Bea Johnson ist die Queen of Zero Waste. Derzeit tourt sie durch Europa und hält Vorträge über ihren Lebensstil. Ich war in Münster dabei.
Kurz vor neunzehn Uhr. Meine Hand krampft sich um das Iphone von Mr. Grünzeug, dass die Knöchel weiß hervortreten. Mr. Grünzeug seinerseits versucht, halbwegs zügig durch den wochentägigen münsteraner Spätfeierabendverkehr voranzukommen. Vergeblich.
Und als hätte das Schicksal es nicht gut mit uns gemeint, scheint der Gott der Zuspätkommenden uns eine rote Welle nach der anderen. Prima.
Ich versuche, nicht hektisch zu werden, gleichmäßig zu atmen und auf gar keinen Fall meine bessere Hälfte anzuraunzen, dass wie vielleicht (mit Sicherheit!) zu spät kommen werden, weil er mal wieder so lange gebraucht hat, um sich fertig zu machen. Karma, baby, Karma!
Dass ich zu allem Überfluss auch noch meine (geliehene) Kamera vergessen habe, mit der ich eigentlich halbwegs anständige Bilder machen wollte, hebt meine Laune nicht gerade. Gut, dann eben mit dem Iphone des Mr. Grünzeug. Falls es diese Autofahrt überleben sollte.
Der Grund meiner inneren Angespanntheit, die aus gleichzeitiger Freude und dem schlechten Gewissen des Zuspätkommenden besteht: Bea Johnson hält einen Vortrag über Zero Waste. Hier in Münster. In meiner Uni. In dem Saal, in dem ich gefühlte Dutzende Vorlesungen gehört und ebenso viele Klausuren geschrieben habe. Und da will ich pünktlich sein!
Wir kommen irgendwann – 5 Minuten vor offiziellem Vortragsbeginn! – auf dem Schlossplatz an. Halb im Laufschritt hetzen wir zum Fürstenberghaus – um dann an der Abendkasse (das Ganze kostet 3 € Eintritt pro Person) festzustellen, dass wir nicht die Einzigen sind, die auf die letzte Minute ankommen.
Als wir uns dann in den ersten Reihen einen Platz gesucht haben und ich das Publikum ausgiebig gemustert habe (es besteht zu 90% aus Frauen aller Altersklassen, aber auch einige männliche Wesen sind vertreten – insgesamt eine sehr bunte Mischung), stellen wir weiterhin fest, dass der Vortragsbeginn wohl doch auf 19 Uhr c.t. (cum tempore – heißt: eine Viertelstunde später, das sogenannte “Akademische Viertel”, das ich im Übrigen liebe wie sonstwas, komme ich doch gerne mal auf die letzte Minute) beginnt. Die ganze Hetze also umsonst. Ich muss lachen. Das sind so typisch wir.
Und dann beginnt Bea Johnson zu sprechen. Und die zwei Stunden, die nun folgen (und in denen nicht nur Bea die ganze Zeit spricht), werden wahnsinnig inspirierend.
Wer ist Bea Johnson?
Bea Johnson ist gebürtige Französin, lebt derzeit mit ihrem Mann Scott und ihren beiden Söhnen im Teenageralter in Kalifornien und hat sich seit dem Jahr 2008 dem Zero Waste Lifestyle verschrieben. Sie hat den Bestseller “Zero Waste Home” geschrieben, der aktuell auf Deutsch übersetzt wird und nach Beas Aussage im September auch in dieser Version hierzulande auf den Markt kommen sollte.
Als Bea ihren Vortrag begann, merkte man sofort, dass sie zwei wesentliche Eigenschaften mitbrachte:
- eine gehörige Portion Selbsthumor, der sie sofort sympathisch machte
- eine rhetorische Strategie.
Beas erste Sätze waren nämlich auf Deutsch. Das Publikum reagierte angemessen erstaunt, hatten wir doch alle (vor allem nach der Ankündigung) damit gerechnet, dass Bea auf Englisch sprechen würde. Das tat sie nach ein paar Sekunden auch – aber nicht, ohne uns vorher darzulegen, wie weit ihre 8 Jahre Deutschunterricht ihre Kenntnisse in dieser Sprache geprägt haben.
Für die ersten herzhaften Lacher war gesorgt und spätestens jetzt hatte Bea uns. Wir lauschten gespannt.
So richtig vorstellen musste sie sich uns nicht – sie begann einfach dort, wo man einen solchen Vortrag, der sich irgendwie ums eigene Leben dreht, am ehesten beginnt: Wie kam ich eigentlich dazu, das zu machen, was ich jetzt mache?
Beas Reise in Richtung Zero Waste begann – wie gesagt – im Jahr 2008, als die Familie in eine kleinere Wohnung (sie nannte es “Apartement”) zog und in diesem Zuge den Hausstand drastisch verkleinern musste. Alle Familienmitglieder empfanden das Weniger-Haben nicht als Verlust – im Gegenteil: Als absolute Bereicherung.
Schritt für Schritt näherten sie sich im Laufe der Zeit dem Konzept Zero Waste, denn absolute Fahnenträgerin im angloamerikanischen Raum Bea nun geworden ist, an.
Aktuell befindet sie sich auf großer Europa-Tour. Sie reist in verschiedene Städte, um dort Vorträge wie denjenigen, den ich in Münster hören konnte, zu halten und andere Menschen zum Leben jenseits des Materialismus zu inspirieren. Die folgenden Städte wird sie noch besuchen:
- Tavel, Frankreich
- Kaunas, Litauen
- Innsbruck, Österreich
- Belle Ile en Mer, Frankreich
- Castelo de Vide, Portugal
- New Richmond, Canada
- Gaspesie, Quebec
Alle Termine gibt es aber auch noch einmal auf der Facebook-Seite der Zero Waste Home-Bewegung zum Nachlesen.
