Es gibt Beiträge, die schreibe ich nicht, weil ich mich selbst fortwährend in einer (gefühlt rasanten) Entwicklungsphase befinde und aufgrund meines Perfektionismus denke, zu einem bestimmten Thema nicht genug zu sagen zu haben. Und dann erreichen mich trotzdem immer wieder Fragen, es brodelt eine gewisse Zeit leise und dann immer stärker in mir – und dann ist er plötzlich da: der Blogartikel über weniger Müll im Bad.

Kampf dem Plastikmüll im Bad – Disclaimer

Dieser Artikel enthält PR-Samples (mit * gekennzeichnet) und zwei Rabattcodes. 

Es ist schwierig, ein so komplexes Thema wie Müllreduktion – sei es auch nur in einem Haushaltsbereich – erschöpfend in einem Artikel zu verarbeiten. Finde ich jedenfalls. Man kann zu den einzelnen Unterpunkten nämlich so viel sagen, dass einige von ihnen (zum Beispiel die Menstruationstasse oder der Rasierhobel) glatt einen eigenständigen Artikel verdient hätten.

Dennoch habe ich mich zunächst für eine Übersicht entschieden – damit ihr auf einen Blick sehen könnt, was ich bei mir im Moment schon umgestellt habe, woran es noch ein bisschen hakt und vielleicht für euch selbst noch ein bisschen mehr Inspiration mitnehmen könnt.

Wichtig an dieser Stelle: Es muss nicht alles auf einmal umgesetzt werden und diese Liste ist definitiv nicht in Stein gemeißelt, geschweige denn vollständig. Wir sind alle auf dem Weg – und das ist gut so.

Schritt 1: Zahnpflege

Beginnen wir mit dem Einfachsten und Offensichtlichsten – denn wir putzen uns (hoffentlich) alle mehrfach am Tag die Zähne.

Zahnbürsten

Die Bambus-Zahnbürsten haben sich mittlerweile (vollkommen zu Recht) herumgesprochen. Wahrscheinlich ist keine Zero-Waste-Umstellung so einfach vollzogen wie die von einer Plastik- auf eine (halbwegs) abbaubare Bambuszahnbürste.

Halbwegs abbaubar daher, weil in den meisten Fällen lediglich der Stiel, nicht aber die Nylon-Borsten, kompostiert werden können. Früher konnten die Anbieter auf eine anderen Nylon-Sorte ausweichen, die abbaubar war und damit die gesamte Zahnbürste kompostierbar machte. Mittlerweile wird diese spezielle Sorte allerdings nicht mehr produziert, weshalb in den meisten Fällen auf das nicht-kompostierbare Nylon-2 ausgewichen wird.

Hydrophil allerdings hat seit einigen Wochen eine neue Lösung aus Rizinusöl auf dem Markt – und ganz ehrlich: Ich merke keinen Unterschied zwischen den vorherigen Bürsten bezüglich der Qualität. Nun sind zumindest diese Borsten vollständig abbaubar. Zusammen mit der caritativen Ausrichtung des Unternehmens uneingeschränkt empfehlenswert.

Es gibt noch andere (mehr oder weniger bekannte Anbieter für Bambuszahnbürsten auf dem Markt), von denen einige mit der 100%igen Abbaubarkeit ihrer Produkte werben. Dazu gehören unter anderem:

  • baumfrei: Die Borsten sind aus Bamus-Viskose, sodass die komplette Zahnbürste abbaubar ist.
  • SIDICO (via beechange): Auch hier bestehen die Borsten einiger Modelle aus Bambusviskose – die Bürste kann auf den Kompost wandern.
  • Max Green: Auch hier stellt Bambus-Viskose das Material der Borsten.

Es gibt natürlich noch weitere Bambuszahnbürstenanbieter, die ich im Folgenden allerdings nicht verlinken oder empfehlen werde. Zum einen, weil ich keinen Überblick über den gerade explodierenden Markt habe. Zum anderen, weil einige von ihnen aus meiner Perspektive mit merkwürdigen Geschäftsmodellen arbeiten (und ich glaube, dass hier schlicht eine Marktlücke ausgenutzt werden soll) und andere ironischerweise dazu tendieren, ihre umweltfreundlichen Bambuszahnbürsten in eher weniger umweltfreundlichen Plastikverpackungen zu verkaufen. Nothing more to say.

weniger Plastikmüll im Bad, weniger Müll im Badezimmer, Zero Waste Badezimmer, Less Waste Badezimmer, Less Waste, Zero Waste Blog, Zero Waste, Nachhaltig Leben Blog, nachhaltig im BadezimmerEine Alternative zu Zahnbürsten generell stellt die auf eine jahrtausendealte Tradition zurückgreifende SWAK-Bürste dar – modernisiert und an die Bedürfnisse des verstädterten Menschen im 21. Jahrhundert angepasst, hält der Miswak-Kopf laut Eigenwerbung so manchen nützlichen Inhaltsstoff bereit, den wir bisher nur von Zahnpasta aus der Tube kannten, und hält und hält und hält und hält sich…

Diese Form der Zahnreinigung habe ich allerdings noch nicht ausprobiert.

