Food-Trends sind etwas Feines – und Zucchini-Nudeln (oder auch: Zoodles) gehören mit Sicherheit unbedingt in die Kategorie der Trendfuttereien.
Dass ich eher ein Spätzünder bin, was solche Trends anbelangt, ist vielleicht schon dem einen oder der anderen aufgefallen. Ich bin eher eine kleine Eigenbrötlerin und tüftle eifrig vor mich hin – wenn mir ein neuer Food-Trend gefällt, kümmere ich mich früher oder später darum. Aber erst, wenn ich für mich so weit bin.
So hat es auch eine ganze Weile gedauert, bis ich endlich einmal dazu gekommen bin (bzw. bis es mir endlich einmal sowohl zeitlich als auch motivatorisch als auch zutatentechnisch – was da immer alles ineinandergreifen muss, damit man ein Rezept auch wirklich einmal in die Tat umsetzt!), die vielgelobten Zucchini-Nudeln zuhause herzustellen.
Aber nun stimmten endlich alle Parameter überein, damit die Herstellung der grünzeug’schen Zucchini-Nudeln in der heimischen Küche erfolgen konnte. An dem Abend, an dem ich sie das erste Mal zubereitete, rief mich passenderweise Mr. Grünzeug von der Arbeit an (er macht das regelmäßig, bevor er dort losfährt) und trompetete mir ins Ohr, dass er heute Lust auf Nudeln habe. So ganz unbedingt.
Dazu müsst ihr wissen: Mr. Grünzeug ist pastaverrückt. Wenn ich ihn lassen würde, würde er jeden zweiten Tag Nudeln essen. Und zwar massenweise. Aber glücklicherweise habe ich das Essen meist bereits fertig, wenn er zuhause ankommt, sodass es da wenig Raum für Widersprüche gibt, falls ich dann doch einmal etwas anderes als erhofft kreiert habe (und das ist bei meiner Experimentierfreude häufig der Fall).
Als nun Mr. Grünzeug die schwammige Antwort “Ja, an sowas ähnlichem wie Nudeln bin ich auch gerade dran”, vernahm, während ich mit Sparschäler und Zucchini hantierte, ahnte er noch nicht, was ihm bevorstand. Andernfalls hätte er sicher sofort protestiert.
Nudeln haben gefälligst wie klassische Pasta zu sein – aus Mehl und Grieß, alles andere ist bestenfalls warmer Salat.
Nun werkelte ich unbeirrt weiter vor mich hin, ignorierte den skeptischen Blick sowie den ebenso (hochskeptischen) Unterton in der Frage “Sind das etwa Gemüsenudeln?!” des hereinstapfenden Arbeitswütigen und zauberte aus vier Zucchini, die im Kühlschrank bereits eine Weile ihrer Verarbeitung harrten, einen Berg an eben jenen skeptisch beäugten Gemüsenudeln.
Denn ich hatte eine Geheimwaffe, mit der ich ihn kriegen würde: Tomatenpesto. Mit Tomatenpesto wertet man beinahe jedes herzhafte Gericht spielend leicht auf – und sorgt obendrein dafür, dass es fast jedem noch so scharfen Kritiker schmeckt. Und wenn ich einen scharfen Kritiker kenne, dann ist es Mr. Grünzeug. Abgesehen davon ist die Kombination von Pasta und Tomate sehr jeher eine der beliebtesten überhaupt – und ich denke, das gilt auch, wenn die Pasta aus Zucchini besteht.
Ich nehme das Ende der Geschichte vorweg (um euch gleich noch eine zweite erzählen zu können): Es hat ihm geschmeckt und er hatte so gar nichts zu bemängeln. So absolut gar nichts. Jede Skepsis war verflogen. Dennoch: Die Meinung, dass es sich hierbei lediglich um fancy zurechtgemachten Salat handelte, behielt er bei. Nun denn – so ganz absprechen konnte ich ihm die Ansicht ehrlich gesagt nicht. Trotzdem sind die Zucchini-Nudeln aus meiner Perspektive eine vollwertige Mahlzeit und ideal für alle, die ein bisschen auf die allabendlichen Kohlenhydratzufuhr achten möchten.
Kommen wir zur zweiten Geschichte: Ich habe mir vor der Herstellung der Zucchini-Nudeln einen kleinen Kampf mit meinem Foodblogger-Gewissen auf der einen und dem Minimalismus-Gewissen auf der anderen Seite geliefert.
