Ob ich Lust hätte, fragte mich die Mail, über einen Weihnachtsmarkt, randvoll mit Kunsthandwerk, jungen Designer*innen und mit Nachhaltigkeits-Schwerpunkt zu schlendern (und später darüber zu schreiben)? Über den Super-Weihnachts-Markt, genauer gesagt? Voll mit Klamotten, Acessoires, Kunst und Design? Und wie ich hatte!
Auf zum Super-Weihnachts-Markt!
Zwar weniger aus dem Grund, der in der Veranstaltungsbeschreibung bei Facebook als wichtigster hervorgehoben wird (wir haben das Weihnachtsgeschenke-Problem dieses Jahr ganz galant mit Bargeld, einer netten Karte und ein paar Geschenken aus der Küche gelöst – da waren alle in der Familie mit einverstanden) und auch eher weniger aus Kaufrausch-Ambitionen. Sondern vielmehr, weil uns Kunst, Design und kreative Ideen von vielen verschiedenen Menschen (über die Website hatte man im Voraus schon einen guten Einblick in die Aussteller-Liste erhalten können, die sehr vielversprechend aussah) und kleine Labels sehr interessieren.
So sind wir (etwas verspätet und mit mitteltiefen Augenringen aufgrund einer arbeitsreichen vorherigen Nacht) vergangenen Samstag denn wiederholt gen Köln aufgebrochen, um uns im Barthonia-Showroom (in dem auch die Veggienale & fairgoods stattgefunden hatte) erneut genauestens umzuschauen.
Begrüßt durch den Fair Fashion Truck, der sich (langsam, aber sicher) in Köln und Umgebung schon zum mobilen Klamottenladen-Objekt mit Kultstatus entwickelt und unglaublich verführerisch duftendem Glühwein vor dem Showroom, ahnten wir bereits, dass sich auch dieser Besuch in Köln-Ehrenfeld wieder lohnen würde.
Im Rückblick fällt es unglaublich schwer, zu beschreiben, was man alles gesehen hat. Viel einfacher wäre es vermutlich, eine Liste der Dinge anzufertigen, die man nicht gesehen hat. Auf dem Super-Weihnachts-Markt gab es gefühlt nichts, das nicht wie aus den Träumen von Weihnachtsgeschenkejagenden gepurzelt zu sein schien.
Und obwohl die Veggienale & fairgoods vor einigen Wochen in genau denselben Hallen stattgefunden hatte, hatten Mr. Grünzeug und ich am Ende des Tages (als wir vollkommen kaputt und irgendwie am Ende mit den Nerven den Showroom verließen, um hungrig, erschöpft und müde, aber glücklich zum Auto zu stolpern) das Gefühl, dieses Mal weitaus mehr Fußweg zurückgelegt zu haben. Und wirklich: Wir verbrachten geschlagene sechs Stunden auf dem Weihnachtsmarkt der besonderen Art – um gegen halb sieben Uhr abends schockiert genau das feststellen zu müssen. Die Zeit war verflogen wie nichts, während wir von Stand zu Stand geschlendert waren, uns alles genauestens begugckt und das ein oder andere wirklich aufschlussreiche Gespräch mit den Verkäufer*innen geführt hatten.
Was gab es zu sehen?
Unglaublich viel. Nicht nur bezüglich der schieren Masse an Ständen, sondern auch der Myriaden an Produkten, die dort angeboten wurden. Wir wurden regelrecht erschlagen von so vielen Dekoartikeln, so viel Schmuck, Mützen, Schals, von so viel Kleidung und Kunstwerken. Und standen zunächst wie paralysiert ein paar Minuten (natürlich mitten im Eingang) herum und beratschlagten, welche Route denn nun die klügste wäre, um in diesem Gewimmel nun mit unserer strategisch (so hofften wir – am Ende war aber wieder einmal alles ganz chaotisch) geplanten Durchschau zu beginnen.
Wir entschieden uns (wieder einmal) für das Kastensystem und stellten uns eine quadratische Schnecke vor, zu deren Zentrum wir uns vorarbeiten wollten. Das scheiterte am Ende schon an der Aufteilung der Räumlichkeiten, aber so mitten im Getümmel interessierte uns diese logische Diskrepanz eher weniger.
Etwas störend war auch dieses Mal die heimelige, aber für fotografische Schnellschuss-Ambitionen grauenhafte Beleuchtung des Showrooms – aber ich glaube, ich bin die einzige Person des gesamten Weihnachtsmarktes, die sich darüber aufgeregt hat. Seht es den Bildern hier im Artikel nur bitte etwas nach, wenn sie ein wenig rauschen oder harte Schatten haben – ich habe mein Bestes gegeben.
