Okay. Vielleicht sind wir mit Suppenrezepten zu der Zeit, in der es jetzt endlich einmal ein bisschen wärmer wird ein wenig spät dran. Oder viel zu früh – wie man es nimmt. Die Wahrheit aber ist: Suppen gehören zu den Gerichten, die wir das ganze Jahr über essen (warum eigentlich auch nicht?). Und die türkische Linsensuppe hat es uns besonders angetan.

Suppen sind toll. Sie machen deinen Bauch warm, sind schnell zubereitet und man kann beim Kochen prinzipiell so verfahren, dass man entweder mit dem Arm gefühlt einmal durch den Kühlschrank fährt und alles, was den Anschein hat, nicht mehr allzu lange gut zu sein, in den Suppentopf hineinwirft.

Oder man wählt einfach nur eine Handvoll Zutaten bewusst aus und erhält so ein günstiges, aber trotzdem sättigendes und das-Auge-erfreuendes Mittag- oder Abendessen.

Leider landen wir meist nur bei der Vorstufe zur Suppe (der Gemüsepfanne), weil wir – wenn es schnell gehen muss, und das muss es meistens nach langen Arbeitstagen – dann doch am Ende meist nicht die Muße haben, den Topfinhalt in den Standmixer umzufüllen und das Ganze dann möglicherweise umgekehrt zu wiederholen (zum Beispiel, um die Wassermenge anzupassen).

Zu unseren (fragwürdigen) Minimalismus-Angewohnheiten gehört nämlich auch, nicht für jede Tätigkeit ein Küchengerät zu besitzen – und normalerweise fahren wir mit dem Standmixer ganz gut, sodass ein zusätzlicher Stabmixer eigentlich die meiste Zeit seiner Existenz faul herumliegen würde. Und das wollen wir ja nun auch wieder nicht.

Und generell lohnt sich der Umfüll- und wieder Zurückfüll-Vorgang jedes Mal wieder. Wir lieben diese türkische Linsensuppe, die ein fester Bestandteil unseres Speiseplans und das direkte kulinarische Erbe von Serdars Mama ist. (Die hält uns übrigens jedes Mal, wenn wir ihr am Telefon erzählen, dass es gerade ihre Suppe gab, einen Monolog darüber, wie sie am besten zuzubereiten sei. Ja, Mama, wissen wir. Ja, haben wir so gemacht. Nein, ist schon alles fertig.)

Linsensuppe, türkische Linsensuppe, vegane Linsensuppe, Linsensuppe mit roten Linsen, Linsensuppe, Suppe rote LinsenUnd weil die türkische Linsensuppe nur halb so gut ohne warmes Fladenbrot aus dem Ofen wäre, haben wir euch das Rezept dafür auch gleich mit aufgeschrieben. Das Fladenbrot funktioniert übrigens auch toll zu Sojajoghurt. Zum Frühstück. Oder Mittagessen. Als Snack für unterwegs. Ihr wisst schon.

Zutaten

(für 2 Portionen)

Das Fladenbrot:

  • 1 Tasse Weizenvollkornmehl
  • 2 1/2 Tassen DInkelvollkornmehl
  • 2 TL Salz
  • 3 EL Olivenöl
  • 1-2 TL Rohrohrzucker
  • 1 EL Trockenhefe
  • 1 EL Rosmarin, getrocknet (Schwarzkümmel ist auch prima!)
  • 1 Tasse Wasser

Die Linsensuppe:

  • etwas Olivenöl
  • 1 Zwiebel
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1 EL Tomatenmark
  • 1 Kartotte, groß (oder zwei kleine)
  • 1 Tasse rote Linsen
  • 3 Tassen Wasser
  • 2 TL Salz
  • Pfeffer nach Geschmack
  • 2TL Paprikapulver, süß
  • evtl. etwas Sojajoghurt

Topping:

  • 2 EL Olivenöl
  • 1/2 EL Tomatenmark
  • 1 Prise Minze, getrocknet

Zubereitung

Das Fladenbrot:

  • Gebt das Mehl zusammen mit dem Salz in eine große Schüssel und vermengt alles gut.
  • Bildet in der Mitte eine kleine Mulde und gebt dort die Trockenhefe und den Rohrohrzucker hinein.
  • Verteilt das Olivenöl und den Rosmarin über der Teigmischung.
  • Gebt das Wasser hinzu.
  • Verknetet nun alles zu einem weichen Teigballen, der nicht mehr allzu feucht ist, sich aber schön formen lässt.
  • Formt eine Kugel und bestreut sie mit etwas Mehl.
  • Stellt euren Teig unter einem sauberen Küchentuch für mindestens 3 Stunden an einen warmen Ort und lasst ihn ruhen.
  • Nun sollte er mindestens doppelt so groß wie zuvor geworden sein.
  • Heizt euren Ofen auf 200°C Ober-/Unterhitze vor und drückt den Teig mit euren Händen zu einer unregelmäßigen flachen Form. Drückt mit den Fingerspitzen kleine Mulden in den Teig und bestreut ihn zuletzt mit etwas Rosmarin und eventuell Schwarzkümmel. Das ist nachher schön für’s Auge.
  • Lasst den Teig (ihr bekommt zwei längliche Fladenbrote oder ein sehr großes heraus) noch einmal für 10 Minuten gehen und gebt ihn dann auf die mittlere Schiene eures Backofens.
  • Lasst das Fladenbrot für ca. 20 Minuten backen und nehmt es dann heraus.
  • Abkühlen lassen (oder auch nicht) und losnaschen!

Die Linsensuppe:

  • Schneidet die Zwiebel und die Knoblauch in feine Stückchen.
  • Schneidet die Karotte in etwas größere Stücke.
  • Gebt das Olivenöl in einen großen Topf und bratet die Zwiebel- und Knoblauchstücke darin an, wenn es heiß genug geworden ist.
  • Gebt das Tomatenmark hinzu und löst es auf.
  • Würzt bereits jetzt mit dem Salz, Pfeffer und dem Paprikagewürz.
  • Bratet alles gut an.
  • Fügt nun die Linsen hinzu und bratet sie ebenfalls kurz mit an.
  • Löscht nun alles mit dem Wasser ab und gebt die Karotten hinzu.
  • Gebt den Deckel auf den Topf und lasst alles für die nächsten 15-20 Minuten köcheln – bis die Linsen das Wasser eingezogen haben. Zwischendurch immer mal umrühren.
  • Füllt die durchgekochte Linsensuppe nun in euren Standmixer (oder püriert alles mit einem Pürierstab) und vermixt sie zu einer homogenen Flüssigkeit.
  • Füllt die Suppe zurück in euren Topf und schaut, ob sie noch etwas Wasser vertragen kann. Meist ist die Suppe nach dem Mixen dicker, als man vermutet hatte. Gebt in diesem Fall noch bis zu einer zusätzlichen Tasse Wasser hinzu und rührt sie gut ein. Köchelt dann alles noch einmal kurz auf und serviert dann.

Fertig!

Wenn ihr beides – türkische Linsensuppe und Fladenbrot – als eine Mahlzeit zubereiten möchtet, solltet ihr ein wenig Zeit einplanen. Das Fladenbrot selbst benötigt ja ein paar Stunden zum Gehen und will in Ruhe vorbereitet werden. Wenn ihr zu zwei seid, kann sich eine*r um das Brot, der/die Andere um die Suppe kümmern – sobald das Brot im Ofen ist, kann mit der Zubereitung der Suppe begonnen werden, damit beides zeitgleich fertig wird.

Linsensuppe, türkische Linsensuppe, vegane Linsensuppe, Linsensuppe mit roten Linsen, Linsensuppe, Suppe rote Linsen

In der Türkei isst man diese Suppe (auch und gerade zusammen mit dem Fladenbrot) übrigens gerne zum Frühstück. Ganz besonders am Wochenende.

