Kichererbsen? Hat jemand “Kichererbsen” gesagt?
So schnell, wie man mich anschließend an der Hummus-Schale oder versunken im Kichererbsen-Salat (ich habe euch auf Instagram schon von ihm vorgeschwärmt und das absolut unspektakuläre Rezept verraten) findet, kann man wahrscheinlich gar nicht gucken.
“Etwas mit Kichererbsen” steht daher auch sehr häufig bei uns auf dem Speiseplan – sei das das erwähnte Hummus (Hummus!), sei das Brot mit massig Kichererbsenmehlanteil, Salat mit mehr Kichererbse als Grün oder auch süße Kichererbsenbällchen.
Falafel sind – zumindest aus unserer Perpektive – die ultimative Beilage zu so ziemlich allem: Die Suppe bekommt mit ein paar Bällchen etwas mehr Pfiff (und sieht netter aus), der Salat wird gleich doppelt so spannend und ganz nebenbei machen die Kügelchen durch ihren hohen Proteingehalt auch ziemlich schnell satt. Und: Sie sind wirklich unglaublich einfach zusammengerührt – denn viel mehr, als alle Zutaten in den Mixer zu geben, muss man eigentlich nicht tun. (Falafel haben daher hier auch die geheime Zusatzbezeichnung “herzhafte Bliss Balls” erhalten.)
Dass wir daher auch schon viele verschiedene Falafel-Versionen ausprobiert haben, dürfte sich eigentlich fast von selbst verstehen (ihr kennt ja schon unsere Zucchini-Chili-Variante).
Falafel gehören zu den wenigen Dingen (abseits von Nudeln, Bulgur, Tomaten, Linsen…), die Serdar regelmäßig auf dem Küchentisch braucht, um langfristig glücklich zu sein. Und weil wir lange gedacht hatten, dass Falafel einigermaßen kompliziert zuzubereiten sind, haben wir uns in der Vergangenheit lange Zeit mit den Variationen in Restaurants unserer Wahl (die übrigens sehr gut waren!) zufrieden gegeben.
Allerdings wären wir nicht wir, wenn wir es nicht irgendwann doch selbst versuchen würden. Und unsere liebsten Hülsenfrüchte zu Kichererbsen-Falafel verarbeiten würden. Und wir müssen sagen: So schwierig ist das Ganze wirklich nicht.
Treibende Kraft hinter solchen Experimenten ist meist Serdar höchstpersönlich, der nicht ausprobierte, an die türkische Küche erinnernde oder direkt aus ihr stammende Rezepte / Gerichte nicht auf sich sitzen lassen kann und möchte. Das muss doch irgendwie vegan gehen! Und schmecken! Und einfach sein!
Und das erleichternde Resultat: Meistens ist es das auch.
Zutaten
(für 18 Falafel)
- 2 Tassen Kichererbsen, gekocht
- 1 Zucchini
- 5 EL Semmelbrösel
- 3 EL Wasser
- 1 Knoblauchzehe
- 4 EL Seidentofu
- Saft 1/2 Zitrone
- 3 EL Hefeflocken
- 1 TL Salz
- Schwarzer Pfeffer aus der Mühle
- 1 TL Kreuzkümmel
- 10 Blätter Minze
Zubereitung
- Heizt euren Ofen auf 220°C Umluft vor.
- Voraussetzung für die schnellen Falafel ist, dass ihr schon gekochte Kichererbsen parat habt (ich habe immer ein riesiges Gefrierfach voller Kichererbsen, fertig abgekocht – bei unserem Konsum auch absolut notwendig). Andernfalls müsst ihr für das Einweichen (12 Stunden) und Kochen der Kichererbsen (45-60 Minuten im normalen Topf; 20-30 Minuten im Schnellkochtopf) noch ein bisschen (viel) Zeit einplanen.
- Gebt die Kichererbsen zusammen mit den 3 EL Wasser in den Mixer und vermengt sie zu einem dicklichen Püree.
- Reibt die Zucchini in große Stückchen und gebt sie zu den Kichererbsen in die Schale.
- Gebt nun die restlichen Zutaten zusammen in die Schale und vermengt sie zu einer dicken, gut formbaren Paste.
- Nehmt nun jeweils ein wenig von der Menge ab und formt eure Kichererbsen-Falafel. Je nachdem, wie groß ihr sie macht, kommen mehr oder weniger Falafel heraus. (Wir haben tischtennisballgroße Falafel geformt.)
- Setzt eure Falafel auf ein Backblech und backt sie auf der mittleren Schiene eures vorgeheizten Ofens für die nächsten 30 Minuten, bis sie eine honiggelbe Kruste bekommen und schön zu duften beginnen.
- Herausnehmen und bei Bedarf abkühlen lassen.