Ein Hoch dem Minimalismus!
Einen ganz wichtigen Trend, dem auch wir (ich gebe es zu) aufgesessen sind, bekamen wir bereits ganz zu Beginn unserer Runde vor Augen geführt: skandinavischer Stil. Überall begeneten uns Muster im Scandi-Style, minimalistische Armreifen, mit geometrischen Figuren ausgestattete Ketten, Poster, Pullover, Strampleranzüge. Weiß, schwarz, bunt – egal. Hauptsache, irgendwie reduziert und minimalistisch angehaucht, so schien es.
Da wir persönlich Reduktion und Minimalismus ganz fein finden, waren wir nachvollziehbarerweise auch sehr begeistert von dieser Kehrtwende, die in letzter Zeit nach und nach sowohl Instagram-Hashtags als auch unsere Wohnung erobert hat und sich nun eben auch in den präsentierten Produkten der Aussteller*innen niederschlug.
Nachhaltig, fair, ökologisch
Eine weitere Eigenschaft, die sich ebenfalls viele (einige mehr, andere eher weniger) der Ausstellenden teilten, war das Bemühen um Nachhaltigkeit.
Anders als beispielsweise bei der veganfach oder der Veggienale, stellten hier in erster Linie nicht große Labels aus, sondern viele kleine Unternehmer*innen, die sich vielleicht gerade erst in die Selbstständigkeit gewagt hatten oder ihr Gewerbe als Nebeneinkunft betrieben. Die meisten von ihnen sind auf Dawanda zu finden.
Kamen wir ins Gespräch mit diesen Menschen (was dank der Kommunikationsfreudigkeit Mr. Grünzeugs recht häufig geschah und der Grund ist, weshalb wir am Ende so viel Zeit auf dem Super-Weihnachts-Markt verbracht haben), stellten wir schnell fest, dass faire Produktion, genaues Schauen auf die Herkunft der verarbeiteten Stoffe und auch und gerade der Recycling-Gedanke im Vordergrund des eigenen Handelns stand.
Ein sehr hoher Prozentsatz der Aussellenden bot Produkte an, die auf irgendeine Weise aus alten, eigentlich als unbrauchbar geltenden oder vor dem Müll bewahrten (oder aus ihm geretteten) Rohmaterialen bestand. Im Verlaufe unserer Wanderung durch die Stände bekamen wir das (sehr, sehr schöne) Gefühl, dass es für manche Menschen wirklich nichts gibt, das sich nicht doch noch gewinnbringend und ästhetisch anspruchsvoll zu etwas Neuem umwerkeln ließe.
Einen ganz besondernen Platz bekommen die Taschen aus recycleten Sicherheitsgruten von Grindler in unserem Herzen (und auf unserer Anschaffungs-Wunschliste): Seit 2005 werden diese wirklich unkaputtbaren Taschen in Karlsruhe entworfen – eine von ihnen hält gefühlt ein Leben lang. Und das Modell auf dem Foto hat nicht einmal eine richtige Öffnung, da man einfach an jeder beliebigen Stelle die Sicherheitsgurte auseinanderschieben und in die Tasche greifen kann – die Gurte ziehen sich schnell wieder in ihre ursprüngliche Position zurück. Die erste einer ganzen Reihe genialer Ideen, die wir bewundern durften.
Direkt rechts nebenan wurden beispielsweise aus alten Herrenanzügen hochwertige Taschen produziert, die sofort viele Interessenten (und Abnehmer) fanden.
Die Menschen am anderen Nachbartisch (dieses Mal von links betrachtet) verarbeitete alte Holzreste zu Mini-Gaderoben, spannenden Uhren, Postkarten und Wandbildern mit wunderbarem Retro-Charme.
Überhaupt wurde sehr viel mit Holz und Papier gearbeitet – Plastik suchte man zwar nicht vergebens, aber doch einigermaßen angestrengt auf den Wegen durch die Ständevielfalt. Einige Künstler*innen (denn so müssen eigentlich nahezu alle bezeichnet werden, die sich dort zum Ausstellen ihrer Produkte versammelt hatten) arbeiteten zwar mit diesem Rohstoff – aber auch nur, wenn er aus Abfällen stammte, sprich: ebenfalls re- oder upcyclet wurde oder durch sie werden konnte.
Andere Stoffe der Stunde waren (für mich persönlich natürlich eher nicht primär spannend) tierische Materialien – Leder und Wolle spielten vor allem natürlich bei der Bekleidung eine große Rolle. Von Filz aus schonender Schafbehandlung (kein Kommentar dazu an dieser Stelle) bis zu upgecycleten Lederresten, die nun in Taschen, Jacken oder Babyschuhen ein zweites Lebens erhielten, gab es die verschiedensten Anwendungsbereiche, einer kreativer als der andere.