Zahnputztabs

Es bedarf vielleicht einiger Umgewöhnungszeit und der psychischen Schalterumlegung, dass der Mundraum auch dann sauber wird, wenn es davor nicht schäumt wie auf einem wild gewordenen Meer – aber dann macht das Putzen mit Zahnputztabs richtig Spaß (und beugt so manch einer Sauerei im Bad vor). Wir möchten die kleinen (und auch für die Reise fix eingesteckten) Tabs auf jeden Fall nicht mehr missen. Und kaufen sie daher stets im Riesen-Vorrats-Glas im Unverpacktladen ein (bei Monomeer gibt es sie ebenfalls zu kaufen – mit und ohne Fluorid).

Alternativ könnt ihr auch auf selbstgemachtes Zahnpulver oder auf die Version von birkengold zurückgreifen, die mir ebenfalls sehr gut gefallen (Serdar mochte sie nicht so gerne schmecken) und die Zähne spürbar sauber gemacht hat.

Schritt 2: Haarpflege + unter der Dusche

weniger Plastikmüll im Bad, weniger Müll im Badezimmer, Zero Waste Badezimmer, Less Waste Badezimmer, Less Waste, Zero Waste Blog, Zero Waste, Nachhaltig Leben Blog, nachhaltig im BadezimmerShampoo

Shampoo ist ein schwieriges Thema.

Wenn man Verpackung sparen möchte, kommt man schnell auf festes Shampoo, das es sowohl im Unverpacktladen als auch mittlerweile ansatzweise in Drogerien zu kaufen gibt. (Die Inhaltsstoffe sind dabei allerdings noch einmal eine andere Geschichte und wer auf Naturkosmetik achtet, sollte gerade in den Drogerien genau hinschauen.)

Ich habe mich mittlerweile durch ein paar Anbieter für festes Shampoo getestet und muss gestehen: Ich habe nur sehr wenige Sorten vertragen. Das liegt unter anderem daran, dass ich die doofe Angewohnheit habe, meine Haare täglich zu waschen, obwohl der gesunde Menschenverstand das Gegenteil empfiehlt.

Daher habe ich auch noch nicht den Umstieg auf Haarseifen oder Roggenmehl  + Saure Rinse als Alternativen gewagt. Ich bin einfach zu schissig dafür. Im Moment jedenfalls noch.

(Was der Unterschied zwischen festem Shampoo und Haarseifen ist, kannst du bei echt kathrin nachlesen.)

Welche Anbieter auf Naturkosmetik-Basis ich empfehlen kann:
  • Sauberkunst – Shampoo; eine feine Seifenmanufaktur mit großer Auswahl (vegan)
  • Wolkenseifen – Haarseifen; Eigenmarke und externe Labels (nicht alles ist vegan, aber der Großteil)
  • Manna Seifen * – Haarseifen (ab August 2018 vollständig vegan)
  • Rosenrot Manufaktur – Shampoo (nicht alles vegan, aber der Großteil)
  • Savion – Haarseifen (nicht alles vegan, aber der Großteil)
  • PonyHütchen – Shampoo (vegan)
  • Lamazuna – Shampoo (vegan)
  • your loving nature (nicht alles vegan, aber mit viel Liebe und bedachter Auswahl der Zutaten)

Wichtig an dieser Stelle, weil das immer mal wieder falsch verstanden wird: Lush bietet zwar ebenfalls unverpackte Ware an, ist aber keine Naturkosmetik und wer empfindliche Haut/Haare hat, sollte genau auf die Inhaltsstoffe schauen. Dasselbe gilt unter Umständen für Produkte aus bekannten Drogerien.

Ich persönlich bin besonders gut mit dem Algen-Shampoo-Bit von Rosenrot zurechtgekommen und nutze es vor allem auf Reisen gerne. Auch das Grüne Shampoo von your loving nature* haben meine Haare großartig vertragen. Ansonsten fülle ich in der Regel im Unverpacktladen flüssiges Shampoo – meist von Savion – in meine Glasflasche ab.