Sie hat auf ihrer Rundreise in Deutschland einzig in Münster Station gemacht – und das haben wir der lieben Anja von “natürlich unverpackt” – dem ersten Unverpackt-Läden in Münster – zu verdanken, die diesen tollen Abend organisiert hat. Ihr findet ihre Website hier.
Mit dem Unverpackt-Laden hat Anja in Münster eine kleine Welle des Zero Waste losgetreten, die aktuell immer höhere Wogen schlägt und wahrscheinlich mit dem Vortrag von Bea einen vorläufigen Höhepunkt erreicht hat.
Worüber hat Bea gesprochen?
Ich bin so glücklich, dass ich in dem eingangs geschilderten Aufbruchsstress nicht auch noch mein wertvolles Notizbüchlein vergessen habe! Da stehen nun nämlich 6 Seiten über Zero Waste drin, vollgeschrieben in krakeliger Handschrift, weil ich möglichst alles von dem, was dort vorne gesprochen wurde, festhalten wollte.
Es ist ein unglaublich dichter Vortrag gewesen mit einer Menge an Information.
Bea hat uns per PowerPoint auf einen Rundgang durch ihr (fantastisch wunderschönes) Haus mitgenommen und uns zu jedem Bild eine kleine Geschichte erzählt bzw. uns erklärt, was darauf zu sehen ist, welche Funktionen die jeweiligen Dinge erfüllen und wie die kleinen Geschichten hinter der Entdeckung der entsprechenden Zero-Waste-Alternativen lauten.
Einen Eindruck davon könnt ihr hier bekommen:
Was genau die Dinge sind, die in Beas Haus zu finden sind, hat sie in ihrem Shop aufgeschlüsselt – dort findet ihr alle Produkte, die sie und ihre Familie nutzen – sie selbst sagt, dass er als Inspiration dazu dienen soll, es ihnen gleichzutun und zu wissen, wo man beginnen kann mit dem Einsetzen von nachhaltigen Alternativen. Ganz wichtig: “Don’t buy anything from my shop!” – denn die ganzen Links verweisen auf Amazon. Dort sollt ihr natürlich nicht bestellen, das Ganze soll nur als Inspiration dienen.
Zu Beginn stand nach der Erkenntnis, dass es so nicht weitergehen konnte, ein Phase, die Bea als ihre “extreme” Phase beschreibt: Sie hat versucht, alles – wirklich alles – selbst herzustellen und ist dabei quasi schon manisch vorgegangen in dem Versuch, möglichst jeden Verpackungsmüll zu umgehen. Zahnpasta, Shampoo (no poo aus Apple Cide, Essig und Wasser), Reinigunsmittel, Lipgloss undundund wollte sie alles selbst gemacht haben und ist so manches Mal böse auf die Nase gefallen – was sie mit viel Humor, der uns, das Publikum, immer wieder zum Lachen brachte, berichtete. Die Zero Waste Queen hat eben auch irgendwann einmal bei Null begonnen und ist ein Mensch wie jeder andere auch.
Am Ende dieser Phase stand die für sie wichtige Erkenntnis, dass alles, was wir tun, in Balance gehalten werden muss. So auch im Zero Waste Lifestyle.
Es funktioniert nicht, Vollzeit-um-die-Welt-Jetterin und Berufstätige zu sein und gleichzeitig gewissermaßen ein autarkes Leben zu führen (oder diesen Zustand anzustreben). Bea reagierte damit auch offensiv auf einige der Vorwürfe, die ihr immer wieder gemacht werden:
- Der Zero Waste Lifestyle ist viel zu aufwändig – das kann doch kein normaler Mensch in die Tat umsetzen. Wahrscheinlich hockt sie den ganzen Tag zuhause und hat nichts Besseres zu tun.
- Zero Waste zu leben – das kann man sich nur leisten, wenn man Geld hat.
Bea ist wohl alles andere als eine Stubenhockerin und hat wahrhaftig Bessres zu tun, als alle Produkte des täglichen Bedarfs selbst herzustellen. Dass Zero Waste aber alles andere als aufwändig sein muss, beweist sie anhand ihrer Pflegeroutine: Diese besteht lediglich aus Pflanzenöl (da muss man auch nichts weiter anmischen) und Kernseife (für den Körper, die Haare, Hände und Gesicht). Einzig die Mascara rührt Bea sich nach einem Rezept, das sie auch in Zero Waste Home veröffentlicht hat, selbst an. (Das ist für mich einer der ultimativen Gründe, dieses Buch zu kaufen!)
Am Rundgang durch ihr Haus können wir sehen: Bea nagt nun nicht gerade am Hungertuch. Aber ist das Argument, man könne es sich nur leisten, weniger zu haben, wenn man reich sei, nicht irgendwie widersprüchlich?
Bea streitet es vehement ab, dass Zero Waste Lifestyle viel kosten muss – im Gegenteil, sie stellt zwei Kostenpunkte gegenüber:
- 15% des Preises, den wir für ein normales Produkt bezahlen, entfällt auf die Verpackung. Das ist “literally” (wie es so treffend im Englischen heißt) dasselbe, als würde ich das Geld gleich in den Müll werfen.
- Bea und ihre Familie haben gegengerechnet: Seitdem sie zero waste leben, haben sie satte 40% des Haushaltseinkommens gespart. Dieses Geld investieren sie nun darin, Zeit miteinander zu verbringen.
Auf die Frage, wie man so etwas durchhalten kann und ob sie denn keine persönlichen Erinnerungen und Wertgegenstände aufbewahre, sagt Bea:
“I have totally disconnected myself from stuff.”
Und wie sie das beschrieb, war unglaublich einleuchtend: Nicht die Dinge machen uns aus, sondern das, was wir mit ihnen verbinden. Und das kann man genauso gut im Gedächtnis bewahren. Man braucht dafür keine 10 Kisten voller Dinge. Die einzigen Erinnerungen, die Bea wichtig sind, sind ihre Familienfotos. Diese hat sie mittlerweile in einem Cloud-Speicher abgelegt, sodass sie ihr immer und überall zur Verfügung stehen und – natürlich – keinen Müll verursachen.