Wobei die Betrachtung von Taschen aus vor dem Müll gerettetem Leder (wie diese hier von Fräulein Edel) in mir einen Denkprozess auslöste, der so in der Intensität noch nicht stattgefunden hatte: Solches Leder zu tragen, ist doch eigentlich sowohl nachhaltig als auch (im strengen Sinne) nicht zu 100% unvegan (wenn man den Begriff sehr dehnen möchte). Die Wiederverwertung von einem Stoff, der nun leider Gottes mit allen schrecklichen Auswirkungen schon produziert wurde, ist auf jeden Fall nachhaltiger als die Neuanschaffung eines blütenwestenreinen neuen Stückes. Für mich persönlich schließt sich der Kauf solcher Produkte zwar nach wie vor aus (das einhergehende Gefühl von Tier auf der Haut behagt mir einfach nicht mehr sonderlich) – aber ich kann Menschen, die vor diesem Hintergrund argumentieren und handeln, durchaus verstehen.
Taschen aus altem Segeltuch (hier im Bild von re.galerie), Brillen, die vor dem Müll gerettet und im wahrsten Wortsinne aufpoliert wurden, Acessoires und Schmuck aus alter Kleidung, Papier und Metall – ganz ehrlich: Wären wir ernsthaft auf Geschenkejagd gewesen und hätten nichts gefunden, es wäre eine Schande gewesen. Und zwar für uns.
Was wir dabei gelernt haben: Viele Dinge lohnen einen zweiten Blick, sind auf den achtsamen Käufer, die aufmerksame Beobachterin angewiesen. Sie fallen nicht sofort auf, die drängen sich nicht in ihrer Pracht und Besonderheit in unsere optische Wahrnehmung – vielmehr muss man sich mit ihnen beschäftigen, sie in der Hand halten, sich vorstellen, was sie einmal gewesen sind und wie viel Arbeit es kosten musste, sie in ihren neuen Zustand zu versetzen, um ihre wahre Schönheit zu erkennen und schätzen zu lernen.
Vielleicht haben wir uns auch deshalb so lange und häufig mit den Verkäufer*innen unterhalten: Das waren Menschen, die ihre gesamte Leidenschaft in ihre Produkte gesteckt haben und die stundenlang ginter ihren Tresen ausharrten – nur, damit wir als Besucher einen abschätzenden, abschätzigen (?) Blick auf ihre Ware werfen und sofort weiterhetzen?
Die Kleidung von tragbar (übrigens gab es überall auf dem Weihnachtsmarkt eine unglaubliche Kreativität auch bei der Namenfindung für die eigenen Labels zu beobachten) haben wir uns beispielsweise ganz lange angeschaut – und je länger wir uns mit ihr beschäftigten, desto schöner fanden wir die aus zwei oder mehr alten Kleidungsstücken gepatchworkten neuen Teile.
Auch die Mützen von seeds sehen nur auf den ersten Blick wie gewöhnliche Beanies aus – bei einigen Modellen entdeckt man, wenn man ganz genau hinschaut, immer noch, dass sie ursprünglich aus bereits getragenen Teilen bestanden: Sie werden aus alten Pullovern hergestellt.
Auch Bürobedarf und -dekoration (mit Spielfaktor) geht nachhaltig: Upgecyclete Stempel mit neuen Motiven, Kunst auf alten Zigarrenschachteln und weggeworfener Pappe – im Verlaufe des Abends waren wir immer beeindruckter von der Kreativität der Aussteller und dem Talent dieser Menschen, aus Dingen, die scheinbar Müll waren, wieder etwas Tolles zu zaubern.
Die Kunst auf Pappe von Pieces of the city hat bei uns auf jeden Fall nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Dasselbe gilt für die wundervollen Collage-Arbeiten von Kathrin Thiede, vertreten auf dem Weihnachtsmarkt durch Mann und Tochter, deren eigentliche Rafinesse sich ebenfalls erst durch genaues Schauen und längeres Verweilen vor dem Bild erschließt.
Ein paar weitere Eindrücke
Und weil es wirklich zu viel Platz einnehmen würde, zu jedem Label, das wir gesehen haben, eine eigene Geschichte zu erzählen, lasse ich einfach kurz ein paar weitere bildliche Impressionen folgen.