Pflege für lange Haare

Weil es aber einer gewissen Haarlänge mit einem Shampoo meist nicht getan ist, greife ich zur zusätzlichen Pflege gerne auf Conditioner zurück. Hier bin ich im Unverpacktladen auf den Conditioner von Creme Kampagne gestoßen, den ich und die meisten anderen, von deren Test ich weiß, ganz hervorragend finden. Leider gibt es das Produkt nicht im Online-Shop.

Nach eigener Angabe sind alle Produkte von Creme Kampagne vegan und tierversuchsfrei.

Die Blechose kann ich im Unverpacktladen immer wieder mit einem frischen, in Papier eingeschlagenen Conditioner nachfüllen.

Außerdem habe ich mich angewöhnt, meine Spitzen und gelegentlich auch die Längen mit hochwertigem Öl zu pflegen. Jeden Abend massiere ich mir das Öl, das gerade da ist, in die Haare. Manchmal mehr, an anderen Tagen (man entwickelt ein Gefühl dafür) weniger.

Ich habe Arganöl, Mandelöl, Sonnenblumenöl, Olivenöl und so weiter getestet und bis auf den Geruch (der natürlich sehr spezifisch ist) funktionieren sie alle wunderbar. Je nachdem, wie viel Öl man am Vorabend genommen hat, sollte man am nächsten Morgen eine Haarwäsche folgen lassen.

Unter der Dusche

…kann man ebenfalls auf feste Alternativen zurückgreifen. Dazu bieten sich alle der oben verlinkten Shops an, da sie zusätzlich zur Haarpflege- auch eine Seifen-Auswahl führen. Und manchmal reicht auch das Shampoo-Bit aus, um zusätzlich den Körper einzuseifen und es bedarf gar keines zusätzlichen Produkts.

weniger Plastikmüll im Bad, weniger Müll im Badezimmer, Zero Waste Badezimmer, Less Waste Badezimmer, Less Waste, Zero Waste Blog, Zero Waste, Nachhaltig Leben Blog, nachhaltig im BadezimmerWesentlich spannender ist an dieser Stelle die Frage nach der Körperbeharrung. Beziehungsweise der Enthaarung.

Ich muss vorausschicken: Es hat uns wirklich ein bisschen Überwindung gekostet, damals den Rasierhobel von Tante Olga zu bestellen. Wir hatten – ja – Angst.

Das Ding sieht grob aus, irgendwie böse und brutal. Und der Name trägt auch nicht gerade zur Entspannung bei.

Alles, was wir über das Ding wussten: Unsere Opas und Väter haben sich damit rasiert, damals in grauer (oder doch: glorreicher?) Vorzeit. Und die Klingen seien scharf. Sehr scharf. Gespannte Flitzebogen-Seelen.

Und am Ende? War es doch wesentlich umspektakulärer als gedacht.

Wir brauchten ein paar Testläufe, um das Gewicht und den entsprechenden Winkel abzuschätzen, mit der wir den Hobel auf die Haut aufsetzen müssen und mussten lernen, dass der Name durchaus seine Berechtigung hat.

Denn (wie Laura in einem separaten Artikel zum Rasierhobel kürzlich erläuterte) der Hobel ist nicht für eine Rasur in einem Strich gedacht, schon gar nicht am Bein. Besser, weil hautschonender: in kleinen Etappen rasieren, immer mal wieder absetzten und wieder ansetzen. Hobeln eben.

Wir schneiden uns mit dem Hobel höchstens genauso oft wie damals mit den Plastik-Einweg-Rasierern. Meist aber seltener, weil man automatisch vorsichtiger zugange ist und sich mehr Zeit für eine gründliche Rasur lässt. Der Hobel funktioniert übrigens an allen Körperstellen zuverlässig.

Schritt 3: Hautpflege

An dieser Stelle ist bei mir noch nicht alles zu 100% verpackungsfrei, aber immerhin fast plastikfrei.

Erwähnt sei, dass auch hier hochwertige Öle eine gute Basis für die tägliche Hautpflege bilden.

Man kann sich prima mit Sonnenblumenöl (auch mit anderen Ölen, aber Sonnenblumenöl ist in der Regel am regionalsten zu beziehen und meist auch am günstigsten) abschminken und mit diesem oder anderen Ölen abends vor dem Schlafengehen im Gesicht und am Körper pflegen.

