Blaubeeren sind für mich im Moment die Früchte des Sommers. Beeren generell. Ihre Zeit ist so kurz und will daher besonders intensiv genutzt werden. Besuche auf dem Wochenmarkt, nach denen der Bastkorb von dunkelblauen kleinen Kugeln randvoll ist, gehören daher zu unserem diesjährigen Einkaufs-Ritual.
Wenn die Beeren es bis nach Hause geschafft haben, überleben sie dort meist nicht lange – in diesem Sommer habe ich die Magie von Blaubeer-Rezepten für mich entdeckt und probiere mich fleißig durch Kompott, Kuchen, Muffins und Kekse.
Kleine Küchlein – wie diese hier mit Brombeeren, die erst kürzlich hier online gegangen sind – sind die kulinarischen Highlights unseres Sommers. Neben vollen Bäuchen und beerensaftverschmierten Mündern, versteht sich. Nur Wassermelone ist besser (und wird in größeren Mengen verzehrt).
Schon lange habe ich aber in letzter Zeit außerdem ein bisschen sehnsüchtig in die Keks-Auslagen von einigen Cafés und Starbucks-Filialen (an denen ich regelmäßig vorbeikomme, aber in die ich bisher noch keinen Fuß gesetzt habe) bewundert. Dort liegen nämlich häufig solche schönen großen, super saftig aussehenden Kekse.
Cookies, american style.
Übertrieben groß, sodass sie schon fast wieder eine separate Mahlzeit sind und (ebenfalls fast) ein absolut dominantes Will-haben-Gefühl auslösen.
Ich reiße mich meist tapfer zusammen. Unter anderem deshalb, weil ich nicht bei erwähnten Firmen mein Geld lassen möchte. Auf der anderen Seite möchte ich mir nicht angewöhnen, bei allem, was ich haben möchte, sofort zuzuschlagen.
Das hat etwas mit Zutatenlisten zu tun, die ich nicht kenne (manchmal wissen die Menschen nicht einmal genau, ob die Sachen hinter der Theke jetzt vegan sind oder nicht), aber auch mit der selbstgestellten Challenge, Dinge die ich draußen sehe und spannend finde, selbst nachzubauen. Ohne eine Geschmacksvorlage im Kopf zu haben, nach der ich mich richten muss. Denn meist behindern mich solche Vorlagen in meiner eigenen Kreativität.
Das ist wahrscheinlich ganz stark typabhängig – ich kenne viele andere Menschen, die sich eine solche Gelegenheit, sich Inspiration zu verschaffen, niemals entgehen lassen würden. Allein schon des guten Geschmacks wegen.
Ich scheine da ein wenig eigen zu sein. Aber so kann ich am besten arbeiten und kreativ werden. Wie schaut das bei dir aus?
Diese Blueberry Cookies – die ich ganz bewusst englisch betitelt habe, weil sie dem amerikanischen Verständnis von Cookie als großem, weichem (chewy) Halb-Küchlein am nächsten kommen – sind das Ergebnis von dem Wunsch, ganz unbedingt dieses Jahr noch etwas Spannendes mit Blaubeeren kreieren zu wollen.
Die naheliegendsten Varianten wären da natürlich Blaubeer-Kuchen und/oder Blaubeer-Muffins gewesen. Aber ich hatte mir in den Kopf gesetzt, unbedingt diese weichen Cookies machen zu wollen, die mich in meinem Unterbewusstsein scheinbar schon eine ganze Weile hartnäckig begleitet haben.
Zutaten
(für 8 große Cookies)
- 400g Blaubeeren
- 10 EL Haferflocken, fein (100g)
- 2 TL Natron
- 6 EL Kokosblütenzucker (80g)
- 1 Prise Salz
- 2 TL Vanille, gemahlen
- 2 EL Kokosöl, weich (Sommer-Zimmertemperatur)
- 1 Banane, klein und sehr reif (62g)
- 3 EL Nussmus, gemischt (Ich nehme das von Rapunzel)
- 145g Weizenvollkornmehl
- 6 EL Sojajoghurt, ungesüßt (216g)
Zubereitung
- Heizt euren Ofen auf 180°C Umluft vor.
- Vermengt das Kokosöl in einer großen Schüssel mittels Schneebesen mit dem Kokosblütenzucker.
- Zerdrückt die Banane mit einer Gabel zu Brei.
- Gebt nun die Vanille und zerdrückte Banane zu der Kokosöl-Kokosblütenzucker-Mischung und verrührt alles zu einer homogenen Masse.
- Gebt nun die anderen Zutaten hinzu und rührt hier ebenfalls so lange, bis eine halbwegs homogene Masse (dicklicher, zusammenhängender Teig) entstanden ist. Die Heidelbeeren werden natürlich immer ein wenig rausgucken, aber das ist okay und richtig so.
