In der Weihnachtszeit hatte ich angekündigt, sehr viel backen und dementsprechend viele Rezepte hier teilen zu wollen. Daraus ist…nunja, eher nichts geworden. Unter anderem, weil ich unterschätzt hatte, wie erschöpft Energie-Reserven am Ende des Jahres sein können. Gebacken habe ich tatsächlich viel – nur fast immer dasselbe Keks-Rezept (dieses hier). Ich hatte null Kraft, neue Dinge zu entwickeln und war – ganz ehrlich – froh, dass ich mich überhaupt dazu überwinden konnte, Zutaten in eine Schüssel zu geben und zusammenzurühren. Denn über leckere Ergebnisse freue ich mich natürlich und Backen ist für mich irgendwie auch eine Form der Selfcare (ich gehe soweit, es mit Saubermachen und Aufräumen gleichzusetzen)  – aber manchmal fühlt mensch es trotzdem nicht so. 

Zu Beginn des neuen Jahres, das sich jetzt schon wie 2020 reloaded anfühlt, habe ich mir also vorgenommen, mir so gut wie nichts vorzunehmen. Ich will einfach irgendwie durchkommen und mache keine Versprechen. Schon gar nicht, was energieintensiven Content angeht, denn dazu habe ich im Moment keinerlei Kraftreserven und es ist auch gerade alles viel zu unvorhersehbar. Wenn ihr also nicht damit rechnet und eigentlich den schon längst überfälligen Buchrückblick für 2020 erwartet, komme ich nun mit einem neuen Kuchenrezept um die Ecke. Weil ich es Anfang des Jahres dann doch gefühlt habe und das eigentlich zufällig entstandene, mittlerweile aber so oft nachgebackene Rezept für wirklich sehr einfachen Nuss-Kastenkuchen natürlich nicht für mich behalten kann. 

S. und ich lieben so gut wie alles, was Nuss und Schokolade vereint und daher bin ich manchmal ein wenig beschämt darüber, dass es hier so viele Rezepte mit diesen beiden Hauptzutaten gibt – aber es sind nun einmal Ergebnisse, die ganz natürlich entstehen und hier nur landen, wenn wir beide absolut begeistert davon sind (in dem Sinne begeistert, dass wir das entsprechende Gericht wieder und wieder und wieder zubereiten, bis eine*r von uns irgendwann keine Lust mehr darauf hat). 

Diesen Nuss-Kastenkuchen gibt es nun schon 3 Wochen in Folge und wir haben immer noch nicht genug (er überlebt ungefähr 1,5 Tage). Generell backe ich Kastenkuchen extrem gerne, denn sie sind schnell gemacht und sehr vielseitig. Aber – und das ist ein sehr schwerwiegender Negativaspekt – sie sind extrem schwierig zu fotografieren. Jedenfalls finde ich persönlich das. Es kann natürlich sein (und ist wahrscheinlich so), dass mir vor allem die Übung fehlt – doch jedes Mal, wenn ich lange, rechteckige Kastenkuchen fotografieren muss, sind meine Nerven angespannt wie sonstwas. Dieses Mal haben wir sehr gute Teamarbeit geleistet (wie eigentlich immer) und ich bin mit den Ergebnissen sehr zufrieden. Vielleicht stelle ich öfter Kastenkuchenrezepte online. Aber wie gesagt: 2021 verspreche ich nichts. 

 

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Nuss-Kastenkuchen

Einfacher Kastenkuchen - alles in eine Schüssel und der Ofen macht den Rest.
Zubereitung15 Min.
Backzeit50 Min.
Arbeitszeit1 Std. 10 Min.
Gericht Kuchen
Keyword Kastenkuchen, Nüsse, Schokolade
Portionen 1 Kastenkuchen

ZUTATEN

  • 300 g Dinkelvollkornmehl
  • 150 g Haselnüsse (gehackt)
  • 1 TL Vanille (gemahlen)
  • 1 TL Zimt (gemahlen)
  • 1 Prise Salz
  • 350 ml Nussdrink (oder ein anderer Pflanzendrink, ungesüßt)
  • 150 g Rohrohrzucker (anderer kristalliner Zucker geht auch)
  • 1 EL Weinstein-Backpulver
  • 100 g Apfelmark
  • 100 g Schokodrops (Es gibt kleine runde (die mensch auch für Cookies verwendet) und rechteckige. Die rechteckigen Stücke sind größer. Beides in Zartbitter-Version.)
  • 2 EL Stärke (Mais- oder Kartoffelstärke)

Dekoration

  • 100 g Kuvertüre (Zartbitter)
  • 1 Handvoll Haselnüsse (ganz und gehackt)