Lasst es euch schmecken und habt Freude beim Kochen! 

JENNI

Wanderin im Geiste, mit der Nase im nächsten Buch, nie so ganz zuhause und doch immer da.

KOMMENTARE

[…] auch, dass wieder viel Zeit in der Küche verbracht wird: selbstgemachte Pizza, vegane Bolognese, Linsensuppe, Wintersuppe aus Lauch und Sojahack und natürlich die ersten Advents-Kekse werden fleißig […]

Danke für dieses Familienrezept 🙂
Die Suppe ist einfach nur genial! So einfach, nicht viele Gewürze und doch suuuper lecker.
Meiner Familie schmeckte es auch 🙂

Das Fladenbrot hab ich auch dazu gemacht. Ebenfalls sehr gut!
Auch auf Arbeit kam das Brot gut an, zusammen mit deinem Hummus, noch so ein geniales, originales Rezept (hatte drei Varianten: pur, Spinat, rote Beete/Blaubeere)

Alles lässt sich auch gut einfrieren, also auch auf Vorrat zubereiten.

Hallo Lou,
Wahnsinn, das freut mich sehr, vielen Dank dir für das schöne Feedback! 🙂
Meinen Hummus muss ich selbst demnächst unbedingt wieder machen, seit ein paar Wochen habe ich irgendwie keine Kichererbsen mehr im Haus…Farbige Versionen habe ich auch noch unveröffentlicht als Entwurf hier liegen – gut, dass du mich da nochmal dran erinnerst.

Liebe Grüße und weiterhin viel Freude beim Naschen!
Jenni

Hmm, sieht super aus! Das Fladenbrot auch! Darf ich fragen, welche Kamera du benutzt? Deine Fotos werden echt immer schöner und leckerer 😀

Liebe Julia,
danke dir, das freut mich sehr!
Ich nutze die Canon EOS 6D und bin sehr verliebt in sie.
Aber ich muss auch dazu sagen, dass das Equipment nicht unbedingt alles aussagt: Am Ende macht immer noch der/die Fotograf*in die Bilder. 🙂
Und ich finde, du entwickelst dich auch rasend schnell weiter!

Liebe Grüße an dich!
Jenni

Linsensuppe is hier bei uns zuhause auch ein fester Bestandteil der simplen, nährstoffreichen Küche. Ich mag das Kochen mit Hülsenfrüchten so gern, weil’s gerade bei den kleineren Linsensorten nicht mal ein Einweichen braucht und man somit schnell, aber auch verpackungsfrei, leckere Dinge zaubern kann. 🙂
Das Fladenbrot werd ich gerne mal für den nächsten Grillnachmittag austesten hehe. Danke auf alle Fälle für das Rezept!
Liebste Grüße aus Linz

Liebe Tanja,
genau – ich hatte schon mitbekommen, dass du Linsen und Hülsenfrüchte generell auch so liebst. Vor allem Linsen sind da ja wirklich wunderbar wandlungsfreudig – und der Aspekt mit dem Einweichen ist sicherlich auch nicht zu vernachlässigen (ich vergesse sowas auch gerne mal am Abend vorher…).
Freut mich, dass dir auch das Fladenbrot-Rezept so zusagt – ich bin gespannt, wie es dir gefallen wird! 🙂

Liebe Grüße und ein wunderbares Wochenende dir!
Jenni

Liebe Jenni,
Danke, dass Du dieses traditionelle Gericht mit uns teilst. Ich bin ebenfalls ein absoluter Suppenkaspar und freue mich immer über neue Inspirationen aus verschiedenen Kulturen. Diese Suppe sieht herrlich aus, werde ich bestimmt mal nachkochen. Und mit Fladenbrot kriegt man mich ja sowieso 😉
Hihi, ich kenne das, meine Mutter erklärt mir auch immer wieder aufs Neue Rezepte… aber Mütter sind eben die besten Köche!
Hab noch einen schönen und sonnigen Tag,
liebe Grüße,
Sharon