Das Foodblogger-Gewissen wollte mir nämlich unbedingt Folgendes einreden:
Andere Bilder von Zucchini-Pasta-Kunstwerken anderer Bloggerkollegen, die den “echten” Spaghetti zum Verwechseln ähnlich sehen, führten mich wirklich stark in Versuchung, mir das Wunderteil von Spiralschneider anzuschaffen – ein kleines bis mittelgroßes Küchengerät, extra gemacht für hippe Gemüsepasta.
Auf der anderen Seite stand mein moralischer und weniger egoistisch eingestelltes Minimalismus-Gewissen:
Nach einigem Hin und Her setzte sich das Minimalismus-Gewissen durch – und ich beschloss, mir nicht noch ein weiteres Gadget anzuschaffen, sondern meine Zucchini-Nudeln – ganz im Sinne des minimalistischen Multifunktionsgedankens – mit dem bereits vorhandenen Sparschäler zu schneiden. Das hat vielleich ein wenig länger gedauert als das mit dem Spiralschneider der Fall gewesen wäre und das Ergebnis ist auch bei Weitem nicht so fein geworden – aber dafür habe ich Geld und Ressourcen gespart und mein Essen ist nicht unnötig mit Plastik in Berührung gekommen. Karma-Punkte-Konto im Plusbereich.
Aber ich glaube, jetzt habe ich euch genug über das Drumherum der Zucchini-Nudeln erzählt – es wird Zeit für das Rezept!
Das Rezept
(für 2 große Portionen oder 3 kleine Portionen)
Zutaten:
- 4 Zucchini, mittelgroß
- ca. 300g getrocknete Tomaten in Öl (ich habe nachgezählt: das sind 24 Stück)
- 2 Handvoll Cashews
- 10-15 Stängel Petersilie
- Meersalz + schwarzen Pfeffer
- 3 EL Hefeflocken
- 5 EL Wasser
Zubereitung:
- Wascht zunächst die Zucchini und zückt anschließend den Sparschäler (oder den Spiralschneider, sofern vorhanden) und schneidet sie in beliebig große Scheiben. Ich habe es beim Zubereiten genommen, wie es kam und auch gröbere Stücke gerne genommen.
- Stellt anschließend die fertigen Zucchini-Nudeln zur Seite.
- Nun kommt das Tomatenpesto an die Reihe: Lasst die Tomaten über einem Sieb abtropfen und gebt sie zusammen mit den übrigen Zutaten in den Mixer oder den Food Processor. Vermixt alles zu einer dicklichen Paste und würzt sie nach eurem Geschmack ab.
- Nun könnt ihr zwei verschiedene Wege zur Zubereitung eurer Zucchini-Nudeln wählen: Ihr könnt sie kurz in einer Pfanne mit etwas Salz und Pfeffer anbraten oder sie ebenfalls kurz in kochendem Salzwasser abkochen (ungefähr 2-3 Minuten, nicht länger, sonst werden sie matschig). Für die Nudeln auf den Bildern habe ich die Koch-Variante gewählt, aber gebraten schmecken sie auch wunderbar.
- Nun könnt ihr dekorieren, servieren und genießen.
Dieses Rezept habe ich aber nicht nur vor dem Hintergrund entworfen, dass ich zum einen endlich einmal die trendigen Zucchini-Nudeln umgesetzt und mit euch geteilt haben und außerdem meiner Zucchini-Schwemme tatkräftig entgegengearbeitet haben wollte. Den letzten Anstoß dazu hat die aktuell stattfindende Blogparade von Dominik (veganerezepte.eu) gegeben, in der es darum geht, vegane, gesunde, saisonale und gleichzeitig schnell gemachte Gerichte als Ausgleich für das drohende Greifen zum Fertigprodukt bei wenig Zeit unter der Woche vorzustellen.
Ich glaube, mit diesen Zucchini-Nudeln sind alle Kriterien für gutes Essen, das jedem und jeder schmeckt und auch nach einem anstrengenden Arbeitstag schnell und einfach zuebreitet ist, vollstens erfüllt. Auch mit Kindern, so stelle ich mir vor, macht das Zubereiten dieser besonderen Nudeln viel Freude – das Schälen des Gemüses kann sie ebenfalls auf einem relativ ungefährlichen und gleichzeitig lustigen Level an der Zubereitung von gesundem Essen beteiligen.
Ich wünsche euch viel Freude beim Nachkochen.
