Seit einiger Zeit sind sie in einigen Städten und Bundesländern Pflicht und seit heute überall: Mund-Nase-Masken sollen bei der Eindämmung des Coronavirus helfen – vor allem dort, wo sich nach den ersten Lockerungen im öffentlichen Leben Menschen wieder näher kommen, also im Supermarkt, den öffentlichen Verkehrsmitteln oder auf dem Wochenmarkt. 

Die wichtigste Frage, die sich auch mir (zunächst einigermaßen verzweifelt einige Tage vor der offiziellen Pflicht) stellt: Wo bekomme ich so eine Maske her? 

Mittlerweile gibt es viele unterschiedliche Bezugsmöglichkeiten: Nähkundige haben die Maschinen ans Rattern gebracht und nähen für Familie, Freund*innen und Nachbarschaft Masken, andere verkaufen sie im Bioladen (bei uns gibt es Selbstgenähte für 5,90€ zu erwerben) oder an anderen Orten des öffentlichen Lebens – man wird kreativ.  

Dennoch habe ich den Eindruck, dass der Bedarf zumindest bis vor kurzem noch deutlich höher als das Angebot war – und möchte daher eine zumindest ein paar Anlaufstellen vorstellen, wenn auch diese Liste bei weitem nicht vollständig sein kann. 

Masken kaufen auf Etsy oder Ebay (Kleinanzeigen) 

Eine gute Anlaufstelle für Handgemachtes aller Art ist nicht erst seit kurzem der virtuelle Marktplatz Etsy. 

Die kleinen Handwerker*innen und Künstler*innen haben den Bedarf zügig erkannt und reagiert: Wenn man “face mask” in die Suche eingibt, ergibt das über 200.000 Treffer, reduziert auf Deutschland immerhin noch über 13.000. Etsy hat dem Thema ein eigenes Special auf der Website gewidmet und schlüsselt die Ergebnisse unter anderem in “Masken mit Filter”, “Waschbare Masken” und “Behelfsmasken für Kinder” auf. Außerdem gibt es zahlreiche Anleitungen für Schnittmuster, um die eigenen Masken zu schneidern. 

Auch Ebay Kleinanzeigen spuckt über 67.000 Ergebnisse aus, wenn man nach “Masken” sucht – überwiegend erfreulicherweise selbstgenähte Masken, die meist gleich im Mehrfachpack zu vergleichbar günstigen Preisen angeboten werden. 

 Auf maskefürdich.de könnt ihr Näher*innen in eurer Umgebung finden, die Masken nähen und verkaufen und außerdem mit den kostenlosen Schnittmustern selbst zu Näher*innen werden. 

Und wenn du selbst nähen kannst: Unter Stay Home And Sew werden Masken an Pflegeheime, soziale Einrichtungen und Hilfsorganisationen vermittelt, die gerade dringend welche gebrauchen können. So eine Vermittlung findet derzeit auch auf Makerist statt, gegliedert nach Regionen. 

Masken von Fair Fashion Labels

Auch einige Fair Fashion Labels, die gerade in einer besonders schwierigen Zeit stecken und von denen wir hoffen, dass sie sie überstehen mögen, haben schnell auf die aktuellen Entwicklungen reagiert und einen Teil ihrer Produktion auf Behelfsmasken umgestellt. Viele spenden einen Teil der Einnahmen an ihre Produzent*innen oder an gemeinnützige Organisationen, mit denen sie entweder schon lange zusammenarbeiten oder die wertvolle Arbeit im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus leisten. 

Hier ist eine kleine Auswahl: 

