Vegane Lebkuchen gemacht zu haben, das war ein Punkt, der schon lange auf meiner Weihnachts-Backliste stand. Bisher habe ich ihn irgendwie nie umsetzen können – denn zum einen mögen wir Lebkuchen selbst erst seit ein paar Jahren (weniger, als wir vegan sind) und zum anderen haben sich immer andere Keksprojekte in den Vordergrund gedrängelt. Aber jetzt! Dieses Jahr gibt es Lebkuchen!

Und das Schöne an der Sache ist, das richtig gute und leckere und obendrein auch noch gesunde Lebkuchen sehr einfach und vergleichsweise zügig gemacht sind – ich war selbst ganz überrascht. Aber umso glücklicher bin ich am Ende, dass ich mich dann doch an dieses kleine, aber gustatorisch feine Projekt herangewagt und nun einen Teller voller kleiner lebkuchenschmackhafter runder Dinger neben mir stehen habe.

Das wird vermutlich nicht mehr lange der Fall sein, weil Serdar so begeistert von den Teilchen ist, dass er sie konstant wegatmet – aber das ist okay. Schlimm wäre es, wenn das Gegenteil der Fall wäre (und dann  würde ich mich hüten, das Rezept hier niederzuschreiben).

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Eigentlich ist das Zusammenrühren von Lebkuchen-Teig ganz einfach – man benötigt nur ein paar Kernzutaten wie Haselnüsse (oder Mandeln), Marzipan und ein Süßungsmittel sowie die richtigen Gewürze (die da wären: Zimt, Lebkuchengewürz und optional Vanille). Und dann kann auch schon fast losgeknetet werden.

Das mache ich immer noch altmodisch mit der Hand, wohingegen ich mir habe sagen lassen, dass Küchenmaschinen die weitaus feineren Ergebnisse liefern. Doch ich mag Unperfektionismus ganz gerne. Und so kneten wir per Hand.

Inspirieren lassen zu diesem Rezept habe ich mich von niemand anderem als Sophia Hoffmann, die sehr ähnliche Lebkuchen präsentiert wie Jörg und Nadine von Eat this! (oder andersherum). Und bei Justine habe ich eine rohvegane Variante gefunden, die ebenfalls mit denselben Basis-Zutaten (und ein paar zusätzlichen) arbeitet. Spannend, was man aus dem gleichen Ausgangsmaterial Unterschiedliches herausholen kann, nicht wahr?

Da ich allerdings keine Oblaten im Haus hatte (und mir bei sämtlichen Biomärkten die Hacken abgelaufen habe, um Bio-Oblaten zu finden – gibt es das überhaupt?, frage ich mich mittlerweile), habe ich mich dazu entschlossen, von der klassischen Lebkuchen-Form abzusehen und stattdessen Haselnuss-Lebkuchen im Husarenkrapfen-Gewand anzufertigen. Ich finde, sie schauen ganz famos aus, diese verkleideten Lebkuchen.

Zutaten

(für 10 Kekse)

  • 1 Tasse Haselnüsse
  • 15 Datteln (ich nehme Sukkari)
  • 100g Marzipan (ungefähr)
  • 1 TL Zimt
  • 2 TL Lebkuchengewürz (Lebensbaum hat ein ganz tolles)
  • Schale von 1/2 Bio-Zitrone
  • 1 TL Weinstein-Backpulver
  • ca. 150g vegane Kuvertüre