- Jetzt geht es auch schon an’s Formen: Gebt bis zu 2 großzügige EL von dem Teig auf das Backpapier und formt eure großen Blueberry Cookies. Ein bisschen fest- und zusammendrücken, damit alles gut hält. So verfahrt ihr, bis ihr 8-10 Cookies auf eurem Backblech habt (die Anzahl hängt davon ab, wie groß ihr die Cookies macht – zum Skalenvergleich habe ich eine Gabel neben dem abgebildeten Exemplar platziert).
- Nun müsst ihr die Cookies nur noch auf die mittlere Schiene eures vorgeheizten Backofens schieben und dort 8-10 Minuten backen lassen, bis sie ander Oberfläche goldig-braun werden.
- Vorsicht beim Rausnehmen: Die Cookies sind jetzt noch ganz weich und sehr empfindlich. Lasst sie lange (ungefähr eine Viertelstunde) und gut auskühlen.
- Viel Spaß beim Naschen!
Die Cookies werden innen weiterhin weich bleiben, sodass sie nicht wie normale Kekse einfach in die Hand genommen und gegessen werden können (es sei denn, man geht sehr vorsichtig zu Werke). Sie sind chewy und sollten daher am besten vom Teller aus gefuttert werden. Wer sie etwas fester mag, kann sie länger im Ofen lassen.
Und (wie bereits angemerkt): Ihr könnt aus dem Teig wunderbar Muffins backen. Dann erhöht sich die Backzeit aber geschätzt um 5-10 Minuten.
Nach dem ersten Versuch, der daran gescheitert ist, ein passendes Bindemittel zu finden (vergesst bitte nicht die Banane und auch nicht das Mehl!), bin ich sehr zufrieden mit den Wiederholungen: Die Blueberry Cookies sind dann am Ende doch haargenau so geworden, wie ich mir das in meinem Kopf vorgestellt hatte.
Und wesentlich mehr braucht es dann am Ende auch gar nicht, um mich glücklich zu machen.
(Wobei die Fehlversuche auch total okay, weil oberlecker waren: Sie wurden dann einfach zu Blueberry-Crumble umfunktioniert und als Abendbrot gegessen. Mit viel Sojajoghurt obendrauf. Himmlisch!)
Und als nächstes möchte ich dann vermutlich doch einen ganz normalen Blaubeer-Kuchen ausprobieren. Wäre das eine gute Idee?
Was ist dein liebstes Rezept mit Blaubeeren?
[…] Show recipe at > mehralsgruenzeug.com […]
[…] daher lohnt es sich hierzu ein paar Worte zu verlieren. Mit im Gepäck habe ich außerdem Jennis Blaubeerkekse, die diesmal artikelbedingt Muffins sein […]
Wow! Die sehen ja soooo lecker aus, da bekommt man umgehend Lust die nachzumachen 🙂
Hab einen schönen Tag!
Liebe Fabienne,
vielen lieben Dank, das freut mich sehr!
Liebe Grüße an dich!
Jenni
Ich habe die Cookies gebacken und den ersten total zerkrümelt (ich war zu gierig), den zweiten habe ich dann vorsichtig in ein Förmchen transferiert und noch heiß mit einer Kugel Vanileeis gegessen. Teuflisch, einfach viel zu lecker. Die anderen wanderten dann abgekühlt in eine Dose, wo jetzt aus mir unbekannten Gründen keine mehr drin sind (habe ich die wirklich alle gegessen? Kann nicht sein. Oder vielleicht doch?)
LG, Andrea von
https://andyisstclean.blogspot.de
Liebe Andrea,
oh, das ist ja ein fabelhafter Ausgang der Back-Session!
Ich musste sehr lachen, als ich mir deinen Kommentar durchgelesen habe – denn mir ist es fast genauso ergangen, als ich die Kekse zum ersten Mal gemacht hatte. 😀
Genauer: Ich konnte mich beim rohen Teig schon schwer beherrschen. Aber die Idee mit dem Vanille-Eis ist großartig! Danke dir für diese Inspiration!
Liebe Grüße und weiterhin fröhliches Schlemmen!
Jenni
So schön geschrieben, ich musste mir einfach direkt einen Keks holen und eine Kakao dazu trinken 😀 Das hört sich soo lecker an, dass werde ich bald (oder lieber heute ^^) nachmachen 🙂
Liebe Grüße
Gina
Liebe Gina,
danke dir für dein liebes Feedback – es ist doch immer wieder schön zu lesen, dass die eigenen Texte so genussvoll gelesen werden! 🙂
Ich wünsche dir auf jeden Fall ganz viel Freude beim Nachbacken und noch mehr beim Genießen!
Liebe Grüße an dich!
Jenni