Wie zur Zeiten der Prohibition gebraut, in originalen Mason-Jahr-Gläsern (!) – ein Traum von Schnaps. Zu schade, dass wir keinen trinken (und auch niemanden kennen, den wir damit beehren und von dem wir dann am Ende die Gläser abtrotzen könnten).
Bei manchen Design-Happen fiel das Starkbleiben wirklich ausnehmend schwer – diese Teekanne vom Emtisomethings hier habe ich beispielsweise von allen Seiten umschlichen und mich beständig gefragt, ob nicht vielleicht doch die Möglichkeit bestünde…
Hach, da waren einige Perlen drunter – Statementbilder vom feinsten und wirklich farbenfroh-ausdrucksstarke Kunst (unter anderem ein Wandkalender für das neue Jahr):
Ein kleines Mitbringsel allerdings haben wir uns doch genehmigt: Der schmale goldene Reif von Nanu Alwin rechts hinten im Bild hat jetzt eine neue Besitzerin…Und bei Ann & für mich gab es den schönsten aller Stände: Handgemachte Schmuckstücke, liebevoll arrangiert, jedes Teil ein Unikat und aus gefundenen alten Dingen zu einem neuen kleinen Wunder zusammengebaut – besucht sie unbedingt einmal auf Instagram!
Wermutstropfen
Es gab viele schöne Dinge zu bestaunen, aus vielen Bereichen des Lebens, perfekt dem Geschenke-Sammel-Trubel entsprechend, unterhaltend, bunt und manchmal auch kitschig.
Und so viele Aussteller*innen sich auch mit der Frage nach den Rohstoffen ihrer Produkte und fairer Fertigung (meistens stellten sie ihre Waren in Eigenarbeit her) beschäftigten, so mussten wir uns doch so manches Mal die Frage stellen, ob Expansion (wahrscheinlich das Ziel eines so ziemlich jeden Unternehmens) nach Japan oder in osteuropäische Länder sinnvoll ist und ob sie nicht vielleicht doch so manches Mal (nicht zwangsläufig immer) mit einem Verlust an Nachhaltigkeit oder fairen Arbeitsbedingungen einhergeht.
Auf der anderen Seite möchte man der eventuell steigenden Nachfrage gerecht werden – und/oder die eigenen Produkte zu einem Preis anbieten können, den viele potentielle Kund*innen zu zahlen bereit sind. Denn das ist leider (auch auf dem Super-Weihnachts-Markt) nicht der Fall: Einige Aussteller*innen beklagten bei uns genau das – dass die Menschen nicht oder nur selten bereit sind, für die aufwändig produzierten Waren teilweise einen wesentlich höheren Preis zu zahlen als er bei großen Onlineversandhändlern gang und gäbe ist.
Und wir haben uns, beinahe berauscht vom Weihnachtsgeschenke-Inspirations-Nebel, gefragt, ob man den Fokus des Weihnachtsmarktes nicht vielleicht ein bisschen hätte anders legen können: Es gab unendlich viele Schmuckanbieter, viele Dekorationsartikel (allesamt wunderschön, natürlich!) und viele Kleinigkeiten, die nett zu haben und zu verschenken sind, bei denen man sich aber unabhängig von aller Design- und Kunstverliebtheit auch fragen darf, ob Ideen zur Produktion von Geschirr, Tüchern oder anderen Gegenständen des alltäglichen (Gebrauchs-)Bedarfs nicht doch zumindest ein wenig mehr Raum eingeräumt hätte werden können (oder gibt es dafür noch nicht so viele Anbieter)?
Auf der anderen Seite ist das vom Konzept her auch nicht die Ausrichtung des Super-Weihnachts-Marktes gewesen (wenn ihr Märkte kennt, die sich auf nachhaltige Alltagsgegenstände spezialisiert haben, wäre ich daran sehr interessiert!), weshalb man in dieser Beziehung sicherlich nicht ohne Unfairness agieren würde, wenn man lautstark nach einer Fokusverlagerung fragte.
Fazit
Festzuhalten bleibt auf jeden Fall: Der Super-Weihnachts-Markt ist ein Füllhorn an Inspiration, eine Oase voller ungewöhnlicher Weihnachts-Geschenk-Ideen und wer vorher noch nicht fündig geworden ist, wurde es hier sicher – und das mit zumeist sehr gutem Gewissen, unterstützt der Kauf doch kleine Unternehmer*innen, die mit Leidenschaft und viel Kreativität hinter ihren Produkten stehen.