Zubereitung

  • Entsteint die Datteln und übergießt sie mit heißem Wasser. Wie viel, ist nicht so wichtig – die Datteln sollten gerade bedeckt sein. Lasst sie so ca. 10 Minuten ruhen.
  • Heizt den Backofen auf 170°C Ober-/Unterhitze vor.
  • Gebt die Haselnüsse (was eine Tasse ist, könnt ihr hier nachlesen) in eine Pfanne und erhitzt sie so lange, bis sie zu duften beginnen.
  • Gebt die Haselnüsse nun in den Mixer und vermahlt sie zu mittelmäßig feinem Mehl.
  • Vermengt das Haselnuss-Mehl nun in einer großen Schlüssel mit dem Lebkuchengewürz, dem Zimt, der geriebenen Zitronenschale und dem Weihnsteinbackpulver.
  • Flockt das Marzipan hinein, indem ihr es in kleine Stücke zerreißt und untermengt.
  • Schüttet das Dattelwasser bis auf 3 EL weg und vermengt die Datteln zusammen mit diesen 3 EL Einweichwasser im Mixer zu einer dicklichen Paste.
  • Fügt die Dattelpaste zur Trockenmischung hinzu und verknetet alles mit den Händen zu einem zusammenhängenden, feuchten Teig.
  • Formt nun kleine Husaren, indem ihr kleine Bällchen formt und mit einem Finger oder einem Stab in die Mitte ein Loch formt. Da kommt gleich die Schokolade hinein.
  • Gebt die fertigen Haselnuss-Lebkuchen auf ein mit Backpapier belegtes Blech und backt sie im vorgeheizten Ofen für 15 Minuten.
  • Herausnehmen und auf einem Gitter abkühlen lassen.
  • Nun könnt ihr die Glasur vorbereiten: Schmelzt dazu die Kuvertüre über dem Wasserbad und füllt sie in die Mitte der Haselnuss-Lebkuchen. Setzt zur Krönung noch eine Haselnuss in auf die Schokoladen-Mitte.
  • Fertig!

Wusstet ihr eigentlich, dass die Tatsache, dass es nun doch ein Lebkuchen-Rezept auf den Blog (jedenfalls dieses Jahr) geschafft hat, einem Zufall zu verdanken ist?

Denn wie so häufig bin ich auch dieses Mal in Bezug auf die Rezepte-Findung eine Chaotin gewesen – obwohl ich mich versuche, zu bessern und tatsächlich Pläne,die ich auf dem Papier fasse, auch praktisch in der Küche umzusetzen. Das klappt mittlerweile in so ungefähr 50% der Fälle. Immerhin.

Die Sache mit den Lebkuchen gehört allerdings zu den anderen 50%. Denn ganz ursprünglich wollte ich Spekulatius machen. Die sind dann aber im Ofen geradezu explodiert und fulminant aufgegangen, sodass ich dann spätestens beim Anblick nur noch mit gutem Zureden erkennbarer Windmühlen- und Spekulatuis-Frau-Muster und allerallerspätestens beim Verkosten derselben merken musste, dass ich da eigentlich vielmehr Lebkuchen als Spekulatius produziert hatte. So ganz aus Versehen. (Auf Instagram gibt es übrigens ein Bild dazu.)

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Nun, und da habe ich dann den Plan gefasst, das Rezept “richtig” zu machen – wobei ich dazu sagen muss, dass ich an Sophias und Nadines/Jörgs Rezepten gar nicht mehr viel geändert habe. Eigentlich habe ich eine Kombination aus beiden gewählt – nur, dass meine Form eine ganz andere ist. Für diejenigen, die kleine Happen auch so gerne mögen (oder ebenfalls keine Oblaten im Bioladen finden).

Warm mit flüssiger Schokolade als Kern sollten die Haselnuss-Lebkuchen allerdings nicht probiert werden. Man kann nicht wieder damit aufhören.

Ich wünsche euch viel Freude beim Backen und Naschen in der Weihnachtsbäckerei!

JENNI

Wanderin im Geiste, mit der Nase im nächsten Buch, nie so ganz zuhause und doch immer da.