Die Falafel sind direkt nach dem Herausnehmen noch ein wenig weich innen – das gibt sich allerdings, wenn sie abkühlen. Besonders gut dazu passen Tzatziki und Fladenbrot.
Am allerbesten schmecken Falafel natürlich, wenn sie ganz frisch aus dem Ofen kommen – dieses Phänomen kennen wir von Pommes (egal, ob die gesunde oder nicht so gesunde Variante) und anderen herzhaften Backwerken: Warm schmeckt immer noch am besten!
Die Falafel überleben denn aller Konsequenz nach dem Herausnehmen aus dem Backofen auch nicht lange bei uns – wir kombinieren sie zum Beispiel gerne mit einer samtigen Kartoffelsuppe (genau das Richtige, um unseren Vorrat der Knollen ein wenig zu dezimieren) oder futtern Tzatziki, Hummus (mit Kichererbsen kann man einfach nicht übertreiben) oder Salat (zum Beispiel diesen hier) dazu.
Ich glaube, das wird nicht das letzte Falafel-Rezept auf dem Blog hier gewesen sein – wir lieben die kleinen Bällchen dafür viel zu sehr und es gibt viel zu viele Möglichkeiten, wie man die einzelnen Zutaten miteinander kombinieren (und welche man überhaupt verwenden) kann, dass uns da sicherlich noch viele weitere Ideen kommen werden.
Besonders gerne füllen wir die Kichererbsen-Falafel zum Beispiel in Brot-Taschen und fügen dem Ganzen (wie gesagt) Tzatziki (oder eine andere furchtbar leckere Soße), Zwiebeln, Tomaten und Salat hinzu, um so eine halbwegs gesunde Falafel-Tasche zu fertigen. Und uns vor dem Essen ganz lange am dekadenten Anblick zu erfreuen.
Ist das nicht ein schöner Anblick?
Wir zumindest können gar nicht genug davon bekommen – auch wenn ich zugeben muss, dass wir uns solche Experimente gerne für das Wochenende aufheben, an denen wir Zeit und Ruhe für ausgedehnte Küchenabenteuer haben. Mitte der Woche gehen aber auch die Kichererbsen-Falafel alleine ganz fix und landen des Öfteren auf unseren Tellern.
Das Falafel-Rezept ist übrigens angelehnt an das Rezept für Zucchini-Polpette von Anna Jones (A modern Way to Eat).
Lasst es euch gut schmecken – happy falafeling!
[…] Kichererbsen Falafel von Jenni (Mehr als […]
[…] Tomatenbelag, natürlich) oder sie als Brot-Taschen nutzen, in die dann beispielsweise Salat oder Falafeln (oder beides) hineingefüllt […]
[…] Schnelle vegane Kichererbsen Falafel aus dem Ofen von Mehr Als Nur Grünzeu… […]
[…] Bällchen-Rezepte (unter anderem diesen Bliss Balls hier oder den Kichererbsen-Balls und dem Falafel-Rezept und jenem hier) sicherlich so langsam allgemein […]
Ohje, dann hoffe ich, dass er das Entfernen der Weisheitszähne gut überstanden hat! Waren es denn alle auf einmal? Ich fand das bei mir einfach graaaauenvoll! 😀
Und ja – Kichererbsen sind einfach der Wahnsinn! Mann kann so viel mit ihnen machen und durch die ganzen verschiedenen Zubereitungsweisen werden sie auch nie langweilig! Falafel liebe ich und muss auch unbedingt mal dene Variante mit den Brotkrumen drin ausprobieren!
Aus trockenem Brot oder Brötchen mache ich am liebsten Weckmehl (heißt auf hochdeutsch glaube ich Paniermehl :D). Ist das beste Mittel überhaupt, um das Kleben von Kuchenteigen an der Backform zu verhindern! 🙂
Liebe Grüße an dich!
Das sieht wirklich sehr lecker aus. Liebe Grüße aus Berlin. Jetzt geht es bei mir wieder los, nach einer langen Verletzungspause wird es mal wieder Zeit Gas zu geben. Und du hast immer sehr schön aussehende Essenskreationen.
Hallo Flo,
schön von dir zu lesen!
Da muss ich gleich einmal wieder bei dir vorbeischauen – das mit der Verletzung klingt aber gar nicht gut…Ich hoffe, du hast dich mittlerweile wieder gut erholt und kannst ins Training starten?
Danke dir übrigens für das liebe Lob – das freut mich sehr! 🙂
Liebe Grüße
Jenni
Sagen wir mal so, ich fahre langsam meine eingestaubten Motoren wieder auf Betriebstemperatur und ignoriere den Schmerz. Ich habe jetzt lange genug gewartet. Ich freue mich sehr, dass du noch immer blogst, sogar mit Verstärkung, wie ich gesehen habe?
