelesen. 🙂
Liebe Grüße zurück!
Jenni
Ja Jenny,ich bin auch ganz Deiner Meinung und versuche es , genauso wie Du umzusetzen, vielleicht auch nicht perfekt, aber immer bemüht und meist sehr bewusst.
Wenn ich meinen Einkauf mache, fällt mir auch immer der Unterschied von meinem Einkaufswagen zu den der anderen auf. Meiner randvoll mit Gemüse, Obst, Öl und Nüssen, bei den anderen wie Du schon schreibst, Cola, Limo, TK Pizza, Chips……und ich bezahle dann bestimmt nicht mehr als die anderen. Leider muss ich viel im hiesigen Supermarkt einkaufen, da es wenig Alternativen gibt, spezielle vegane Lebensmittel bestelle ich im Internet, denn außer Pflanzenmilch und Joghurt gibt es nichts brauchbares. Aber ich komme zurecht, das Gemüse baue ich sowieso selber an und kann uns damit ca. ein 3/4 Jahr versorgen. Das ist zwar billiger, aber dafür sehr arbeitsintensiv.
Liebe Grüße Marlies
Hallo Marlies,
es freut mich sehr, dass du auch versuchst, bewusst deine Lebensmittel einzukaufen und auf Qualität vor Quantität achtest. Das ist meiner Meinung nach das Wichtigste – ob man dabei zu 100% perfekt ist, spielt da eher die untergeordnete Rolle, denke ich. Denn wer ist schon perfekt? 🙂
Ich glaube allerdings, dass du mit deiner Einkaufsstrategie da schon sehr nahe dran bist – toll, dass du dir die Mühe machst und spezielle Produkte notfalls auch über das Internet beziehst – idealer wäre natürlich wirklich ein Bio-Markt, aber da es den (noch) nicht überall gibt, muss man sich anderweitig behelfen.
Und beinahe neidisch bin ich ja darauf, dass du fast das ganze Jahr in der Selbstversorger-Rolle sein kannst. Was muss das für ein schönes Gefühl sein, das selbstgezogene und -geerntete Gemüse auf dem Teller zu haben und die Früchte aus dem eigenen Garten einmachen zu können! 🙂
Ich glaube dir, dass das sehr viel Arbeit und sicherlich auch anstrengend ist – aber für mich stellt das einen kleinen Traum dar. 🙂
Liebe Grüße zurück!
Jenni
Das ist ein auch mein Traum, manchmal muss ich mich daran erinnern. Aber gerade heute habe ich noch kleine Lauchzwiebeln, Paprika und Koriander geerntet, und der Gemüsegarten ist noch lange nicht leer und die TK voll, das ist schon toll, und die Arbeit und Zeit investiere ich gerne.
Liebe Grüße Marlies
Das kann ich sehr gut nachvollziehen! Ich wünsche dir weiterhin viel Spaß und Freude beim Selbstversorgen. 🙂
Hoffentlich bin ich in einigen Jahren auch mit dieser Möglichkeit gesegnet. 🙂
Liebe Grüße zurück!
Jenni
Bestimmt, nur nicht den Glauben daran verlieren.
Hallo Jenni,
du sprichst mir aus dem Herzen mit diesem Artikel. Alle sollten das lesen und sich beim nächsten Einkauf gründlich selbst beobachten. Ich hab darüber auch schonmal gebloggt, bzw. so ähnlich: https://verrueckteshuhn.wordpress.com/2015/05/17/was-ist-uns-unsere-gesundheit-wert/
Hast du Lust den Beitrag mit zu unserer Linkparade einfach.nachhaltig.besser.leben. zu geben, die z.Z. bei mir im Blog gastiert? Einfach Backlink setzen und in das InLinkz-Formular eintragen: https://verrueckteshuhn.wordpress.com/2015/11/10/einab-wieder-beim-huhn-wir-feiern-das-mit-einem-upcycling-stuhl/
Viele Grüße,
Marlene
Hallo Marlene,
danke für deine lieben Worte – es freut mich wirklich sehr, dass der Artikel dir gefällt. 🙂
Ich bin schon deinem Link gefolgt und stöbere gleich mal eine Weile auf deinem tollen Blog herum. Die Idee mit der Link-Parade finde ich sehr schön – da kommen viele tolle Inspirationen rund um den grünen Lifestyle zusammen, eine tolle Sache! Ich trage mich gerne ebenfalls ein und verlinke nachträglich in diesem Beitrag zu deiner Seite. 🙂
Liebe Grüße zurück!