Zero Waste macht glücklich
Bea sagt immer wieder, dass die Einfachheit das Schöne am Zero Waste Lifestyle sei. Es gibt viel weniger Dinge, um die man sich Sorgen machen muss, so Vieles wird unkomplizierter und insgesamt entspannter zu bewältigen.
Das sieht nicht nur sie so – auch die Menschen, die ihr Häuschchen während der Abwesenheit der Familie als Urlauber*innen bewohnen und dabei ganz nebenbei zero waste leben, sagen dasselbe. Bea berichtet, dass die meisten gar nicht schnell genug nach Hause kommen können, um endlich auszumisten.
Auch für ihre Kinder im Teenager-Alter ist das Leben mit Zero Waste kein Problem. Bea erzählt, dass wohl jedes Elternteil wisse, wie anstrengend es sei, Kinder in dem Alter zum Lachen zu bringen. Aber die Familie hat nun viel mehr Zeit, sich umeinander zu kümmern und investiert die gewonnene Zeit und das Geld, das vorher in die Anschaffung neuer Produkte geflossen ist, nun damit, sich gegenseitig zu unterstützen oder gemeinsam etwas zu unternehmen. Ein Foto eines breit grinsenden Sohnes beim Fallschirmsprung zeigt: Man kann auch anders glücklich werden.
Das Kleid, das Bea beim Vortrag trägt, ist eines der wenigen Kleidungsstücke, die sie besitzt. Auf der Folie zeigt sie, wie kreativ sie es immer wieder neu kombiniert. An jedem Ort der Europatour trägt sie dasselbe Kleid auf eine andere Weise und wird nach Abschluss der Tour darüber auf ihrem Blog berichten.
Zero Waste Movement
Niemandem möchte sie vorschreiben, wie er oder sie sein oder ihr Leben zu leben habe. Aber, und das ist ein wichtiger Punkt: Warum sollte das Bewusstsein eigentlich erst beim Recyclen einsetzen und nicht schon vorher – beim Vermeiden von überflüssigem Müll, der dann erst umständlich und mit viel Energieaufwand wieder abgebaut werden muss?
“What is the alternative to zero waste? Less waste? A bit waste? There is no one.”
Wenn man Bea gegenübersteht, merkt man schnell: Das ist eine Person, die eine Mission hat. Sie ist so voller Leidenschaft für das, was sie tut und was sie verkörpert, dass sie das gewissermaßen in Funken versprüht – mit Humor, Ironie, aber auch mit dem notwendigen Ernst an der Sache.
Und ihre Mission lautet: Zero Waste so bekannt wie irgend möglich zu machen.
Und damit so ein Konzept gut funktioniert, setzt Bea auf die Schwarmintelligenz der vielen Menschen, die sich bereits von ihr haben inspirieren lassen und zusammenarbeiten: Auf ihrem Blog teilt Bea nicht nur sämtliche Tipps und Tricks rund um das Leben mit Zero Waste. In der Kateogrie “App” kann man selbst aktiv werden: Wo gibt es verpackungsfreies Hundefutter in meiner Umgebung zu kaufen? Wie weit muss ich fahren, um dieses oder jenes Lebensmittel ohne Verpackung zu bekommen (in Münster glücklicherweise nicht mehr weit)? Das alles kann man in das Formular eintragen und so sein Wissen mit den anderen Menschen teilen. (Eine mobile Version der App gibt es aktuell noch nicht, da das viel zu teuer wäre und Bea das aktuell nicht stemmen kann.)
Was alle diese Menschen verbindet?
“Simply the regret of not having started earlier.”
Das kommt mir schwer bekannt vor und ich saß während des Vortrags tatsächlich da und habe ständig mich selbst und meine Handlungen reflektiert. Währenddessen fiel mein Blick irgendwann auf den Plastikkugelschreiber in meiner Hand – ein Werbegeschenk von wasweißichwem.
Bea hätte ihn zurückgewiesen. Nicht nur, weil er aus Plastik ist, sondern, weil er generell Müll produziert – Bea weist auch Visitenkarten aus Pappe oder Papier zurück. Es geht um das Prinzip: Sobald ich etwas von jemandem annehme (egal, ob ich es kaufe oder als Geschenk annehme), unterstütze ich damit ziemlich direkt die Masche, die derjenige mit seinem Produkt fährt. Wenn wir bei McDonald’s essen gehen, so Bea, dann machen wir im Prinzip nichts anderes, als laut in der Gegend herumzuschreien, dass wir McDonald’s lieben – genau so, wie es ist – und gerne mehr davon hätten. Dasselbe gilt für alle anderen Produkte auch – und die Firmen reagieren entsprechend.
Das Argument, ein Einzelner könne hier nichts bewirken, zieht also nicht. Im Gegenteil: Es gibt wohl aktuell keinen Menschen als Bea, an dem man besser sehen kann, was ein Einzelner oder eine Einzelne zu leisten imstande ist. (Bea trifft sich sogar regelmäßig mit Politikern, um ihre Ideen zu besprechen und hält Vorträge bei IKEA, Google und Konsorten).
Entsprechend ist auch ihre Kernbotschaft, die sie im Laufe des Vortrags immer wieder wiederholt: Du bist ein mündiger Bürger/eine mündige Bürgerin – verhalte dich auch so!
Wir als Konsument*innen haben mehr denn je die Macht, das zurückzuweisen, was uns nicht passt und uns nach Alternativen umzuschauen.
“Accepting is voting.”
“Dining is voting, just as buying is voting.”
Mit jeder Handlung, die wir vollziehen, geben wir unsere Stimme ab. Wir sollten gut darüber nachdenken, wem wir diese Stimme geben – und wem wir damit die Macht geben, weiterzuwachsen und weiterzumachen wie bisher.