Vor einiger Zeit habe ich von OLIVEDA außerdem die Kombination aus Gesichtsöl* und -Serum* testen dürfen, das beides auf Olivenöl basiert, meiner Haut noch besser als das reine Olivenöl getan hat und deren Flaschen ich für andere Mixturen wiederverwenden kann.

Mit dem Code GRUENZEUG15 erhaltet ihr -15% Nachlass bei einer Bestellung bei OLIVEDA.

weniger Plastikmüll im Bad, weniger Müll im Badezimmer, Zero Waste Badezimmer, Less Waste Badezimmer, Less Waste, Zero Waste Blog, Zero Waste, Nachhaltig Leben Blog, nachhaltig im BadezimmerDarüber hinaus nutze ich gerne die Salvia-Linie * von Martina Gebhardt, weil sie meine zu Unreinheit neigende Haut gut in Schach hält. Vor allem die Face Lotion und den Cleanser kaufe ich immer wieder nach.

Schritt 4: Hygiene-Artikel

Okay, Zeit für ein Geständnis: Ich habe den Sprung zur Menstruationstasse noch nicht geschafft. Jedenfalls nicht vollständig. Sie hängt in meinem Badezimmer, die Variante aus Naturkautschuk von Fairsquared – aber ich habe mich noch nicht herangetraut und bin gespannt, wann ich soweit bin.

Manchmal ist es so, dass man sich wider besseren Wissens nicht zu einer Veränderung durchringen kann. Dann heißt es: Geduldig warten, denn der richtige Zeitpunkt kommt bestimmt.

Dass die Menstruationstasse einen ganzen Haufen Vorteile hat (angefangen vom verminderten Müllberg), steht auf dem einen, mein Noch-nicht-so-weit-Sein auf einem anderen Blatt. Und das ist okay so.

Sie ist da und wartet auf mich. Und solange ich noch keinen Erfahrungsbericht geschrieben habe, könnt ihr hier und hier und hier vorbeischauen.

Im Moment nutze ich noch die Tampons von Natracare, meine nachhaltige Kompromiss-Lösung.

Schritt 5: Nagellackentferner

Es ist ein scheinbar kleines Detail, aber: Ich habe mich riesig gefreut, fast plastikfreien und nachhaltig-naturkosmetischen Nagellackentferner zu finden.

Theoretisch wie praktisch ist Nagellack an sich schon ein Problem in nachhaltiger Hinsicht. Auch wenn er 14free ist – wie der, den ich seit Monaten verwende und auf den ich schwöre (Mission, Geschichte, Einsatz, Qualität – alles großartig bei Kia Charlotta). *

Auf der anderen Seite kann ich schlecht davon lassen (ich habe es ein paar Monate versucht und mich nicht gut mit dem auferlegten Verzicht gefühlt). Und das ist total okay.

Bis zum 21. Juni 2019 könnt ihr mit dem Code Mehralsgruenzeug15 -15% Nachlass auf eure neue Nagelfarbe erhalten. 

weniger Plastikmüll im Bad, weniger Müll im Badezimmer, Zero Waste Badezimmer, Less Waste Badezimmer, Less Waste, Zero Waste Blog, Zero Waste, Nachhaltig Leben Blog, nachhaltig im BadezimmerVon OZN gibt es nun glücklicherweise einen Nagellackentferner in einer Glas-Flasche, der darüber hinaus mit schonender Formel und als leidenschaftliches Herzensprojekt-Produkt punktet.

Obacht: An dieser Stelle sei noch einmal darauf hingewiesen, dass Glas nicht automatisch nachhaltiger als Plastik ist. Jedenfalls, wenn man den ökologischen Fußabdruck als Messlatte anlegt. Da Mikroplastik und das entsprechende Dilemma für mich schwerwiegender sind, entscheide ich mich im Zweifel allerdings für Glas – auch, wenn es Einweg ist. 

Nagellack entfernen + Abschminken

Mittlerweile gibt es viele großartige Anbieter*innen für nachhaltige Abschminke-Pads (zum Beispiel Lamazuna) und mindestens genauso viele Anleitungen, wie man sie selbst nähen kann.

Ich muss allerdings gestehen, dass ich mich immer mit Toilettenpapier und Öl abschminke und auch für das Entfernen von Nagellack unser Recycling-Klopapier nutze. Mit waschbaren Pads bin ich nicht gut zurecht gekommen – zum einen, weil sie gefühlt nie richtig sauber werden und zum anderen, weil ich den Zusatz-Aufwand (so minimal er auch sein mag) nicht in meine Alltagsroutine eingebaut bekomme.