Jenni
Hallo Jenni,
ich freu mich, dass du mitmachst bei der Linkparade. Die Idee kam damals von “Grüne Zwerge”, um uns Blogger rund um die grünen Themen besser zu vernetzen und unsere Themen zu stärken. Ich habe darüber schon eine Menge interessanter Blogs gefunden, die ich noch nicht kannte.
Viele liebe Grüße
Marlene
Heyhey,
hast du auch eine konkrete Zahl, was du im Monat so durchschnittlich für Lebensmittel ausgibst, mit Bio und regional?
Liebe Grüße, Steffi
Hallo Steffi,
das ist eine gute und berechtigte Frage, auf die ich nicht im Artikel eingegangen bin, das stimmt.
Ich glaube, wenn ich das so überschlage, komme ich (für einen 2-Personen-Haushalt) auf ungefähr 400 Euro pro Monat. Von Monat zu Monat variiert das natürlich auch ein bisschen, aber ich denke, das ist so der Rahmen, in dem sich unsere Ausgaben für Lebensmittel bewegen. 🙂
Liebe Grüße zurück!
Jenni
Ich kann dir da nur zustimmen. Ich sehe das so: wenn wir jetzt nicht mehr Geld in unsere Gesundheit investieren, dann müssen wir später für unsere Krankheit bezahlen und die teuren Arztrechnungen lassen nicht lange warten. Von daher bin ich sehr gerne bereit, etwas mehr Geld für Lebensmittel auszugeben. Wobei man sagen muss, dass die vegane Ernährung sowas von günstig sein kann. Habe da auch schon einige Spartipps zusammengefasst 😉
Liebe Grüße
Lena | http://www.healthylena.de
Es freut mich, dass du diese Angelegenheit genauso siehst wie ich – bei deinen Spartipps werde ich gleich mal vorbeischauen. 🙂
Ja, da hast du recht: Investitionen in die eigene Gesundheit sind jetzt vielleicht auf den ersten Blick teuer. Aber die Symptombekämpfung (denn nichts anderes sind die ganzen Arzt-Marathons) wird später noch viel, viel kostenintensiver werden. Dass die meisten Menschen das noch nicht sehen, ist sehr schade. Aber ich bin zuversichtlich, dass der Wandel irgendwann kommen wird. 🙂
Liebe Grüße zurück!
Jenni
Mittlerweile: Ja, lieber mehr Geld für weniger Essen ausgeben, als umgekehrt. Diese Einstellung hatte ich, wie viele, jedoch nicht immer. Mittlerweile finde ich es schade und ich ertappe mich auch heute immer noch dabei, wie ein vermeintlich negatives Gefühl aufkommt, wenn der Wocheneinkauf mal wieder ein bisschen teurer war. Warum ist das so tief in mir verankert? Gut, ich bin so aufgewachsen, dass Essen möglichst wenig kosten sollte. Erkenne jedoch mittlerweile die Schizophrenie der Gesellschaft, dass man lieber ein kleines Vermögen für eine billig produzierte Markentasche ausgibt, als in seine eigene Gesundheit zu investieren. Wenn man schon nichts für andere tun mag, dann sollte man sich in meinen Augen wenigstens diesen Aspekt immer vor Augen halten: Günstige Fertignahrung und billig produzierte Lebensmittel sind nicht gut für mich. Leider kommt das bei vielen dennoch nicht an. Das Problem liegt in meinen Augen auch darin, dass viele eventuell einen Soforteffekt erwarten, so quasi “Ich habe gestern einen Salat gegessen mit Bio, ja und, ich fühle mich jetzt auch nicht besser als sonst”. Dieser tritt natürlich nicht ein, also können sie auch weiterhin essen wie gehabt. Eine langfristige Ernährungsumstellung und ein anderes Bewusstsein sind mMn der einzige richtige Weg. Aber dies muss aus Überzeugung geschehen, dann klappt es auch.
Schizophrenie ist genau das richtige Wort, dieses Streben nach immer mehr und immer billigerem Essen bei gleichzeitigem Geld-zum-Fenster-Hinauswerfen für Luxusartikel zu beschreiben. Einen treffenderen Begriff gibt es vermutlich nicht.