Step by step in ein besseres Leben
Zero Waste ist kein Lifestyle, den man sich über Nacht aneignen kann. Bea hat Jahre gebraucht, um den Zustand zu erreichen, an dem sie sich heute befindet. Sie hat viel experimentiert, ist auf die Nase gefallen, hat verworfen, angepasst und weitergemacht.
Wie bereits erwähnt: Es geht bei Zero Waste nicht darum, alles selbst herzustellen und infolgedessen in einem Berg aus DIY-Arbeit zu versinken. Ganz im Gegenteil: Bea versteht nicht, wie man aus 8 verpackten Zutaten eine Creme zusammenrühren kann und dann behaupten mag, es handele sich um “Zero Waste”-Creme. In ihren Augen ist das vollkommener Unsinn, wenn man genauso gut Pflanzenöl, das schon fix und fertig zur Anwendung ist und wirklich zero waste gekauft werden kann, verwenden könnte.
Bei Zero Waste geht es darum, einen Lifestyle – ganz persönlich für sich mit den individuellen Einzellösungen – zu finden, den man bis an sein Lebensende treu bleiben kann, ohne sich dafür verbiegen zu müssen.
Aber wenn man das geschafft hat – die Balance zu finden -, dann kann man vielleicht irgendwann mit dem Müll eines gesamten Jahres in einem Vorratsglas dastehen.
Fazit: Was ich mitnehme
Vor allem eines: Ich habe noch so verdammt viel zu lernen.
So meilenweit bin ich von dem, was Bea mit jeder Faser ihres Körpers lebt, entfernt. Und viel lieber würde ich schon viel weiter sein. Doch das Wichtigste darf ich nicht vergessen: Schritt für Schritt.
Wir haben bereits unsere Badezimmerschränke ausgemistet, fast alle Kosmetikprodukte verschenkt, waschen mit verpackungsfreiem Shampoo und Seife, haben Eco-Zahnbürsten, Zahnkreide und selbstgemachte Zahnpasta aus essbaren Materialien, nutzen in der Küche nur noch Dinge aus Keramik, Edelstahl und Holz, achten darauf, möglichst verpackungsfrei einzukaufen, leben vegan – und haben doch noch immer regelmäßig einen dicken, gelben Sack voller Müll, mit dem wir uns auseinandersetzen müssen. Das Ende der Fahnenstange ist noch lange nicht erreicht.
Es ist allerdings auch die Frage, ob wir zwingend dorthinkommen müssen. Wir werden uns einfach weiter vorarbeiten und schauen, was machbar ist, ohne in Stress zu versinken.
Als ersten nächsten Schritt werde ich mir Beas Buch besorgen. Und gleich danach: Das Buch von Shia – der deutschen Zero Waste-Königin. Shia bloggt ebenfalls fleißig über Zero Waste, füllt ebenfalls nur ein Glas pro Jahr mit Müll und hat vor Kurzem ein Buch darüber veröffentlicht. Auch das ist absolute Pflichtlektüre!
Mit einem Kopf voller Gedanken und Ideen und ganz viel Inspiration habe ich also den Vortrag von Bea Johnson verlassen – und ich bin sehr, sehr froh, dass mir diese Gelegenheit dazu geboten wurde, an einem Abend so viel Neues zu lernen! Nun werde ich mit offenen Augen ein mir bisher diffus erscheinendes Gebiet betreten und schauen, wohin mich die Reise führt.
Wie ist das bei euch? Habt ihr euch schon einmal mit dem Thema “Zero Waste” auseinander gesetzt? Was sind eure Erfahrungen?
Diesen Beitrag verlinke ich gern zur neuen Einfach-nachhaltig-besser-leben-Blogparade, im Zuge derer jeden Monat spannende und wichtige Links zum Thema “Nachhaltig Leben” gesammelt werden. Schaut vorbei – sämtliche Blogger*innen haben schon tolle Gedanken, Anleitungen und viel Inspiration zum Sofort-Umsetzen beigetragen!
[…] ernsthaft gesund ist. Oder warum ich es okay finde, nicht perfekt zu sein. Oder was eigentlich Zero Waste ist und wie ich mit meinem persönlichen Capsule Wardrobe angefangen habe. Oder was eigentlich […]
[…] Minimalismus beschäftigt habe (kennst du eigentlich schon meinen Auslöser? Es war niemand anderes als Bea Johnson selbst), war ich einer dieser Menschen, die an jedem Buch hängen, das sie einmal in den Händen […]
[…] mit regionaler respektive Schweizer Herkunft. So reduziert man ökologisch sinnvoll seinen Abfall, spart Geld und weiss ausserdem, woher das Essen kommt – eine Wertschätzung unseres Planeten, aber auch […]
[…] ich meine Gedanken, wie sie mir spätestens seit dem alles verändernden Vortrag von Bea Johnson herself in meinem Oberstübchen herumwirbelten, nur halbwegs in Worte fassen können, bevor ich mit der […]
[…] wir (respektive: ich) es uns in den Kopf gesetzt hatten, dass von jetzt an definitiv das alltägliche Leben aber mal sowas von umgekrempelt werde, da existierten die beiden Unverpacktläden in Münster bereits einige […]
[…] der Auslöser ein fulminant inspirierender (und von mir immer wieder ins Narrativ zurückgeholte) Vortrag von Bea Johnson, der uns klargemacht hat, dass sich jetzt und sofort etwas ändern […]
[…] Und weil sich in der Küche – wie wahrscheinlich in vielen Haushalten – das Angelpunktzentrum unseres Lebens befand (um ein Wortmonster zu schaffen, das die Superlativität der Bedeutung dieses Raumes passend greifen kann), waren unsere Antennen für Neukalibrierung dort besonders empfindlich. Wie furchtbar das Gefühl war, nach jedem Einkauf Berge von Plastikverpackungen zu produzieren und die erstandenen Lebensmittel scheinheilig in fancy Gläser abzufüllen, habe ich euch hier ja schon erzählt. […]
Hier musste ihc direkt mal weiterlesen 🙂 Bea Johnson war mir bisher nicht bekannt.