Wünschenswert wären vielleicht noch mehr alltagspraktische Gegenstände gewesen – ich weiß nicht, ob ich zu Weihnachten immer Ohrringe, Kleidung oder Acessiores verschenken möchte, die vielleicht am Ende leider doch nur herumstehen und einstauben (auch, wenn der Weihnachtsmarkt von ihnen wirklich fabelhafte Ausführungen zu bieten hatte). Sinnvoller fände ich persönlich an dieser Stelle Dinge, die man mit ziemlicher Sicherheit tatsächlich nutzt – wie beispielsweise eine Teekanne, Becher, Teller, allgemein Küchen- und Haushaltswaren im frischen Design, die man gerne zur Hand nimmt. Aber das ist vielleicht auch eher persönlichen Vorlieben geschuldet und sagt wenig über die Qualität des Markts an sich aus.
Insgesamt konnte man hier für jede potentiell zu beschenkende Person sicherlich eine ausergewöhnliche Kleinigkeit finden – ich glaube, es wird nicht unser letzter Besuch auf einem Super-Weihnachts-Markt gewesen sein und ich bin gespannt auf die folgenden Jahre.
Mein Gott, da sind ein paar wirklich schöne Sachen dabei liebe Jenni und ich glaube die Teekanne kannst du auch gut selber machen. Gerade diese einfachen weißen gibt es oft für 3 oder 4 Euro auf dem Flohmarkt. Beschriften lassen die sich auch ganz jut.
Ein Markt für nachhaltig/fair/vegan produzierte Alltagsgegenstände würde mich übrigens auch sehr interessieren.
Liebe Grüße und ein wunderschönes Weihnachtsfest
Rebecca
Liebe Rebecca!
Oh ja, da waren wirklich tolle Sachen dabei – es war teilweise ein echtes Fest für die Augen! 🙂
Danke dir auch für deinen Tipp mit dem Selbstherstellen der Kannen – das habe ich auch bereits vermutet und sogar im Keller noch entsprechende Porzellanfarben dafür gefunden. Jetzt bräuchte ich nur noch ein Testobjekt…
(Obwohl auf der anderen Seite ja auch nicht Sinn der Sache sein kann, dass, was ich dort auf dem Weihnachtsmarkt von Künstler*innen gesehen habe, 1:1 nachzubauen – das wäre ja im Endeffekt Ideenklau und das würde ich nicht gerne machen wollen. Aber ich verstehe gut, was du meinst und habe mich unabhängig vom Markt schon seit einer Weile in Porzellanmalerei versuchen wollen. 🙂 )
Liebe Grüße
Jenni
Das hast du recht! Man sollte schon die eigenen Ideen umsetzen, aber Anreize holen ist erlaubt. 😉
Hey Jenni,
vielen Dank für den schönen Artikel, ich habe ihn auch gleich bei fb geteilt.
Ja, es waren sehr viele interessante Produkte und Aussteller dabei, die mir teilweise entgangen sind. Die Diskussion über gebrauchtes Leder finde ich auch einen spannenden Ansatz, der ethische Fragen aufwirft, die nicht so leicht zu beantworten sind. Ich finde die Idee der Kreislaufwirtschaft auch sinnvoll, dass man die Dinge so lange wie möglich wieder verwertet, ohne neue herstellen zu müssen. Aber die Frage ob man das trotzdem tragen will schwierig und eher persönlich. Zudem gibt es auch schon sehr gute Alternativen, die aus Algen oder Pilzen hergestellt werden können.
Ich fand den Markt auch schon mehr eine Messe oder eine Mall. Ich hätte mir mehr Angebote zum Verweilen gewünscht, wie Kinderspielecke, Repaircafe, Vorträge, Mitmachaktionen. Vielleicht hätte das alles etwas aufgelockert.
Deine Anmerkungen zu der Produktauswahl finde ich auch interessant. Produkte des alltäglichen Gebrauchs (so wie Manufaktum) machen auf jeden Fall immer Sinn. Werde ich mir als Designer auf jeden Fall merken und in meine Produkte einfließen lassen.
Danke und viele Grüße
Andreas
Hallo Andreas!
Ich freue mich sehr, dass du deine eigene Sicht auf den Weihnachtsmarkt teilst – vielen Dank für deinen Kommentar (und dein Teilen via FB)! 🙂
Ich kann mir gut vorstellen, dass einem als Aussteller da leider einige Sachen nicht auffallen, weil man so viel mit seinem eigenen Stand zu tun hat und am Ende so kaputt ist, dass man vielleicht auch gar nicht mehr die Nerven hat, alles genauestens anzuschauen (wir waren am Ende auch fix und alle – und waren nur als Besucher da).
