Der Advent ist nun doch mit allem Lichterkettenglanz bei mir angekommen und ich befinde mich folglich sehr im Vorweihnachtsmodus. Mit allem, as da so zugehört – Weihnachtsmarktbesuchen, Glühwein (mit und ohne Alkohol), Tannenzweigen, Kerzenlicht, Stricken und natürlich Keksebacken.
So sehr ich vielleicht in den letzten Jahren ein wenig Mühe hatte, in die rechte Stimmung zu kommen, so leicht fällt es mir im Moment und eigentlich warte ich sehnsüchtig auf den ersten Schnee beziehungsweise liebäugele mit einem Spontanausflug in scheeigere Gebiete, damit ich endlich mal wieder anständiges Winterweiß zu sehen bekomme, das nicht nach einem Tag unschön matschig-braun ausschaut.
Ich möchte in diesem Jahr alles: die wattig-weiche Stimmung, die alles durch einen dämpfenden Filter jagt, die Unbeschwertheit, die etwas kitschigen und vielleicht manchmal zu hoffnungsvoll- und erwartungsüberladenden Zusammenkünfte mit Freund*innen und Familie, die Wärme, das gemütliche Licht, die hässlichen und die schönen Weihnachtslieder, rauf und runter gespielt, bis man sie nicht mehr hören kann, das gute und mit besonders viel Mühe zubereitete Essen, die langen Spaziergänge in klirrend kalter Luft, die sich wie eine zusätzliche Schicht aufs Gesicht legt, während die Atemwolken in den Sternenhimmel entweichen.
Ich möchte ein Nest, mich darin zurückziehen, es feiern, dass wir am Leben sind und es uns gutgeht, so ganz egoistisch, und Kraft tanken in dieser Wärme, die Reserven wieder füllen mit dem, was verloren gegangen ist im Laufe des Jahres, das doch im Rückblick und sehr ehrlich betrachtet wieder einigermaßen anstrengend war.
Und irgendwann am Sonntagmorgen stehen wir dann in der angewärmten Küche, ziehen ein Blech frisch gebackener Kekse aus dem Ofen und glasieren gleichzeitig bereits erkaltete, im Hintergrund schmettert Mariah Carey irgendwas, und weil der Tag wie im Winter üblich nicht so richtig hell werden möchte, haben wir Lichterketten an und manchmal unterhalten wir uns über die konzentrierte Arbeit hinweg darüber, wie du es dir früher nie vorstellen konntest, Weihnachtskekse zu backen und dann auch noch pünktlich zum ersten Advent.
Das Rezept
(für 2,5 Bleche Schoko-Kekse)
Zutaten
- 100g Nussmus / 2 EL, gehäuft (ich nehme das Mixmus von Rapunzel)
- 1 TL Vanille, gemahlen
- 60g Apfelmark / 2 El, gehäuft
- 150g Kokosblütenzucker
- 150g Dinkelmehl Type 630
- 30g Kakaopulver, schwach entölt / 2,5 EL
- 50g gemahlene Haselnüsse
- 2 TL Weinstein-Backpulver
- 100g Sojaquark, ungesüßt (ich nehme den von Sojade, the one and only)
- 200g Schokolade oder Kuvertüre zum Überziehen (ich habe 70% Schokolade von Rapunzel und die White Vanilla von iChoc genommen)
Zubereitung
- Gebt alle Zutaten bis auf die Schokolade zum Überziehen in eine große Schüssel und vermengt sie gut miteinander, bis ein feuchter, kompakter Keksteig entsteht.
- Heizt euren Backofen auf 200°C Ober-/Unterhitze vor.
- Bemehlt eine Arbeitsfläche großzügig (der Teig braucht beim Ausrollen und Kneten noch ein wenig zusätzliches Mehl) und rollt den Teig für eure Schoko-Kekse aus und stecht die Kekse mit gewünschten Motiven aus.
- Legt die Kekse auf ein mit Backpapier belegtes Blech und backt sie für die nächsten 12 Minuten auf der mittleren Schiene eures Ofens.
- Lasst die Schoko-Kekse auf einem Rost auskühlen und bestreicht sie anschließend mit Kuvertüre oder Schokolade (ich kann die White Vanilla von iChoc wirklich sehr empfehlen, auch wenn sie beim Erhitzen im Wasserbad echt schnell aufgetragen werden muss, da sie sonst zu klumpen beginnt – der Geschmack, vor allem zusammen mit gemahlenen Haselnüssen lohnt sich wirklich!).
- Nach Wunsch verzieren, schon die Hälfte wegfuttern dabei und glücklich sein.
- (Ich habe die Schoko-Kekse mit Schokolade und gemahlenen Haselnüssen verziert und ein paar von ihnen direkt mit Puderzucker bestäubt.)
Ich tanze hin und her, weil ich so verdammt glücklich bin und nicht fassen kann, dass wir zusammen hier stehen und das ja auch nicht einfach war, aber das vielleicht macht es umso schöner und du bist ein bisschen irritiert, weil ich sonst so selten tanze. Ich sage, das hier ist gerade so schön und bei aller Bescheidenheit, mehr brauchen wir doch nicht.
Du naschst Ingwer-Kekse und sagst, das sind die besten, die du seit langem gegessen hast und dass sie dich an deine Kindheit erinnern, deine Mama hat die früher mit Orangenschalen gemacht. Und wir schmelzen Schokolade, dunkle und weiße, streichen und streuen und platzieren um und freuen uns an dieser simplen Beschäftigung und ich bin so dankbar, dass es Traditionen gibt und spüre gerade sehr, wie gut es tut, sie zu pflegen und einfach mal zu sein und nicht zu viel darüber nachzudenken.
Die Inspiration für diese einfachen und kinder- bis backunerfahrenentauglichen Schoko-Kekse habe ich aus dem neuen Buch von Kerze und Laura (Waldsinnig) erhalten: Mein schönster Advent* ist randvoll mit Rezepten, die ich sofort ausprobieren will und vielen DIYs und entschleunigten Gedanken für einen langsameren Advent, der genauso zelebriert wird, wie ich mir das gerade vorstelle.
Die Schoko-Schoko-Kekse, die man auch wunderbar mittels Spritzbeutel ansprechend verzieren kann, habe ich zur veganen Version umgewandelt, was spielend leicht gelungen ist.
Hier gibt es mehr (winterliche) Keks-Rezepte.
*Transparenz: unverbindliches PR-Sample
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