Meine Minimalismus Inspiration begann mit dem Capsule Wardrobe Prinzip und Marie Kondo’s Konmari Methode.
Was mich an Konmari stört ist dass zunächst einmal ganz viel Zeug im Müll landet. Zu der Thematik lässt sich die Frau Kondo nicht so aus – hauptsache alles ist schon ordentlich und rein.
Das Konzept des Zero Waste Home’s ist mir tatsächlich noch ziemlich neu, aber in den letzten Wochen häufiger begegnet.
Danke für die Inspiration 🙂
Liebe Sabrina!
Oh, das ist ja schön, dass du hier gleich ein wenig weiteren Lesestoff gefunden hast! 🙂
Capsule Wardrobe und KonMari kamen bei mir tatsächlich erst viel später dazu (nachdem ich schon fast alles aussortiert hatte), haben mir aber noch einmal einen wichtigen Wegweiser mitgegeben (unter anderem das Verhältnis zu Dingen selbst mitdefiniert).
Dass bei KonMari auch so viel weggeworfen wird, finde ich neben einigen anderen Aspekten auch nicht schön – ich habe auch einen Beitrag dafür geplant, möchte aber noch schauen, wie sich das in der Langzeitauswirkung bewähren wird. 😉
Liebe Grüße
Jenni
[…] (die treuen Leser*innen werden es sicherlich nicht mehr hören können) unverschämte Glück hatte, Bea Johnson zu hören, fiel der Groschen. Dann aber richtig. Das Ergebnis kennt […]
[…] hatte Bea Johnson, die das ganze Umdenken bei mir ausgelöst hat, in ihrem Vortrag gerade davor gewarnt (und diese Phase selbst durchgemacht): Seid nicht zu streng mit euch selbst. […]
[…] Die bekannteste Richtlinie, die es im Bereich des Themenkomplexes Zero Waste und Minimalismus gibt, ist wahrscheinlich die 5-R-Formel von Bea Johnson: […]
[…] dem Vortrag von Bea Jonhson in der Universität Münster – meiner alma mater – bin ich zwar nicht zum ersten Mal […]
[…] nahte, ohne dass ich davon wusste: Einer spontanen Eingebung folgend, meldete ich mich zu dem Vortrag von Bea Johnson an, die in Münster sprechen würde. Dass ich darauf gestoßen war, habe ich dem Umstand zu […]
[…] einen Moment hatte ich, als ich dem Vortrag von Bea Johnson vor beinahe zwei Wochen gelauscht hatte. Das war ein einschneidendes Erlebnis für mich – und […]
Liebe Jenni,
was für ein toller Artikel! Ich habe ihn gerade während des Frühstücks gelesen. Eine großartige Lektüre für den Start in den Tag!
Ich wollte mir auch unbedingt Beas Vortrag anhören, habe aber leider kurz vorher feststellen müssen, dass das Surffestival, für das wir im Dezember Tickets gekauft haben, genau auf dieses Wochenende gefallen ist.
Umso mehr freue ich mich, dass du die Kernaussagen noch einmal zusammengefasst und so toll aufbereitet hast.
Die Idee mit dem Kleid finde ich übrigens großartig und ich bin gerade richtig motiviert, meinen Schrank auszumisten.
Liebe Grüße,
Natalie
Liebe Natalie!
Es freut mich sehr, dass dieser Beitrag dir den Start in den Tag ein bisschen erleichtern konnte – und vor allem, dass du so motiviert bist, nun auch selbst wieder ans Werk zu gehen! 🙂
Du glaubst gar nicht, was dieser Vortrag in mir ausgelöst hat! Dass wir dort waren (Mr. Grünzeug habe ich selbstverständlich mitgeschleppt), war eine sehr gute Entscheidung, die lange nachwirken wird, das merke ich jetzt schon. Ein bisschen schade, dass du nicht da warst, aber ich kann den Grund sehr gut verstehen – auf deinem Blog schreibst du ja bereits über eure Affinität zum Surfen und dass man sich sowas dann nicht entgehen lässt – zumal die Tickets vorher gekauft wurden -, ist klar. Leider kann man nicht immer an allen Orten gleichzeitig sein und daher freue ich mich umso mehr, dass du zumindest nachträglich vielleicht ein bisschen “dabeisein” konntest. 🙂
Liebe Grüße
Jenni
Liebe Jenni,
wieder ein schöner Artikel von dir.
Bea Johnson hat auch mich damals inspiriert. Ich finde es toll, dass sie es geschafft hat, den negativ besetzten Öko-Anstrich mit ihrer sehr eigenen Art zu einem hippen Lifestyle zu formen. Sie begeistert mit ihrer persönlichen offenen Art ganze Massen. Und doch kann ich es einfach nicht verstehen, wie sie durch die ganze Welt reisen kann, mit schlechtem Gewissen allerdings, aber ständig und ausgiebig. Das ist doch überhaupt nicht Zero Waste. Und so gar nicht konform mit dem, was am Ende bei der Übung rauskommen soll.
Ich habe schon einige Veranstaltungen von ihr online gesehen, Interviews gelesen … Die Berichte ähneln sich. Das können wir heutzutage doch auch medial anders regeln, dafür müssen wir nicht so viel reisen.
Sie sagt selbst, wenn ich nur eine Person auf meiner Reise zu einem Zero Waste Leben bringe, dann war es das CO2 Wert. Das ist eine interessante Rechnung, denn auch alle im Raum werden sich das vielleicht denken. Somit sind wir dann bei Niko Paech der wiederholt von der Verschlimmbesserung spricht oder bei Harald Welzer, der so treffend schreibt, dass wir mehr als je zuvor fliegen und mobil sind. Wir haben nichts an unserem Verhalten geändert, wir sitzen lediglich mit schlechtem Gewissen im Flieger. Wo führt das wohl hin?