Du hast absolut recht: Die Leder-Frage ist eine kontroverse, die jede und jeder für sich entscheiden muss. Aus ökologischer Sicht ist das Aufbrauchen sicherlich die beste Alternative, aus ethischer Perspektive sicherlich das Vermeiden von Lederprodukten – auch von Restbeständen, da eine Nachfrage danach ja irgendwie immer auch eine Nachfrage nach Leder generell indiziert. Ich persönlich möchte das Signal senden, dass wir auch gut ohne Leder leben können – und verfolge auch ganz begeistert den Markt, der sich mit den pflanzlichen Ersatzstoffen wie Kork, Ananasleder oder Pilzleder befasst. Da kommen sicherlich noch spannende Sachen auf uns zu!
Bezüglich der Atmosphäre: Ja, jetzt, wo du es ansprichst – eigentlich wäre das sehr schön gewesen, das Vorhandensein von Ausruh-Ecken und ein bisschen Entspannungs-Feeling generell. Ein bisschen Gebäck, ein paar Kerzen, ein paar Spielecken hätten sicherlich noch wesentlich mehr Weihnachtsstimmung aufkommen lassen – daran hatte ich gar nicht gedacht, dabei ist es doch so naheliegend! Danke dir für die Anmerkung! 🙂
Liebe Grüße
Jenni
Super-Weihnachtsmarkt ist ja echt mal ein mutiger Name für eine Veranstaltung – da muss man schon von seinem Konzept überzeugt sein. Aber hier scheint das ja angebracht zu sein und der Name verspricht nicht zu viel 😉
Mich interessieren auf Märkten auch immer gerade die Dinge, die man eben sonst nicht so sieht – Inspiration für DIYs (Schallplatten-Uhren habe ich z.B. mal gesehen…) oder auch ungewöhnliche Nudelsorten (Zimtnudeln!). Kaufen tue ich da aber auch selten was… und vor allem nichts, was ich nicht gebrauchen kann.
Dafür genieße ich es aber, den Leuten Fragen zu ihren Produkten stellen zu können – etwa habe ich letztens den Schepperling-Bäcker nach dem Unterschied seiner Schepperlinge zu den bekannteren Reibekuchen, welche für mich gleich aussahen, gefragt. Und siehe da: Ein Mal mit Fett ausgebacken, ein Mal ohne. Ein Mal mit Hefe im Kartoffelteig, ein Mal ohne.
Und auch wenn eine Halle als Location sicher angenehmer ist bei kalten Temperaturen, gehören Weihnachtsmärkte für mich aber doch nach draußen. Anders kenne ich das einfach nicht…
Von daher habe ich sogar Verständnis für eine bescheidenere Beleuchtung – das sollte sich eine gemütliche Stimmung oder so erzeugen und nicht zu sehr nach einer gewöhnlichen Messe aussehen.
Wenn du allerdings 6 ganze Stunden da verbringen konntest ohne alles gesehen zu haben, dann muss das ja der genialste Weihnachtsmarkt aller Zeiten sein. Wie gerne wäre ich doch auch da gewesen, gibt es schon Termine für 2017, um sie im Kalender anzumalen?
Dass nun “Müll” als Ausgangsmaterial für neue Produkte genutzt wird, freut mich sehr. Das sollte sich am besten mal ganz schnell verbreiten!
Und die Sicherheitsgurt-Tasche ist wirklich cool – sowas hätte ich gern in Rucksackform für die Hochschule.
Deine Gedanken über recycletes Leder finde ich sehr interessant – und nachvollziehbar. Mir geht es ja ähnlich mit Fleisch – eigentlich finde ich es okay, dieses zu essen, solange das Tier ganz sicher gut gelebt hat, aber selbst essen mag ich es trotzdem nicht mehr. Vielleicht ist das bei mir aber nur die Angst, dass ich dann auch wieder eher Fleisch essen würde, was ich nicht okay finde?
Was du jedoch über die Produktionsauslagerung in andere Länder schreibst, macht mich traurig. Wir sollten wohl wirklich alle weniger kaufen – aber dafür zu einem angemessenen Preis. Traurig, das handgemacht in Deutschland schon allein aufgrund des gerechtfertigten Preises für viele nicht in Frage kommen soll…
Genau wie du hätte ich aber auch mehr Gebrauchsgegenstände als Deko und Schmuck toll gefunden – denn ich finde es gerade sehr wichtig, nur Dinge zu kaufen, die man wirklich brauchen kann – und meine Mama freut sich über diese z.B. meistens auch mehr.
Liebe Grüße
Hallo Tabea,
ich habe gesehen, dass meine Taschen aus Gurten hier erschienen sind und mir die Kommentare (so wie deinen) durchgelesen. Tatsächlich mache ich auch Rucksäcke in verschiedenen Größen und Stilen und biete sie auf meiner Webseite (grindler.de) an. Auch wenn sie dir nicht direkt mit der Uni helfen kann, kann sie dir helfen deine Bücher dort hin zu tragen. 😉
Liebe Tabea!