Wen man ein wenig aufpasst, ist der zusätzliche Verbrauch an Klopapier mit der Methode nicht besonders hoch und trotz dessen, dass meine Haut sonst eher mimosisch unterwegs ist, verträgt sie diese Behandlung sehr gut. (Was natürlich nicht heißen soll, dass das bei jeder Haut so ist.)

Schritt 6: Haar-Spielchen

Zwei weitere Utensilien, die mittlerweile für uns unverzichtbar geworden sind, ist unser Holzkamm (wird haben auch noch eine Bürste mit Sisalborsten davon) und unsere Haar-Nadel, ebenfalls aus Holz und beides erworben bei Kost Kamm. Große Empfehlung!

Zertifiziertes Holz, Herstellung in der Manufaktur, extrem gute Qualität, sehr praktisch und gewissermaßen nebenbei müllsparend.

weniger Plastikmüll im Bad, weniger Müll im Badezimmer, Zero Waste Badezimmer, Less Waste Badezimmer, Less Waste, Zero Waste Blog, Zero Waste, Nachhaltig Leben Blog, nachhaltig im BadezimmerDenn der Kamm hält Ewigkeiten, so robust ist er, und mit Hilfe der Haar-Nadel hat sich unser Haargummi-Verbrauch deutlich reduziert. Außerdem schaut sie gleich viel spannender aus im Haar – und nach einigen Übungs-Anläufen bekommen man das mit der Hochsteckfrisur (aka: Messy-Dutt) ganz wunderbar hin.

Schritt 7: Saubermachen

Ich bekomme immer wieder die Frage gestellt, welche Putzmittel wir nutzen.

Im Moment sind wir bei Essig angelangt.

Wenn es gut läuft, mache ich den selbst, indem ich Kombucha oder Wasserkefir monatelang gären lasse – aber manchmal wird es dann auch der gekaufte Essig.

(Hier gibt es alternative Methoden, um Essig herzustellen.)

Wir legen Wert darauf, einen Bogen um Essigessenz zu machen – zum einen, weil gemunkelt wird, es falle als Nebenprodukt der Mineralöl-Gewinnung an und zum anderen, weil diese Essenz neuerdings vermehrt bis ausschließlich in Plastikverpackung zu haben ist.

Manchmal putzen wir mit Apfelessig, manchmal mit klarem Essig. Apfelessig kann allerdings Spuren hinterlassen – nicht immer, aber er kann.

Falls ihr sie nutzen möchtet: Essigessenz sollte zum Putzen stark verdünnt werden, da sie sehr konzentriert ist und andernfalls sofort die Silikondichtungen und andere Gummidichtungen sowie Marmor angreifen kann.

(Ein genaues Rezept für unser Universal-Putzmittel wird in Kürze folgen.)

Fazit: Weniger Plastikmüll im Bad – einfacher als gedacht

Es sind die kleinen Schritte, die am Ende großen Wandel hervorbringen.

Wir haben Monate gebraucht, um das Geschilderte für uns umzusetzen. Und ich denke, es ist immer noch Luft nach oben und bin gespannt, was unsere weitere Entwicklung bringen wird und wie viel Plastikmüll im Bad wir noch reduzieren können. Oder Müll generell. Denn Plastik fällt bei uns nicht mehr so viel an.

Baustellen bei uns sind zum Beispiel noch die Reduktion von Toilettenpapier durch ein Bidet oder eine Po-Dusche und natürlich der Umstieg auf eine Menstruationstasse. Aber da geben wir uns Zeit.

Wie ist das bei euch?

Wie sind eure Erfahrungen in diesem Bereich – und habt ihr noch Ergänzungen / Ideen, die ich hier nicht berücksichtigt habe?

JENNI

Wanderin im Geiste, mit der Nase im nächsten Buch, nie so ganz zuhause und doch immer da.

KOMMENTARE

[…] wollten explizit keinen Ratgeber schreiben und keine Tipps á la “Wie du ein nachhaltiges Badezimmer gestaltest” auflisten. Wir finden diese Bücher und die Tipps, die sie enthalten, sehr wichtig (sonst würde […]

[…] (Mehr zu meinen favorisierten Bad-Produkten findet ihr in diesem Artikel.) […]

Ich finde es wahnsinnig schwer, auf Plastik im Bad zu verzichten. Meine Haut und Haare reagieren stark auf alles mögliche. Ich war froh, als ich endlich Pflegeprodukte gefunden hatte, die ein tolles Ergebnis liefern. Da schon „selbstgemachte“ Lösungen wie Kamillenteespülung, Kokosölkur für die Haare oder Kokos-/Olivenöl zum Abschminken bei mir nicht funktionieren, bin ich skeptisch. Meine Haare wurden spröde statt glänzend und von Öl im Gesicht kriege ich über Nacht Pickel, obwohl ich sonst nie welche habe! Auf meine elektrische Zahnbürste möchte ich auch nicht verzichten, da meine Zähne so viel sauberer als mit einer Handzahnbürste werden.
In der Küche fällt mir Zero Waste tausend mal leichter!!!!