ZUBEREITUNG

  • Heizt den Ofen auf 180°C Ober-/Unterhitze vor.
  • Kleidet nun eine Kastenform (30cm) mit Backpapier aus oder fettet sie gut ein.
  • Gebt die gehackten Haselnüsse ohne Öl in eine Pfanne und röstet sie gut an, bis sie anfangen zu durften.
  • Gebt nun alle trockenen Zutaten in eine große Schüssel und vermengt alles gut miteinander.
  • Fügt nun den Nussdrink (oder einen anderen ungesüßten Pflanzendrink eurer Wahl) und das Apfelmark hinzu und rührt beides gut unter.
  • Jetzt ist der Teig auch schon fertig! Einfach in die vorbereitete Kastenform geben und auf mittlerer Stufe im vorgeheizten Ofen für die nächsten 50 Minuten backen lassen (bis die Oberfläche leicht angebräunt ist).
  • Nach 15 Minuten solltet ihr die Oberfläche leicht mit einem scharfen Messer einschneiden - dann geht der Kuchen besser auf.
  • Herausnehmen und gut auskühlen lassen.

Dekoration

  • Schmelzt die Kuvertüre im Wasserbad und gebt sie über den ausgekühlten Kuchen.
  • Wenn ihr mögt, könnt ihr ihn zusätzlich mit einer Handvoll Haselnüsse verzieren.
  • Fertig!

Die Begeisterung über diesen Nuss-Kastenkuchen ist immer wieder groß (wie mensch vielleicht an den Bildern erkennen kann) und obwohl es wirklich, wirklich schwierig ist, sich zusammenzureißen, nachdem der Kuchen aus dem Ofen geholt wurde: Er wird noch besser, wenn er ein paar Stunden (oder sogar über Nacht) durchziehen darf. 

Wenn ihr keine Pflanzenmilch kaufen wollt, könnt ihr sie auch sehr einfach selbst herstellen: Hier habe ich 3 verschiedene Alternativen für unterschiedliche Pflanzenmilchsorten vorgestellt. Für dieses Rezept könnt ihr auch ganz einfach 1 EL Nussmus (am besten eignet sich natürlich Haselnussmus) mit 1 Liter Wasser mixen – und davon einfach 350ml für den Kuchen nehmen.

Der Nuss-Kastenkuchen besitzt eine kompakte, leicht feuchte Konsistenz (ist also nicht super luftig) und ist durch die gehackten Nüsse sehr kau-intensiv, das mag ich beides besonders gern. Falls ihr Letzteres nicht so gerne habt, könnt ihr die gehackten Nüsse sicherlich auch einfach weglassen (ausprobiert habe ich das ehrlicherweise jedoch noch nicht).

Ich hoffe, ihr seid gut ins neue Jahr gekommen und passt auf euch und eure Lieben auf – was die körperliche, aber auch, was die mentale Gesundheit angeht. Laufen wir den Marathon auch 2021 weiter, mit gutem Kuchen im Gepäck.

JENNI

Wanderin im Geiste, mit der Nase im nächsten Buch, nie so ganz zuhause und doch immer da.

KOMMENTARE

[…] sich da still und leise ein Ritual? Für mehr Nuss und noch mehr Schoko im und auf dem Rührkuchen findet ihr hier eine passende […]

[…] hatte – und dann verlegte ich das Rezept. Was mir sehr lange nicht aufgefallen ist, da ich viele andere Kuchen zu backen hatte und Obstboden erst seit kurzem wieder so richtig vermisst habe. Dafür wollte ich […]

5 stars
Vielen Dank!Hab das Rezpt gestern ausprobiert (mit ganz anderen Nüssen) und es schmeckt wirklich köstlich. Ich wünsche dir viel Kraft fürs neue Jar!
Liebe Grüße

Hallo Ioana,
ich danke dir für die lieben Worte – das freut mich wirklich sehr! 🙂
Ich mache den Kuchen vermutlich auch die Tage nochmal, weil ich nicht genug von ihm bekommen kann. Lass’ es dir weiterhin schmecken!

Dir auch viel Kraft für das neue Jahr, ich habe die Befürchtung, wir werden sie brauchen.

Liebe Grüße
Jenni

Danke für das Rezept, das mich schon vom lesen allein hungrig macht. Darf ich fragen, wo du Nüsse kaufst? Mir fällt nur der Unverpackt Laden ein, der glücklicherweise nicht weit entfernt liegt. Meistens komme ich fußläufig aber nicht in die Ecke.
Generell wollte ich Danke sagen, für die Inspiration und die Lesefreude, die mir dein Blog schon bereitet hat. Ich verfolge ihn seitdem du deinen Schoko-Orangen Kuchen (meine ich zumindest..) bei Cake Invasion vorgestellt hast. Dein Blog beeinflusst meine Art zu leben stetig nachhaltig und ich freue mich über die darin enthaltene Vielfalt und deine ehrliche Art zu schreiben.
Liebe Grüße!