LabelArt der MaskenSpenden anPreis
Armed AngelsMasken mit 4 Stofflagen in Schwarz oder Weiß / mit und ohne Schriftzug Ärzte ohne Grenzen (pro verkaufter Maske 2€, das Ziel sind 1 Million Euro)pro Maske 10€
recolutionMasken in Schwarz oder Weiß / (Community-Masken) mit unterschiedlichen Prints und SchriftzügenHanseatic Help e.V. (unterstützt Wohnungslose in Hamburg): pro 2 verkaufter Masken wird 1 Maske gespendetpro Maske 12€, im Set geringfügig günstiger
DzainoUpcycling-Masken in unterschiedlichen Farben und Größen (uni, medium, large)keine Angabe, aber: besonders nachhaltig, da upgecyceltes Materialonesize: 10€, andere Größen im 2er-Set 30€
Tizz & TonicBaumwollmasken mit Tencel-Fach, in das man ein Taschentuch als zusätzliche Schutzlage stecken kann / bunte Printskeine Angabe1 Maske: 19€, ab 2 Masken anteilig günstiger
jyoti fair worksMasken aus den Reststoffen der aktuellen Produktion / nicht zum Erwerb, nur Spende!Um die Näherinnen in Chittapur und Londa, Indien während der strengen Ausgangssperren zu unterstützen, produziert jyoti mit ihnen Masken, die man von zuhause aus nähen kann. Die Masken können über den Onlineshop gespendet werden, sie werden direkt an die Menschen vor Ort verteilt. 1 Maske: 5€
Bridge&TunnelMasken aus Baumwolle, gefertigt von geflüchteten Menschen oder gesellschaftlich benachteiligten Menschen, unterschiedliche Farben.Mit der Option “1 for you, 1 for others” kann man eine Maske für Menschen spenden, sie sich keine eigene leisten können. Sobald genügend zusammengekommen sind, werden sie an Einrichtungen für Menschen in Not gegeben.pro Maske 10€, 1 for 1: 18,50€
Manufaktur Nicola MarisaBaumwollmasken mit unterschiedlichen Designs und einem Innenfach für ein zusätzliches Taschentuchkeine Angabepro Maske: 11,90€
LOVJOIBehelfsmundschutz aus Tencel mit selbst zuknotbaren Bändern, unterschiedliche Designs keine AngabeEinzeln: 24,90 €
3er Pack: 59,90 €
5er Pack: 84,90 €
10er Pack: 149,90 €
Manufaktur BärwaldtIst zwar kein dezidiertes Fair Fashion Label, verkauft aber selbstgenähte Baumwollmasken in unterschiedlichen Designs auf Instagram. Spende an den gemeinnützigen Verein Mobile Flüchtlingshilfe e.V., der Hilfe für die Erstversorgung für Menschen in Not leistet keine Angabe
BeWoodenDas Label stellt eigentlich überwiegend Produkte aus Holz her, hat in der aktuellen Situation aber auf Masken aus Baumwolle ausgeweitet, die in Zusammenarbeit mit Herstellern in Deutschland und Europa produziert werden. Unterschiedliche Designs und Masken für Kinder.Zusätzlich zum Kauf von eigenen Masken gibt es die Möglichkeit, eine Spendenoption zu wählen (1+1), bei der 1 Maske an bedürftige Menschen geht. Wohin genau, ist leider nicht angegeben.

Menschen, die zu einer Risikogruppe gehören oder sich keine Maske zum vollen Preis leisten können, können eine Soli-Maske bestellen, die schon von jemand andrem bezahlt wurde, und müssen nur den Versand zahlen.
1 Maske: ab 10€ bis 23€, je nach Design / 1 Maske + 1 Spende: 15€

Soli-Maske: 4,90€ (Versand)
PHYNEGesichtsmasken aus Baumwolle, unterschiedliche Farben und Schriftzügekeine Angabepro Maske 9€, Bundles ab 39€
von JungfeldBaumwollmasken in Schwarz, Beige und Weiß oder mit bunten Mustern als Statement Piece. Von Jungfeld arbeitet für die Produktion mit BeWooden zusammen.Auch hier gibt es die Möglichkeit, per 1+1 eine Maske an bedürftige Menschen zu spenden oder eine Soli-Maske zu bestellen, falls man sich den vollen Preis nicht leisten kann. pro Maske 10€
Valle ō Valle Bei Valle ō Valle gibt es die vermutlich stylischsten Mund-Nase-Masken der Saison, aus denselben Stoffen, aus denen auch die Kimonorahs bestehen. 100% Baumwolle und mit kleinem Draht an der Nase für den besseren Sitz. keine Angabepro Maske 20€
GoldeimerMacht eigentlich faires Klopapier, jetzt auch Masken aus Baumwolle: in Weiß und mit unterschiedlichen PrintsMit dem Kauf werden WASH-Projekte (Wasser, Sanitär, Hygiene) im In- und Ausland unterstützt. Darunter fallen Aufklärgunsarbeit, öffentlichkeitswirksame Kampagnen für weltweite Sanitärversorgung und die Unterstützung von Sanitärprojekten von Viva con Agua und der Welthungerhilfe.pro Maske ab 8,50€
AvocadostoreBeim größten Fair-Fashion-Marktplatz im deutschsprachigen Internet gibt es natürlich mittlerweile auch Masken, von den unterschiedlichsten Labels, eine ganze Bandbreite an Designs für jeden Bedarf. keine Angabeab 12€ pro Maske
Juniqe Verkauft eigentlich Poster und Stationary, hat aber jetzt auch Masken in vielen unterschiedlichen Designs im Angebot: 100% Baumwolle (leider keine Angabe, ob bio/fair). Für jede zweite verkaufte Maske wird 1 Maske an die Initiative #EuropeCares gespendet, die sich zum Ziel gesetzt hat, 20.000 Masken für Geflüchtete auf der Insel Lesbos zu sammeln. Die Initiative wurde von der Partei Volt ins Leben gerufen. ab 9,99€ pro Maske