Ich finde es auch sehr schade, dass die Mehrheit der Bevölkerung sich bis heute keine Gedanken darüber macht, was genau sie da Tag für Tag eigentlich konsumiert. Du hast recht: Es wäre schön viel(en) geholfen, wenn sogar altruistische Motive außen vor gelassen und sich nur auf die eigene Gesundheit – und die der Kinder, Familie, Mitmenschen – besonnen würde. Denn diese gilt uns doch eigentlich als höchstes Gut?
Die Sache mit dem Sofort-Effekt ist leider genau dasselbe, was auch bei vielen Teilnehmer*innen sogenannter “Diät-Programme” zu beobachten ist: Es wird total motiviert gestartet – und der Frust nimmer immer mehr zu, wenn die Erfolge nicht nach wenigen Tagen sichtbar sind. Und schwupps – ist man wieder zurückgefallen in die alten, bequemen Verhaltensmuster.
Ich stimme daher voll mit dir überein: Eine langfristige Ernährungsumstellung ist wirklich der einzige Weg. Und für all’ diejenigen, die nicht von heute auf morgen alles andern können/wollen, empfiehlt es sich, Schritt für Schritt vorzugehen – das macht alles leichter und man erfährt, dass gesundes und manchmal auch etwas kostenintensiveres Essen sehr viel Spaß macht! 🙂
Liebe Grüße
Jenni
Super! Das Thema geisterte mir schon seit einer Weile im Kopf herum. Ich bin da ganz Deiner Meinung. Mir ist auch aufgefallen, dass vegan leben oft nur dadurch teuer wird, dass man sich die ganzen abgefahrenen Produkte kauft, für die das vegane Siegel eigentlich nur zu Werbezwecken dient: vegane Salami, veganer Truthahn, veganer Frischkäse, vegane Ostereier und was es nicht alles gibt und noch geben wird. Das kann man mal ausprobieren, aber es soll ja Leute geben, die das täglich konsumieren (womit das mit der Gesundheit auch erledigt wäre). Wenn man sich aber wirklich nur von Obst, Gemüse und Grundnahrungsmitteln wie Reis, Nudeln & Co ernährt, dann sind das echt keine großen Beträge. Qualität statt Quantität! 🙂
Der Superfoodismus ist zwar auch längst bei uns angekommen, aber wenn man sonst beim Einkauf keine riesigen Ausgaben hat, kann man sich das ruhig mal leisten – und gönnen.
Nach dem ersten Hype stellt man dann ja manchmal eh fest, dass das gar nicht sooo toll und notwendig ist. 😉
Es freut mich, dass ich mit meinem Beitrag ein bisschen etwas von dem thematisieren konnte, das dich beschäftigt. 🙂
Das mit der Kommerzialisierung des Veganismus sehe ich auch sehr kritisch und ich glaube ehrlich gesagt, dass das der ursprünglichen Idee der pflanzlichen Lebensführung widerspricht: Es sollte ja gerade um bewusste Ernährung gehen, um kritische Auswahl auch mal fernab der ganzen Millionen-Unternehmen, die den ohnehin schon gesättigten Lebensmittelmarkt mit häufig überflüssigen Produkten überschwemmen. Natürlich ist es lustig, mal so ein Produkt zu testen – aber du hast recht: Zur Regel sollte das nicht werden. Sowohl aus gesundheitlicher wie auch aus ideeller Hinsicht, wie ich finde.
Genau! Die pflanzliche Basis-Ernährung, die genau aus den Lebensmitteln besteht, die du aufgezählt hast, ist eben alles andere als teuer. Und da darf man dann auch ruhig mal bei den heimischen Händlern kaufen, Kontakte pflegen und das Flair genießen, das diese Art des Einkaufens mit sich bringt. Ich persönlich kann jedenfalls nicht genug von den Plauschereien mit der türkischen Lebensmittelhändlerin um die Ecke bekommen. 🙂
Superfoods sind so eine Sache – einerseits fallen sie nicht in die Kategorie “stark verarbeitet und daher für den täglichen Verzehr eher ungeeignet” (ganz im Gegenteil!), aber auch mit ihnen wird kräftig die Werbetrommel gerührt. Doch ich sehe das genauso wie du: Hier kann und darf man sich das ebenfalls mal leisten – zumal so eine Dose Hanfproteinpulver oder Birkenzucker zwar 10-15 Euro kostet, dann aber auch eine ganze Weile ausreicht. Und es ist doch ein schönes Gefühl, eine Küche voller guter Zutaten zu haben, oder? 🙂
Liebe Grüße und danke für deinen ausführlichen Kommentar!
Jenni