Liebe Grüße, Esther
Liebe Esther!
Danke für deine lieben Worte – ich freue mich sehr, dass dir der Artikel gefällt. 🙂
Deinen Einwand kann ich sehr gut nachvollziehen. Ich habe mir dieselbe Frage auch gestellt, als ich im Publikum saß und auch danach noch darüber nachgedacht.
Ich bin aber für mich zu dem Schluss gekommen, dass es vielleicht wirklich ein kleineres Übel in Beas Fall darstellt, auch per Flieger unterwegs zu sein. Denn mich hätte sie online niemals erreicht. Das hängt mit meiner persönlichen Distanz zu hohem Videokonsum zusammen – das ist noch nicht einmal programmatischer Natur, ich sehe und erlebe einfach alles gerne in Farbe und nehme mir nie die Zeit dazu, im Internet ausgiebig Videos zu schauen. Wäre Bea nicht in Deutschland physisch anwesend gewesen, hätte sie mich erstens nie erreichen können (oder zumindest sehr viel später) und sie hätte wahrscheinlich auch nicht den immensen Einfluss auf mich gehabt: Sofort nach der Rede wusste ich, dass ich etwas ändern muss und bin nun seit einer Woche fieberhaft dabei, mir alle möglichen Dinge anzueignen. Hätte ich ihre Videos im Internet gesehen, hätte ich vielleicht auf “Speichern” gelickt und gedacht: “Ach ja, vielleicht probiere ich das irgendwann einmal aus.” Für mich war ihre Ausstrahlung und ihre Präsenz unglaublich wichtig.
Das ist natürlich kein rechnerisches Gegenargument, aber ich kann verstehen, worauf ihr Begründungsversuch abzielt und glaube, dass das auf gar nicht mal so wenige Menschen zutrifft.
(Mein letztes Mal im Flieger ist übrigens mehr als 17 Jahre her und ich habe vor, es zunächst dabei zu belassen. Es gibt so viele schöne Gegenden, die grüner zu erreichen sind… 🙂 )
Ich danke dir für diesen wertvollen Input und schätze deinen kritischen Blick auf die Dinge sehr!
Liebe Grüße
Jenni
Liebe Jenni, hab Dank für diesen tollen und inspirierenden Beitrag! <3 🙂
Liebe Franzi!
Sehr gerne – es freut mich sehr, dass du etwas von ihm mitnehmen konntest! 🙂
Liebe Grüße
Jenni
Huhu Jenni,
es freut mich, dass dich dieser Vortrag ganz offensichtlich richtig gepackt hat – man liest deine Begeisterung total heraus :-). “Zero waste” erscheint mir aus meiner Sicht so unglaublich unerreichbar. Ich finde die Idee mit den kleinen Schritten daher perfekt und umsetzbar. Denn obwohl wir versuchen, so wenig Müll wie möglich zu erzeugen – so bin ich doch immer wieder erschrocken darüber, welche Mengen sich zusammenläppern. Ich habe in vielen Bereichen auch noch keine guten, für mich alltagsfähigen Alternativen gefunden, da es z. B. bestimmte Lebensmittel einfach nicht in anderen Umverpackungen gibt. Aber mein Interesse ist geweckt und freue mich über jede noch so kleine Anregung :-).
Liebe Grüße
Bianca
Liebe Bianca!
Oh, das freut mich sehr, dass man meine Begeisterung herausliest! Ich bin wirklich total inspiriert von diesem Vortrag wiedergekommen und habe danach erst einmal konsequent weiter ausgemistet. 😉
Ich bin auch sehr gespannt, wohin mich diese Reise führen wird – denn ich bin ebenso erschrocken über die Müllberge, die jedes Mal anfallen, wenn man einmal einen Monat resümmiert. Und da ich nun einige tolle Beispiele gefunden habe, wie es auch anders geht, möchte ich mich einmal näher damit auseinandersetzen. So schwer kann das ja eigentlich nicht sein, denke ich mir. 🙂
Ich werde aber ab jetzt regelmäßig berichten!
Liebe Grüße
Jenni
Huhu Jenni,
über praxisnahe Tipps – vor allem zum müllarmen Einkaufen – würde ich mich künftig freuen :-). Bin gespannt, was du da noch zu berichten hast. Denn obwohl ich fast alle Einkäufe beim Gemüsehändler tätige und dort Obst und Gemüse meist lose in einem Korb oder einer Kiste mitnehme, gibt es doch noch so viele Lebensmittel, die in Verpackungen daher kommen. Vom Buchweizen über Nüsse und Pflanzenmilch – das kommt ja alles mehr oder weniger stark verpackt daher und ich wüsste nicht, wie ich das umgehen sollte (außer, diese Dinge nicht mehr zu kaufen, aber das wäre ja auch keine Alternative …).
Ich bleibe also dran ;-).
Liebe Grüße
Bianca
Liebe Bianca!
Es freut mich sehr, dass du dich ebenfalls so sehr für diese Thematik interessierst! 🙂
Ich habe schon ganz viele Artikelideen, die sich alle mit den aktuellen Baustellen in meinem Umstellungsprozess befassen, und arbeite mit Hochdruck dran!
Hach, ist das spannend!
Liebe Grüße
Jenni
Liebe Jenni,
ein ganz toller Artikel und sehr inspirierend! Ich bin immer wieder dabei, auszumisten, zu reduzieren, zu kompostieren etc. Der Einkauf macht mir jede Woche klar, wieviel Plastik und Müll ich produziere. Leider habe ich für mich noch keine bessere Alternative gefunden, Bio Lebensmittel ohne Verpackung zu kaufen, wie Getreide, Joghurt und andere Dinge. Mit Obst und Gemüse ist es deutlich einfacher. Aber wie du schon sagst… Schritt für Schritt. 🙂
Liebe Grüße,
Lisa von ich lebe grün!