Liebe Julia,
ja – je nachdem, was man für Haut- und Haartypen hat und welche Pflege der Körper bisher gewohnt ist, fällt der Umstieg auf weniger Plastik im Bad leichter oder schwerer. Meine Haare kommen beispielsweise nach wie vor nur bedingt mit festem Shampoo zurecht. Ich probiere es immer wieder, greife in den meisten Fällen aber dennoch öfter zu verpackten Produkten zurück (auch wenn die Firmen dann jeweils schon drauf achten, dass die halbwegs nachhaltig hergestellt wurden). Es muss ja auch nicht alles perfekt laufen – kleine Schritte reichen schon vollkommen aus und jede*r hat da andere Grenzen und Möglichkeiten. 🙂
Dann mach’ doch erstmal in der Küche weiter, der Rest wird sich nach und nach ergeben.

Liebe Grüße und viel Motivation an dich!
Jenni

Hallo liebe Jenni und auch all die anderen fleißigen Leser!

Allein hier in diesem Beitrag stecken so viele unglaublich wichtige Themen drin – und ich bin sehr dankbar, dass es Menschen gibt, die darüber schreiben und auch eben Lesende, die sich dafür interessieren und vielleicht beginnen, ein wenig umzudenken.

Mein persönlicher Tipp bzgl. verpackungsfreier Reinigung (Haare, Gesicht, Haut) ist die Manufaktur Rosenrot, die ich nach jahrelangem Herum-Probieren im Naturkosmetik-Bereich endlich gefunden habe und uneingeschränkt empfehlen kann. Die Shampoo-Bits und Seifen sind einfach traumhaft in ihrer Wirkung, (nicht-)Verpackung und von den Inhaltsstoffen her.
Falls ihr also auch (noch) auf der Suche seid… 😉

Liebe Grüße und ein frohes neues Jahr!
Verena

Liebe Verena,
ich danke dir für deine liebe Rückmeldung und freue mich riesig, dass der Artikel dir weiterhelfen konnte!
Die Manufaktur Rosenrot ist wirklich auch ein sehr guter Tipp, danke dir für die Ergänzung. Im Unverpacktladen kaufe ich ab und zu die Shampoo Bits und mag vor allem den mit Alge sehr gerne. 🙂

Liebe Grüße und dir auch ein frohes neues Jahr!
Jenni

Hallo Jenni,
Mir gefällt deine Seite sehr gut! (sowohl der Inhalt als auch die Gestaltung.)
Ich wollte Dir nur zum Thema Menstruationstasse schreiben: Trau dich, sie zu verwenden! Ich bin über meine mittlerweile so froh, dass ich es schade finde, dass ich nicht schon viel früher umgestiegen bin.
Ich bin davor mit Tampons super zurecht gekommen und hatte keinerlei Probleme damit, aber eine Menstruationstasse ist noch einmal etwas ganz anderes. Ich fühle mich noch viel “freier” damit und das obwohl ich auch davor nicht eingeschränkt war.
Alle Vorteile, die die Cups haben, findet man ja im Netz, deshalb will ich gar nicht lange darüber schreiben, sondern dich und deine Leserinnen einfach nur ermutigen, den Schritt zu wagen, da er sich lohnt.
Vielleicht brauchst Du am Anfang, etwas dich daran zu gewöhnen oder die für dich passende Tasse zu finden, aber es zahlt sich aus meiner Sicht auf alle Fälle aus.

