Nachdem ich ein paar Wochen relativ erfolglos an einem veganen Käsekuchenrezept herumgedoktert hatte, das mir in allen Belangen (Optik, Geschmack, Schnittfestigkeit, so wie man das von einem Käsekuchen erwarten würde) gerecht würde und also jedes Wochenende bis zur Wochenmitte Käsekuchenexperimente essen musste,  hatte ich wieder Lust auf etwas anderes – seitdem die Saison angefangen hat, vor allem auf Erdbeerkuchen. 

Zumal die Sache mit dem Käsekuchen sich wohl noch ziehen wird – ich habe kein Ergebnis herausbekommen, mit dem ich wirklich zufrieden gewesen wäre. 

Erdbeerkuchen hingegen kann ich wirklich gut. 

Bisher hat sich diese Leidenschaft hier noch nicht wirklich niedergeschlagen, was auch damit zusammenhängt, dass ich mich lange gefragt habe, ob diese Welt noch ein Erdbeerkuchenrezept mehr braucht. Aber dann habe ich noch ein wenig mehr nachgedacht, zwischendurch eine Gabel vom wirklich sehr leckeren (!) Erdbeerkuchen in den Mund geschoben und gemerkt, dass das ja letztlich für so ziemlich alle Rezepte gilt und überhaupt, ich mich hier austobe wie ich das möchte. 

Die Erdbeersaison selbst habe ich mit noch mehr Freude als in den vergangenen Jahren erwartet und zelebriere im Moment den Wochenmarktbesuch jeden Samstag mit einem Einkauf von mehreren Kilo dieser Früchte, für die ich extra unter der Woche Geld beiseite lege. 

Am liebsten esse ich sie – vor allem in der Anfangsphase der Saison – natürlich pur, aber jetzt bin ich auch langsam wieder mutig genug (in dem Sinne, dass ich keine Angst mehr habe, es würden nicht mehr genug für das Naschen zwischendurch übrig bleiben), sie zu kleineren und größeren Leckereien weiterzuverarbeiten. 

Den Anfang macht also ein sehr einfacher und klassischer Erdbeerkuchen, für den ich mich an den Kuchen, den ich noch aus meiner Kindheit kenne (wobei es da natürlich auch viele Varianten gab) orientiert habe: viel Aroma, viel Vanille, sehr cremig, fluffiger Teigboden. 

Ich möchte auch gar nicht übertreiben an dieser Stelle, aber: Der Kuchen schmeckt haargenau so wie damals. Obwohl ich ihn ganz anders zubereitet habe – ohne Sahne und Butter, dafür mit Agar Agar, Sojaquark und Nussmus. Am liebsten hätte ich direkt ein Stück eingepackt und bei Mama vorbeigebracht.

Klassischer Erdbeerkuchen mit Vanille-Quark-Creme

Ein klassischer Erdbeerkuchen, der Lust auf den Sommer macht.
Vorbereitung0 Min.
Zubereitung30 Min.
Backzeit20 Min.
Arbeitszeit1 Std.
Gericht Kuchen, Nachspeise
Keyword Erdbeeren, Quark, Sommer, vegan
Portionen 1 Kuchen / 20cm Durchmesser

ZUTATEN

Teigboden

  • 100 g Dinkelmehl Type 1050
  • 100 g Rübenzucker (kristallin, anderer Zucker geht auch)
  • 2 TL Weinstein-Backpulver
  • 125 ml Pflanzenmilch (Ich habe Dinkelmilch genommen.)
  • 70 g Haselnussmus
  • 1 TL Vanille (gemahlen)

Quark-Vanille-Creme

  • 400 g Sojaquark (Ich nehme den von Sojade.)
  • 100 ml Pflanzenmilch (Wieder Dinkelmilch)
  • 100 ml Wasser (kalt)
  • 70 g Rübenzucker
  • 1 TL Vanille (gemahlen)
  • 10 g Agar Agar
  • 200 g Erdbeeren

Dekoration

  • 250 g Erdbeeren

ZUBEREITUNG

  • Heizt den Ofen auf 180°C Ober-/Unterhitze vor.
  • Fettet nun eine Kuchenform mit Ø20cm ein oder kleidet sie mit Backpackier aus.
  • Verrührt nun in einer großen Schüssel alle trockene Zutaten für den Teig und gebt dann die Planzenmilch und das Nussmus dazu. Vermengt alles zu einem relativ flüssigen, aber homogenen Teig.
  • Füllt den Teigboden in eure Form und gebt diese für die nächsten 20 Minuten auf die mittlere Schiene des vorgeheizten Ofens. Der Boden sollte goldbraun gebacken sein, wenn ihr ihn wieder herausnehmt. Stellt ihn zur Seite und lasst ihn in der Form gut auskühlen.
  • Wascht und schneidet nun die 200g Erdbeeren in so große Stücke, wie ihr sie mögt (ich habe sie längs geviertelt, also in dünne Scheiben geschnitten, aber würfeln geht auch). Verteilt die Erdbeerstücke auf dem ausgekühlten Kuchenboden.
  • Gebt den Sojaquark in eine große Schüssel und gebt den Zucker und die Vanille hinzu.
  • Löst das Agar Agar in einer kleinen Schüssel in dem kalten Wasser auf. Gebt die Mischung zusammen mit der Pflanzenmilch in einen Topf und erhitzt sie unter Rühren für 1-2 Minuten, nicht länger.
  • Rührt das Agar Agar sofort unter den Quark und verteilt die Creme auf dem vorbereiteten Kuchenboden. Streicht alles glatt und dekoriert den Kuchen mit den restlichen Erbeeren.
  • Jetzt muss der Erdbeerkuchen noch für 1-3 Stunden im Kühlschrank ziehen, dann ist er fertig.

NOTIZEN

Diesen Kuchen kann man natürlich auch gut mit anderen Beeren und Früchten generell machen – die Quark-Creme passt zu fast allem! 

Ich liebe die Kombination aus Vanille, Haselnuss und Erdbeere in diesem Kuchen über die Maßen: Der Boden ist fluffig und hier sammelt sich die Süße, der Quark ist leicht schnittfest (je nachdem, wie lange man den Erdbeerkuchen im Kühlschrank lässt) und so cremig, dass man denken könnte, es handelte sich um eine Sahne-Schicht. 

Wichtig ist, den Boden wirklich in der Form gut auskühlen zu lassen, bevor man weiterarbeitet, weil er sonst leicht unter dem Gewicht der Beeren und Quark-Creme einfallen und sehr viel Feuchtigkeit ziehen kann. Auch so ist der Teigboden nicht staubtrocken, weil ja immer ein wenig Feuchtigkeit von den Erdbeeren und dem Quark nach unten sickert und erinnert an den klassischen Erdbeerteigboden, den man fertig im Supermarkt kaufen kann (nur aromatischer). 

Meine und S. Begeisterung über diesen Erdbeerkuchen kennt keine Grenzen und es ist gut, dass er auf der ersten Seite meines neu angefangenen Rezeptheftes steht: Ich werde ihn diesen Sommer sehr oft backen, denke ich. 

JENNI

Wanderin im Geiste, mit der Nase im nächsten Buch, nie so ganz zuhause und doch immer da.

KOMMENTARE

Hallo Jenni, ich habe eine Nuss- und Mandelallergie, welchen Ersatz kann ich für das Nussmus nehmen?
Viele Grüße,
Christine

Hallo Christine,

da kannst du sehr gut ganz normale Margarine als Ersatz nehmen. 🙂

Ich hoffe, der Kuchen wird dir gefallen!

Liebe Grüße
Jenni

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