[…] und ersetzen dann Spaghetti. Faulheitsbedingt kam das bei mir noch nicht auf den Tisch, aber Jenni hat letzten Sommer gezeigt, dass ein einfacher Sparschäler ausreicht und man eben nicht extra […]
[…] Gutes Essen. […]
[…] gewesen und von einer Gemüsepfanne über Zucchinisuppe bis hin zu Zucchinipuffern und Zoodles hatten wir nun schon so langsam gefühlt alles durchprobiert, in dem sie eine Hauptrolle hätten […]
[…] Food-Bereich gehört zu diesen Trends – neben den euch bereits vorgestellten Zoodles – sicherlich auch die Goldene Milch, die nicht nur in den letzten drei bis vier Jahren einen […]
[…] um das grundlegende Pasta-Rezept. Ihr könnt die Spinat-Pasta beispielsweise auch wunderbar mit dem Tomatenpesto aus diesem Rezept hier kombinieren – das wird ebenfalls wunderbar schmecken und ist dem europäischen Gaumen […]
Sieht super lecker aus, liebe Jenni!
Und ich bin seit Jahren schon ein riiiiiiesen Zoodle-Fan. Ich verstehe Deinen Punkt zum Thema Minimalismus, auch ich sträube mich immer wieder gegen neue Küchengeräte, die dann die meiste Zeit nur “dumm rum” stehen.
Aber mein Spiralschneider gehört nicht dazu, ich bin nach wie vor höchst begeistert von diesem Gerät und möchte es nicht mehr missen. Wie gesagt, mein Spiralschneider ist schon mind. 8 Jahre alt (noch lange vor dem Zoodle-Hype gekauft) und immer noch Top in Form 😀
Aber natürlich geht es auch mit einem Sparschäler, wie Du bewiesen hast 🙂
hab einen schönen Tag! Liebe Grüße,
Sharon
Liebe Sharon!
Ich danke dir für deine lieben Worte – freut mich sehr, dass dir die Zoodles gefallen! 🙂
Ja, die Überlegungen pro oder contra Spiralschneider treffen natürlich so in der Form nur auf mich in meiner aktuellen Situatuon zu – das muss jeder und jede für sich entscheiden. Ich kenne mich nur sehr gut – es wird nicht lange dauern, dann bevölkert wieder eine Gadget-Leiche meine Schublade, und das möchte ich vermeiden.
Wenn das bei dir anders ist und der Schneider regelmäßig zum Einsatz kommt (und genauso klingt es bei deiner Begeisterung), dann ist das natürlich etwas vollkommen anderes.
Ich wünsche dir weiterhin viel Freude beim Zoodle-Schneiden – womit auch immer. 😉
Liebe Grüße
Jenni
Sag mal, hast du ‘ne neue Kamera? Oder wirst du einfach nur jeden Tag besser? 😀 Deine Fotos sind ja der Wahnsinn! :*
Ich finde es super, dass du “Bandzoodles” gemacht hast und dir keinen Spiralschneider gekauft hast 😉 Aber noch ein Tipp: Ein guter Kompromiss sind die sogenannten Julienne Schneider/Schäler – die sind handlich, klein und es gibt sie auch in nachhaltig.
Ich habe mir dein Rezept jedenfalls gepinnt und mache es bestimmt bald nach. 🙂
Liebe Grüße,
Emilie
Liebe Emilie!
O Gott, ich danke dir für dein superliebes Lob – das freut mich riesig, sind Fotos doch immer das heimliche Sorgenkind eines jeden Bloggers! 🙂
Nein, ich habe keine neue Kamera – aber ich lerne und studiere eifrig und bin gerade dabei, das Beste aus meiner aktuellen herauszuholen. Es ist so schön, dass das so wirkungsvoll ist!
Danke dir auch für den Tipp mit den Julienne-Schneidern – das habe ich doch gleich einmal gegooglet und finde, du hast absolut recht, das wäre ein guter Kompromiss. Sie machen wirklich schöne Gemüsestreifen.
Darüber werde ich einmal nachdenken, aber aktuell brauche ich kein weiteres Küchengerät. Falls mein aktuell Sparschäler dann doch irgendwann den Geist aufgibt, dann werde ich mich aber auf jeden Fall daran erinnern. 🙂
Liebe Grüße
Jenni
Guten Morgen liebe Jenni, du hast wieder ein tolles Rezept mit sehr schönen Fotos bereit gestellt, auch ich liebe grünes Essen sehr und die Kombination Zucchini-getrocknete Tomaten ist wirklich toll und sehr vielseitig.
Ich wünsche dir einen schönen Start in die Woche
Ellke
Liebe Ellke!