LG, Elisabeth

Liebe Elisabeth,
ich danke dir für deinen lieben Kommentar und freue mich sehr, dass du dich hier so wohlfühlst!
Das ist eine wunderbare Rückmeldung.
Ganz herzlichen Dank dir auch für deine bestärkenden Worte zum Thema Menstruationstasse! Solche positiven Erfahrungen sind so viel wert und nehmen wirklich ein Stückweit die Angst davor.
Ich bin kurz davor, den Schritt zu gehen, das spüre ich – und ich freue mich schon sehr darauf. 🙂

Liebe Grüße an dich und einen schönen Start ins neue Jahr dir!
Jenni

Vielen Dank für diesen Artikel mit Tiefgang. Ich probiere nun auch mal dem Schei*** Plastik Herr zu werden und bewusster im Bad sein

Hey Michael,
sehr gerne und danke dir für die positive Rückmeldung!
Ich hoffe, du hat Erfolg mit deinem Projekt und wünsche dir ganz viel Freude beim Ausprobieren und Umstellen!

Liebe Grüße
Jenni

Hey Jenni,
vielen Dank für diesen wunderbaren Artikel. Dafür das es dir nicht leicht gefallen ist alles in einem Beitrag unterzubringen scheint es dir meiner Meinung nach sehr gut gelungen zu sein. 🙂

Ich bin aktuell am überlegen auf die Zahnputz Tabs umzusteigen, bin mir aber noch etwas unsicher. Verhalten die sich denn mal abgesehen vom Schaum eigentlich ganz genau so wie reguläre Zahnpasta?

Hey Dennis!
Ich freue mich, dass der Artikel aus deiner Perspektive gelungen ist.
Das ist eine sehr schöne Rückmeldung – vor allem, wenn man selbst das Gefühl hat, das Thema sei ein Fass ohne Boden. 🙂
Bezüglich der Zahnputz-Tabs: Die schäumen (jedenfalls die DentTabs) leider so überhaupt nicht und können diesbezüglich gar nicht mit herkömmlicher Zahnpasta verglichen werden.
Das ist also schon eine Umstellung und es dauert ein wenig, bis man sich an den fehlenden Schaum gewöhnt und im Kopf hat, dass die Zähne dennoch sauber werden.
Aber nach einiger Zeit ist das dann ganz normal und man vermisst nichts. 🙂

Ich wünsche dir viel Freude beim Testen!

Liebe Grüße
Jenni

Danke für den ausführlichen und informativen Artikel.

LG, Natalie

Liebe Natalie,
sehr gerne!
Es freut mich, dass der Artikel dir gefallen hat. 🙂

Liebe Grüße
Jenni

Liebe Jenni,
interessanter Beitrag – wenn ich mir jedoch jedes einzelne Produkt online bestelle, habe ich dann nicht
wieder das selbe Problem/Plastik mit der Verpackung/Versand etc. ?!

Liebe Evelyn,

das ist ein sehr guter und wichtiger Punkt.
Viele der Labels und Shops, die ich verlinke, sind natürlich auch in dem Bereich der Verpackungen sensibel, aber leider nicht alle.
Und wenn man jedes Produkt einzeln bestellt, fällt da natürlich auch emmissionsbedingt einiges an.
Es ist eine Frage des Schwerpunktes.
Ich versuche, die meisten Dinge im Unverpacktladen zu bekommen – das ist leider nicht für alle möglich, weil Unverpacktläden noch nicht so verbreitet sind wie es wünschenswert wäre.
Alles kann man nicht perfekt machen – noch nachhaltigere Alternativen (Waschen mit Roggenmehl u.ä.) sind da natürlich immer eine Möglichkeit, die gerne ausgeschöpft werden kann. Für alle, die vielleicht noch nicht soweit sind, dient dieser Artikel, der ja auch meinen bisherigen Fortschritt darstellt.
Es gibt auch einige Online-Shops, die mehrere Labels bündeln und bei denen man dann die Möglichkeit hat, nur ein Mal zu bestellen – zum Beispiel haben der Unverpacktladen Köln und Berlin jeweils einen Online-Shop. Und im alleräußersten Fall hilft Verzicht oder ein bewusstes Inkaufnehmen von einzelnen Verpackungen, wenn man sich gezielt für ein Produkt eines nachhaltigen Labels entscheidet. Dem kann man im Fall des Plastikfalles ja auch konstruktive Rückmeldung bezüglich der Verpackung geben.
Du siehst: Ich versuche, einen Balance-Weg zu finden, der natürlich nicht immer zu 100% konsequent ist, sich aber für mich am ehesten umsetzen lässt. 🙂

Liebe Grüße
Jenni

Ein toller Post mit vielen Anregungen!

Liebe Alexandra,
danke dir, das freut mich riesig! 🙂

Liebe Grüße
Jenni

Toller Artikel! Danke dafür.

