Wenn ich etwas liebe, dann sind es ausgedehnte Backstunden am neblig-grauen Sonntagnachmittag. Wenn ich etwas noch mehr liebe, dann sind das wunderbar herbstliche Kuchen, für die sich die vorausgegangene, meditative Arbeit gelohnt hat.

Und wenn es sich dann noch um einen Kürbis-Kuchen handelt…dann fehlen eigentlich nur noch das Brennen einer Kerze und ein gutes Buch, damit alles unübertroffen hyggelig ist.

Bevor es also für dieses Jahr auch hier ultimativ weihnachtlich werden wird, habe ich noch flugs ein Rezept für euch, um den Herbst noch ein bisschen länger festzuhalten…

Ich möchte einmal warnend vorausschicken: Im Gegensatz zu den meisten anderen Rezepten, die ihr hier findet, benötigt dieser Kürbis-Kuchen ein bisschen mehr Aufwand. Wir müssen ja (falls ihr nicht zufällig schon eimerweise vorbereitet habt) den Kürbis-Stampf herstellen und der muss dann erstmal abkühlen. Wir müssen den Boden, die Kürbis-Schicht und dann die Cashew-Creme herstellen. Und das dauert alles zusammengenommen ein kleines Bisschen.

Falls ihr also zu den Menschen gehört, denen es in der Küche gar nicht schnell genug gehen kann – dann müsst ihr euch jemanden suchen, der diesen Kuchen für euch backt, glaube ich. Denn dieses kleine, aber feine Kunstwerk lohnt das Ausprobieren. Und sowieso: Gemütliche Nachmittage mit einem guten Buch (oder Gesprächspartner) in der Küche mit tollen Düften verbracht, während man auf eine liebevoll zubereitete Kreation wartet – was will man eigentlich mehr?

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Für dieses Rezept – denn ich wollte nach den Kürbis-Bratlingen, die ich euch neulich gezeit habe, unbedingt noch ein süßes Rezept mit Kürbis hinterherreichen – habe ich mir via Pinterest (das ich übrigens heiß und innig als Inspirationsplattform liebe) Anregungen geholt- und im Endeffekt dieses Rezept hier umgebaut bzw. ergänzt. Oder beides. Jedenfalls mal wieder sehr verändert – obwohl ich die Idee mit den Kastanien auch sehr klasse finde.

Zutaten

Für den Boden:

  • 1 Tasse Walnüsse, gehackt
  • 3 EL Wasser
  • 6 EL Kokosblütenzucker
  • 1 EL Flohsamenschalen
  • 1 Prise Salz
  • 2 EL Kokosöl, fest
  • 1 Tasse Haferflocken, zart

Für die Kürbis-Fülling:

  • 1 Tasse Kürbis-Stampf
  • 3 EL Nussmus (am besten: Mix-Mus von Rapunzel)
  • 1 TL Vanille, gemahlen
  • 1 TL Zimt
  • 1 Prise Salz
  • 4 EL Kokosblütenzucker

Für die Cashew-Creme:

  • 1 Tasse Cashews, eingeweicht
  • 10 EL Wasser
  • 1 TL Vanille, gemahlen
  • 1 EL Kokosblütenzucker

Zubereitung:

Der Boden:

  • Gebt die gehackten Walnüsse ohne Öl in eine Pfanne und röstet sie ein paar Minuten an, bis sie zu duften beginnen.
  • Gebt sie nun zusammen mit den restlichen Zutaten (außer den Haferflocken) für den Boden in den Mixer (das Kokosöl vorher schmelzen!) und vermixt alles zu einem dunklen Teig. (Nicht wundern, falls der nicht perfekt zusammenhält – wenn ihr den gleich weiterverarbeitet, wird das.)
  • Fügt die Haferflocken hinzu und verknetet alles gut.
  • Fettet nun eine 16-cm-Kuchenform mit etwas Kokosöl ein und gebt den Boden hinein. Gut andrücken.
  • Stellt den Boden in den Kühlschrank, während ihr weiterarbeitet.

Die Kürbis-Füllung:

  • Falls ihr noch keinen Kürbis-Stampf vorbereitet habt, könnt ihr wie folgt vorgehen: Würfelt einen handballgroßen Kürbis (ihr braucht für den Kuchen allerdings nur einen Bruchteil des Stampfs – den Rest könnt ihr auch toll herzhaft würzen und zum Abendessen genießen) und gebt die Würfel zusammen mit einer Tasse Wasser in einen Topf. Lasst den Kürbis nun ca. 20 Minuten auf mittlerer Hitze köcheln und rührt immer mal wieder um. Am Ende sollten die Stücke das Wasser soweit eingesogen haben, dass ihr sie mühelos zu Brei zerstampfen könnt. Lasst ihn ein wenig auskühlen, bevor ihr weiterarbeitet.
  • Wenn der Kürbis-Stampf abgekühlt ist (er wird dann ein wenig fester), nehmt ihr ca. 1 Tasse davon ab und vermengt sie mit den übrigen Zutaten (das Kokosöl schmelzen!) für die Kürbis-Füllung.
  • Nehmt den Boden aus dem Kühlschrank und streicht die Füllung darauf.
  • Gebt den halbfertigen Kürbis-Kuchen nun in den Ofen und backt ihn ohne vorzuheizen (!) bei 160°C ungefähr für 25 Minuten.
  • Setzt ihn nun beiseite und lasst ihn gut auskühlen, bevor ihr ihn aus der Form löst.