Das klingt auf jeden Fall nach Aufbruchsstimmung – das finde ich gut!
Allerdings: Ich kenne das selbst – man überfordert sich aus falschem Ehrgeiz schnell und steht dann ziemlich zackig wieder da, wo man sich vor nicht allzu langer Zeit befunden hat…Und das soll da eigentlich tunlichst vermieden werden.
Hör’ am besten auf deinen Körper und mach’ langsam – da hast du auf jeden Fall am meisten von. 🙂
Ja, mit anhaltender Leidenschaft und nun auch kameratragender, auf-Events-begleitender, rezepteentwickelnder und ratschlaggebender Verstärkung, da hast du richtig geschaut. 😉
Liebe Grüße
Jenni
Falafeln stehen auch seit Ewigkeiten auf meiner “to-do” Liste. Bin aber bis jetzt nicht dazu gekommen welche zu backen. Deine hier sehen super lecker aus.
LG, Diana
Liebe Diana,
danke dir – es freut mich, dass dir meine Falafel-Interpretation so gut gefällt! 🙂
Da kann man ja aus so vielen Zutaten leckere Bällchen formen – ich weiß selten, wo ich bei der Vielfalt an Rezepten anfangen soll…Und kann vollkommen verstehen, dass Falafel bisher noch nicht von deiner persönlichen To-Do-Liste heruntergehüpft sind. Aber das wird bestimmt noch!
Liebe Grüße und viel Spaß beim Falafel-Backen!
Jenni
Hach – Kichererbsen sind wirklich toll! Bei mir gibt es die gerade quasi täglich in irgendeiner Form auf dem Brot. Bällchen habe ich daraus auch schon mal gemacht, aber die waren leider doch eher bröckelig. Da muss ich nun also dringen mal deine Falafel-Version testen 😉 Ob das wohl auch ohne echten Mixer etwas wird?
Jetzt muss ich also tatsächlich mal Brot alt werden lassen (Ich habe es immer protionsweise eingefroren, damit ich nie altes Brot essen muss oder es – viel schlimmer – gar verschimmelt.)… aber was tut man nicht alles für Kichererbsen-Zeug? 😀 Ich würde zwar auch gern selbst backen, aber mit dem Mini-Ofen traue ich mich das irgendwie nicht. Aber wenigstens Brötchen möchte ich mir bald mal machen – aber erst brauche ich Platz in der Truhe, um den Rest einzufrieren 😉
Süßes Paprikapulver ist auch nicht in meinem Bestand, aber das lässt sich ja schnell ändern 🙂 Ich wollte mein Gewürz-Sortiment eh erweitern.
Dass alles frisch aus dem Ofen immer am besten schmeckt, finde ich manchmal echt schade. So muss das Timing immer stimmen und man kann die Mahlzeiten nicht so gut vorkochen 🙁
Auf dein nächstes Brot-Aufbrauchen bin ich gespannt! Ich kenne da von meiner Mama bisher nur Walnuss-Bratlinge, aber die wären nichts für dich, weil sie Käse und Ei enthalten.
Liebe Tabea!
Oh, man kann so viele verschiedene Bällchen aus den leckeren Hülsenfrüchten machen – da gibt es ja gar nicht das eine ultimative Rezept dafür. Und auch das hier kann nur ein Vorschlag sein – wichtig war mir dabei, eine Verwendungsweise für altes, trocken gewordenes Brot vorzustellen und eine Inspiration zu geben, was man damit Feines machen kann. 🙂
Das mit dem Vorkochen stimmt wohl – aber es gibt ja auch tolle To-Go-Rezepte für Salate und auch für Bratlinge, die erst am besten schmecken, wenn sie so richtig durchgezogen sind. Da gibt es für alle Bedürfnisse das passende Gericht.
Letztens erst haben wir mit altem Brot Bärlauch-Bratlinge gemacht, die waren auch klasse! Und auch suppentechnisch kann man da ja viel mit altem Brot machen – wir lassen uns überraschen… 😉
Liebe Grüße
Jenni
Hihi – so ist das ja mit fast allen Dingen, dass es quasi 1000 Rezepte dazu gibt. Da kann man immer was neues probieren, wenn man Lust dazu hat 🙂
Ich finde es super, dass du Inspiration liefern und altes Brot vor dem Müll retten willst (denn da landet es in den meisten Haushalten ja leider…)! Dabei kann man daraus so viel machen: Brotsuppe, Brotauflauf (zumindest aus hellem Gebäck soweit ich weiß), Semmelbrösel zum Panieren… Croutons.
Stimmt, Suppe z.B. schmeckt ja nach einem Tag auch besser, genau wie viele Kartoffelsalate meiner Meinung nach. Aber sonst fällt mir leider nicht viel ein, was ich kalt (wieder aufgewärmt) lieber mag als frisch…
Liebe Grüße
Liebe Tabea,
oh, ich muss gestehen: Da fällt mir eine Menge ein!