Ganz lieben Dank dir für das schöne Feedback! 🙂

Danke für Deinen Post. Eine tolle Zusammenstellung. Ich bin gerade dabei alle meine angefangenen Sachen auzubrauchen und eben nach und nach zu ersetzen. Peeling war Nr. 1, Nr. 2 die Handwaschseifen aus dem Plastikspender sind ersetzt durch Stückseifen da hab ich allerdings einen Fehlgriff gemacht gut wird aufgebraucht und das nächste Produkt ist dann ohne Palmöl.

Ich versuch auch Glas zu bevorzugen und ja Essigessenz in Plastikflaschen … aber derzeit kauf ich es noch. Ich sag mir dass ich ja dadurch auf vieles andere Chemische Zeugs und Umverpackung nicht mehr habe.

Nächstes Projekt wird sein aus dünnen Stoffen Obst- und Gemüsesäckchen zu nähen.

LG
Ursula

Liebe Ursula,
ich danke dir für dein schönes Feedback zum Artikel und deine eigenen Erfahrungen im Bereich Plastik im Badezimmer.
Es freut mich, dass die ersten Umstellungsversuche scheinbar so leicht von der Hand gegangen sind – und dass man auch mal danebengreift, ist ja absolut normal. Man kann nicht von Anfang an alles wissen und auch mir unterlaufen beim Testen neuer Produkte immer mal wieder “Fehler” in dem Sinne, dass die Sachen dann doch nicht meinen Kriterien entsprechen bzw. es am Ende doch noch nachhaltiger gegangen wäre. Aber das ist okay. Dann lernen wir draus und achten beim nächsten Mal besser drauf. 🙂

Wir haben anfangs auch viel mit der Essig-Essenz gearbeitet und sie dann aber vermieden zu kaufen, nachdem wir die Sache mit den Plastikflaschen und der Erdölproduktion herausgefunden haben. Das Weglassen ging erstaunlich leicht und mittlerweile tut es ganz normaler (Apfel-)Essig zu 98% der Zeit auch. Und wenn’s mal ganz arg wird, nehmen wir Zitronensäure. Die ist dann immerhin in Karton/Papier verpackt, wenn auch nicht so harmlos wie Essig (jedenfalls auch gesundheitlicher Perspektive).

Großartig, dass du dir deine Netze selbst nähst!
Ich muss gestehen, dass ich so faul war und die fertigen aus dem Unverpacktladen genommen habe. 😀
Aber so wird das Ganze dann natürlich nochmal besonders persönlich.

Ich wünsche dir viel Freude und Erfolg bei der weiteren Umstellung!

Liebe Grüße
Jenni

Ich kann dir nur zustimmen das es eigentlich gar nicht so schwer ist im Bad auf Plastik zu verzichten! Auf jeden Fall wesentlich einfacher als beim Einkaufen im Supermarkt 🙂
Man muss sich eigentlich nur darauf einstellen andere Produkte zu verwenden als man gewohnt ist und das diese nicht in schönen Flaschen sondern in Form von Stücken sind.
Ich benutze Seife als Duschgel, habe bereits eine Haarseife – verbrauche gerade aber noch mein Naturkosmetik Shampoo aus der Flasche zu ende und einen Rasierhobel werde ich mir jetzt auch bestellen 🙂
Eine Menstruationstasse habe ich ebenfalls, aber auch noch nicht benutzt 😀 Hoffentlich bald!

Liebste Grüße
Pauline <3

Vielleicht hast du ja Lust und Zeit meinen Beitrag zu Plastik und meine Fotoreihe dazu anzusehen 🙂
https://mind-wanderer.com/2018/08/30/we-drown-in-plastic/

Liebe Pauline,
entschuldige bitte die arg späte Rückmeldung – du hast absolut recht: Eigentlich finde ich es auch relativ leicht, im Bad auf Plastik zu verzichten und empfang den Umstieg als gar nicht so dramatisch wie gedacht. 🙂
Der Rasierhobel lohnt sich auf jeden Fall!
Ich habe wirklich Angst gehabt am Anfang – aber auch die ist einigermaßen unbegründet, wenn man sich vorsichtig rantastet. Und meiner Haut tut er viel besser als die Plastikrasierer mit Gelkissen (was auch immer da immer drinnen ist).
Wann ich soweit bin, mit der Menstruationstasse anzufangen, frage ich mich auch gespannt und wünsche dir ebenfalls viel Freude und Erfolg beim Ausprobieren! 🙂

P.S.: Die Foto-Strecke ist unfassbar schön! Die ist zusammen mit Katja entstanden, oder?

Liebe Grüße an dich!
Jenni

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