Die Cashew-Creme:

  • Gießt das Einweich-Wasser für die Cashews weg und vermixt sie zusammen mit den 10 EL Wasser sowie den restlichen Zutaten zu einer dicken, streichfähigen Cashew-Creme.
  • Wenn der Kuchen soweit ausgekühlt ist, könnt ihr die Creme aufstreichen und mit ein wenig Kürbis-Wasser (dazu einfach ein bisschen von dem Stampf nehmen und mit Wasser verrühren) und Kokosblütenzucker sowie Vanille dekorieren.
  • Fertig!

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Den Kuchen habe ich bewusst so klein gebacken (und noch bewusster die eigentlich viel zu große Gabel danebengelegt, damit der Unterschied deutlich wird) – denn wir verbrauchen mit zwei Personen im Haushalt nun wirklich nicht einen durchschnittlichen großen Kuchen und müssten tagelang dran essen, bevor wir den einmal aufgebraucht bekommen würden. Früher habe ich nur große Kuchen gebacken und mich dann im Endeffekt immer geärgert, weil ich so viel davon wegschmeißen musste.

Deswegen gibt es die 20-cm-und-größer-Dinger eigentlich nur noch, wenn ich für Besuch backe oder selbst irgendwohin eingeladen worden bin und weiß, dass sich da viele Schleckermäuler drüber freuen werden. Alles andere wäre auch einigermaßen lernresistent, möchte ich meinen.

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So ist dieser Kürbis-Kuchen hier nun ein sehr kleiner Geselle – aber einer, der es in sich hat. Die Cashew-Creme ist bewusst nicht stark gesüßt, da die meiste zähneziehende Power in Boden und Kürbis-Füllung steckt – und besonders in Kombination (wenn man also brav mit der Gabel hineinsticht und so alle Schichten des Kuchens per Biss erhascht – und nicht eine nach der anderen von oben abträgt) der drei Lagen bekommt man ein Gefühl für das Zusammenspiel der verschiedenen Aromen und Texturen.

Wobei man (soviel Ehrlichkeit muss sein) mit Vanille und Zimt ja schon beinahe die halbe Miete bezahlt hat und gar nicht so viel falsch machen kann. Das Topping mit den Cashews rundet den rauchig-intensiven Geschmack des Bodens allerdings sehr gut ab und die Kürbis-Schicht liefert eine zarte fruchtige Komponente.

Als Qualitätskriterium sei angeführt: Serdar hasst Kürbis. Normalerweise. Und noch mehr hasst er Kürbisstampf. Aber: Diesen Kuchen liebt er. So sehr, dass er direkt, nachdem das Shooting durch war, zwei Stücke verputzt (die natürlich nur einem “richtigen” Kuchenstück entsprechen) und ihn in den Himmel gelobt hat. Ich bin latent stolz.

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So, das waren für dieses Jahr (wahrscheinlich) unsere Kürbis-Saison-Beiträge. Vielleicht haben wir spontan noch einmal Lust, ein anderes Rezept zu kreieren (da bin ich mir noch nicht ganz sicher), aber für die nächste Zeit steht jetzt auf jeden Fall die Weihnachtsbäckerei vor der Tür. Ich kann es kaum erwarten!

Habt ihr tolle Rezepte, auf die ihr euch freut in der Weihnachtszeit?

JENNI

Wanderin im Geiste, mit der Nase im nächsten Buch, nie so ganz zuhause und doch immer da.

KOMMENTARE

Liebe Jenni, eine spannende Idee! Süssspeisen mit Kürbis mag ich, die Kombination mit Cashew klingt toll.
Liebe Grüße,
Ela

Liebe Ela,

danke dir!
Kürbis und Cashew passen total toll zusammen, finde ich – auch in herzhaften Gerichten.
Wir hatten uns für dieses Jahr ein herzhaftes und ein süßes Rezept mit Kürbis vorgenommen und ich bin froh, dass wir es geschafft haben, diesen Vorsatz in die Tat umzusetzen. 🙂

Liebe Grüße
Jenni

Huhu liebe Jenni,
dieses Küchlein klingt traumhaft. Allein beim Lesen der Zutatenliste habe ich schon ein Gefühl dafür bekommen, wie er wohl schmeckt. Und überhaupt, die Zutaten! Die gefallen mir alle :-). Von Kürbis kann ich nie genug bekommen, auch in der Weihnachtszeit nicht. Trotzdem freue auch ich mich schon ein klitzekleines bisschen auf die Weihnachtsbäckerei. Dir wünsche ich dabei schon jetzt viel Spaß :-).
Liebe Grüße
Bianca

Liebe Bianca,

danke dir für deine lieben und lobenden Worte, das freut mich sehr! 🙂
Ich habe diesen Kuchen auch sehr geliebt und bin ein bisschen traurig, dass er dann doch so schnell alle war…
Kürbisse haben wir hier auch nun immer herumliegen – ich liebe gebackenen Kürbis aus dem Ofen und konnte Serdar mittlerweile auch dafür begeistern. 🙂

Ja, die Weihnachtsbäckerei wird fein, da bin ich sicher! Hab du auch ganz viel Freude beim Kekse-und-andere-feine-Kleinigkeiten-Backen!

Liebe Grüße
Jenni

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