Ich freue mich sehr, dass dir das Rezept gefällt und danke dir für deine lieben Worte hierzu! 🙂
Ich wünsche dir ebenfalls einen schönen Wochenstart – auf dass du alles schaffst, was du dir vornimmst und gleichzeitig Zeit für dich hast!
Liebe Grüße
Jenni
[…] Zucchini-Nudeln mit Tomatenpesto (Mehr als Grünzeug) Print PDF […]
Ich hatte neulich auch mal wieder Zucchini Nudeln 🙂
Super lecker <3
Liebe Grüße,
Vivi <3
vanillaholica.com
Liebe Vivi!
Die sind super, nicht wahr? Ich hoffe, sie haben dir gut geschmeckt! 🙂
Liebe Grüße
Jenni
Endlich mal so ein richtig schöner Beitrag zu den Zoodles! Gesehen habe ich die ja auch schon tausend mal – immer perfekt mit Spiralschäler gemacht. So ein Teil habe ich aber nicht und werde ich nicht kaufen, da ich das unnötig finde – also hielt ich auch von Zoodles Abstand. Und das, obwohl meine Oma mir wöchtenlich 3-5 Zucchinis (nicht zu klein ;)) mitgibt, weil sie zu viele hat.
Also deine Erzählung von Mr. Grünzeug und der Pastaliebe ist auch goldig 🙂
Jetzt weiß ich auch, wessen Post ich verlinken kann, wenn ich im nächsten Jahr die geplante Sammlung an Zucchini-Rezepten schreiben will 😉
Liebe Grüße
Liebe Tabea!
Ich danke dir für dein Lob und freue mich, dass dir das Rezept so gut gefällt – gerade wegen der fehlenden Perfektion. 🙂
Ich finde einen Spiralschneider mittlerweile ebenfalls unnötig, habe mich allerdings bisher aus demselben Grund eher von Zucchini-Nudeln ferngehalten – aber dann bin ich doch über meinen Schatten gesprungen. Die Neugier, ob das nicht auch ohne Extra-Gadget funktionieren würde, war zu groß. 😉
Ja, die Pasta-Liebe meiner besseren Hälfte ist beinahe schon legendär. Es werden also noch so einige Nudelrezepte hier folgen, auch “echte”. 😉
Auf deine Sammlung freue ich mich schon – ich liebe Zucchini und bin gespannt, was du da für uns haben wirst. (Ein oder zwei Rezepte mit diesen Lieblingen in der Hauptrolle habe ich ebenfalls noch für euch…)
Liebe Grüße
Jenni
Sieht sehr geschmackvoll aus und schmeckt mit dem Tomatenpesto sicher hervoragend!
Ich kann deinem Minimalismus-Gewissen nur zustimmen, man braucht keinen Spiralschneider. Meinen habe ich vor Monaten wieder verkauft, nachdem er jahrelang ungenutzt im Schrank stand. Ich hab von rohren Zucchininudeln immer Magenschmerzen bekommen, da war wohl mit ein Grund …
Liebe Grüße
Angie
Liebe Angie!
Ich danke dir für deine lieben Worte und freue mich, dass du meinen Gedankengang zum Spiralschneider nachvollziehen kannst – ich hatte Ähnliches für ein eventuell von meiner Seite angeschafftes Gerät befürchtet und bin nun doppelt froh, dass ich widerstanden habe. 🙂
Roh würde ich die Zucchini-Nudeln auch nicht essen – ich bin da ebenfalls einigermaßen empfindlich, was das anbelangt. Daher habe ich sie zumindest für ein paar Minuten entweder gekocht oder leicht angedünstet und so haben wir beide sie sehr gut vertragen.
Liebe Grüße
Jenni
Mhhhh das Pesto klingt echt super lecker, das werde ich sicher mal probieren. Von Zoodles bin ich jetzt nicht soooo der große Fan, gekocht ja, aber ganz roh ist mir so ein Teller einfach too much.
Liebe Ulli!
Freut mich, dass das Pesto dir gefällt – es ist wirklich sehr gut und supereinfach gemacht! 🙂
Zucchini-Nudeln roh sind sicherlich auch nicht mein Favorit, da ich sie ungekocht oder ungebraten nicht vertrage – daher habe ich in dem Rezept auch die beiden Möglichkeiten zur schonenden Zubereitung angesprochen.
Natürlich kann man sie auch roh genießen – wenn man es denn verträgt. Zu empfehlen ist das aus meiner Perspektiver allerdings eher nicht – und daher denke ich, dass deine Einstellung da auf jeden Fall die richtige ist. 🙂
Liebe Grüße
Jenni