In diesem Jahr ist es für mich besonders schnell gegangen: Der Herbst ist da. Vielleicht meine liebste Jahreszeit – ich mag den Rückzug ins Drinnen nach einem (diesmal viel zu langen) Sommer gern, das Langsamerwerden, Durchatmen, die Gemütlichkeit. (Jedenfalls dann, wenn die Gas- und Strompreise nicht explodieren.)
Ich möchte nicht zu sehr abschweifen, denn die Wahrheit ist: Ich bin sehr müde.
Die Wühlmaus ist mittlerweile 9 Monate alt und hält uns nach wie vor gut beschäftigt – mit dem Unterschied, dass sie immer mobiler wird und so quasi keine Sekunde mehr aus den Augen gelassen werden darf. Weil sie sich genau an die Dinge dranhängt, die umkippen können (eigenes Spielzeug inklusive), genau das in den Mund steckt, das dort nicht hingehört und genau dort hinrobbt, wo es nicht ganz so sicher ist. Und halleluja, ist dieses Kind schnell!
Außerdem ziehen wir gerade um. Nach sieben langen Jahren in einer Wohnung, mit der ich mich nicht richtig anfreunden konnte und die immer Kompromiss war, zieht es uns nun aus dem Münsteraner Umland ganz nach Münster. Wahrscheinlich haben wir das Glück unserer Leben nun vollends aufgebraucht, aber: Wir haben ein wunderschönes Häuschen gekauft. Mit dem lang ersehnten Garten. Es ist noch ganz surreal und obwohl wir schon Ende der Woche einziehen, müssen wir diese große Neuerung in unserem Leben erst noch verdauen. Derweil lese ich mich schonmal in Permakultur-Literatur ein, denn es wäre untertrieben zu sagen, es brenne mir unter den Nägeln.
Jedenfalls: Es ist gerade gut was los bei uns – umso wichtiger ist richtig gutes Essen. Es würde naheliegen, zuerst hier Zeit zu sparen, aber wir wissen: Wir funktionieren am besten, wenn wir zufrieden-sattmachende Gerichte zubereiten, die uns Kraft für die vielen anstehenden Aufgaben geben.
Oktober bedeutet Kürbis-Saison. Und weil ich Kürbis liebe, gibt es momentan wieder viel Ofengemüse (geht schnell, macht glücklich und satt) – und seit neuestem jede Woche Kürbissuppe. Es ist vielleicht ein bisschen zu früh für das Prädikat “legendär”, aber ich möchte gerne ein wenig übertreiben und S. für das Ergebnis seiner langen Verfeinerungsarbeit an dem Rezept danken. Er hat ungelogen die beste Kürbissuppe kreiert, die ich je gegessen habe. Die Wühlmaus liebt sie ebenfalls sehr.
Herbstliche Kürbissuppe
ZUTATEN
- 1 Hokkaido-Kürbis
- 2 Zwiebeln
- ½ Kohlrabi
- 4 Karotten
- 4 Tomaten
- ½ Stange Porree (am besten das obere Stück)
- ½ Tasse Linsen, rot
- 3 Kartoffeln
- 500 ml Pflanzendrink (am besten einen, der ein bisschen fettiger ist)
- 2 TL Curry
- Salz + Pfeffer (nach Geschmack)
ZUBEREITUNG
- Schneidet die Zwiebeln und bratet sie in etwas Olivenöl an.
- Viertelt die Kartoffeln, schneidet sie in kleine Würfel und bratet sie ebenfalls kurz mit an.
- Schneidet und fügt nun nach und nach Kohlrabi, Karotten, Kürbis, Porree, Kartoffeln, Linsen und Tomaten hinzu.
- Löscht alles mit dem Pflanzendrink ab und würzt mit Curry, Pfeffer und Salz.
- Lasst die Suppe / den Eintopf auf mittlerer Hitze köcheln, bis der Kürbis schön weich und die Linsen gar geworden sind.
- Nun könnt ihr entweder direkt servieren oder die Suppe pürieren, je nach Gusto.
- Fertig!
Wie gesagt: Die Kürbissuppe (bei der wir im nicht pürierten Zustand darüber streiten können, ob sie Suppe oder Eintopf ist) eignet sich sehr gut für Baby-led Weaning. Einzige Bedingung ist natürlich, dass sie nicht gesalzen wird (wir salzen jeweils auf unseren Tellern separat) – und dass das Baby im besten Fall einen Ganzkörperlatz trägt. Curry ist sehr hartnäckig.
Ihn braucht es aber, um der Suppe den letzten, leicht rahmigen Schliff zu verleihen. Wir haben sie einmal ohne Curry ausprobiert und waren nicht ganz so angetan. Der Curry ist der Schlüssel und wir nehmen ein paar Flecken für den Genuss in Kauf.
Jetzt stürzen wir uns erstmal weiter ins Chaos – und vielleicht, ich weiß es aber noch nicht sicher, gibt es bisweilen dann auch ein bisschen Interior- und Garten-Content hier. In meinem Kopf habe ich natürlich schon alles eingerichtet.
Genießt den goldenen Herbst (soweit das möglich ist)!