Liebe Lisa!
Es freut mich sehr, dass dir der Artikel gefällt!
Deine Erfahrungen teile ich absolut – Obst und Gemüse bekommt man wesentlich einfacher unverpackt und bei manchen speziellen Lebensmitteln wird es trotz des Einkaufs im unverpackt-Laden kompliziert. Ich habe zum Beispiel bis heute nicht verstanden, warum Sojajoghurt in Plastikbechern und nicht etwa mit Glas-Mehrwegsystem verkauft wird. Da habe ich gestern auch erst einmal eine Mail an einen Sojajoghurt-Hersteller geschrieben und bin wirklich sehr gespannt auf die Antwort. Das würde einiges wirklich einfacher machen.
Schritt für Schritt ist sicherlich die wichtigste Devise – ich muss mich da manchmal auch ein bisschen selbst im Zaum halten, weil ich so viel auf einmal ändern möchte. 😀 Aber das Herantasten hat sich für uns bisher immer als die beste Vorgehensweise erwiesen und so werden wir das auch weiterhin machen.
Ich wünsche dir aber ebenfalls viel Spaß auf dem weiteren Weg in Richtung “weniger Müll” – und vielleicht auch irgendwann hin zum Zero Waste. Das ist eine hochspannende Reise, finde ich. 🙂
Liebe Grüße
Jenni
Ach du, vielen Dank für den Bericht! Ich bin noch schwer am überlegen, ob ich nach Insbruck zum Vortrag fahren soll und ich glaube, dein Bericht hat mich überzeugt, dass es sich wirklich, wirklich lohnen würde. Vielen Dank dafür!
LG Zora
#Einab
Liebe Zora!
Gerne – ich freue mich sehr, dass dir der Bericht gefallen hat! 🙂
Aus meiner Perspektive lohnt es sich auf jeden Fall! Ich weiß natürlich nicht, wie weit du fahren musst und wie aufwändig es für dich wäre – aber du solltest auf jeden Fall versuchen, sie sprechen zu hören. Sie lebt wirklich für das, was sie tut, das merkt man und das inspiriert sehr.
Liebe Grüße
Jenni
[…] über Bea Johnson: Zero Waste Home — mehralsgruenzeug.com […]
Hallo Jenni!
Zuerst einmal vielen herzlichen Dank für Deinen tollen Beitrag, der mich den Vortrag von Bea wirklich ein wenig spüren ließ. Deine Begeisterung ist bei mir voll rüber gekommen!
Finde ich super, dass sie Dich so inspiriert hat und Du an der Sache dran bleiben willst.
Man kann wirklich sehr viel erreichen, das habe ich in den letzten Jahren selbst erlebt.
Bis Du Deine Bücher hast, kannst Du ja ein wenig in meinem Index “Müll reduieren” schmökern. Hier findest Du auch jede Menge Tipps, wie man den Müll reduzieren kann.
https://widerstandistzweckmaessig.wordpress.com/mull-reduzieren-index/
Ich selbst habe nie von “zero waste” gesprochen, weil es mir zu utopisch erscheint. Meiner Meinung nach geht es nicht völlig ohne Müll. Teilweise wird bei den “zero wast-lern” auch alles, was (angelblich) recycelt wird, nicht zum Müll gezählt. Das sehe ich anders. Denn nicht alles kann wirklich recycelt werden, auch wenn es in einem Wertstoffbehälter landet.
Deshalb ist für mich die Müllvermeidung das oberste Prinzip. Nur leider klappt das nicht überall. Wenn ich z.B. einkaufen gehe – auch wenn es ein unverpackt Laden ist – wird ein Kassenbon ausgedruckt. Das ist nur ein Bespiel und soll erklären, warum ich auf meinem Blog von Müllreduktion spreche und nicht von zero waste.
Ich würde mich freuen, wenn Du den Beitrag auch zu unserer Linkparty EiNaB verlinken würdest!
lg
Maria
Bei uns kann man in einigen Geschäften mittlerweile wählen,ob ein Bon ausgedruckt werden soll oder nicht.
Liebe Sonja!
Ja, das habe ich bei einigen Geschäften mittlerweile auch erlebt – und finde das sehr klasse! Ich hoffe, das verbreitet sich noch – denn man hat leider nicht immer die Geistesgegenwart, bescheid zu geben, dass man den Bon doch lieber nicht haben möchte. 😉
Liebe Grüße
Jenni
Liebe Maria!
Toll, dass dir der Beitrag so gefallen hat – das war mir ein wichtiges Anliegen, hast du mich ja schließlich um die Berichterstattung gebeten. 😉
Der Vortrag war wirklich sehr inspirierend und ich bin sehr begeistert über das, was man alles erreichen kann. Ich weiß aber, dass ich da noch eine Menge Arbeit vor mir habe und dass es nicht einfach werden wird. Aber ich denke, irgendwann und irgendwo muss man einmal beginnen.
Danke auch für den Hinweis auf deinen Index – da werde ich gleich einmal stöbern gehen! Die erste Übersicht zeigt mir aber schon, dass du wirklich schon viele tolle Artikel dazu geschrieben hast.
Bezüglich des Begriffs “Zero Waste” hast du natürlich recht – ganz ohne geht es nicht. Beas erste Regel ist ebenfalls das Vermeiden von Müll, erst dann folgen die anderen Dinge (Wiederverwerten/Recyclen, Reduzieren und so weiter). Natürlich geht auch bei Bea mal ein PC kaputt, natürlich hat sie auch kaputte Turnschuhe, die man nicht einfach auf den Kompost werfen kann. Sie hat für sich die besten Lösungen gefunden, diese Probleme anzugehen (bei einigen Schuhmarken gibt es beispielsweise Aktionen, dass aus alten Schuhen Fußbälle genäht werden, die dann wiederum an bedürftige Kinder verschenkt werden).