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Gebrauchshinweise für Masken 

Bereits vor einiger Zeit haben manche Mitmenschen mit dem Tragen von Mund-Nase-Masken angefangen, über deren Sinnhaftigkeit ja lange gestritten wurde und immer noch wird. Fest steht: Die Masken können Sinn ergeben, denn sie können die Reichweite der eigenen Tröpfchen deutlich einschränken, sei das beim Husten oder einer “feuchten Aussprache”, wie Professor Drosten im Podcast mit dem NRD gerne sagt. 

Eine Schutzwirkung ist nach wie vor nicht nachgewiesen, dennoch kann das Maskentragen in Verbindung mit anderen Maßnahmen zur Viruseindämmung beitragen, weil man eben auch infektiös sein kann, ohne selbst Symptome zu haben. So oder so: Pflicht sind sie jetzt ohnehin. 

Doch damit der zumindest teilweise und nicht mit medizinischen Masken vergleichbare Schutz gewährleistet werden kann, muss man die Maske auch ordnungsgemäß nutzen. Ich habe in den letzten Tagen gespürt, wie sich die Haare auf meinen Armen aufgestellt haben, nachdem ich nicht wenige Menschen um mich herum beobachtet habe, die sich mitten auf die Maske gefasst haben oder mehrfach hintereinander am Herumzupfen und -tasten, Auf- und Wieder-Absetzen waren, und das alles leider sehr unbedacht.

Ich kann das verstehen, dieses Stück Stoff im Gesicht ist für mich auch ungewohnt und alles andere als angenehm – aber so wird die Intention gewissermaßen ad absurdum geführt. 

How to use Mund-Nase-Masken:

  • Vor der ersten Benutzung die Maske reinigen.

  • Vor dem Anlegen und nach dem Abnehmen der Maske gründlich die Hände waschen.

  • Auf eine gute Passform und Abdichtung achten, aber auch darauf, dass man genügend Luft bekommt. 

  • Auch mit Maske die gängigen Hygienevorschriften einhalten, insbesondere den Sicherheitsabstand von 1,5 m zu anderen Menschen.

  • Wurde die Maske beim Tragen berührt, gründlich die Hände waschen.

  • Beim Abnehmen möglichst nur die Gummischlaufen oder Kopfbänder berühren.

  • Bei Durchfeuchtung Maske umgehend abnehmen und ggf. austauschen. Nach Möglichkeit die Außenseite nicht berühren, da sie möglicherweise erregerhaltig ist. 

  • Nach der Abnahme der Maske in einem luftdichten Behälter aufbewahren und so schnell wie möglich waschen, um Schimmelbildung zu vermeiden. 

  • Und Hände waschen (wieder mindestens 20-30 Sekunden mit Seife). 
  • Nach jeder Benutzung Maske gründlich reinigen (mindestens 5 Minuten auskochen oder bei mindestens 60° in der Waschmaschine waschen) und anschließend vollständig trocknen lassen.

Disclaimer: Ich bin keine ausgebildete medizinische Fachkraft und gebe an dieser Stelle lediglich die Empfehlungen der WHO, des RKI und des Bundesministeriums für Arzneimittel und Medizinprodukte wieder (s. Quellen.) 

Wenn ihr die Möglichkeit habt, kleine Produzent*innen und Fair Fashion Labels mit dem Kauf von Mund-Nase-Masken unterstützen zu können, trägt das einen kleinen großen Teil dazu bei, dass sie auch nach der Krise mit ihrer Arbeit weitermachen können. 

P.S.: Ich habe meine Masken übrigens bei Armed Angels bestellt und bin bisher sehr zufrieden mit der Qualität und dem Preis-Leistungs-Verhältnis. Und mag den Hinweis “I wear that mask for you” besonders gerne, baut sich das Stigma rund um den Mundschutz doch erst langsam ab.  

JENNI MARR

Wanderin im Geiste, mit der Nase im nächsten Buch, nie so ganz zuhause und doch immer da.

KOMMENTARE

[…] Apropos Corona: Ihr braucht noch Masken? Hier gibt es eine Auswahl an Mund-Nase-Schutz-Masken von Fair-Fashion-Labels.  […]

Danke für die tolle Liste – ich hoffe, es ist okay, dass ich sie gleich mal in meinem Blogbeitrag zum Desinfizieren der Masken verlinkt habe! <3

Auf jeden Fall – freut mich sehr, dass sie weitergeholfen hat und danke dir für die Verlinkung! 🙂

Liebe Grüße
Jenni

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