Liebe Sharon,
ich freue mich, dass du auch so ein Suppen-Fan bist wie wir hier.
Bei uns gibt es andauernd Suppen – und in Zukunft soll sich das auch auf dem Blog in Rezept-Form niederschlagen. 😀
Und warmes Fladenbrot dazu geht wirklich über alles! 🙂

Ja, in der Regel haben sie die meiste Erfahrung – und Großmütter nicht zu vergessen!

Liebe Grüße an dich und ein wunderbares Wochenende dir!
Jenni

Liebe Jenni,
Seit ewiger Zeit kommentiere ich auch mal wieder. Ich bin eben auf deinem Blog gegangen und bin total geflasht von der Schönheit des Designs. Und deine Fotos! Wahnsinnig schön. Dieses Rezept klingt sehr lecker. Ich bin jetzt irgendwie immer mehr bei Instagram und bewundere da schon deine tollen Bilder.
Ganz liebe Grüße an dich !
Avesta

Liebe Avesta,
ich danke dir ganz herzlich für deine lieben Worte!
Es freut mich riesig, dass dir meine Bilder und alles drumherum so gut gefallen – das ist ein tolles Lob, das viel Motivation gibt, weiterzumachen! 🙂
Ich freue mich, dass du mitliest und wünsche dir ein ganz tolles Wochenende!
Liebe Grüße an dich!
Jenni

Guten Morgen Jenni, herrlich! Ich liebe Dhal und alle Gerichte mit Linsen sehr. Rote sind meine Favoriten. Man kann sie schnell zubereiten und super kombinieren. Ein herrliches Rezept. Auf meinem Blog findet sich auch eine rote schnelle Linsensuppe, die ist der Renner. Sonnige Grüße vom Niederrhein. xoxo Janine

Liebe Janine,
ich danke dir für dein liebes Feedback und freue mich, dass du auch so ein großer Fan von Linsen und Dhal bist! (Dhal liebe ich übrigens auch sehr – das muss seinen Niederschlag hier auch irgendwann finden!)
Bei dir schaue ich gleich mal vorbei – das letzte Mal ist ja schon wieder viel zu lange her… 🙂

Liebe Grüße an dich!
Jenni

Die Suppe sieht wirklich so lecker aus!
Das Fladenbrot probieren wir demnächst mal aus! Wir lieben es solche Brote selber zu machen.
Wenn wir keine Zeit haben, mischen wir einfach Mehl mit Wasser zu einem Teig zusammen. Bisschen Salz in den Teig, ausrollen und kurz in die warme Pfanne. In noch nicht mal 5 Minuten haben wir leckere kleine Brotbeilagen für Humus, Suppen etc.

Liebe Grüße
Laura

Liebe Laura,
danke dir für deine lieben Worte – das freut mich sehr!
Toll, dass du auch so für das Brot-Selbermachen schwärmst! Es ist wirklich einfacher, als man sich zunächst denken sollte und die Art, die du beschreibst, machen wir auch ganz gerne mal, wenn es schnell gehen soll. Es schmeckt eigentlich immer und man kann gar nichts falsch machen. 🙂
Liebe Grüße an dich!
Jenni

Ohhh sieht die lecker aus! Ich liebe Linsensuppe aber hab sie schon lang nicht mehr gekocht. Dein Rezept sieht echt toll aus 🙂
Liebe Grüße,
Ela

Liebe Ela,
ich danke dir ganz herzlich für deine lieben Worte und freue mich sehr, dass dir die Suppe optisch schon einmal gefällt. 🙂
Ich liebe Linsensuppe auch sehr und mache sie regelmäßig – einfach, weil ich nicht lange drauf verzichten kann. 😀
Liebe Grüße an dich!
Jenni

Cookie Consent mit Real Cookie Banner