Aber ich glaube, der Terminus ist an sich schon gut gewählt, wenn auch logisch nicht treffend. Es geht meiner Ansicht nach um die Ideologie, die dahintersteht – und ich glaube, Ideologien brauchen auch manchmal (oder eigenlich immer) Schlagworte, die sie treffend, weil auch ein Stück weit utopisch, auf den Punkt bringen. Wenn man “Zero Waste” ausspricht, verknüpft man ein ganz konkretes Ziel damit – wie utopisch die 1:1-Umsetzung auch sein mag. Das finde ich bei Begriffen wie “Müllvermeidung” schwieriger – das ist zwar der richtige Terminus, aber er ist zu schwammig und zu wenig fassbar, finde ich. Was zählt dazu – und was nicht? Wo fängt Müllvermeidung an und wo hört sie auf? Bei “Zero Waste” ist das alles sehr klar abgesteckt.
Aber wir haben alle unsere eigene Art, mit Begriffen umzugehen – daher würde ich nicht behaupten wollen, eine der beiden sei “richtiger” als der andere. Vor dem jeweiligen Argumentationshintergrund eignet sich jeder der beiden Begriffe gut, um das Konzept dahinter zu beschreiben. 🙂
Liebe Grüße
Jenni
Hallo Jenni!
Das mit dem schlagkräftigen Begriff ist auf jeden Fall richtig. Und natürlich, das Ziel ist es keinen Müll mehr zu verursachen.
Danke auch fürs Verlinken zu EiNaB, da darf Dein Bericht wirklich nicht fehlen!
lg
Maria
Liebe Jenni,
oh super, dass du den Vortrag besuchen konntest! Ich finde Zero Waste auch hoch spannend und hab mich immer wieder mal phasenweise damit beschäftigt. So richtig eingetaucht bin ich aber bisher noch nicht. Im Moment bin ich ganz stark am Reduzieren und dabei kommt natürlich auch der Gedanke, dass ich das ganze Zeug gar nicht erst in die Wohnung reinlassen sollte.
Deinen Ansatz finde ich genau richtig: Schritt für Schritt, sodass man sich nicht selbst überfordert 🙂 ich bin schon gespannt, was du noch zu dem Thema berichten wirst!
Liebe Grüße,
Elisabeth
Liebe Elisabeth!
Freut mich sehr, dass du dich auch mit dem Thema beschäftigst – aktuell machen das eine Menge Blogger*innen, glaube ich – und ich finde das großartig! Der Vortrag war wirklich klasse und sehr inspirierend. Richtig “drin” in der Materie bin ich auch noch nicht – aber ich bin fest entschlossen, das nun wirklich Schritt für Schritt zu ändern. So kann das hier nicht weitergehen. Natürlich werde ich regelmäßig berichten und neue und spannende Dinge, die ich entdecke, hier teilen. Auf deine eigenen Fortschritte bin ich aber auch sehr gespannt – ich denke, wir werden uns ebenfalls toll inspirieren! (Wie oft ich dieses Wort in den letzten Tagen gebraucht habe, magst du gar nicht wissen… 😉 ).
Liebe Grüße
Jenni
Hallo Jenni,
sehr interessanter Bericht, schade, dass ich den Vortrag verpasst habe, wäre gern dabei gewesen!
Liebe und nachhaltige Grüße
Linda
Liebe Linda!
Gerne – es freut mich, dass du ein bisschen etwas mitnehmen konntest! 🙂
Das glaube ich dir gerne – allerdings war der Vortrag auch gar nicht so stark medial beworben, sodass man mehr durch Zufall und Glück etwas davon mitbekommen hat, dass er überhaupt stattfindet.
Ich hoffe ja ganz fest, dass das nicht ihr letzter Besuch in Deutschand war und sie bald wieder herkommt. 🙂
Liebe Grüße
Jenni
“Jenni” natürlich und nicht “Jenny”. Bitte verzeih mir die falsche Anrede.
Ach, alles gut! Du glaubst gar nicht, wie häufig mir das passiert – Jenni mit “i” kommt nun auch wirklich nicht so häufig vor. 😉
Liebe Grüße
Jenni
Liebe Jenny,
Vielen Dank für den Beitrag. Sicher ist vieles zu lernen um Müll zu vermeiden. Und da sind sehr gute Anregungen. Aber das Auslagern von Fotos in eine cloud ist leider nicht so geeignet. Hab mal eine Doku gesehen darüber wieviel Energie und damit auch wieder Müll (vielleicht sogar Atommüll) unsere virtuellen Speicher verbrauchen. Es gibt zwar schon Ideen neuer Speichermethoden, die sind aber noch nicht ausgereift.
Aus den Augen, aus dem Sinn ist hier ein Irrtum. Leider. Seither versuche ich auch meine Mails immer zu entrümpeln und alte Mails, oder welche, die ich nicht brauche zu löschen. Denn es gibt genug Speicher auf denen nur Datenmûll liegt, der wieder zu realem Müll führt.
Nachdenkliche und inspirierte Grüße
“Benita”
Liebe Benita!
Es freut mich sehr, dass dir der Beitrag gefällt und du ein paar Anregungen mitnehmen konntest. 🙂
Du hast natürlich recht: Bei der Nutzung jedes Cloud-Speichers entsteht wiederum Datenmüll und jedes Mal, wenn wir elektronische Geräte benutzen, verbrauchen wir Energie, die ihrerseits auch wiederum eine Art von Müll darstellt. Ich finde es gut, dass du diese Anmerkung machst, denn sie ist in der Tat sehr wertvoll.
Die Frage ist nur, wie man es derzeit noch besser machen könnte – ich glaube, bis die alternativen Speichermedien ausgereift sind, muss man tatsächlich ein bisschen zwischen zwei Übeln wählen. ich glaube, das ist Bea auch bewusst, auch wenn sie das so nicht thematisiert hat.
Danke dir für deine wertvolle Anregung!
Liebe Grüße
Jenni