Du hast recht: Dieser Weihnachtsmarkt ist seinem Namen auf jeden Fall gerecht geworden – es gab zwar nicht den typisch weihnachtlichen Kitsch, dafür aber umso mehr gute Geschenk-Ideen für das Fest und leuchtende Augen an demselben selbst. 🙂
Da gehst du bei deinen Weihnachtsmarkt-Besuchen aber genauso vor wie wir – wir suchen dort auch viel nach Inspiration (Zimtnudeln klingen ja wirklich nach einer sehr tollen Idee!) und kaufen dort sehr selten etwas, und wenn, dann in der Regel für andere und nicht für uns. Außer, wir finden etwas ganzganzganz Tolles oder etwas, das wir schon lange haben wollten, dann lohnt sich ein Kauf natürlich.
Der Super-Weihnachtsmarkt ist einer der besonderen Art, das stimmt – und das klassische Weihnachtsmarkt-Feeling, das man so mit Glühwein, gebrannten Mandeln und Co. kennt, bleibt natürlich aus. 😉
Die Stimmung hatte schon mehr messeähnlichen Charakter, das stimmt – aber es war trotzdem etwas ganz Besonderes.
Bisher habe ich leider noch keinen Termin für den nächsten Weihnachtsmarkt gefunden, aber ich denke, er wird zu einem ähnlichen Termin wie in diesem Jahr stattfinden. Außerdem findet ein ähnlicher Markt im Frühjahr/Sommer statt – da lohnt sich ein Besuch sicher auch (auch, wenn das Motto nicht Weihnachten ist).
Ja, die Sache mit gebrauchten tierischen Materialien ist eine Diskussion, die auch unter Veganer*innen heiß geführt wird und eine Frage, die jeder und jede für sich beantworten muss, wie ich finde. Für mich geht der Konsum tierischer Produkte nicht mehr mit meiner Ehtik konform und ich mache (auch in gebrauchtem Zustand) einen Bogen darum. Andersherum finde ich es nicht verwerflich, wenn man Second-Hand-Leder trägt – etwas anderes ist der Konsum von “glücklichen” Tieren, was ich (böse formuliert) für eine Illusion halte. Aber auch das ist eine Entscheidung, die ich niemandem abnehmen möchte und kann. Ich kann deine Bedenken aber durchaus nachvollziehen – höre einfach auf dein Gefühl und schaue, ob du dein Verhalten mit dir persönlich vereinbaren kannst. 🙂
Liebe Grüße
Jenni
Geschenkideen und auch Dinge, die man sich selbst schenken kann, weil sie so schön sind, sind doch eh viel besser als Weihnachtsgedöns. Das mag ich manchmal nicht mal anschauen, weil ich es eh nicht kaufen würde, da es unnötig die Umwelt belastet.
Dass ihr nur Geschenke oder Dinge kauft, die ihr wirklich schon länger haben wolltet, finde ich sehr schön. Obwohl es natürlich auch schön ist, die Hersteller (regionaler) Produkte durch einen Kauf zu unterstüzen… ich kaufe daher gern Sachen, die ich sonst aus dem Supermarkt hole (Käse z.B.), wenn ich einen Markt besuche.
Ein ähnlicher Markt im Frühjahr oder Sommer klingt natürlich nach einer tollen Sache – magst du mir sagen, wann der ist?
“Glückliche” Tiere sind natürlich wirkich so ein Steitthema, da verstehe ich, dass es das für dich nicht gibt. Das, was viele Leute als “glücklich” bezeichnen – also z.B. beim Metzger aus der Theke oder bio aus dem Supermarkt, ist für mich auch alles andere als das. Wenn ich jedoch ein Schaf nach der Geburt mit der Flasche aufgezogen habe, es den Sommer auf der Weide in einer Herde verbrachte und jeden Tag von mir eine Scheibe Brot zugesteckt bekam – dann finde ich eben doch, dass man ees glücklich nennen darf. Aber das muss eben wie du sagst jeder selbst mit sich ausmachen.
Liebe Grüße
Liebe Tabea!