KOMMENTARE

Marzipan in Lebkuchen? Da habe ich gerade mal auf die gekauften geschaut und festgestellt, dass das da nicht drin ist. 😀 Ich wäre sonst auch vom Glauben abgefallen…

Liebe Grüße

Liebe Tabea,

das ist aber schade, dass man dich so leicht vom Glauben abbringen kann… 😉
Marzipan ist in der Tat ziemlich häufig im Lebkuchen enthalten, da bilde ich definitiv keine Ausnahme.

Liebe Grüße
Jenni

Oh die sehen ja köstlich aus liebe Jenni! Davon würde ich gern ein, zwei naschen 🙂
Liebe Grüße,
Ela

Liebe Ela,

das ist ganz lieb von dir, danke sehr! 🙂
Sie sind ja auch wirklich einfach zu machen und ich werde gleich auf jeden Fall noch ein paar davon backen.

Liebe Grüße
Jenni

Hallo Jenny, sehr lecker und optisch ansprechend. Das backe ich auch mal ohne Oblaten nach.
Bio-Oblaten habe ich über meinen Demeter-Lieferservice (mit der Ökokiste) bekommen.
Viele Grüße, Jutta

Liebe Jutta,

danke dir für deine lieben Worte – und für deinen tollen Tipp!
Es gibt also doch Bio-Oblaten!
Und ich dachte schon, dass ich vielleicht zu hohe Ansprüche an meine Weihnachtskekse stellte…Aber dann werde ich weiterhin danach Ausschau halten und einmal gezielt bei Demeter schauen. 🙂

Liebe Grüße und fröhliches Backen dir!
Jenni

Juhuu vielen Dank für das Rezept! Ich überlege schon seit Tagen ob ich selber Lebkuchen machen soll, da die Lebkuchen in den Supermärkten leider nicht vegan sind, sie für mich zur Weihnachtszeit aber dazugehören und ich sie ziemlich vermisse! Ich dachte immer das sei super kompliziert aber das hört sich ja ziemlich einfach an und dann auch noch mit Marzipan! ???? Werde ich die nächsten Tage aufjedenfall ausprobieren!

Liebe Gina,

es freut mich sehr, dass ich dir mit dem Rezept ein bisschen aus einer aktuellen Misere helfen konnte. 🙂
Mir ging es aber lange sehr ähnlich und ich dachte auch, dass Lebkuchenmachen ja total kompliziert sein müsste – ist es aber glücklicherweise nicht und so können wir auch ganz ohne viel Aufwand in den Genuss des tollen Gebäcks kommen.

Sämtliche Testesser*innen waren übrigens so begeistert, dass ich heute nochmal eine große Fuhre davon backen muss – wahrscheinlich werde ich das Rezept mit 4 multiplizieren oder so… 😉

Liebe Grüße und dir viel Freude beim Backen!
Jenni

Haha das kann ich gut verstehen! Ich hab sie heute endlich gemacht und sie sind himmlisch gut! Ich hatte allerdings so viel Kuvertüre übrig, dass ich sie doch fast ganz in Schokolade gehüllt habe und ja mit noch flüssiger Schokolade einfach unwiderstehlich! 😉

Oh, das freut mich aber wahnsinnig! Lass’ es dir (und deinen Lieben) gut schmecken! 🙂
Das mit der Kuvertüre bitte ich zu entschuldigen – ich muss mir dringend eine Waage anschaffen und die unverpackt gekauften Nuggets lassen sich so schlecht abschätzen im Gewicht.
Aber wenn das dazu führt, dass die Lebkuchen die volle Ladung Schokolade abbekommen, möchte ich mich ja doch fast gar nicht entschuldigen… 😉

Liebe Grüße und freudiges Knabbern dir!
Jenni

Danke, sie sind schon fast aufgenascht! Ich werde sie bald nochmal machen und wahrscheinlich wieder ganz in schokolade hüllen, dann sehen sie aus wie normale Lebkuchen aber in der Mitte wird man dann von einem Schokokern überrascht *__* Die Schoko Haselnuss Kekse von dir werd ich auch noch ausprobieren 😀

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