Es schleicht eine Hand aus dem Dunkel hervor und stibitzt den letzten der aufbewahrten Brombeer-Gugl für einen mitternächtlich-gesund-pflanzlichen Snack der Extraklasse…So ungefähr könnte eine fiktive Caption zu dem, was sich vor einigen Tagen nächtens in unserer Küche abgespielt hat, lauten.

Ich lag zu der Zeit schlummernd unter Decken und Kissen vergraben und habe weder den Gugl-Vernichtungsakt mitbekommen noch war ich (logischerweise) mit der Kamera zur Stelle, um diesen diebischen Moment zu dokumentieren.

Lediglich beim ersehnten (aber nicht erfüllten) Frühstück habe ich zugegebenermaßen etwas sparsam dreingeschaut, als sich mir statt Brombeer-Gugl lediglich die Krümel derselben präsentierten. Nun denn. Hat scheinbar gut geschmeckt, die neue Kreation.

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Was aber zur Umstandsmilderung angeführt werden muss: Ich habe sträflich wenige Gugl (nur sieben Stück) gebacken. Und er war nicht alleine – im Moment haben wir häufiger Besuch (der nach eigener Aussage auch wegen des guten Essens immer so gerne herkommt) und Serdar erhält demnach auffuttertechnisch begeisterte Unterstützung. Dass die Brombeer-Gugl dann so schnell weg waren, dass ich nicht einmal bis drei zählen konnte, hätte ich ahnen dürfen.

Warum mache ich sie auch so klein…

Dieses Rezept ist eines von denen, die eine Weile in meinem Kopf reifen, langsam Gestalt annehmen und dann schlussendlich mit einem Streich in die Tat umgesetzt werden. Glücklicherweise gelingen solche lange mental gereiften Gerichte und Backwaren fast immer auf Anhieb, sodass ich (die ich wenig Frustrationstoleranz in der Küche besitze) selig vor mich hinwerkelnd kreieren kann.

Im Moment haben es mir Farben sehr angetan. Es hat eine Weile gedauert, bis ich auf die Idee gekommen bin, mit ihnen zu experimentieren – und zwar aus Vorsatz, nicht per Zufall. Meistens habe ich meine Rezepte so entwickelt, dass ich einfach das verwertet habe, was sowieso schon im Kühlschrank lag.

Das mache ich natürlich nach wie vor so – aber mittlerweile suche ich auch die direkte (mir selbst gestellte) Herausforderung.

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Ich suche mir ein Rezept aus, das ich gerne umsetzen würde, überlege mir, wie es am tollsten aussehen könnte und mache mich dann ans Werk, Zutaten zu besorgen, ganz gezielt.

Das mag für den ein oder die andere selbstverständlich klingen – für mich aber stellt das eine ganz neue Herangehensweise an meine Aktivität hier dar und sie macht mir ungelogen sehr viel Spaß.

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Parallel bin ich dabei (ihr merkt es vielleicht), meine Fotografierweise anzupassen; meinen Stil zu finden, wie man so schön sagt. Nach einigem Hin und Her glaube ich, dass der Moody-Stil sehr gut zu mir passt. Ich fühle mich mit ihm extrem wohl und er geht mir am leichtesten von der Hand. Rustikal, ehrlich, natürlich, das gefällt mir sehr.

Ich mag Bilder, die an Gemälde erinnern, still wirken, eine ruhige Stimmung verbreiten und den Betrachter eintauchen lassen in das, was da gerade passiert. Eine entschleunigte Geschichte erzählen. Mal schauen, ob ich in der Lage bin, solche zu produzieren – ich arbeite jedenfalls mit Freude daran.

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Rezept

(für 7 kleine Gugl)

Zutaten

Die Gugl:

  • 1 ½ Tassen Mandelmilch
  • 20 Datteln, sehr weich (ich nehme die Sorte Sukkary)
  • 2 Tassen Mehl
  • 3 TL Weinstein-Backpulver
  • 1 Prise Salz
  • 2 EL Kokosmus, fest gemessen
  • 1 TL Vanille, gemahlen

Der Kompott:

  • 300-500 g Brombeeren
  • Saft von ½ Zitrone
  • 5 Datteln

Zubereitung

  • Heizt euren Backofen auf 160°C Ober-/Unterhitze vor.
  • Vermengt in einer Rührschüssel das Mehl mit dem Backpulver, dem Salz und der Vanille.
  • Lass das Kokosmus in einem kleinen Topf schmelzen und gebt es zusammen mit den kleingeschnittenen Datteln in die Trockenmischung.
  • Fügt nun die Mandelmilch hinzu und verrührt schon einmal alles zu einem zusammenhängenden, dicklichen Teig.
  • Setzt ein feines Sieb über eine Schale.
  • Nehmt nun etwa 300 g Brombeeren und zerdrückt sie in dem Sieb zu einer einigermaßen homogenen Beerenmasse. Fangt mit der Schale das austretende Wasser auf.
  • Gebt den Brombeersaft nun in den Teig und rührt ihn gut unter – der Teig sollte sich nun leicht lila gefärbt haben.
  • Gebt die Brombeeren zusammen mit den anderen Zutaten für den Kompott in einen kleinen Topf und lasst alles einmal aufkochen, anschließend für ein paar Minuten unter ständigem Rühren köcheln.
  • Gebt nun jeweils eine Schicht Teig, eine Schicht Kompott und wieder eine Schicht Teig in eure Mini-Gugl-Formen. Die erste Teigschicht sollte etwa ein Drittel der Form füllen, den Kompott dürft ihr bescheidener bemessen – die letzte Teigschicht sollte den Kompott ein bisschen marmorieren und nicht ganz bedecken.
  • Füllt so all’ eure Gugl-Formen und setzt eure Schätze anschließend in den vorgeheizten Backofen.
  • Lasst die Brombeer-Gugl nun für die nächsten 30-35 Minuten (das kommt ganz auf den Ofen an – bei mir waren es eher 32 Minuten) backen, bis sie gut aufgegangen sind und die Stäbchenprobe bestanden haben.
  • Herausnehmen, auskühlen lassen, aus den Formen nehmen und mit ein bisschen Kompott bestreichen, mit den übrigen Brombeeren garnieren – fertig!
  • Nun müsst ihr die Brombeer-Gugl nur noch zelebrierend genießen!

Wie immer gilt natürlich: Obacht vor Brombeer-Saft!

Selbstredend habe ich mir trotz penibelster Vorsicht einen Flecken in mein Leinentuch gemacht. War abzusehen – für die Bilder aber das Risiko wert.

Die Brombeer-Gugl sind schon vor dem ersten Bissen eine Augenweide – und unsere Gäste wären nicht unsere Gäste, wenn sie nicht auch unmittelbar das Smartphone zücken und die Kreation aus allen erdenklichen Winkeln ablichten würden…Nachdem der erste Schock, mich auf dem Küchentisch in den verrücktesten Posten fotografieren zu sehen, überwunden ist. Läuft halt alles ein wenig anders hier. Aber genussvoll, darauf kommt es letzten Endes an, nicht wahr?

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Hach, Beeren! Ich bin auf den Geschmack gekommen, vor allem in diesem Sommer. Kiloweise werden Brom-, Him- und Heidelbeeren gekauft und gefuttert. Sie schmecken nach Sonne pur und können bedenkenlos der Wassermelone Konkurrenz machen. Ich und werde diesen Samstag auf jeden Fall wieder den örtlichen Markt besuchen und hoffentlich noch ein paar schöne Körbe voller Sommerglück erhaschen.

Was sind eure liebsten Beeren-Rezepte?

P.S.: Ein weiteres gugeliges Rezept (mit ganz viel Schoko!) findet ihr hier.

JENNI

Wanderin im Geiste, mit der Nase im nächsten Buch, nie so ganz zuhause und doch immer da.

KOMMENTARE

Ich finde deine Fotos unglaublich schön und ästhetisch. Sehr ansprechend. Allein schon deswegen komme ich immer wieder gerne hier vorbei (natürlich auch wegen der Rezepte ;)). Wolte das nur mal loswerden 🙂

Liebe Selina,
das sind ganz liebe Worte, die mich sehr freuen – danke dir dafür!
Es ist schön zu lesen, dass die eigene Arbeit gerne gesehen wird. Das macht Mut und Motivation – zum Weitermachen und Neues-Ausprobieren. 🙂
Liebe Grüße an dich!
Jenni

Die Idee mit dem Gemälde mag ich! Die Bilder sehen auch schon irgendwie so aus, sehr hübsch 🙂

Liebe Lou,
ich danke dir für deine lieben Worte – das freut mich riesig! 🙂
Liebe Grüße an dich!
Jenni

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