Bliss Balls zum Beispiel. Oder gesunde Kuchen und Muffins, die auch gerne ein oder zwei Tage durchziehen, bevor sie ihren Geschmack so richtig entfaltet haben. Oder Eintöpfe – die sind nach einem Tag Ruhezeit meist auch vieeeel besser als am ersten Tag, genauso wie die von dir bereits erwähnten Suppen.
Generell habe ich die Erfahrung gemacht, dass Gewürze viel Zeit zum Durchziehen brauchen – und man viele Gerichte gerne einen Tag stehen lassen kann, bevor sie gegessen werden (praktisch machen wir das zwar so gut wie nie, aber theoretisch wissen wir das immerhin… 😉 ).
Liebe Grüße
Jenni
Eintöpfe und Suppen sind für mich immer ein bisschen das Gleiche. Die Ersbensuppe oder die Linsensuppe meiner Mama würden nämlich alle normalen Menschen sicher als Eintopf bezeichnen, aber ich habe sie eben als Suppe kennengelernt und konnte auch mit dem Begriff “Eintopf” jahrelang nichts anfangen. Currys dürften auch durchgezogen bessser werden, oder? Die enthalten ja auch einige Gewürze 😉
Ich glaube, ich koche einfach immer die falschen Dinge, denn da ist selten was am zweiten Tag besser: Pudding (mag ich warm einfach zu gern), Pfannkuchen, Gemüsepfannen, Pommes, gekochtes Gemüse, Ei mit Spinat,…
Liebe Grüße
Gut, dass ich hier gerade ganz stressfrei mit Tee am Küchentisch sitze, denn du versorgst mich wieder einmal mit süßen und pikanten Kichererbsengerichten (da ist mir ja gleich noch ein Kichererbsen-Artikel weiter unten ins Auge gestochen), die mich entspannt von Essen träumen lassen. 😀 Damit will ich sagen: Ich und mein Magen sind gerade hochgradig fotoverliebt!
Liebe Tanja,
das freut mich natürlich beides sehr! Ich hoffe, dir und deinem Magen haben die Kichererbsen-Bilderchen gefallen – davon wird es sicherlich bald noch ein paar mehr zu sehen geben, bei unserer Vorliebe für diese Hülsenfrüchte…
Dem Mr. geht es schon besser, er kann nun endlich wieder feste Nahrung futtern und freut sich wieder des kulinarischen Genusses. 🙂
Liebe Grüße
Jenni
Und natürlich gute Besserung an Herr Grünzeug!
Liebe Jenni,
ja ja ja zu Falafel und Kichererbsen sowieso – in allen möglichen Varianten!! Ich könnte sie auch jeden Tag essen. Ich schmeiß auch immer “Reste” in den Teig für Falafel oder sonstige Bratlinge, das mit dem alten Brot ist echt ne super Idee, werd ich sicher mal ausprobieren.
Iiiiih ich mag mir das gar nicht vorstellen mit den Schweineborsten…
Also schnell wieder an Falafel denken :-D.
Liebe Grüße
Sharon
Liebe Sharon,
da bin ich ja überglücklich, dass du auch so ein Kichererbsen- und Falafelkind bist wie ich! Ich kann von beidem auch gar nicht genug bekommen – und Serdar sowieso nicht -, weshalb wir auch immer wieder mit beidem neue Rezepte entwickeln. 🙂
Das mit den Schweineborsten ist wirklich einigermaßen unappetitlich – wir kaufen zwar ohnehin schon seit Jahren kein Brot mehr beim Bäcker, aber das wäre (falls wir das noch tun würden) das ultimative Argument, entweder konsequent selbst zu backen oder nur auf absolut vertrauenswürdige Bio-Bäcker*innen zu setzen.
Liebe Grüße
Jenni
Liebe Jenni,
find ich gar nicht schlimm. dass es das 30845897 Rezept mit Kichererbsen ist und du auch noch mehr davon hast. Warum? Weil ich die kleinen Dinger eben sosehr liebe! Ich bin also gespannt, was du sonst noch so alles für mich bereit hältst 😀
Liebst,
Ulli
Liebe Ulli,
solche Bekenntnisse erfreuen mich ja immer maßlos – dann habe ich nicht das Gefühl, mit den immer gleichen Hauptzutaten zu langweilen. Wo man doch so viele tolle Dinge aus einfachen Lebensmitteln kreieren kann!
Ach, da kommt noch so Einiges – an kreativen Ideen mangelt es uns hier absolut nicht, nur leider an der Zeit, alles auf einmal umzusetzen… 😀
Liebe Grüße
Jenni