Ja, so sehe ich das auch mit den Geschenken. Es ist ein wenig zweischneidig, das Schwert und wenn ich wirklich etwas Schönes gefunden habe, das auch nicht zwangsläufig unglaublich praktikabel oder nützlich ist, sondern vielleicht doch eher in die Krimskrams-Kategorie fällt, ich damit aber jemanden, der mit Herzblut hinter seinem Unternehmen steht, unterstütze und auf jeder anderen Seite den Beschenkten glücklich mache, dann kaufe ich das selbstverständlich auch. Wir sind ja, bei aller Achtsamkeit, auch keine Freaks. 😉
Nur vegan muss es sein – sowohl, wenn ich für uns, als auch, wenn ich für andere kaufe. Da mache ich keine Kompromisse, das ist mir wirklich wichtig. Aber wie gesagt: Das muss wirklich jede und jeder für sich entscheiden und ich kann deine Haltung vollkommen nachvollziehen und achte sie ebenso wie meine. 🙂
Der Markt hat – soweit ich das weiß – noch keine Termine rausgegeben, aber ich kann dir einmal die Internetseite hierlassen, die zeitnah aktualisiert werden müsste. Ich habe auch den Newsletter abonniert, weil mir die Veranstaltung doch sehr gut gefallen hat und man so über die zukünftigen Termine frühzeitig auf dem Laufenden gehalten wird: http://dersupermarkt.net/.
P.S.: Die Taschen von Grindler sind in der Tat auch in wunderschönen Rucksack-Versionen vorhanden! 🙂
Liebe Grüße
Jenni
Wow, so viele tolle Fotos und Eindrücke!
Schade, dass wir einen solchen Weihnachtsmarkt nicht bei uns haben, denn dort hätte ich sicher auch die ein oder andere Stunde verbringen könnnen.
Allerliebste Grüße!
Liebe Julia,
ach, mit Sicherheit gibt es auch bei euch einige schöne Weihnachtsmärkte – manchmal muss man ein wenig suchen, aber man findet eigentlich so gut wie immer eine schöne Veranstaltung, die einen Besuch lohnt! 🙂
Liebe Grüße
Jenni
Hey Jenni,
Das klingt nach einem Abenteuer! 😀 Und ich wäre gerne dabei gewesen. Manchmal ist es so schade, wenn so tolle Veranstaltungen so weit weg von einem stattfinden.
Vielen Dank für den tollen Eindruck und zumindest ein paar Marken konnte ich mir auch mal rausschreiben. 🙂 Die Fotos sind übrigens trotzdem sehr gut geworden! Ich finde, perfektes Licht muss absolut nicht sein. Der Markt war eben in einer weniger stark beleuchteten Halle. Das sieht man auf den Fotos ein bisschen, und genau das gefällt mir. 😉
Eine schöne Woche,
Laurel
Hallo Laurel!
Ich danke dir für deine lieben Worte und freue mich, dass dir die Bilder trotz oder gerade wegen der bescheidenen Lichtverhältnisse so gut gefallen – am Ende habe ich mir auch gedacht, dass das vielleicht doch gar nicht das große Manko war, als das ich es zuerst empfand.
Ich freue mich, dass du ein paar neue Labels für dich entdecken konntest – ich wusste am Ende des Rundgangs gar nicht mehr, was ich alles gesehen hatte und habe so viele Eindrücke von so vielen Anbietern mitgenommen, dass ich das alles gar nicht verarbeiten konnte.
P.S.: Ich bin auch immer traurig, wenn ich von Veranstaltungen in Berlin, Hamburg oder an anderen weit entfernten Orten höre – aber manchmal sind solche tollen Sachen auch ganz in der Nähe, da hat man dann Glück… 🙂
Liebe Grüße
Jenni
Emotional nah am Mittelfinger gebaut – made my day! 😀
Amüsierte Grüße aus dem Garten 🙂
Liebe Karo-Tina!
Es freut mich, dass ich dir den Tag erheitern konnte – mich hat das Schild auch gleich sehr eingenommen, daher musste ich es einfach fotografieren! 🙂
Liebe Grüße
Jenni
Liebe Jenni,
das sieht wirklich nach einem Super-Weihnachtsmarkt aus!
Ich kann mich sofort für den Katzenstempel und das Armband in der Mitte von Nanu Alwin begeistern.
“I drink coffee you drink team my dear” hatte ich in meiner alten WG auch an der Wand hängen. Diese Kanne ist fantastisch! 🙂
Viele Grüße,
Jule
Liebe Jule!
Oh ja, ich habe mich auch mehrfach spontanverliebt – da gab es so viele schöne Dinge, dass man ernsthaft nicht wusste, wohin man zuerst schauen sollte. Am Ende ist es aber doch nur ein Armband geworden, weil viele andere Dinge doch zwar sehr schön, aber doch aktuell nicht für uns geeignet sind (und wir schon alle Geschenke hatten).
Aber diese Kanne…hach! 😉
Liebe Grüße
Jenni