Liebe Sonja,

ich danke dir für die lieben Worte – das freut mich wirklich sehr! 🙂
Ja, genau – das Rezept hatte ich mal bei Cake Invasion vorgestellt – das ist ja tatsächlich schon eine Weile her.

Normalerweise kaufe ich Nüsse auch im Unverpacktladen, aber durch den Lockdown und generell die Pandemie habe ich meinen Lauf-Radius deutlich verringert und fahre zum Beispiel so gut wie gar nicht mehr mit den Öffentlichen (ich wohne ja nicht direkt in Münster und muss daher erst einmal zum Unverpacktladen kommen).

Momentan kaufe ich die Nüsse im örtlichen kleinen Bioladen – da sind sie zwar abgepackt, was natürlich nicht so optimal ist, aber immerhin in 500g-Packungen. Das ist ein guter Kompromiss, denke ich und ich unterstütze damit zusätzlich eine Einzelhändlerin im Ort.

Ab und zu bestelle ich auch bei koro.de (vor allem Datteln).
Da ist zu beachten, dass nicht alles bio ist (auf der anderen Seite meint koro, dass die kleinen Lieferanten sich bio nicht immer leisten können). Und natürlich hat mensch auch da Verpackungen, aber nicht so viele. Es ist also alles ein “Okay” im Moment, kein “Perfekt”, sofern das überhaupt erreichbar ist. 🙂

Liebe Grüße
Jenni

Ah, Dankeschön für den Tip bezüglich KoRo. Den Hersteller habe ich schon für Nussmus bei Alnatura gesehen, meine ich. Der Seite werde ich mal einen Besuch abstatten. 🙂 Ansonsten hat dein Kommentar mir den Anstoß gegeben, mich morgen mal auf den Fahrradsattel zu schwingen und den städtischen Bioladen zu frequentieren. Den Öffentlichen bin ich momentan auch eher abgeneigt, zwar schon vor Pandemiezeiten, nun jedoch noch viel mehr. Und wie du schon sagst, auch der kleine Einzelhandel freut sich über Unterstützung. 🙂
Ach, was ist schon perfekt.. allein der Begriff ist für mich schon fast ein Unwort geworden. Er ist mir viel zu persönlich definier- und dehnbar. Da muss man sich wahrscheinlich oft mal selbst den Wind aus den Segeln nehmen und zulassen, dass man alles nur so gut macht, wie man es kann und dabei ehrlich zu sich selbst sein. Wichtig ist mir, den Leuten in meinem Umfeld mit einigermaßen gutem Beispiel voran zu gehen und sie dazu zu verleiten, ihren eigenen Konsum zu hinterfragen. Selbst wenn wir es als Familie schaffen, noch zehn weitere Verpackungen monatlich einzusparen (was toll wäre, und mittlerweile sogar vermutlich möglich, da ich meine Liebe zu selbstgemachter Hafermilch entdeckt habe und die Tetrapacks nun schwinden werden), ändert das nicht, dass die Plastikmülltonne unserer Nachbarn aus allen Nähten platzt und die Amazon-Bestellungen in unserer Stadt während Corona offenbar so in die Höhe geschossen sind, dass die Papiertonnen ab jetzt mit größerer Füllmenge, auch für Einzelhaushalte, aufgestellt werden. Damit will ich mir nicht zugestehen, mir mehr ‘Fehler’ zu erlauben oder nachlässig zu werden was meinen persönlichen Nachhaltigkeitsfaktor in der Konsumwelt betrifft. Ich möchte aber auch nicht zu häufig zu streng mit mir sein und die Energie lieber dazu verwenden, Leute um uns herum in’s Boot zu holen und zu sensibilisieren. 🙂
Genug geplappert.. ^^ ich freue mich auf den Kuchen.
Liebe Grüße!

Liebe Sonja,

sehr gern! Freut mich, dass ich dazu inspirieren konnte, den lokalen Einzelhandel zu unterstützen.Ich selbst bin auch gleich wieder auf dem Weg dorthin, denn Inhaber*innengeführte Bioläden gibt es leider nur noch so wenige und ich kaufe daher umso lieber dort ein – auch, weil alle irgendwann wissen, wer du bist und was du gerne einkaufst und dir an der Kasse dann Empfehlungen für die neuesten veganen Produkte im Sortiment geben. 😀

Ich bin ganz bei deinen Überlegungen, was sie persönliche “Fehler”- bzw. Unperfektheitstoleranz angeht. Vor ein paar Jahren habe ich mich sehr verrückt gemacht damit, nicht alles “richtig” zu machen – mittlerweile glaube ich, dass es okay ist, a) in größeren Maßstäben zu denken und b) auch auf die eigene mentale Gesundheit zu achten. Denn wenn die nicht okay ist, ist und bleibt gar nichts okay. 🙂

Liebe Grüße an dich und weiterhin viel Freude beim Selbermachen der Hafermilch!
Jenni

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